Joanne Harris - Denk an mich in der Nacht

  • Joanne Harris - Denk an mich in der Nacht


    An sich hat mir das Buch sehr gut gefallen muss ich sagen.


    Es hat sich gut und flüssig lesen lassen. Im Laufe des Buches habe ich wirklich angefangen es regelrecht zu verschlingen. Doch hat es mich trotz alledem nicht 100% begeistert.


    *ACHTUNG SPOILER*


    Inhaltlich geht es um zwei Geschichten, die zeitversetzt geschehen. Zum einen um Daniel Holmes, der zum Vampir wird, durch Rosemary, diese vernichtet er um endlich Ruhe zu haben. Doch wird Rosemary wieder zurück ins Leben geholt. Dies geschieht durch bloße Erinnerung an sie und an das laute Aussprechen ihres Namens.



    Thematisch finde ich das Buch relativ interessant, zumal in der jetzigen Zeit der Vampirboom ja wirklich enorm ist. Doch gefällt es mir bei weitem nicht so gut, wie z.b. die Biss-Reihe von Stephenie Meyer. Alles Geschmackssache. Ich glaube, das Buch sollte einen etwas düsteren Eindruck erwecken, hat es bei mir allerdings nicht geschafft.


    Nichtsdestotrotz habe ich es wirklich zum Schluß verschlungen, weil man doch das Ende erfahren wollte, wobei ich mir schon gedacht habe,


    Den Aufbau des Romans fand ich super. Zum teil sehr kurze und knappe Kapitel. Sowas gefällt mir immer sehr gut, da man so auch mal gut aufhören kann und immernoch in der Handlung ist, beim nächsten lesen. Auch der wechsel zwischen den beiden Geschichten fand ich super. Es war absolut nicht verwirrend. Man fand sich gut zurecht auch durch die Kapitelüberschriften die in "eins" und "zwei" eingeteilt waren. so sah man direkt in welcher Geschichte man sich nun befindet.


    Alles in allem ist es ein Buch das ich Vampirfans empfehlen kann


    Ich habe einen Teil deines Beitrags gespoilert, bitte nehmt anderen Eulen nicht das Lesevergnügen, indem ihr zuviel über den Inhalt oder noch schlimmer, das Ende des Buches, verratet! milla :wave

  • Hallo Graveyard Queen!


    Ich habe das Buch zwar nicht gelesen, denke aber, dass du zuviel vorweg nimmst. Gerade den Inhalt betreffend würde ich einiges spoilern :wow. Für diejenigen, die das Buch noch lesen möchten, ist es sonst sehr ärgerlich! Das wäre vielleicht auch bei deine restlichen Rezis sinnvoll. Zu schnell lesen Unbedarfte vielleicht etwas, was die Spannung wegnimmt. Also: Am Besten nur das verraten, was auch im Klappentext steht :-).


    Edit: Huch, Zimööönchen war schneller ;-) :grin.

  • Mich konnte das Buch überhaupt nicht überzeugen, das Interessanteste war das Nachwort.


    ***Die Autorin***


    Joanne Harris, geboren 1964, hat eine französische Mutter und einen englischen Vater. Sie studierte in Cambridge und arbeitete fünfzehn Jahre lang als Lehrerin, bevor sie mit ihrem dritten Roman Chocolat zur Bestsellerautorin wurde. Ihre Romane wurden in über 40 Sprachen übersetzt.


    ***Zum Inhalt***


    Die Malerin Alice ist nie wirklich über die Trennung von ihrer Liebe Joe, einem Musiker, hinweggekommen. Zufällig trifft sie ihn in einem Cafe wieder und ist sofort eifersüchtig auf seine neue Freundin, die bildhübsch ist.
    Auch Joe erinnert sich an sie, will aber seine Freundin Ginny bei ihr unterbringen. Alice lässt sich darauf ein, jedoch wird ihr Ginny bald suspekt. In deren Zimmer findet sie ein geheimnisvolles Manuskript, das Alice´ Verdacht untermauert. Sie ist nicht das, was sie scheint und hat auch vor vielen Jahren bereits ausgesehen wie jetzt. Und sie weiß, dass Joe in tödlicher Gefahr schwebt.
    Gleichzeitig erlebt man das Geschehen, das in dem Manuskript niedergeschrieben ist. Ein junger Mann verliebt sich in das Mädchen Rosemary, das sich aber an seinen besten Freund ranmacht. Er kann nicht von ihr lassen und kommt nicht nur hinter ihr Geheimnis, sondern wird in den Kreis ihrer "Erwählten" aufgenommen.


