'Die Chemie des Todes' - Seiten 197 - 289

  • David und Jenny kommen sich tatsächlich näher, und wir erfahren warum Jenny aufs Land gezogen ist. Ich finde es gut beschrieben was in David vorgeht, ebenso die Annäherung der beiden.
    Um so schockierter war ich, als Tina den toten Fuchs fand, da war klar das Jenny die nächste ist...
    Brenner und Kumpanen gehen mit tierisch auf den Senkel, solche Hohlkörper... :rolleyes Und der Herr Pfarrer ebenso, meint er müsse die Meute noch aufstacheln...

  • Als Hunter und Jenny sich näher kamen, habe ich schon befürchtet, dass sie das nächste Opfer sein könnte. Dann fand Tina den Fuchs und ich dachte, sie ist die Nächste. Und am Ende wird Jenny quasi „vor den Ohren“ Hunters entführt. Das fand ich so spannend! Auch als Leser ist man ahnungslos und macht sich Sorgen um die Netten und dann passiert ausgerechnet das ...


    Scarsdale gehärt definitiv nicht zu den Netten. Was für ein Idiot! Und auch die Bürgerwehr macht nur Ärger und nutzt gar nichts.


    Ich bin schon mitten im letzten Abschnitt und muss sofort weiter lesen!

  • Irgendwie kommt mir dieses Dorf vor, als wäre es im 19. Jahrhundert steckengeblieben. Ein geifernder Pfarrer, der seine große Stunde in der Angst der Menschen gekommen sieht, eine Bürgerwehr, die auch vor Lynchjustiz nicht zurückschrecken würde. Tumbe Bauern und ein überforderter Polizist. Dieser Mackenzie ist ein Kotzbrocken.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Irgendwie kommt mir dieses Dorf vor, als wäre es im 19. Jahrhundert steckengeblieben. Ein geifernder Pfarrer, der seine große Stunde in der Angst der Menschen gekommen sieht, eine Bürgerwehr, die auch vor Lynchjustiz nicht zurückschrecken würde. Tumbe Bauern und ein überforderter Polizist. Dieser Mackenzie ist ein Kotzbrocken.


    Da hast du völlig recht.
    Bis auf Mackenzie, den mag ich irgendwie ;-)Ich glaub der ist einfach so von seiner Art her, und es sitzt ihm ja auch der Druck im Nacken die Morde schnell aufzuklären. Und ein bisschen mag er auch damit überfordert sein, kommt in diesem Dörfchen ja nicht alle Tage vor das jemand umgebracht .

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Irgendwie kommt mir dieses Dorf vor, als wäre es im 19. Jahrhundert steckengeblieben. Ein geifernder Pfarrer, der seine große Stunde in der Angst der Menschen gekommen sieht, eine Bürgerwehr, die auch vor Lynchjustiz nicht zurückschrecken würde. Tumbe Bauern und ein überforderter Polizist. Dieser Mackenzie ist ein Kotzbrocken.


    Ich bin zwar nicht offiziell in der Leserunde, aber man darf ja wohl mal, oder? Bitte :-)


    Gerade den Pfarrer fand ich auch total überzogen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es noch solche Typen gibt, der war ja wie aus "Hexenjagd" ausgeschnitten. Die anderen Aspekte - sind mir damals gar nicht als so unzeitgemäß aufgefallen, in amerikanischen Filmen oder Serien bekommt man sowas ja auch immer wieder mal vorgesetzt (ich weiß, hier sind wir in England) - ob es das noch gibt - tatsächlich wohl eher unwahrscheinlich.

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Mich nervt so was eher. Ein guter Autor hat das nicht nötig, den Leser so ans Buch zu binden. Das sollte mit der spannenden Handlung gelingen, nicht mit irgendwelchen Andeutungen, die oft doch nur ins Leere laufen.


    Bis zum letzten Abschnitt fand ich diese Andeutungen wirklich spannend. Aber nun sehe ich auch, dass sie bei diesem Buch oft ins Leere laufen, was der ganzen Geschichte schadet. Fast schon so wie die "Cliffhanger" bei alten Schwarz-Weiss-Serien, wo es in der nächsten Folge einfach ganz anders weiter geht... Schade!

  • Mir geht es auch so wie Wuermchen. Als Jenny und Hunter sich kennenlernten, habe ich auch gleich gedacht "Oh je, die holt er auch noch."


