Die andalusische Katze – Hilde Domin

    Kurzbeschreibung:
    Als Hilde Domin und ihr Mann für eine gewisse Zeit in Spanien in ein Haus einzogen, gesellte sich dort eine Katze zu ihnen. Keine besonders schöne Katze, nicht sehr klug, aber lieb und anspruchslos. Sie bringt Leben ins Haus. Nachdem die Katze Besuch von mehreren Verehrern hatte ist sie schwanger. Für die Erzählerin ein Problem, die vier nicht sehr hübschen Kätzchen bei Leuten unterzubringen, ohne dass sie gleich ersäuft werden. Doch ein spanisches Aufwaschmädchen hilft ihnen.
    Die Katze wird jetzt immer anspruchsvoller. Nicht umsonst heißt es:
    Hunde haben Herrchen.
    Katzen haben Personal!


    Da die Erzählerin bald abreisen möchte, gilt es, die Katze, die inzwischen fast zur Plage geworden ist, loszuwerden. Auf dem Fischmarkt setzt sie die Katze aus, aber der Plan misslingt. Vorwurfsvoll aber doch glücklich kehrt die Katze nachhause zurück.
    Jetzt gilt es die Katze zu pflegen, denn sie ist krank geworden. Doch die aufopferungsvolle Kur ist anscheinend erfolgreich.


    Über die Autorin:
    Hilde Domin studierte Jura, Philosophie und politische Wissenschaften und promovierte 1936. Danach Lehrerin in England, Universitätsdozentin in Santo Domingo, Mitarbeiterin ihres Mannes, Übersetzerin, Photographin. Nach 22jährigem Exil kehrte sie nach Deutschland zurück und lebte seit 1961 in Heidelberg. Lyrik seit 1951. Zahlreiche Literaturpreise, von der Heine-Medaille 1972 bis zum Rilke-Preis 1976, Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und des PEN-Clubs. Sie starb 2006.


    Meine Meinung:
    Hilde Domins Erzählung ist nur wenig Text, aber doch inhaltsreich. Sie zeigt, wie eine Katze in den Mittelpunkt des Lebens rücken kann und mehr als nur ein Haustier wird.
    Interessant dabei ist nicht nur das Verhalten der Katze, sondern auch die verschiedenen Reaktionen der Erzählerin.
    Der Ton der Geschichte ist lyrisch geblieben und beweist, dass auch Dichter gute Prosa schreiben können.


    Dabei weilt auch der Leser bei atmosphärischen Beschreibungen für eine kleine Weile in der exotischen Umgebung einer Stadt am Meer in Andalusien.
    Man sieht die Fischer und das Meer fast bildhaft vor sich.


    Das Buch ist Katzenliebhabern zu empfehlen, die eine anspruchsvoller Sprache suchen, die Klischees ausspart.