    ***Meine Meinung***


    Dass Rosemary und Ginny dieselbe Person sind, wird schnell klar. Ebenso, dass es sich bei ihr um ein Vampirwesen handelt. Und auch, dass sie in der Vergangenheit vom Verfasser des Manuskripts gestoppt wird und in der Gegenwart es an Alice ist dasselbe zu tun.
    So ist die ganze Spannung schnell dahin, die sich am Anfang durchaus aufgebaut hat.
    Ehrlich war es sogar derart langweilig, dass ich unter normalen Umständen das Buch abgebrochen hätte. Der ganze Plot ist einfach zu vorhersehbar.


    Ebenso verstanden es die Personen einfach nicht mich zu fesseln. In der Vergangenheit Daniel, der sich wie ein weltfremder, liebeskranker Pennäler aufführt. Sein einziger Kontakt sein Freund Robert, zu dem er aufsieht und den er verehrt. In der Gegenwart Alice, die die neue Freundin ihres Exlovers bei sich aufnimmt. Wie bescheuert muss man sein? Auch wenn sie schnell hinter die schöne Fassade blickt. Die Vergangenheit wiederholt sich, denn Joe verfällt dem Vampirmädel ebenso wie Daniel und Robert ihr verfallen waren.


    Die Atmosphäre ist düster und geheimnisvoll, dadurch kann der Anfang des Buches auch sehr überzeugen. Sprachlich ist es an die jeweilige Zeit angepasst, von der gerade erzählt wird. Wobei ich die Gegenwart gefühlsmäßig Anfang der 80er ansiedeln würde, obwohl es wohl später spielt. Jahresangaben werden hierzu aber nicht gemacht. Die Vergangenheit spielt um 1948.
    Erzählt wird in zwei Erzählsträngen. Die Vergangenheit wird von Daniel in der Ich-Perspektive erzählt, in der Gegenwart begleitet man Alice. Die Erzählstränge sind schon in der Überschrift klar ersichtlich. Steht dort Eins ist man in der Vergangenheit, die Zwei steht für die Gegenwart. Bis sich am Schluss Vergangenheit und Gegenwart vermischen, bis es ein einziges Kuddelmuddel ergibt und man sich eigentlich gar nicht mehr auskennt.
    Bei den Überschriften ist gegen Ende ein Fehler unterlaufen und die Vergangenheit wurde einmal mit Zwei überschrieben. Aufgrund der Erzählperspektive wird es aber schnell klar, wo man sich befindet.


    Interessant war für mich das Nachwort, in dem die Autorin erzählt, dass dieser Roman eigentlich ihr erster war und ihr Verlag ihn aufgrund ihres jetzigen Erfolges neu auflegen wollte. Trotz ihrer Gegenwehr. Selbst bezeichnet sie es so:
    Es ist das vergleichsweise unreife Werk einer Autorin, die ihren Stil noch finden muss. Bestenfalls ist es ein heroischer Fehlschlag, und schlimmstenfalls kann man es als prätentiös und schwülstig bezeichnen.
    Als extrem schwülstig würde ich es zwar nicht bezeichnen, aber der gewünschte Horroreffekt kommt eben auch nicht rüber. Schlaflose Nächte hat es mir schon beim Lesen nicht bereitet, ich konnte im Gegenteil ganz prima dabei einschlafen. Und auch nachdem ich es jetzt endlich fertig habe, werde ich in der Nacht bestimmt nicht an Rosemary/Ginny denken.


    Von mir nur 4 Punkte

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Ich fand´s auch nicht so toll...


