Der Autor: James McGee war Banker und Journalist, bevor er Buchhändler wurde. Nach "Der Rattenfänger" und "Die Totensammler" ist dieses der dritte Fall für Sonderermittler Hawkwood.
Das Buch: Die im Krieg gegen Napoleon gefangenen französischen Soldaten erwartet in England ein Schicksal fast schlimmer als der Tod auf dem Schlachtfeld. Als Gefängnisse dienen den Briten alte, ausgemusterte Schiffe, auf denen die Gefangenen unter schlimmsten Bedingungen dahinvegetieren. Doch dann verschwinden einige Gefangene von einem der als ausbruchssicher geltenden Schiffe, und zwei Ermittler der Admiralität werden scheinbar enttarnt und ermordet - nur einer der beiden wird später tot aufgefunden. Also wird Sonderermittler Hawkwood als Gefangener auf eines der Schiffe gebracht, um die Sache aufzuklären. Doch was er vorfindet hätte er sich in seinen kühnsten Träumen niemals vorzustellen gewagt.....
Meine Rezension: Dies ist nun der dritte, unabhängig von den Vorgängern lesbare, Fall für Sonderermittler Hawkwood, weniger ein Krimi als ein historischer Abenteuerroman. Und obschon uns McGee an keiner Stelle wirklich überrascht oder etwas grundlegend Neues zu bieten hat schafft er es dennoch ausgezeichnet zu unterhalten, dieses Buch ist wirklich, trotz der Rückgriffe auch auf das ein oder andere Cliche, spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Der Autor erreich dies durch seine dichte, atmosphärische Art des Erzählens, die nie in Effekthascherei oder vordergründige Action abgleitet, sondern stets der zu erzählenden Geschichte dient.
Der Hintergrund dieser Geschichte basiert auf historischen Tatsachen, die sorgfältig recherchiert wurden und einen perfekten Hintergrund für die fiktive Erzählung bilden.
Einzig die Charakterisierung Hawkwoods bleibt etwas blass - er ist sicher eine beeindruckende Figur, für mich war er beim Lesen allerdings wenig greifbar. Aber dieser kleine Schwachpunkt fällt bei dieser Abenteuergeschichte kaum ins Gewicht, dazu ist sie zu gut und spannend erzählt.