Todesermittlungen von Martin Grassberger und Harald Schmid

  • Kurzbeschreibung
    Der Leitfaden für die Ermittlung in Todesfällen - vor allem, aber nicht nur - am Tatort orientiert sich an Frage- und Problemstellungen, die sich aus der täglichen Arbeit mit dieser Materie ergeben. Behandelt werden kriminalistische und medizinische Grundlagen sowie Methodik der Untersuchung sowohl des gewaltsamen als auch des natürlichen Todes. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Arbeit am Tatort, z.B. Tatortsicherung, taktisches Verhalten am Tatort, Spurensuche, Spurensicherung, Rekonstruktion und vieles mehr. Diese Themen werden sowohl allgemein wie auch detailliert gegliedert nach verschiedenen Todesarten, wie Tod durch Schusswaffen, Tod im Wasser, Tod durch stumpfe Gewalt, Tod durch Ersticken etc., dargestellt und anhand von Bildmaterial aus der langjährigen Berufserfahrung der Autoren erklärt. Das Zusammenwirken von Autoren aus dem gerichtsmedizinischen, dem polizeilichen und dem juristischen Bereich macht das Buch unverzichtbar für alle mit dem Thema befassten Angehörigen dieser Berufsfelder.



    Über den Autor
    Priv.Doz.Dr.med. Dr.rer.nat. Martin Grassberger studierte Medizin und Biologie in Wien. Seine Ausbildung im Fach Rechtsmedizin erhielt er in Wien und Hamburg. Die regelmäßige Vortrags- und Lehrtätigkeit umfasst die klassische Rechtsmedizin, die biologische Spurenkunde sowie die forensische Achäologie. Er ist Autor zahlreicher Fachpublikationen. Derzeit ist er am Institut für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf tätig.


    Harald Schmid, Chefinspektor i.R., stand 40 Jahre im Polizeidienst. Er arbeitete in der Alarmabteilung, beim Verkehrsunfallkommando sowie im Büro für Erkennungsdienst, Kriminaltechnik und Fahndung (EKF) als Tatortfotograf. Darüber hinaus ist er Sachverständiger für Brand- und Explosionsursachenermittlung. Er wurde 1991 zum Gruppenführer der Tatortgruppe I in Wien ernannt und war regelmäßig Vortragender in der Polizeischule, bei zahlreichen Fortbildungsseminaren für den Kriminaldienst und in den Chargenkursen der Berufsfeuerwehr Wien.


    Mit einem Beitrag von Mag. Alexander Koenig, Jurist im Bundesministerium für Justiz.



    Meine Meinung:
    Eines der besten und verständlichsten (leider auch teuersten) Bücher zu dieser Thematik. Sehr anschaulich werden die verschiedenen Themenbereiche erläutert und mit vielen Beispielen unterfüttert.
    Dazu ist der Band wirklich sehr reich bebildert und somit werden alle Spuren, Veränderungen, Verwesungen, Spurenmuster, etc. sehr deutlich veranschaulicht.
    Mich persönlich hat eben aufgrund der reichen (schonungslosen) Bebilderung ein wenig verwundert, daß das Buch frei im Handel erhältlich ist.
    Sichere Todeszeichen, Nachweis von Gewalteinwirkungen, Feststellungen der Liegezeit, Verwesungserscheinungen, Madenbefall, sehr besondere Verletzungsmerkmale, Spurensicherungsmöglichkeiten, etc. Hier wird auf alles eingegangen und gleichzeitig eine (auch für Nichtmediziner) sehr gut verständliche Sprache verwendet.
    Ich war absolut begeistert.

  • Danke für den überaus tollen Tipp, Jane. :anbet


    Vielleicht kann ich den Vogel günstig bei ebay schießen... würd es mir gern so bald es geht durchlesen.


    Zitat

    Original von Babyjane
    Mich persönlich hat eben aufgrund der reichen (schonungslosen) Bebilderung ein wenig verwundert, daß das Buch frei im Handel erhältlich ist.


    Das mit den Bildern schreckt für den ersten Moment schon irgendwie ab. Anders als wenn man ein Buch liest, bleibt es im Kopf doch nur 'fiktiv'. Ähnlich verhält es sich auch mit den Bildern im Fernsehen a la CSI. Doch, wie ich zu solch echten Bildern stehe, weiß ich noch nicht und sollte mir darüber mal Gedanken machen, wenn du dir schon die Mühe machst darauf hinzuweisen.


    Falls einer deiner Kollegen das Buch dringend loswerden möchte... ;-)


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

  • @ Bleeding
    Das Buch gibt kein Kollege so schnell her.
    Es ist ein wunderbares Nachschlagewerk und dient eben wegen der Fotos auch herrlich zur Hilfestellung/Vergleichbarkeit in laufenden Ermittlungen.
    Wie gesagt, es werden Leichen (frische und verweste) sehr genau gezeigt, es werden richtig fiese Verletzungen abgebildet, Blutspuren und ihre Deutungen, ausgefallene Suizde (mit Strom oder ähnlichem) anhand von sehr deutlichen Bildbeispielen erläutert...ob sich das ein lediglich interessierter Laie unbedingt ansehen will, weiß ich nicht, ich fand es hochinteressant, allerdings gehöre ich auch unter meinen Kollegen zu den wenigen, die bei soetwas keinerlei Ekel empfinden.... (dafür geh ich laufen, wenn mir wer mit einer Sprite um die Ecke kommt, hat halt jeder so seine Achillesferse... :lache )


    Ich seh grad, daß man sich bei Amazon ein paar der wirklich harmloseren Bilder ansehen kann, vielleicht schaust du da erstmal rein, bleeding...
    Bilder

  • Ohje, hätten sie die Bilder nicht weglassen können? Das wär auf jeden Fall ein guter Grund, das Buch nicht zu kaufen. Zumal ich überhaupt nicht wissen will, wie gewisse Leute reagieren, wenn sie das Buch in die Hände bekommen. Der Titel allein reicht ja schon... aber die Bilder?


    Ich kämpfe gerade mit mir. Mich interessiert zwar, was in diesem Buch drin steht, doch allzu grausame Bilder, mag ich mir nicht ansehen.
    Bücher können mich nicht genug schocken, Albträume von Büchern hatte ich auch noch nie, aber zu soetwas fehlt mir irgendwie die Distanz, glaub ich. :gruebel



    edit: Obwohl die meisten Bilder, die man bei Amazon sehen kann, eigtl gehen. Aber wenn du schon sagst, dass sie zu den harmloseren gehören...


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von bleeding ()

  • Danke für die Vorstellung Babyjane. Klingt hochinteressant und die Bilder finde ich nicht abschreckend, sondern interessant - vom medizinischen Standpunkt her betrachtet. Von daher kann ich auch mit härteren Geschützen, wlelche das Buch wohl zweifellos beinhaltet, umgehen.

  • Zitat

    Original von nofret78
    Danke für die Vorstellung Babyjane. Klingt hochinteressant und die Bilder finde ich nicht abschreckend, sondern interessant - vom medizinischen Standpunkt her betrachtet. Von daher kann ich auch mit härteren Geschützen, wlelche das Buch wohl zweifellos beinhaltet, umgehen.


    @ Nofret
    Kein Zweifel für Mediziner/Polizisten etc. ist das nichts wirklich Schockierendes.
    Ich hatte die Rezi heute allerdings erstellt, weil Bleeding mich aufgrund der Leserunde "Chemie des Todes" nach Buchtipps gefragt hatte und den Laien wollte ich nicht so ganz unvorbereitet in diese Thematik schubsen.


    Wie gesagt, ich finde die Bebilderung ausgesprochen gut gelungen und sehr gut durch hilfreiche Erklärungen eben nicht auf Fachchinesisch ergänzt...