    Kurzbeschreibung:
    Cambridge, in den 30er oder 40er Jahren: Der Student Daniel rettet die schöne Rosemary vor dem Ertrinken und verliebt sich in sie. Doch Rosemary geht eine Beziehung mit Daniels bestem Freund Robert ein, und treibt so einen Keil zwischen die Freunde. Die Männer ahnen nicht, dass das hübsche Mädchen ihr Leben völlig verändern wird.


    Cambridge, Anfang der 90er Jahre: Die junge Malerin Alice trifft drei Jahre nach der Trennung ihren Exfreund Joe wieder, und mit ihm seine neue Freundin Ginny. Diese ist eine sehr zwielichtige Gestalt – auf der einen Seite schüchtern, zurückhaltend und demütig, auf der anderen berechnend und zynisch. Alice macht sich daran, das Geheimnis dieser seltsamen Frau aufzudecken.


    Meine Meinung:
    „Denk an mich in der Nacht“ ist der Debütroman der Autorin Joanne Harris, die durch ihren Bestseller „Chocolat“, verfilmt mit Jonny Depp und Juliette Binoche, berühmt wurde. Im Zuge des Vampirbooms wurde dieses Erstlingswerk nun auch ins Deutsche übersetzt.


    In Kapiteln abwechselnd werden zwei Geschichten erzählt: einmal die der Malerin Alice, die zu Beginn der 90er Jahre spielen müsste. Parallel dazu erfahren wir von Daniel Holmes, dessen Geschichte gut 50 Jahre zuvor spielt. Zu Beginn sind die beiden verschiedenen Handlungsstränge etwas verwirrend, aber nach und nach wird klarer, in wie weit die beiden Geschichten miteinander verwoben sind.


    Der Schreibstil der Autorin ist blumig und ausschmückend. Es ist einfach schön, die Worte zu lesen. Leider passen sie nicht zur Thematik des Buches.
    Es gelingt der Autorin auch nur schlecht, Spannung aufzubauen. Die Geschichte zieht sich sehr in die Länge, die Passagen, in denen Alice Ginny oder ihre Freunde verfolgt, sind einfach langweilig. Und auch die Tagebucheinträge von Daniel habe ich teilweise nur überflogen.


    Es scheint ein kluger Schachzug gewesen zu sein, dieses Buch erst jetzt zu übersetzen, wo man weiß, dass die Autorin es eigentlich besser kann. Wäre dieses Buch von einer mir unbekannten Autorin gewesen, hätte ich nie wieder eines von ihr in die Hand genommen.

  • So, ich habe das Buch soeben abgebrochen. Eigentlich wollte ich es bis zum Ende schaffen, aber es ging nicht mehr.


    Bei der Leseprobe fand ich das Buch noch Interessant. Dem war auch so als ich dann das Buch angefangen hatte. Hier und da mal ein etwas langweiliges Kapitel, aber es war ok. Aber nach und nach ist die ganze Spannung verloren gegangen. Man konnte vieles schon vorhersehen, die Charakter waren nicht interessant und ich hatte zu ihnen keinen Bezug. Der Charakter Daniel Holmes fand ich schon fast am schlimmsten. Die Kapitel waren teilweise wirklich langatmig und es wurde sehr ausschweifend erzählt. Man kennt das ja von einigen Büchern und es kann dann auch passend sein. Aber bei diesem Buch war es einfach nicht gut, es hat von der Geschichte abgelenkt.


    Ich gebe dem Buch aber noch vier Punkte. Daher, weil ich die Idee zur Geschichte gut fand, man hätte es nur besser ausarbeiten können.

  • Carina, so ging´s mir auch. Ich hatte keine rechte Lust, das Buch zu lesen (zu viele Vampire in letzter Zeit) und hab den Anfang ein paar Tage vor mir hergeschoben. Dann habe ich angefangen und dachte:"Hm, hättest du nicht vor dir herschieben müssen, das Buch ist ja gut". Dann habe ich gut 150 Seiten gelesen und da war mir nur noch langweilig, so dass ich es weggelegt habe. Dafür ist mir meine Zeit dann echt zu schade.

