Deutsche Ausgabe
Taschenbuch mit 352 Seiten
Verlag: Egmont LYX (Januar 2010)
Originaltitel: Tall, Dark and Dead
Englische Ausgabe
Taschenbuch 304 Seiten
Verlag: Berkley Trade (Mai 2006)
Kurzbeschreibung
Garnet Lacey ist wegen ihrer magischen Talente auf der Flucht vor den Agenten des Vatikan. Zur Tarnung arbeitet sie in einem okkulten Buchladen, denn wer würde ausgerechnet dort eine waschechte Hexe vermuten? Da spaziert eines Tages der sensationell gut aussehende Sebastian in ihren Laden. Mit ihrem hellseherisch geschulten Auge erkennt Garnet sofort, dass Sebastian nicht die Aura eines Sterblichen besitzt. Der charmante Fremde ist ein Vampir - und er besitzt ein Buch mit mächtigen Zauberformeln. Doch auch Sebastian wird von den Agenten aus Rom verfolgt ...
Zur Autorin
Tate Hallaway ist Amateur-Astrologin, praktizierende Hexe und Vampir-Fan, seit sie in der Highschool Poppy Z. Brite gelesen hat. Verhext und untot ist ihr erster Roman. Sie lebt mit drei schwarzen Katzen in Minnesota. Weitere Informationen unter: www.mninter.net
Meine Meinung
Eine Hexe, die ständig von einer Göttin heimgesucht wird, ihr neue Vampir-Lover, dessen Sohn, ihr Ex-Vampir-Lover und eine Katze – was kann man mit diesen Zutaten anstellen? Hey, klar! Man kann einen Vampirroman stricken, der ganz gewaltig in die Hose geht, passende Bauvorlagen findet man im Buchhandel zurzeit zuhauf. Natürlich erfindet auch Tate Hallaway das Genre nicht neu, schafft aber mit Altbekanntem eine recht amüsante Geschichte. Durchaus vergleichbar mit Mary Janice Davidson, aber nicht ganz so oberflächlich, selbst die Witze waren mir sympathischer.
Die Figuren sind ein großer Mangel des Romans. Die Dame weiß nicht recht, was sie will, was das Verfolgen der Handlung nicht gerade vereinfacht. Der Vampirherr neigt dazu, an den spannenden Stellen ohnmächtig zu werden oder sich irgendwo aufspießen zu lassen, so dass die Dame vor allem auf sich gestellt ist. Der Ex-Vampir-Lover geht anschaffen, die Katze bleibt stumm, dafür hat die Göttin Lilith Biss und Garnets Kollege William sorgt für den ein oder anderen Schmunzler. Alles in allem entsteht jenseits dieser seltsamen Verstrickungen eine kurzweilige, recht amüsante Geschichte, die sich „mal so weglesen“ lässt, ohne dass man groß nachdenken müsste. Es gibt massenhaft Romane, die schlimmer sind als dieser und ich war überrascht, da er wesentlich besser daherkam, als ich es befürchtet hatte.
Garnet gibt viel auf Sternzeichen und Aszendenten. So hat das Buch beispielsweise keine Kapitel, sondern zwölf Häuser zur genaueren Unterteilung. Und bereits im zweiten „Haus“ geht es zwischen ihr und dem neuen Vampir heiß her! Das ist allgemein bezeichnend für den Fortgang der Handlung: Ein flotter Plot ohne Längen – es ist immer was los in Garnets Leben. Der Ex-Vampirfreund Parrish steht plötzlich vor der Tür und auch Sebastian hat einen Sohn namens Mátyás, einen Dhampyr, Mischling aus Mensch und Vampir, der gar nicht gut auf seinen Vater zu sprechen ist. Einzig eine klarer Linie, ein roter Faden fehlt der Handlung. Erst dachte ich, Garnet wolle die Agenten des Vatikans bekämpfen, dann waren die schnell wieder vergessen und die Handlung hielt sich mit Belanglosem nebst Bettgeschichte auf. Plötzlich sind die Agenten wieder da! Das war alles ein wenig verwirrend und hat nicht gerade zur Förderung der Spannung beigetragen. Entschädigt wird man dafür mit einem raschen Ende, das die Handlung allerdings in der Luft hängen lässt. Bei Gefallen sind Folgebände deshalb nicht auszuschließen – so wirkt die Geschichte von Garnet und Sebastian nicht vollendet.
Fazit
Natürlich nicht neu, dafür aber überraschend nett. Ich hatte Schlimmeres erwartet und werde beim Folgeband auf jeden Fall wieder mit von der Partie sein!
Bewertung
7/10 Punkten