Eiskalter Sommer - Wolf S. Dietrich

  • Kurzbeschreibung:
    Während sich Nordseeurlauber an den Stränden über die außergewöhnlich heißen Tage freuen und Menschen bei der Arbeit über die Hitze stöhnen, erfriert ein Mann im Kühlhaus eines Cuxhavener Fischverarbeitungsbetriebes. Hauptkommissar Konrad Röverkamp und seine junge Kollegin Marie Janssen übernehmen den Fall. Eine Spur führt zu einem Arbeitskollegen des Opfers.Aber ein weiterer Mord stellt die bisherige Ermittlungsarbeit des Kripoteams infrage. Es gelingt ihnen nicht, eine Beziehung zwischen ihrem Tatverdächtigen und dem zweiten Toten herzustellen. Doch dann taucht ein Foto auf, das überraschende Verbindungslinien erkennen lässt. Sie deuten in die Vergangenheit. In jenen mörderischen Winter, der das Land zwischen Elbe und Weser vor fast dreißig Jahren heimgesucht hat.Auch in seinem zweiten Cuxland Krimi erweist sich der Autor Wolf S. Dietrich wieder als Kenner der Cuxhavener Region, der es versteht, Spannung, Lokalkolorit und aktuelle Ereignisse im Roman zu verbinden.


    Über den Autor:
    Wolf S. Dietrich, 1947 in Bad Grund/Harz geboren, ist von Hause aus Germanist und Theologe. Er arbeitete als Lehrer an verschiedenen Schulformen, war wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Göttingen und ist seit 1986 in einer Bildungseinrichtung tätig. Der in Göttingen lebende Autor ist Mitglied im SYNDIKAT, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur.


    Meine Meinung:
    Nach "Wattläufer" ist "Eiskalter Sommer" nun der 2. Nordseekrimi von Wolf S. Dietrich. Man trifft Hauptkommissar Röverkamp und seine junge Kollegin Marie Hansen nun 2 Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Fall wieder. Inzwischen sind sie ein eingespieltes Team, beide sehr sympathisch. Röverkamp, gemütlicher aber scharfsinniger Mitt-Fünfziger, der gerne mal ein kühles Bier trinkt und sich Gedanken darüber macht, ob seine Lebensgefährtin wohl gerne mit ihm zusammenziehen möchte und Marie, die sich nach einer persönlichen Enttäuschung nun zum ersten mal wieder verliebt.
    Wieder sind die Landschaftsbeschreibungen, die Straßen in Cuxhaven und Umgebung, die Restaurants und weitere Schauplätze sehr authentisch, nur kam es mir diesmal manchmal zuviel des Guten vor. Es ist für mich als gebürtige Otterndorferin sicherlich schön zu lesen, dass Marie auf der Terrasse ihrer Eltern sitzend auf den schönen Helgoländer Weg in Otterndorf schauen kann, aber will das wirklich jeder so genau wissen? :gruebel Mir kam es oft so vor, als ob der Autor unbedingt vermitteln wollte, wie gut er sich hier in der Umgebung auskennt.
    Was mir aber wirklich sehr gut gefallen hat, waren die Ausführungen zur Schneekatastrophe im Winter 1978/79. Das hätte sich ähnlich angehört, wenn ich meine Großeltern gefragt hätte, wie es damals war.
    Der Fall selbst konnte mich diesmal nicht so richtig überzeugen. Ich musste ständig an den Film "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" denken und hatte recht schnell eine Ahnung vom eigentlichen Täter und bin dadurch auch nicht mehr auf die falsche Spur hereingefallen.
    Trotzdem war es sehr kurzweilig, 235 Seiten lesen sich ja relativ schnell durch. Das Buch ist ganz wunderbar für einen gemütlichen Nachmittag auf der Couch, wenn man vielleicht bald zu uns ins Cuxland in den Urlaub will (Restaurant-Tipps sind wie erwähnt genug vorhanden ;-)) oder wenn man einfach ein nettes Buch über Cuxhaven und Umgebung mit sympathischen Hauptpersonen lesen möchte.