  • Zitat

    Original von evalotta
    Carina, so ging´s mir auch. Ich hatte keine rechte Lust, das Buch zu lesen (zu viele Vampire in letzter Zeit) und hab den Anfang ein paar Tage vor mir hergeschoben. Dann habe ich angefangen und dachte:"Hm, hättest du nicht vor dir herschieben müssen, das Buch ist ja gut". Dann habe ich gut 150 Seiten gelesen und da war mir nur noch langweilig, so dass ich es weggelegt habe. Dafür ist mir meine Zeit dann echt zu schade.


    Das mit der Zeit hatte ich mir dann heute morgen auch überlegt. Wollte es eigentlich wirklich durch lesen und war eigentlich nur am Meckern. So das mein Freund sagte "hör doch auf mit dem Buch". Da mich das nächste Buch schon angelächelt hat... Ich hatte in letzter Zeit nichts mit Vampiren gelesen, daher dachte ich, dass dieses Buch passend wäre... Aber leider nicht. :-(

  • Hier mal meine Meinung zu "Denk an mich in der Nacht".



    Alice ist überrascht, als ihr Exfreund Joe sich nach drei Jahren plötzlich wieder bei ihr meldet. Doch nicht, um über gute alte Zeiten zu reden, sondern um seine neue Freundin Ginny bei Alice einzuquartieren. Widerwillig lässt sie sich dazu breitschlagen und bereut ihre Entscheidung fast sofort. Denn Ginny ist mit ihren wallenden roten Haaren nicht nur atemberaubend schön, sondern auch von einer unheimlichen Aura umgeben. Als sie das scheinbar so schüchterne Mädchen später mit düsteren Kerlen um die Häuser ziehen sieht, Injektionsspritzen und ein seltsames altes Tagebuch in ihrem Schrank findet, ahnt Alice, dass Joe keinen Schimmer davon hat, wer seine Freundin wirklich ist. Und dass Ginny gefährlich ist.


    In einer früheren Zeit:


    Daniel Holmes glaubt seinen Augen kaum, als er die junge Frau aus dem Fluss zieht und ihr so das Leben rettet. Das blasse Wesen erscheint ihm wie ein wunderschöner Engel. Das findet allerdings auch sein bester Freund Robert, der sich Hals über Kopf in Rosemary, wie sie sich nennt, verliebt. Doch bald schon vergisst Daniel den Betrug seines Freundes, als er Rosemary in der Gesellschaft düsterer Männer wiederfindet und auch er selbst immer mehr in ihre Geheimnisse eintaucht…


    Aufgrund der Bitten von Fans und nicht zuletzt wohl auch aufgrund des immer noch andauernden Vampir-Hypes wurde Joanne Harris‘ Erstwerk erneut aufgelegt. Harris selbst sagt über dieses Buch, dass es „keine Literatur im eigentlichen Sinn“ sei. „Es ist das vergleichsweise unreife Werk einer Autorin, die ihren Stil noch finden muss“. Und ganz ehrlich, genau dieses Gefühl hatte ich beim Lesen auch.


    Den ständigen Wechsel der Erzählperspektive zwischen Alice und Daniel fand ich nach einer gewissen Zeit eher nervig, da dadurch immer entweder die Handlung in der Gegenwart oder in der Vergangenheit abrupt unterbrochen wurde und ich das Gefühl hatte, nicht voranzukommen. Auch erzählt Daniel, ganz im Geiste seiner Zeit, sehr detailliert, blumig, schwülstig. Realität und Traum vermischen sich in seinen Erinnerungen und machen das Lesen eher zäh.


    Abgesehen vom für mich nicht leicht zu lesenden Schreibstil fand ich die Geschichte aber recht gut. Die Vampire in diesem Buch sind keine weichgespülten Romantiker, die seit Jahrhunderten nach der einzig wahren Liebe suchen, sondern blutrünstige Monster hinter schöner Fassade, die kein Problem damit haben, einen Menschen regelrecht zu zerfleischen, um sein Blut zu trinken. Das fand ich erfrischend, wenn auch blutig. Ein bisschen mehr Spannung hätte dem Buch trotzdem gut getan. Da man viel über Rosemary in Daniels Erzählungen erfährt, fehlt mir das Mysteriöse in der Gegenwart, da man eh schon weiß, was mit Ginny los ist.


