@ magali
Na ja, bei einem Roman, der in der wirklichen Welt spielt (also kein Fantasy- oder Science Fiction), selbst wenn die Handlung rein fiktiv ist, erwarte ich schon, daß die beschriebene Landschaft im Wesentlichen mit der Realität übereinstimmt. Ich meine nicht im Sinne von Reiseführer oder „Sachbuchgenauigkeit“, sondern so im Groben. Also nicht eine Tiefebene beschreiben, wenn in Realiter dort ein Hochgebirge thront (um es mal ganz überspitzt auszudrücken). Wenn die Autorin sich dann eine Landschaft ausgedacht hat, es den See also nicht gibt, das Ausgedachte aber im Prinzip geographisch in die Gegend paßt, habe ich damit kein Problem. Etwas schwierig, das richtig auszudrücken.
An Orte gereist, die in gelesenen Büchern vorkommen, bin ich bisher - bewußt - nur ein einziges Mal. Das war vor Jahren die Reichenau. Ich erinnere mich noch jetzt, Jahre später, des leisen Schauers, der mich überlief, als ich vor einer schlichten Steinplatte mit der Aufschrift „Berno / Abbas / 1048“ stand. Nachdem ich kurz vorher über eben diesen Berno gelesen hatte. (< Hier > die Biographie auf der Website des Erzbistums Freiburg, mit Bildern auch vom Münster Mittelzell, in der sich die erwähnte Grabplatte befindet und, etwas nach unten scrollen, dieselbe auch als Foto vertreten ist.)
Den Begriff „Fantasy“ habe ich im Zusammenhang mit Gösta Berling übrigens im gleichen Sinne verwandt, wie Du das beschrieben hast.
Nochmals direkt zum Buch, und zwar zur Majorin. (Ich spoilere lieber, weil etwas von kurz vor dem Ende vorkommt.)
Über manche Denk- und Handlungsweisen von Gösta oder den Kavalieren habe ich mich (mehr als nur) gewundert, bisweilen waren sie wirklich umsympathisch. Nur die Sache mit der Majorin, die verstehe ich nicht so ganz. Vielleicht sehe ich es auch nur zu sehr aus dem Blickwinkel meiner Zeit, und da liegt das Problem?
Das habe ich noch gefunden, Nachtrag zu der alten Verfilmung:
< Hier > eine Seite (in deutscher Sprache) über die Verfilmung mit Greta Garbo.