    Was die Überzogenheit des Dorfes angeht, muss ich nur schmunzeln.
    Um die Gemeinde meiner Eltern gibt es jede Menge Dörfer, die sich eigene Bürgerwehren geschaffen haben. Die patrollieren aber mehr gegen Einbrüche und Diebstähle. Und in einem der Nachbardörfer war übrigens der Pastor der Mörder.


    Also ich selber empfinde es nicht als "aus einer vergangenen Zeit". Der Wahnsinn kennt keine Zeiten. Einige christlich extremistische Parteien hatten die angedeutete Hexenjagd vor einigen Jahren sogar im Wahlprogramm.


    Und nun was ganz persönliches: Ich find es voll gemein, dass es Hunter und Jenny schon wieder trifft, so! *schmoll*


    Jetzt lese ich mal schnell weiter, damit sie Jenny lebendig finden können.... *hoff* *mental alle Keller des Dorfes durchsuchen geht*

  • Ist es gemein zu sagen, ich hoffte, das Tina entführt wird und nicht Jenny? ?( Aber es war in Wahrheit ja sehr klar, das es natürlich Jenny sein wird. Das es direkt während des Telefonates stattfinden würde, setzt der Spannung nochmal mehr den Hut auf und ich hab mich knabbernd an der Unterlippe erwischt :wow


    Den Pfarrer finde ich auch sehr :bonk - genauso wie Brenner und seine Anhängsel. Wichtig machen, aber null nützlich sein.


    Mackenzie mag ich im Grunde sehr gerne, ich riech schon förmlich jedesmal die Pfefferminzbonbons an ihm wenn ich von ihm lese :lache


    Was wissen wir vom Mörder? Sofern es nicht ein Mitwissender ist, der das Chloroform gestohlen hat, ist er wohl bulliger. Hm. Da fällt mir nur dieser Rupert ein, der noch bei seiner Mutter am Rockzipfel baumelt. Aber was hätte er für ein Motiv?


    Ich werd mal weiterlesen :lesend

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Zitat

    Original von Betty


    kommt mir unser Dorf manchmal auch ;-)


    Ganz ehrlich, dafür braucht man gar nicht erst aufs Dorf gehen.
    Beckett geht auf diese psychologischen Gruppenaspekte sehr gut ein in diesem Buch.
    Schaut euch doch mal an welch seltsame Gestalten man in TV-Interviews zeigt, wenn mal wieder ein Mädchen irgendwo vermißt wird? Ganz ehrlich soweit hergeholt ist das alles nicht. Ich erinnere mich da dunkel an die seltsamen Figuren, die sich da erst vor wenigen Monaten vor jedes Mikrofon drängten, weil sie irgendwann mal mit dem armen Mädchen, daß man dann letztlich tot in der Nähe des Elternhauses in einem Gebüsch fand, irgendetwas zu tun gehabt haben.
    Oder diese unheimlich pointierten Äußerungen, die man direkt nach dem letzten Amoklauf, über den Bildschirm flackern sah....


    19. Jahrhundert oh nein, so sind Menschen, wenn sie Angst haben oder die Chance sehen sich selbst zu produzieren, auch heute noch, auch wir... :grin
    Tut weh, ist aber so...



    @ Skvisa
    Rupert schwebt mir auch vor...
    Wieso hat er kein Motiv und wie schon so schön gesagt, ein Psychopath braucht eigentlich auch gar keins, außer die Lust am Schmerz und am Töten...
    Rupert ist doch der klassische Täter, unterdrückt von der Mutti traut er sich nicht an Frauen ran, hatte noch nie normalen Sex, läßt also seine Erregung an Tieren aus und als das nicht mehr reicht, eben an wehrlos gemachten Frauen...
    Leuchtet mir doch sehr ein, wäre mir aber irgendwo auch zu klischeehaft...

  • Zitat

    Original von Babyjane


    @ Skvisa
    Rupert schwebt mir auch vor...
    Wieso hat er kein Motiv und wie schon so schön gesagt, ein Psychopath braucht eigentlich auch gar keins, außer die Lust am Schmerz und am Töten...
    Rupert ist doch der klassische Täter, unterdrückt von der Mutti traut er sich nicht an Frauen ran, hatte noch nie normalen Sex, läßt also seine Erregung an Tieren aus und als das nicht mehr reicht, eben an wehrlos gemachten Frauen...
    Leuchtet mir doch sehr ein, wäre mir aber irgendwo auch zu klischeehaft...


