Spenden an Schulen

  • Hallo alle zusammen,


    auch wenn ich nun Gefahr laufe mir hier Feine zu machen liegt mir etwas sehr schwer im Magen.


    Mein Sohn geht auf eine Behinderten Schule, und dort bekommen wir relativ oft "Elternbriefe" über Spendenaufrufe dass die Schule dies und jenes Finanzieren kann. Was ich nicht schlecht finde wenn die Hilfsförderungen vom Staat begrenzt sind.


    Doch was mir schwer im Magen liegt ist dass diese Schule nun an die Kinder geht und sie dazu anstachelt Geld für Afrika zu sammeln.
    Wir hatte in der Schule die Sternsänger und die haben Geld gesammelt, natürlich wurde vorher nicht gesagt für was gespendet werden soll, so dachte ich es ist wieder eine Anschaffung für die Schule. Das Unterstütze ich auch noch. Doch 2 Tage nach den Sternsängern erzählte man dass man das gespendetet Geld nach Afrika schicken will denn die Kinder haben dis das jenes nicht.


    Mein Sohn sowie andere Schüler der Schule steigern sich in sowas hinein.
    Es wurde den Kindern erzählt wie wichtig es ist nach Afrika Geld zu spenden etc weil dort die Kinder keine Schulen, Kleidung haben und sie haben ja nicht so viele Spielsachen wie unsere Kinder.


    Ich denke nicht dass es falsch ist wenn man vorher wissen will wohin die das Geld schicken wollen, und vorallem denke ich dass man selber entscheiden sollte als Elternteil ob man spenden will oder nicht.


    Nun die Tragische Geschichte mit Haiti, ohne Frage es ist eine Katastophe was da geschehen ist, für das Erdbeben kann niemand was, doch wieso ruft eine Behindertenschule nun bei den Schülern (!!!) zu Spenden auf und fragt nicht die Eltern ob sie evtl. was dazu geben wollen. Die Schüler an dieser Schule sind in verschiedene Altersgruppen unterteil da ist alles vorhanden von 6 Jährigen bis 15 Jährigen.


    Was mich an der Sache stört dass dauernd geschriehen wird dass sie die Schule renovieren wollen, dass sie neuanschaffungen machen und dann an die Kinder gehen um Spenden für andere Sachen zu sammeln?


    Heute um 16:00 Uhr hatte mir mein Sohn erzählt dass er seine Sparbüchse mitnimmt in die Schule da morgen das Gels für Haiti gesammelt wird.
    Wieso werden da nicht die Eltern gefragt wieso geht man an kleine Kinder und lässt es zu dass sie denken sie müssen ihr Taschengeld hergeben?


    Ich finde es Süß dass er an andere Denkt doch finde ich es nicht in Ordung die Kinder dermaßen aufzuhetzen. Er redet von nichts anderem mehr sondern den vielen Toten und Waisen. Ist das so richtig?


    Ich finde nicht. Wenn man gemeinsam spenden mag dann sollte man die Eltern fragen.


    Was haltet ihr von den Aktionen? Ist es angemessen dass eine Lehrerin das so macht?


    Meiner Meinung nach sollte ich selbst als Person entscheiden wann wohin und wem ich spende.

  • Hallo MaggyHauck,
    zur Diskussion kann ich kaum beitragen, da ich in allen Punkten mit Dir übereinstimme!
    Ich finde es wichtig, Kinder (egal ob beeinträchtigt, Grundschule, jünger oder älter) an solche sensiblen Themen heranzuführen und ihnen so zu zeigen, dass es nicht selbstverständlich ist, alles zu haben.
    Aber dass kann nicht per Spendenaufruf über die Schüler geschehen :pille. Geld zu sammeln für die eigene Schule kann ja noch nachvollziehbar sein (vielleicht sogar, wenn die Kinder genau wissen, wofür das Geld ist) aber alles andere muss im Rahmen bleiben.

  • Zunächsteinmal ist es ausgesprochen fragwürdig solche Spendenaufrufe zu veranstalten. Kinder ab sieben, die keine geistige Behinderung haben, können zwar im Rahmen des § 110 BGB über das ihnen zur Verfügung gestellte Taschengeld frei verfügen, aber § 110 BGB ist dahin auszulegen, dass diese freie Verfügung nur zu den Zwecken gedacht ist, die die Eltern zuvor definiert haben und auch mittragen (also kann das Kind nicht sein Taschengeld ansparen um davon z.B. einen Hund zu kaufen)- ob Spenden für wohltätige Zwecke zu dieser Zweckbindung durch die Eltern gehört ist zumindestens fragwürdig.


