'Tiefe Wunden' - Seiten 119 - 217

Vorsicht, Du weiißt ja noch gar nicht, was sie getan haben und ob überhaupt

Zitat

Original von JaneDoe
Vorsicht, Du weiißt ja noch gar nicht, was sie getan haben und ob überhaupt

Ich bin halt erst auf Seite 218. Sonst würde ich meine Eindrücke ja in einem anderen Thread posten. Bislang habe ich nur von einer alten Frau im Rollstuhl gehört, die sich dann wohl auch nicht wehren konnte. Als marschierende SS-Soldatin konnte ich sie mir auch nicht vorstellen. Wenn die Grausamkeiten ans Licht kommen, schließe ich mich vielleicht auch dem Mob an?

Leider habe ich nur kurz Zeit für einen Kommentar, mein Schatz kommt gleich heim und dann gibts endlich Abendessen (nach dem mein Magen schon nach einer Stunde schreit). Da ich fürchte, dass ich danach nicht mehr unter meiner Lesedecke hervorkrieche, hier kurz meine Meinung zum Abschnitt

Das Buch liest sich wirklich in einem weg, ich mag es gar nicht mehr aus der Hand legen.

Zwei weitere Morde geschehen, wobei ich auch davon ausgehe, dass wir es mit verschiedenen Tätern zu tun haben. In Bezug auf Monika Krämer habe ich die Kaltensees ganz oben auf der Liste, was die anderen Morde angeht, tappe ich noch immer im Dunkeln. Und die Verdächtigen werden eher mehr als weniger.

Mit Goldberg und Schneider kann ich nicht so richtig Mitleid empfinden, bei Anita Frings geht es mir da etwas anders, die kann ich mir derzeit auch schwer als Nazi vorstellen. Das mag aber auch von dem hilflosen Bild herrühren, dass ich von ihr als alte Frau habe.

Am Ende habe ich erstmal gegrübelt, welche Bemerkung Bodenstein stutzen ließ. Ich glaube nach nochmaligem Überfliegen von Juttas Bemerkungen, den Halbsatz entdeckt zu haben:

Zitat

Original von Rosenstolz
Es wäre ja auch nochmal was anderes, wenn irgendeine Form von Reue oder Bedauern zu spüren wäre - aber ganz im Gegenteil!
Von mir auch kein Mitleid für die Seniorengang.

Nein, auch von mir kein Mitleid. Sie haben andere leiden lassen früher und hatten auch kein Mitleid. Warum sollte ich jetzt welches haben?

Das Problem ist doch, das "Onkel Jossi" über Jahre als Jude gelebt hat und doch - auch 65 Jahre später- "er wollte nicht mit einer Polin oder Asiatin unter einem Dach leben"- nichts, aber gar nnichts dazu gelert hat. Mitleid verdient der, der die Zeit genutzt hat. Goldberg hat nur so getan "Er hat viel für die Deutsch- jüdische Aussöhnung getan"- die Überzeugung die da dahinter steckte war ein einziger Betrug. Dass sie damals kein Mitleid hatten spielt für mich also weniger die Rolle, als dass sie danach keine Reue, keinen Neubeginn gezeigt haben. Sie haben einfach das weiter gelebt und sich angepasst und um so weiterleben zu können sich getarnt.

@ beowulf

Genau! Sehr aufmerksam gelesen!

Ich denke, dass sie gar nicht anders konnten. Diese Einstellung war in ihnen drin und sie konnten dann auch später nicht mehr anders handeln. Sie waren zu klein im Geiste, um sich drehen zu können. Und deshalb kein Mitleid.

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Original von Sabine_D
Ich denke, dass sie gar nicht anders konnten. Diese Einstellung war in ihnen drin und sie konnten dann auch später nicht mehr anders handeln. Sie waren zu klein im Geiste, um sich drehen zu können. Und deshalb kein Mitleid.

Ich würde konnten durch wollten ersetzen. Sie wollten keinen Neubeginn.

ich würde sagen, dass auch du recht hast, JaneDoe.
Sie wollten und konnten nicht. Beides zusammen wird es treffen.

Ich kannte einige, die als Kinder oder junge Menschen aufgrund ihrer Erziehung oder Lebenserfahrung überzeugt mitgemacht haben,die aber gemerkt haben, was da in ihrem Namen und mit ihrer Hilfe angestellt wurde und die umgedacht haben- das ging schon, diese "Herr"schaften aus Neles Roman sind nachwievor der Meinung einer Herrenrasse anzugehören. Eine Frage der Bereitschaft Erkenntnisse zu gewinnen und zu verarbeiten.

