Das war ich nicht - Kristof Magnusson

  • Dieses Buch habe ich am Stück gelesen und muss sagen - jetzt verstehe ich, wodurch wir in die Weltwirtschaftskrise geschliddert sind: Jasper war Schuld...


    Ein grandioses, kurzweiliges, humorvolles Buch, dass ich jedem empfehlen kann, der die Hintergründe der Weltwirtschaftskrise immer noch nicht so ganz verstanden hat. :grin

  • Ich habe dieses Buch von einer Freundin ausgeliehen bekommen. Bisher hatte ich weder von dem Autor noch von speziell diesem Buch etwas gehört oder gelesen.
    Nachdem ich das Buch nun beendet und mir eine eigene Meinung gebildet habe, kann ich nur sagen, dass ich wirklich froh bin, auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden zu sein.


    Es ist unglaublich unterhaltsam, mitzuerleben, wie es dem Autor auf perfekte Art und Weise gelingt, das Leben der drei Hauptpersonen miteinander zu verbinden.
    Kein Satz, keine Seite ist langweilig, Magnusson ist mit einem tollen Schreibstil gesegnet und hat es wirklich geschafft, mich rundum zu begeistern.
    Für mich ganz klar eines der besten Bücher, die ich bis jetzt dieses Jahr gelesen habe.


    10 Punkte.

  • Mich konnte dieser Roman nicht überzeugen, was zum Teil auch, aber nicht nur an meinen hohen Erwartungen gelegen sein dürfte.
    Eigentlich bringt "Das war ich nicht" alles mit, um mir zu gefallen: ein Schreibstil, der ein flottes Lesen ermöglicht, ansprechende Perspektivenwechsel und dadurch resultierend gleich drei Ich-Erzähler sowie interessant angelegte Figuren.


    Leider nervte mich der sehr einfach gehaltene Schreibstil nach kurzer Zeit, auch störten mich die hölzernen, in meinen Augen unglaubwürdigen Dialoge und noch viel mehr all die Zufälle, die der Autor ins Feld führen muß, um den Plot zu einem kuschelweichen Ende zu bringen.
    Nein, da wäre viel mehr möglich gewesen, so war´s lediglich ein netter Zeitvertreib, aber nicht mehr als Durchschnitt.

  • Ein Buch wie ein Episodenfilm. Drei Menschen, deren Leben sich ineinander zahnt, die sich treffen und Einfluss aufeinander haben.


    Da ist Meike aus Hamburg, die Verzweifelte. Darauf bedacht, sich nicht der Spießigkeit zu ergeben, die das Alter für Frauen ab 35 vorsieht. Kinder, Ehe, Eigenheim. Bioäpfel vom Land, beleuchte Salzmühlen mit Peugeotmahlwerk, Bionade im Stammcafe ums Eck. Als Übersetzerin des amerikanischen, mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Schriftstellers Henry LaMarck flüchtet sie in ein avantgardistisches Leben auf dem Land. Stets am Rand von finaziellen Engpässen. Als LaMarck in Verzug mit seinem Roman kommt und spurlos von der Bildflächer verschwindet, gibt es nur eine Möglichkeit, um immerhin wenigstens dieses Leben zu sichern- sie muss nach Chicago und ihn zur Vernunft bringen.


    Henry in Chicago ist der typische Bestsellerautor, der in einer Schreib- und Sinnkrise steckt. Finanziell gesättigt und eitel wie ein Pfau nur um sich selbst kreisend. Er verliebt sich in das Bild eines jungen Bankers, welches er auf einer Zeitung im Vorübergehen erblickt. Als er ihn eines Tages per Zufall in einer Cafebar erblickt ist er sich sicher- er kann nur seine junge Muse sein, die ihn endlich zum Verfassen seines allseits sehnlichst erwarteten Jahrhundertromans bringt.


    Jasper, der junge Mann aus Bochum. Er ist im Begriff, in Chicago bei einer großen Bank als Trader Karriere zu machen. Er ist klug, anpassungsfähig, verzichtet auf eigene Ansprüche für all das und steht kurz vorm Magengeschwür. Da lernt er eine junge Frau aus Hamburg in einer Cafebar kennen- Meike. Und verliebt sich auf der Stelle unglücklich. Was eine weltweite Finzanzkrise zur Folge hat.


    Der Autor hat ein spannendes Buch geschrieben, toll erzählt in einer schönen Sprache. flüssig und wortgewandt. Ich mag verstrickte Handlungen und die Geschichte von Personen, deren Leben sich unvorhergesehen berühren, auf welche Weise auch immer. Ob es gut ausgeht, oder schlecht, aber es hat so eine gewisse Magie an sich. Allerdings haben solche Geschichten auch gerne mal einen pathetischen Touch. Die Kunst ist, es ohne Kitsch hinzubekommen. Leider ist das hier mE nicht so ganz gelungen. Vielleicht liegt es auch daran, dass mir Meike sehr unsympathisch ist und auch Henry empfinde ich als überzogen. Authentisch scheint mir alleine der Banker ( nicht der Mensch) Jasper in seinem Handeln. Alles, was mit dem großen Thema Liebe zusammenhängt, konnte mich nicht überzeugen. Es war mir zuwenig, um an große Magie zu glauben und zuviel des Guten für einen reinen Zufall. Verliebt man sich zB auf den ersten Blick in eine Frau, die den Schilderungen nach sehr ungepflegt und abgeranzt aussehen müsste, schenkt ihr verzweifelt sein Black Berry, damit man sie anrufen kann? Ich weiß nicht. Das muss aber eine verdammt gutaussehende, abgeranzte, übernächtigte Frau sein. :grin


    Der Schluss war mir ebenfalls zu glatt konstruiert. Als hätte der Autor jetzt endlich mal zum Ende kommen müssen und das möglichst schnell. Tata, und alles ist gut.


    Alles in Allem ein schönes Buch, das ich gerne gelesen habe. Die Zufälle, wie sich die drei und unter welchen Umständen sie sich begegnen, mögen Berechtigung haben, aber ich hätte mir mehr Leben gewünscht.


    Unvorhersehenbarer, dreckiger, ehrlicher. Vielleicht sogar ohne Happy End. So ist es doch nur eine nette Geschichte und keine magische Night On Earth in meinem eigenen Kopfkino.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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