    Hm, ja so gesehen hast du sicher recht - klingt sogar sehr einleuchtend und reicht für ein "Motiv" auch schon wieder aus.


    Natürlich können solche Dinge auch grundlos geschehen. Ich mag da auch gar nicht jetzt in ein Schubladendenken verfallen, nur wenn man nicht grade vom Fach ist, so wie du, hat man automatisch vor Augen so dumme Zeitungsartikeln: "Mörder hat den und den niedergestreckt. Motiv: ..."


    Ich bin aber gespannt wie Beckett das begründet, sollte er es wirklich sein. Die Gedankenhilfe war jedenfalls schon mal gut :chen

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Im dritten Teil wird der Ton noch düsterer und verhängnisvoller. Beckett führt den Leser (zumindest mich) in die Irre, indem er suggeriert, Tina sei das nächste Opfer.


    Die Idee ist interessant, dass die Versehrungen nicht auf den Täter, sondern die Opfer verweisen. Wieder eine Hoffnung, sich dem Täter auf diese Weise zu nähern, verloren. Es gefällt mir, dass es keine Spuren (nur zwei Messer Bitumen), Hinweise und Zeugen gibt.


    Durch den Einbruch in der Praxis wird klar, was genau der Täter verwendet, um seine Opfer zu betäuben (dieses Vorgehen wird bereits auf S. 88 beim Überfall auf Lyn erwähnt), und woher er das Chloroform bezieht. Hätte man Überreste nicht eventuell bei der Autopsie feststellen müssen?


    Nun wird auch mehr aus der Perspektive des Opfers erzählt. Wie man schon vermuten konnte, lebt Jenny noch. Aber sie hat keine Ahnung, wo sie sich befindet. Das Geheimnis um den Täter bleibt also gewahrt. Sie hat gleich zwei lebensgefährliche Probleme: das fehlende Insulin und den Mörder. Ich habe nicht den Eindruck, dass ihre Fluchtchancen gut sind. Vor ihr haben es Sally und Lyn versucht und es nicht geschafft, und beide waren in körperlich besserer Verfassung als sie.

  • @ Pazuzu
    Da bewege ich mich jetzt auf sehr dünnem Eis, weil auch nicht wirklich mein Fachgebiet, aber ich meine daß Chloroform sich relativ schnell verflüchtigt und im Körper abgebaut wird.
    Da der Täter die Frauen ja auch nicht sofort nach der Betäubung tötet, sondern noch einige Tage ja am Leben läßt, muß man diese Betäubungsmittel nicht zwingen noch finden... (aber sicher bin ich da nicht, das ist mein gefährliches Halbwissen, daß jetzt grad durchkommt)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    19. Jahrhundert oh nein, so sind Menschen, wenn sie Angst haben oder die Chance sehen sich selbst zu produzieren, auch heute noch, auch wir... :grin
    Tut weh, ist aber so...


    Stimmt schon, ist leider so, ich sehe es ein (wenn auch ungern :grin)

  • Ich fürchte auch, dass das Dorf und seine Bewohner zwar ein wenig überzogen daherkommen, aber leider nicht so sehr unrealistisch sind.
    Wenn ich an mein Heimatkaff in der Nähe von Saarbrücken denke, fühle ich mich verdammt unangenehm erinnert...


    Jedesmal, wenn ich mal wieder dort war, bin ich froh, wieder weg zu sein und ich fühle mich dort die ganze Zeit beobachtet (z.B. von den Nachbarn).


    Das mit Jenny ist natürlich ganz schlimm, aber als sie als Charakter eingeführt wurde und klar war, dass Hunter sich für sie interessiert, war damit auch automatisch klar, dass sie das nächste Opfer wird.


    :wave

    LG
    Alisha

    -------------------
    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Pazuzu
    Da bewege ich mich jetzt auf sehr dünnem Eis, weil auch nicht wirklich mein Fachgebiet, aber ich meine daß Chloroform sich relativ schnell verflüchtigt und im Körper abgebaut wird.
    Da der Täter die Frauen ja auch nicht sofort nach der Betäubung tötet, sondern noch einige Tage ja am Leben läßt, muß man diese Betäubungsmittel nicht zwingen noch finden... (aber sicher bin ich da nicht, das ist mein gefährliches Halbwissen, daß jetzt grad durchkommt)


    Ich glaube, Du hast recht. Zumal das Chloroform ja nur inhaliert wurde.