Zu ändern hieße bei denen ja auch verzichten. Und dazu waren sie nicht bereit. Von daher konnten und wollte sie nichts ändern.

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Original von Büchersally
Auch nicht für Anita? [SIZE=7]Ihr seid so hartherzig.[/SIZE]

Wenn die SS-Herren gleich nach dem Krieg zur Verantwortung gezogen worden wären, hielte sich mein Mitgefühl auch in Grenzen. Aber 65 Jahre später, wo sie wohl auch ein Kriegsgericht für nicht so wichtig angesehen hat, dass sie verfolgt werden, empfinde ich derartige Hinrichtungen als unnötig. Können Sie nicht lieber irgendwelche Reparationen zahlen? Sozusagen als Schadenersatz? Das ginge dann direkt von ihrer Rente ab.

Aber genau diesem zur Rechenschaft gezogen werden hat sich doch Goldstein durch die neue Identität entzogen. Und wer weiß, was sich bei den anderen noch ergibt ... Ich will jetzt keine Selbstjustiz gutheißen, aber nachvollziehbar wäre sie für mich schon.

Und bei dem Vermögen von Goldstein hätten doch Geldzahlungen nicht wirklich weh getan.

Mir ist ja gerade aufgefallen, das wir den 16.Januar haben....

Naja, ich weiss nicht mehr, was ich zum 2.Teil schreiben soll, da ich schon den dritten fertig habe.

Die Anzahl an Verdächtige wird immer grösser, und ich glaube auch, das zwei unterschiedliche Mörder unterwegs sind. Einmal der erste, der den Ursprung oder Grund im 16.1.45 findet. Der Zweite, der versucht, die Spuren dieser Morde irgendwie vertuschen will.... Ich bin gespannt, wie die Lösung aussieht.

Ich schließe mich streifi an, denn ich habe absolut keine Ahnung wer der Täter sein könnte.

Finde ich schon merkwürdig, dass Vera für die Seniorenresidenz von Anita aufkommt. Das macht sie bestimmt nicht aus Freundschaft und plötzlich geht es ihr so schlecht, dass sogar der Notarzt kommen muss. Das ganze Verhalten finde ich sehr merkwürdig. Vor allem das die ganzen persönlichen Sachen von Anita verschwunden sind

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Original von Rosenstolz
Seite 132: Ich verstehe nicht ganz, weshalb Monika den Fremden so bereitwillig in ihre Wohnung lässt. Sie kennt ihn nicht, hat keinen Termin mit ihm vereinbart - hat sie in ihrer Anzeige ihre Adresse gleich mit angegeben?
Sie ist doch nicht ganz dumm und müsste etwas vorsichtiger sein, bei dem Nebenjob, den sie ausübt.

Das hab ich mir auch gedacht. Aber das hat sie wohl außer acht gelassen, weil sie sich über einen neuen Kunden gefreut hat. Ich frag mich nur die ganze Zeit, ob wir Leser den schon kennen? Oder ist er nur von jemandem beauftragt worden, dass er Monika aus dem Weg räumt? Oh Mann, das Buch ist wirklich spannend...da muß ich meinem Buchdealer des Vertrauens gleich mal vorschwärmen und Teil 1 und 2 ordern.

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Original von Tempe

Das ist mir auch positiv aufgefallen Fand ich gut, aber darf man das, ohne daß gleich jemand wegen Schleichwerbung schreit?? Die Deutschen sind da ja teilweise ein wenig...unflexibel

Ich denke, das war vielleicht früher so. Ich kann mich an Filme/Serien von früher erinnern, da mußte das immer verdeckt werden. Aber heutzutage sieht man doch überall im TV Markenprodukte. Also warum nicht auch in Büchern?

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Original von streifi
Die neue Chefin für Bodenstein wird bestimmt einiges an Ärger bringen, was wohl der Ausraster in Bezug auf seine Frau sollte?

Hatte Bodenstein mal was mit seiner Chefin?

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Original von Vivian
Finde ich schon merkwürdig, dass Vera für die Seniorenresidenz von Anita aufkommt. Das macht sie bestimmt nicht aus Freundschaft und plötzlich geht es ihr so schlecht, dass sogar der Notarzt kommen muss. Das ganze Verhalten finde ich sehr merkwürdig. Vor allem das die ganzen persönlichen Sachen von Anita verschwunden sind

Das hab ich auch überlegt...arbeitet die Chefin der Seniorenresidenz mit Vera zusammen und hat die persönlichen Sachen von Anita auf Wunsch Veras verschwinden lassen?

Ich hab momentan so viele Verdächtige, dass ich gar keinen Tipp abgeben will derzeit...ich lese einfach mal weiter