    Mein Fazit: Joanne Harris hat ein gutes, aber nicht herausragendes Erstlingswerk erschaffen, das sich von den vielen auf dem Büchermarkt zu findenden Vampirromanen abhebt.

  • Ich komm auch einfach nicht voran, das Buch zieht sich wie Kaugummi, irgendwie hab ich das Gefühl, dass da so langsam mal was kommen müsste, aber da kommt einfach nichts. Bin jetzt auf Seite 170 und bei meiner normalen Lesegeschwindigkeit schaff ich gewöhnlich mehr an einem Abend und das Buch les ich schon seit Tagen und leg's immer wieder weg, weil's einfach extrem langweilig ist.

  • Joanne Harris erzählt die Geschichte „Denk an mich in der Nacht“ aus zwei verschiedenen Perspektiven. Zum einen geht es um die Tagebucheinträge eines Daniel Holmes, die in den 40er Jahren verfasst wurden. Darin beschreibt Daniel, wie er 1947 eine junge Frau, Rosemary vor dem Ertrinken rettet. Er fühlt sich sofort von ihr magisch angezogen. Alle Kapitel dieser Sichtweise tragen die Überschrift „Eins“. In der anderen Perspektive geht es um die Malerin Alice, die immer noch in ihren Ex-Freund Joe verliebt ist. Die beiden sind jedoch schon seit ca. drei Jahren getrennt und Joe hat inzwischen eine andere Freundin, Ginny. Als die beiden Frauen sich kennen lernen, kommt Ginnys Verhalten Alice sehr merkwürdig vor. Eines Tages findet sie dann in Ginnys Zimmer Daniel Holmes´ Tagebuch. Schnell ist sie davon überzeugt, dass Rosemary und Ginny dieselbe Person sein müssen. Diese Kapitel sind mit „Zwei“ überschrieben.
    Die Einteilung der Kapitel ist am Anfang sicherlich etwas gewöhnungsbedürftig, aber man gewöhnt sich schnell daran. Letztendlich hilft sie dem Leser, sich zu orientieren, sodass man immer weiß, in welcher Zeitebene man sich gerade befindet.


    Die Idee, diesen Vampirroman aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu schreiben, gefällt mir gut. Es geht es um die zwei Frauen Rosemary und Ginny. Die beiden scheinen vom Wesen her sehr unterschiedlich zu sein, aber es handelt sich wohl um ein und dieselbe Frau. Daniel Holmes` Gefühle in Bezug auf Rosemary sind zwiespältig. Einerseits war sie für ihn wie eine Gestalt aus einem Märchen „eine weiße Ophelia“ (S. 51), andererseits spürte er ihren „Hass. Ihre höhnische Ironie.“ (S. 31). Auch Joe ist Ginny verfallen; Alices Warnungen, bezüglich seiner Freundin, schlägt er in den Wind. Joanne Harris baut gekonnt Spannung auf, indem sich beide Handlungsstränge immer mehr einander annähern.
    Die Autorin hat einen sehr schönen, detaillierten Schreibstil, der den Leser gut unterhält. Für meinen Geschmack zieht sich die Geschichte durch die ausführliche Beschreibung allerdings oftmals in die Länge. Dabei kommt die eigentliche Handlung zu kurz, so dass an einigen Stellen Durchhaltevermögen gefragt ist.
    Die Anmerkungen der Autorin über ihr Werk am Ende des Buches finde ich gelungen. Der Leser bekommt noch ein paar Hintergrundinformationen wie und wann das Buch entstanden ist. J. Harris erklärt u. a., warum sie die Überschriften der Kapitel so gewählt hat und wie es zu der Erzählung aus zwei unterschiedlichen Sichtweisen gekommen ist.


    Ich habe diesen Roman gerne gelesen, auch wenn es an einigen Stellen nicht so ausführlich hätte sein müssen. Die Mischung aus Leidenschaft und Vampirstory empfinde ich als gelungen. Auch die Gestaltung des Buchumschlages gefällt mir gut. Er ist schlicht gehalten, drückt aber sehr viel Leidenschaft und auch Mystik aus.

