John Katzenbach - Der Täter

  • Kurzbeschreibung:
    Das Trauma
    Der Schrecken
    Der Täter

    Miami 1995. Als seine Nachbarin erdrosselt aufgefunden wird, ist Detective Simon Winter klar, dass ihre Angst berechtigt war: Tags zuvor hatte die Holocaustüberlebende ihm verzweifelt berichtet, ihr sei der Schattenmann begegnet - jener Nazi-Scherge, der damals untergetauchte Juden ans Messer lieferte. Offenbar ist er zurückgekehrt, um die letzten Zeugen seiner Tat zu beseitigen. Detective Winter begibt sich auf eine lebensgefährliche Jagd…

    Rasant und grausam spannend bis zur letzten Seite…


    Simon Winter ist ein in die Jahre gekommener Ex-Polizist und sieht in seinem Leben keinen Sinn mehr. Zum entscheidenden Schritt in den ewigen Frieden kommt er aber nicht - Winter wird von seiner Nachbarin unterbrochen.
    Aufgelöst und vollkommen durcheinander berichtet sie vom Schattenmann. Jenem Juden, der damals Tausende in den Tod geschickt hat. Sie hat ihn gesehen und ist in Panik. Wenn er sie erkannt hat, dann würde sie nicht mehr lange zu leben haben.
    Winter glaubt ihr nicht. Sie ist alt, einsam und etwas verwirrt. Außerdem hat sie den Mann früher nur für ein paar schreckliche Sekunden zu Gesicht bekommen. Da könne er sich heute sicher nicht mehr an sie erinnern.


    Doch Simon Winter sollte Unrecht haben. Noch in der gleichen Nacht wird seine Nachbarin ermordet.


    Eine Suche nach dem Nichts beginnt. Eine Suche nach einem Schatten, von dem niemand mehr als die Angst kennt.
    Doch Winter und die Polizei nehmen die Verfolgung auf. Sie wollen die Überlebenden schützen, was ihnen aber nicht gelingt. Der Schattenmann ist ihnen dicht auf den Fersen und löscht ein Leben nach dem anderen aus. Winter ermittelt und gräbt sich langsam in eine grausame Vergangenheit, dessen Ausmaße er sich so nie erträumt hätte.


    John Katzenbach kratzt an Geschichten, die die meisten Menschen heute nur noch vom Hörensagen kennen. Er lässt Dinge, Gespräche und verschiedene Elemente einfließen, die beim Lesen Angst machen und dem Genre „Psychothriller“ alle Ehre machen. Die Identität des sagenhaften Schattenmannes nicht aufgelöst, aber es ist wohl auch besser so.
    Die Wogen waren, nachdem ich das Buch beendet hatte, sehr aufgewühlt - der Inhalt musste sich erst mal setzen. Es ist spannend, macht nachdenklich und der Schreibstil packt den Leser, sodass man niemals Langeweile hatte. Interessant und gut fand ich auch, dass Katzenbach Erinnerungssequenzen hat einfließen lassen. Sie waren so authentisch und berührend, dass man glaubt, man würde selbst beim Gespräch dabei sein.
    Eine unbedingte Leseempfehlung aber teilweise nichts für schwache Nerven.

  • "Der Täter" habe ich fast auf einen Satz gelesen. Das Buch ist spannend bis zum Schluss.
    Bei der Handlung gibt es keine überspielten "Leerstellen". Alles passt.
    Besonders gut gefällt mir, wie John Katzenbach die Charaktere schildert und die Erzählungen der Überlebenden .
    Es ist ausführlich, aber deshalb eben auch nicht plump.

  • Kann mich den Rezensionen von Bodo und Gringo nur anschließen - wirklich beeindruckend, wie der Autor aus diesem schwierigen Thema einen spannenden Thriller geformt hat.


    Was mich allerdings wundert: Wieso brauchte es 14 Jahre nach der Erstveröffentlichung in den USA, um das Buch auch in Deutschland rauszubringen, wo hier doch sonst jeder Bezug zur Nazi-Zeit als Verkaufsschlager gilt (der 'Spiegel' hat nicht zufällig alle paar Wochen einen Titel mit Hitler und ähnlichem...).

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich habe das Buch gestern beendet und ich fand es auch sehr gut. Die Hintergrundstory ist interessant und wie der Autor damit umgeht, fand ich super. Spannend erzählt und die Story reißt einfach mit. Ich hab es auch relativ schnell gelesen und bereue es nicht :)

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich