Finn Tomson - London Calling

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    Original von santandera
    Dort werden Rezensionen aus der "Welt am Sonntag" und der "Rheinischen Post" zitiert. Entweder sind die erfunden, oder das Buch ist schon mal woanders erschienen.


    Den Verdacht hatte ich auch schon, aber im Impressum steht davon nichts, und beim Googlen stößt man immer nur auf das Album von The Clash. Es gibt einen weiteren Krimi mit dem Titel "London Calling", aber dabei handelt es sich um ein so genanntes "personalisiertes Buch", bei dem man sich selbst und seine Freunde in einen Roman schreiben lassen kann. Quasi als Geschenkidee. Ich glaube nicht, dass das was mit diesem "London Calling" zu tun hat.

  • Dieses Buch ist tatsächlich erstaunlich, nicht nur weil es inhaltlich voller Überraschungen steckt, sondern auch weil es zugleich spannend ist und nachdenklich macht (gerade hinsichtlich der blinden Eifersucht und der Rache als Motiv). Ein wenig hat mich der Krimi an Salvador De Madariagas "Ein Strauß von Irrtümern" erinnert. Auch darin erzählen verschiedene Personen (darunter sogar ein Hund!) jeweils eine ganze eigene Version der Ereignisse, und der Leser muss sich zusammenreimen, was tatsächlich passiert ist. "London Calling" ist ähnlich konstruiert, vielleicht sprachlich nicht so ausgereift wie Madariaga, aber mindestens so spannend und ungewöhnlich. Auf jeden Fall eine Entdeckung.


    Postskriptum: Hat irgendjemand herausgefunden, wer der tatsächliche Autor dieses Romans ist? Je mehr ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass "Finn Tomson" ein Pseudonym sein muss.

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    Original von santandera
    Je mehr ich darüber nachdenke, desto überzeugter bin ich, dass "Finn Tomson" ein Pseudonym sein muss.


    Frei nach Loriots Vic Dorn ("Die Maske"): Wie ... Pseudonym? Was für ein Pseudonym?


    Im November wird "London Calling" übrigens in der Edition BoD (herausgegeben von Vito von Eichborn) erscheinen. In der Edition wird monatlich ein Buch aus dem Programm von BoD herausgepickt, neu aufgemacht und mit einem Vorwort von Vito von Eichborn versehen. Ich hänge schon mal das Cover als JPG an.

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    Original von santandera
    Das Cover der Edition BoD finde ich viel schöner als das erste Cover mit dem Big Ben.


    Das sehe ich genauso. Das Foto vom "Palace of Westminster" hatte ich noch von meinem letzten London-Besuch. Ich fand es ganz stimmungsvoll und mit entsprechendem "Wiedererkennungswert". Natürlich war es eine Art Mogelpackung, denn Westminster spielt in meinem "London Calling" gar keine Rolle. Aber das ist für ein Cover auch nicht entscheidend. Das Bild der Edition BoD gefällt mir, auch wenn ich nicht sagen kann, ob es wirklich das East End abbildet. Ein Großteil des Romans spielt ohnehin in der City. Kennt eigentlich jemand "Little Britain" (ich meine nicht die Fernsehserie)?


    Da die BoD-Bücher bei den Büchereulen (z. T. sicherlich zu recht) auf große Skepsis stoßen, möchte ich hier einen Link zu einer Leseprobe setzten. Vielleicht hat der eine oder die andere mal Lust, hineinzuschauen und sich eine erste Meinung zu bilden. Hier geht es zur Vorschau.

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    Original von finntomson
    Ein Großteil des Romans spielt ohnehin in der City. Kennt eigentlich jemand "Little Britain" (ich meine nicht die Fernsehserie)?


    Eigentlich bin ich recht häufig in London, aber "Little Britain" ist mir nie begegnet. Kaum zu glauben, dass das ein realer Straßenname ist. Klingt wie eine Erfindung.


    finntomson :
    Apropos Erfindung: Wie bist du/sind Sie auf die Idee gekommen, die Geschichte in drei Teilen zu erzählen und sie sozusagen dreimal zu erzählen, aus jeweils anderer Perspektive? Mich hat das ein wenig an "Lola rennt" erinnert. War der Film ein Einfluss?

  • Zitat

    Original von hencejoin
    Mich hat das ein wenig an "Lola rennt" erinnert. War der Film ein Einfluss?


    Nein, "Lola rennt" hatte keinen Einfluss auf meinen Roman, dann schon eher der Film "Rashomon" von Kurosawa. Am meisten haben mich aber zwei Romane aus dem 19. Jahrhundert inspiriert: Wilkie Collins' "Die Frau in Weiß" und "Der Monddiamant".

  • Zitat

    Original von finntomson
    Frei nach Loriots Vic Dorn ("Die Maske"): Wie ... Pseudonym? Was für ein Pseudonym?


    Ich kann ja verstehen, dass man ein Pseudonym nicht preisgeben will, aber eine Frage habe ich doch: Wurde das Buch schon einmal verlegt oder sonstwie veröffentlicht? Oder woher kommen die Rezensionen auf der Rückseite der ersten BoD-Ausgabe? Ist das nur ein Fake?