  • Nachdem ich gestern das Buch ENDLICH durch hatte, was mich zwei Wochen und extrem viel Überwindung gekostet hat, kann ich nun auch meine Rezi abliefern.



    Hmm, womit fang ich an? Das Buch war schlecht, nichtssagend, langweilig, ohne Spannung.


    Im Buch gibt es zum einen die Geschichte von Daniel, die in Form eines Tagebucheintrages verfasst ist und dann die Geschichte von Alice, die in der "Jetzt-Zeit" spielt. Beide Stränge dürften in etwa ein halbes Jahrhundert auseinander liegen.


    Zur Geschichte kann man nicht allzuviel sagen, wie ich finde, während des Lesens dachte ich die ganze Zeit, dass da jetzt doch mal endlich irgendetwas kommen müsste, aber es kam nichts. Und am Ende war die Geschichte dann so absolut wirr, dass ich nur noch "Hä?!" dachte.


    Ich würde das Buch definitiv nicht weiterempfehlen und von mir gibt's nur einen Stern und dieser Stern begründet sich darin, dass ich den Stil, in dem Joanne Harris schreibt dennoch sehr schön fand. Ihre Sprache ist sehr lebhaft und man kann sich alles sehr gut vorstellen, aber leider macht das allein noch kein gutes Buch.

  • Der Roman spielt in zwei Zeiten, zwischen denen die Autorin hin- und her wechselt:

    Rückblickend wird von Daniel erzählt, der eine bleiche, wunderschöne Frau mit leuchtend rotem Haar vor dem Ertrinken rettet. Er nimmt sie bei sich auf und kümmert sich um sie, doch schon bald muss er feststellen, das hinter dem engelsgleichen Gesicht eine blutrünstige Vampirin steckt, die über Leichen geht, um ihren Blutdurst zu stillen. All diese Ereignisse hält er in seinem Tagebuch fest.

    In der heutigen Zeit dringt Joe, Alices Exfreund, nach 3 Jahren Funkstille wieder in ihr Leben ein und bittet sie, seine neue Freundin, Virginia, bei sich aufzunehmen. Widerwillig sagt sie zu. Als Joe sie zu Alice bringt, verhält sie sich unauffällig, gar schüchtern, doch bald beginnt sie sich seltsam zu benehmen und mit düsteren Männern zu treffen. Sie spioniert ihr nach, ahnt aber nicht in welcher großen Gefahr sowohl sie als auch Joe schweben. Als sie in Virginias Sachen ein altes Tagebuch findet, zieht sie endlich die richtigen Schlüsse, doch hat sie überhaupt noch die Chance die grausame Vampirin aufzuhalten?

    Joanne Harris verbindet diese zwei Handlungsstränge und wechselt flüssig zwischen ihnen, was die Geschichte in Schwung hält. Sie schafft eine durchgängig düstere, aber auch faszinierende Atmosphäre, in der der Leser bis zur letzten Seite gefangen bleibt. In diesem Vampirroman der alten Manier geht es noch richtig zur Sache: An Blut, Gewalt und Horror wird nicht gespart. Gewürzt mit einen aufregenden Prise Erotik ist dieses Buch ein Lichtblick auf dem derzeitigen Vampirbuchmarkt.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Sooo, was soll ich sagen. Das Buch war auf jeden Fall anders als ich erwartet habe.


    Die Geschichte wird einmal aus der Sicht von Daniel erzählt, der eines Tages eine junge Frau vor dem Tod durch ertrinken gerettet hat und sich prompt in sie verliebt. Als sein bester Freund Robert schließlich die junge Dame kennen lernt, verliebt auch er sich und die Freundschaft zerbricht beinahe. Während dieser Zeit stellt Daniel Holmes immer mehr seltsame Auffälligkeiten an Rosemary - so heißt das Mädchen - fest und bekommt sie trotzdem ncht aus dem Kopf. Er spioniert ihr hinterher und eines Tages stellt er auf grauenvolle Art und Weise fest, dass Alice und ihre Freunde Vampire sind und wird zudem noch selbst verwandelt. Er leidet und obwohl er nicht von Rosemary loskommt, will er wenigstens seinen Freund vor ihr beschützen und letztendlich auch selbst Ruhe finden.


    Andererseits wird sie von Alice erzählt, einer jungen Frau, deren Ex-Freund eines Tages eine seltsame neue Freundin mitbringt, die Alice nicht nur komisch vorkommt, sondern die auch noch gruselige Freunde hat, die Alice Angst machen. Als sie dann auch noch ein altes Manuskript findet, in dem ein gewisser Daniel Holmes seine grauenvollen Erlebnisse schildert, die Alice bekannt vorkommen und sich die Morde in der Stadt häufen, versteht sie, dass sie schnell handeln muss um sich und ihren Ex-Freund vor der unmenschlichen "Ginny" zu schützen.


    Die Geschichte an sich ist spannend und mitreißend, nur leider wird der Roman stellenweise sehr in die Länge gezogen, was die Spannung oft schmälert.


    Im großen und ganzen hat mich das Buch aber gut unterhalten und ich würde es auch weiter empfehlen. Zudem bin ich froh, dass dieses Buch vor der ganzen Vampir-Hysterie geschrieben wurde. Finde ich irgendwie sympathisch =)

  • "Denk an mich in der Nacht" von Joanne Harris ist ein unvergesslicher Lesehappen, den man beim besten Willen nicht vergessen kann, denn viel zu sehr ist man in die Geschichte von Daniel und von Alice gefangen. Natürlich auch von dem Wesen: Rosemary, die auf mich einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Denn sie ist nicht nur wunderschön, sie versteht es auch die weibliche List mit Raffinesse und Heimtücke anzuwenden, um an weitere Macht zu gelangen. Das Böse das in ihr ist, wird dadurch etwas gewöhnlicher, denn in jedem steckt ein Funke von Manipulation.


    Das Buch erzähl zu einem von Alice ,die in der momentanen Gegenwart auf Rosemary trifft, da Joe seine neue Freundin in ihrer Wohnung als kurzfristige Mitbewohnerin unterbringen will. Schon bald stellt Alice fest, dass ihre gespürte Abneigung gegenüber der Unbekannten, nicht nur von ihrer Eifersucht auf sie herrührt...Mit Bedacht und einem sehr guten Gespür ausgestattet, beobachtet sie Rosemarys nächtliche Ausflüge und findet aufgrund ihrer Schnüffelei ein Tagebuch. Dieses Tagebuch ist von Daniel verfasst worden, der das Geheimnis von Rosemary damals entdeckt hatte und leider auch am eigenem Leib erfährt, wie es ist, so ein Wesen wie sie zu sein!


    Während er von seiner anfänglichen Schwärmerei und Hingabe zu ihr berichtet, verändern sich nach einiger Zeit seine Gefühle. Langsam schleicht sich Argwohn hinzu, der ihn aber nicht davon abhalten kann, immer noch von ihr "besessen" zu sein. Nachdem er jedoch von ihr "Erwählt" wird, kämpft er um den Rest seinerm Menschlichkeit und schafft es einen Plan zu schmieden....Rosemary zu töten!


    Alice widerrum hat das gleiche in der Gegenwart vor, nachdem sie über ihre Mitbewohnerin und deren "Freunde" Bescheid weiß. Doch es gibt ein Problem: Joe ist Rosemary bereits verfallen...und wie man weiß, können Erinnerungen das Verderben bringen!!


    Fazit:


    Spannend, mysteriös. beklemmend und voller Gefahr. so stellt sich dieses Werk für mich dar. Ein Buch, an das ich mich ganz sicherlich erinnern werde!!! :-)

