Originaltitel: When Comes the Spring, 1985
Gerth Medien, 320 Seiten
Kurzbeschreibung:
Im zweiten Band der Kanada-Serie verschlägt es Wynn und Elisabeth in den hohen Norden Kanadas in ein Indianderdorf. Die Sprachschwierigkeiten und das raue Klima machen Elisabeth schwer zu schaffen. Als sie dann auch noch einen langen Winter ohne Wynn verbringen muss, wünscht sie sich sehnlichst den Frühling herbei.
Über die Autorin:
Janette Oke wurde 1935 auf einer Farm in Alberta, Kanada, geboren. Sie ist Mutter von vier erwachsenen Kindern. Mit ihrem Ehemann Edward wohnt sie in Alberta nahe der Farm ihrer Eltern, die zu einem Museum umgebaut wurde.
Meine Meinung:
Dieser Roman ist Teil 2 der Kanada-Serie. Es ist die Fortsetzung von „Wenn die Liebe siegt“ und setzt nahtlos daran an.
Wer den ersten Teil nicht kennt, kann trotzdem leicht hier einsteigen, da die Personen und die Vorgeschichte anfangs kurz erläutert werden.
Die ehemalige Lehrerin Elizabeth und der Mountie Wynn Delaney heiraten und gehen in den hohen Norden Kanadas. Schon einen Tag nach der Hochzeit gibt es Streit, da Wynn darauf besteht, dass Elizabeth, aus deren Sicht die Geschichte in Ich-Form erzählt wird, für eine Bergwanderung Hosen trägt. Entrüstet lehnt sie Hosen anfangs ab.
Auf der Reise in den Norden begegnen ihnen Stürme, Moskitos, übel riechende Hütten.
Elizabeth beginnt sich ernsthaft zu fragen, ob sie sich mit diesen primitiven Lebensbedingungen als Frau eines Grenzpolizisten abfinden kann.
Endlich kommen sie in ihrer neuen Heimat an. Dort leben fast nur Indianer und Elizabeth hat es schwer, sich als Weiße zu verständigen und sich mit den indianischen Frauen anzufreunden.
Am meisten fehlt ihr der sonntägliche Gottesdienst. Wynn hat viele Pflichten, Elizabeth ist daher viel alleine. Sie liest viel in der Bibel und betet. Das Buch besitzt eine ausgesprochen starke christliche Komponente, wie man es von Janette Oke erwartet. Dem sollte sich der Leser schon bewusst sein.
Der Leser wird durch Elizabeths Emotionen geschickt durch die Handlung geführt.
Wynn wird von der Gesellschaft als Hüter des Gesetzes sofort akzeptiert. Er ist für die Leute Anwalt, Ratgeber, technischer Beistand, Schiedsrichter und vieles andere.
Elizabeth ist eine bewundernswert optimistische Frau, die es schafft, sich mit den Indianerinnen anzufreunden.
Es ist interessant zu verfolgen, wie Elizabeth sich, nicht ohne Mühe, schließlich in fremder Umgebung einfindet und heimisch wird.
Wie schon im ersten Teil sorgt Janette Okes einfühlsamer Schreibstil für ein angenehmes Lesegefühl und sogar für eine Steigerung zum Vorgänger.