  • Mir geht es ebenso. Es ist sehr realistisch, wie ich aus meiner Kindheit und Jugend auf dem Dorf weiß.

  • Zu allererst war ich total geschockt, dass Nolan wegen seiner Homosexualität und weil er eben merkwürdig/anders ist, verprügelt wird. Natürlich unter den Augen anderer Bürger. Zeugen gibt es aber trotzdem keine.
    Nolans Wohnung wird zu allem Übel auch noch kurz und klein geschlagen. Unglaublich. Wo ist da die Gerechtigkeit? :yikes


    Henry fällt mal wieder als Tatverdächtiger aus, da Hunter von seinen 'verstaubten Krücken' spricht und den misslungenen Gehversuchen. Mit "Ich werde den Scheißkerlen das Gegenteil beweisen", scheint er wenigstens gewillt das Gehen zu lernen. Als der Einbruch bei Henry stattfindet und Hunter Henry, nachdem der Mörder natürlich geflüchtet ist, aus dem Schlafzimmer rollen sieht, ist das für mich wieder ein Beweis, dass es Henry als Verdächtiger einfach nicht ist. Außerdem entdeckt Hunter Henrys Rollstuhl im Steg zum See und sieht Henrys Anstrengung im Gesicht als er Versucht sich in das Boot zu hieven.
    Henry ist mir irgendwie ans Herz gewachsen, der Alte, der sich mit den Überstunden und der (mehr)Arbeit quält, die ihm Hunter wortlos aufbürgt. Ich finde ihn total sympathisch...


    Wieso der Verdächtige jetzt unbedingt aus dem Dorf sein muss, versteh ich nicht ganz. Alles ist möglich. Könnte schließlich auch jemand aus dem Nachbardorf sein, der sie Dorfbewohner ausspioniert. Aber wahrscheinlich würde ein 'Fremder', der mit Unschuldsmiene im Dorf sein Unwesen treibt, mehr auffallen, als einer Dorfler. Falls das der Grund ist, leuchtet er ein...


    Was Jenny und Tina betrifft, war ich anfangs ein wenig irritiert, wen der Täter mit diesem Tieropfer nun markiert hat. Jenny oder Tina? War klar, dass es Jenny galt und nicht der Tina. Oder war es Zufall, dass es Jenny traf und nicht Tina. In dem Moment, wo der Täter zugeschlagen hat, war die Tina nämlich nicht da.
    Zumal habe ich mir total die Gedanken über die Tiere an sich gemacht. Was sie vielleicht bedeuten könnten. Dabei hab ich mir sogar eine Liste gemacht: Schwan, Ente, Wiesel, Hase und nun ein toter Fuchs. Beim besten Willen konnte ich mir keinen Reim drauf machen. Also dachte ich nicht mehr drüber nach.
    Wenn Tieropfer erbracht wurden (klingt so heilig, soll es aber nicht), liegt es ja wohl nahe, dass es ein Wilderer oder ein Jäger war. Die Brenner fand ich da einfach zu offensichtlich, also hab ich sie mal vorsichtig ausgeschlossen. Falls sie es sind, würd ich mir Gedanken um die platte und vorhersehbare Handlung machen. :gruebel


    You're like a splinter to my mind
    Like a nail to my wrist
    A dagger to my heart
    Like needles through my soul

  • So, der 3.Teil ist gelesen. Das Buch bleibt weiterhin spannend. Der Pfarrer wird immer furchtbarer - jetzt gibt er sogar ganze Pressekonferenzen (natürlich ohne die Polizei :rolleyes) um das ganze Dorf "verrückt" zu machen und Bürgerwehren zu installieren (ob der Mörder dabei ist?).


    Das Jenny entführt wird, war eigentlich klar.... leider! Sicher wird Hunter sie irgendwie retten...


    Henry ist bei mir auch bei den Verdächtigten ausgestiegen (wg.Rollstuhl, außerdem würde er nicht bei sich selbst für das Chloroform einbrechen). :wave