  • "...The Evil Seed ist keine Literatur im eigentlichen Sinn. Es ist das vergleichsweise unreife Werk einer Autorin, die ihren Stil noch finden muss. Bestenfalls ist es ein heroischer Fehlschlag, und schlimmstenfalls kann man es als prätentiös und schwülstig bezeichnen", so schreibt Joanne Harris im Nachwort von Denk an mich in der Nacht über ihren Debütroman. Dabei gibt es wenig Grund, so hart mit sich selbst ins Gericht zu gehen. Trotz einiger Längen und Brüche im Aufbau ist die Geschichte um die vampirartigen Wesen, die sich selbst als Erwählte bezeichnen, atmosphärisch dicht und spannend erzählt.
    Der Roman gliedert sich in zwei Erzählebenen: er beginnt mit den Aufzeichnungen von Daniel Holmes, der zunächst als namenloser Ich-Erzähler von Rosemarys Beerdigung 1948 berichtet. Erst nach und nach erfährt der Leser, wie Rosemary in Daniels Leben trat und sein Schicksal wurde.
    Die zweite Erzählebene spielt rund 40 Jahre später. Die Malerin Alice wird von ihrem Exfreund Joe gebeten, seine scheinbar extrem schüchterne Freundin Ginny für ein paar Tage bei sich wohnen zu lassen. Obwohl Alice Ginny merkwürdig findet, willigt sie ein. Noch am selben Abend verschwindet Ginny, komplett verwandelt, zusammen mit einigen eher furchteinflößenden Fremden. Alice, die Ginnys Treiben argwöhnisch beobachtet, gerät schnell in den Sog unheimlicher Ereignisse.
    Für den Leser ist die Verbindung zwischen Rosemary und Ginny schnell offensichtlich und genauso offensichtlich scheint es, dass hier Vampire ihr Unheil treiben. Doch den Erwartungen des Leser setzt die Autorin gekonnt eigene Interpretationen und einen an romantische Schauergesichten erinnernden Sprachstil gegenüber. Nur schwerlich kann man sich diesem stimmungsvollen Gruselmärchen entziehen, zu sehr schlägt es einen in den Bann.


    Schade, dass das Buch anscheinend in Zuge der Biss-Welle auf den deutschen Markt geriet, denn mit der Teenie-Romanze um Bella und Edward hat Harris' Debüt so gar nichts gemein. Von der Atmosphäre her erinnert mich Denk an mich in der Nacht stark an Darling Jim von Christian Moerk, obwohl ich gar nicht sagen kann, woran genau das liegt.


    Wer stimmungsvolle Schauermärchen liebt, kann hier getrost zuschlagen. Für Liebhaber klassischer oder auch romantischer Vampirgeschichten ist dies allerdings wohl eher nicht das richtige Buch.

  • Mein Fall war das Buch nicht unbedingt. Zwar haben mir die unterschiedlichen perspektiven gefallen, und auch die Sprünge zwischen den beiden Zeitebenen, aber so wirklich bin ich trotzdem nicht in das Buch hineingekommen.


    Die Geschichte hat mich nicht richtig gefesselt und ich fand auch, dass die spannung ziemlich schnell raus war.


    Außerdem war mir das ganze etwas zu blutig.


    Wer aber auf Schauergeschichten dieser Art steht, wird ds Buch mögen. Mein Fall war es aber wie gesagt nicht. Deswegen gibt es von mir nur 4 von 10 Punkten!

  • Das war ein sehr eigenwilliges Lese-Erlebnis. Und wenn ich mir die Kommentare hier so ansehe, ging es wohl nicht nur mir so.


    Anfänglich hat mir das Buch wirklcih gut gefallen. Ich mag Vampirgeschichten nicht so sehr, und daher fand ich die hier gezeigten Wesen doch erfreulich anders (wenn man von ihrem umwerfenden Aussehen mal absieht, aber ohne das gehts wohl gar nicht mehr...) Beide Erzählstränge fand ich spannend, und die Sprache der Autorin gefällt mir total gut.


    Aber ca. aber der Hälfte des Buches war diese Faszination dann verflogen. Die Geschichte konnte mich nicht mehr mitreissen, und den Schluss fand ich dann einfach nur noch wirr. diese Vermischung von Vergangenheit und Gegenwart ist definitiv nicht gut gelungen. Ich hab dann nur noch quergelesen, um halt zu wissen, wie es ausgeht, aber das wars dann auch schon.



    Ich geb dem Buch höchstens 5 Punkte.


    lg, A.