    Was die Sternsinger angeht muss ich dir allerdings widersprechen. Es wird der Sammelzweck der Sternsinger jedes Jahr öffentlich bekanntgemacht- über die Aussendung der Sternsinger wird z.B in der Tageschau oder in den heute Nachrichten berichtet und dort auch der bundeseinheitliche Sammelzweck bekanntgegeben. Dort handelt es sich also um ein Informationsdefizit deinerseits, für das die Schule nichts kann.

  • Das hat meine alte Schule auch mal gemacht (bei einem Erdbeben in der Türkei). Ich war da in der fünften oder sechsten Klasse. Ich habe mich soweit ich mich erinnere geweigert zu spenden, weil niemand vorher was gesagt hat. Da ging in der Klasse eine Büchse rum und jeder sollte was reinlegen. Habe ich nicht gemacht und als der Lehrer mich in eine Diskussion verwickeln wollte, ging ich sogar so weit zu sagen, dass mich das Erdbeben in der Türkei nicht interessiert. Der hat schön blöd geguckt :grin.


    Würde ich heute auch immer noch so machen. Wenn ich etwas spenden will, dann mache ich das privat und aus freiem Willen. Gegen Spenden habe ich nichts, aber wenn jemand denkt, dass er mich mit dem Druck in einer Gruppe knacken kann, hat er sich getäuscht.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Zitat

    Original von beowulf



    Was die Sternsinger angeht muss ich dir allerdings widersprechen. Es wird der Sammelzweck der Sternsinger jedes Jahr öffentlich bekanntgemacht- über die Aussendung der Sternsinger wird z.B in der Tageschau oder in den heute Nachrichten berichtet und dort auch der bundeseinheitliche Sammelzweck bekanntgegeben. Dort handelt es sich also um ein Informationsdefizit deinerseits, für das die Schule nichts kann.


    Nun die STernsinger waren von unserer Schule (Im Rolli etc.) und leider war ich mir wohl nicht bewusst dass alle die Sternsinger spielen das Geld gemeinsam irgendwohin verfrachten

  • @ Maggy:
    Geh die Angelegenheit pragmatisch und besonnen an.
    Ruf die Lehrerin an und erkläre ihr, dass Euer Familienbudget auch nur begrenzt ist und nach den Sammlungen für die Sternensinger, für die Schule etc. man seinen guten Willen gezeigt und Du letztlich nicht damit einverstanden bist,
    dass die finanzielle Unerfahrenheit von Kindern für Spendensammlungen ausgenutzt wird und Du gewissermaßen auch einen emotionalen Druck auf die Kinder siehst, die den Betroffenen in Haiti helfen wollen.
    Helfen wollen ist gut, aber nicht auf diese Art und Weise.
    Gegebenenfalls würde ich in dieser Sache den Elternbeirat kontaktieren und ihn auf die Problematik ansprechen.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    @ Maggy:
    Geh die Angelegenheit pragmatisch und besonnen an.
    Ruf die Lehrerin an und erkläre ihr, dass Euer Familienbudget auch nur begrenzt ist


    Würd ich noch nicht mal sagen, weil es schlicht und einfach erstens keinen angeht und zweitens meine Sache ist.
    Aber dafür die Schüler einzuspannen - ganz übel!

  • Ein Schulbasar wäre auch eine gute Alternative, solange die Kosten und die Arbeit nicht zum Großteil an den Eltern hängen bleiben. Bei sowas hat unsere Klasse auch mal mitgemacht, aber ich weiß leider nicht mehr, wofür das Geld war. Es kann auch nur für die Klassenkasse oder ein Zuschuss zu einem Ausflug gewesen sein :gruebel.


    Ich würde mich als Lehrerin echt schämen, wenn ich Kindern auf so eine Art und Weise ihr Geld abknöpfen würde :pille. Und dann in der nächsten Stunde darüber referieren, dass man sich Gruppenzwang wiedersetzen muss.


    Immer wieder ein beliebter Satz von Lehrern:


    Schüler: Aber die Sophie hat auch geraucht.
    Lehrer: Und wenn die Sophie aus dem Fenster springt, springst du dann hinterher?

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

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  • [quote]Original von Eddie Poe
    Das hat meine alte Schule auch mal gemacht (bei einem Erdbeben in der Türkei). Ich war da in der fünften oder sechsten Klasse. Ich habe mich soweit ich mich erinnere geweigert zu spenden, weil niemand vorher was gesagt hat. Da ging in der Klasse eine Büchse rum und jeder sollte was reinlegen. Habe ich nicht gemacht und als der Lehrer mich in eine Diskussion verwickeln wollte, ging ich sogar so weit zu sagen, dass mich das Erdbeben in der Türkei nicht interessiert. Der hat schön blöd geguckt :grin.
    quote]



    Ganz schön mutig - das hätte ich mich in dem Alter nicht getraut! :anbet

  • Naja, die Schule zwingt ja aber auch niemanden, oder? Ich würde das eher so formulieren, dass du eben der Meinung bist, dass dein Kind (noch) nicht alleine entscheiden kann/sollte, was es mit seinem Taschengeld macht.


    An und für sich finde ich das mit dem Spenden nicht verkehrt, allerdings eben wirklich erst ab einem bestimmten Alter und nicht mit Druck, sondern wenn das Kind oder der Jugendliche einmal Nein gesagt hat, sollte man das als LehrerIn dann auch akzeptieren.

  • Zitat

    Original von Sto Helit



    Ganz schön mutig - das hätte ich mich in dem Alter nicht getraut! :anbet


    Ich wollte sogar spenden, aber eben so, dass der Lehrer es nicht mitkriegt. Ich habe meine Eltern gebeten, meine Spende mit ihrer zu überweisen, aber sie haben den Betrag dann einfach dazugetan und ich durfte mein Geld behalten. Sie wollten es auch partout nicht annehmen.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Eddie Poe ()

  • Wow es ist tröstlich zu sehen dass ich nicht allein so denke.


    Nun es ist ja nicht so dass ich meinem Sohn die 2 oder 3 Euro nicht mitgeben könnte, es geht um die dreistigkeit die die LEhrerin an den Tag legt. Um die paar Euro geht es mir nicht. Ob ich mir nun ein päckl Zigaretten mehr kaufe oder ob ich das Geld nach sonstwo schicke ist mir egal.


    Doch die Kinder dermaßen anzustacheln und noch nicht mal die Eltern ansprechen finde ich beschi....


    Mein Sohn nimmt morgen kein Geld mit in die Schule, das steht fest.
    Die sollen ihre "Spende" morgen abgeben.
    Ich bin jeden Tag in der Schule den zufällig fahre ich in dem Bus mit das die Behinderten Kinder in diese Schule bringt und wieder abholt. Die Lehrer hatten jede menge Zeit mich darauf anzusprechen.


    Wenn sie sonst was wollen stehen sie auch parat. Doch verstehen sie es nicht wenn man einfach Nein sagt. Mit einem Basar hätte ich nix dagegen wenn man von vornhinein mit offenen Karten spielt. Doch ich denke die wissen selber dass die Eltern alle ihre Grenzen haben, so stachelt man Kinder an.


    Sowas macht mich wütend. Wir haben damals als Konfimanten auch Konserven für Ex-Joguslavien gesammelt, das war in ordnung das war freiwillig und wir waren nicht 6 - 10 Jahre alt. Mit unseren Eltern war es damals abgesprochen.


    Nach der Konfirmation wurde gefragt ob wir was spenden wollen, doch dies ging in eine Behinderten Werkstatt in der Nähe.


    Es geht um das Wie!


    Das scheinen die in der Schule nicht zu kapieren.

  • Ich gehe davon aus, das den Lehrern nicht bewußt ist, wie der Spendenaufruf bei Euch Eltern ankommt.


    Mein Vorschlag ist daher zum einen, die betreffende Lehrkraft heute anzurufen und schon mal zu erklären, warum Dein Sohn morgen kein Geld mitbringen wird (damit er morgen nicht doof da steht). Zum anderen würde ich diesen Punkt in die Tagesordnung der nächsten Elternratsversammlung mitaufnehmen lassen und falls Du dort nicht selbst als Vertreterin eingeladen bist, um eine entsprechende Einladung bitten, um den Sachverhalt darstellen zu können. Diese Angelegenheit betrifft die ganze Schule und sollte grundsätzlich geklärt werden.


    Ich bin absolut Deiner Meinung: Kinder können von mir aus ihren Teil dazu beitragen, in dem sie irgendeine Aktion anbieten - niemals jedoch Bargeld aus den Taschen der Familien!


    Edit: ich sehe gerade, das die Aktion heute schon gelaufen ist. Sei's drum. Geh trotzdem auf die Lehrerin zu und laß Dich nicht davon abbringen, diesen Punkt grundsätzlich zu klären.