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    Original von santandera
    Wurde das Buch schon einmal verlegt oder sonstwie veröffentlicht? Oder woher kommen die Rezensionen auf der Rückseite der ersten BoD-Ausgabe? Ist das nur ein Fake?


    "Gut kombiniert, Watson!" Nein, die Zitate sind kein Fake, und ja, das Buch wurde schon einmal veröffentlicht, allerdings habe ich den Text für "London Calling" völlig neu bearbeitet und verändert. Den Titel übrigens auch. Viel Spaß beim weiteren Kombinieren!

  • Eigentlich mag ich ja keine Pseudonyme, weil man sich als Leser/in immer etwas veräppelt vorkommt. Aber in diesem Fall passt es sogar ganz gut, weil man als Leser/in ja auch beim Lesen des Romans veräppelt wird. Nie kann man sicher sein, dass das, was man liest, auch der Wahrheit entspricht. Immer gibt's eine Kehrseite der Medaille, und das Offensichtliche ist oft betrügerisch. Fast nahe liegend, dass auch der Autor nicht der ist, der er zu sein vorgibt. Aber neugierig bin ich doch.

  • Zitat

    Original von santandera
    Aber ist das wirklich London? Vielleicht das East End?


    Es handelt sich bei dem Cover anscheinend um eine Fotomontage. Die rechte Hälfte des Bildes (mit den Shops und Leuchtreklamen) zeigt die Brick Lane im Londoner East End (das Bild habe ich zufällig bei Wikipedia entdeckt, und es kam mir seltsam bekannt vor), die linke Hälfte stammt aber aus einer anderen Straße. Wir haben damit immerhin die halbe Wahrheit (was ja gut zu dem Buch mit seinen verschachtelten Halbwahrheiten passt).

  • Ich glaube, ich habe das Pseudonym geknackt. Bei Amazon habe ich letztens nach Mani Beckmann gefahndet, und da wurde mir in der Liste auch "London Calling" von Finn Tomson angezeigt. Ich weiß nicht, wie diese Suchlisten bei Amazon erstellt werden, aber vielleicht haben die Insider-Infos, die wir nicht besitzen?

  • Zitat

    Ich glaube, ich habe das Pseudonym geknackt. Bei Amazon habe ich letztens nach Mani Beckmann gefahndet, und da wurde mir in der Liste auch "London Calling" von Finn Tomson angezeigt.


    Ich glaube diese Spur ist super heiß. Mani Beckmann schreibt nämlich auch unter dem Pseudonym Tom Finnek - das klingt doch fast wie Finn Tomson! :lache


    Und damit rutscht der Krimi ganz nach oben auf meine Sehr-Interessant-Liste. Denn Beckmann/Finnek finde ich toll.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von win_fried
    Bei Amazon habe ich letztens nach Mani Beckmann gefahndet, und da wurde mir in der Liste auch "London Calling" von Finn Tomson angezeigt. Ich weiß nicht, wie diese Suchlisten bei Amazon erstellt werden, aber vielleicht haben die Insider-Infos, die wir nicht besitzen?


    Da könnte was dran sein. Aber könnte es nicht auch umgekehrt so sein, dass nur die Namensähnlichkeit von "Finn Tomson" und "Tom Finnek" dazu geführt hat, dass das Buch in der Amazon-Liste auftauchte?
    Finn Tomson hat ja geschrieben, dass sein "London Calling" schon mal unter anderem Titel veröffentlicht wurde. Wenn es sich dabei um ein Buch von Mani Beckmann handeln sollte, müsste das doch rauszukriegen sein.

  • Zitat

    Aber könnte es nicht auch umgekehrt so sein, dass nur die Namensähnlichkeit von "Finn Tomson" und "Tom Finnek" dazu geführt hat, dass das Buch in der Amazon-Liste auftauchte?


    :gruebel
    Das kann natürlich auch sein. Ich weiß nämlich nicht, nach welchen Kriterien bei Amazon sortiert wird. Das kommt mir manchmal sehr komisch vor. Ist ja wie ein Krimi dieser Thread. Bin gespannt, ob es mal eine Auflösung gibt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • So viel Wind um ein BoD-Buch. Und man staunt, wie häufig dieser Fred immer wieder ausgegraben wird..... :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Wenn ich nicht die Kindleversion gekauft hätte würde ich es Voltaire ja mal leihen, gerade ihm dürfte der Schreibstil durchaus gefallen. Ich finde der Autor hat gezeigt, dass er nicht nur auf dem Gebiet des historischen Romans hervorragende Qualität abzuliefern in der Lage ist. Spannend und verblüffend.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    So viel Wind um ein BoD-Buch. Und man staunt, wie häufig dieser Fred immer wieder ausgegraben wird..... :-)


    Wenn Du es gerne lesen möchtest und nichts gegen ein Leih-Buch eines Rauchers hast - ich bruche nur Deine Adresse.


    Es lohnt sich


    meint Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson