Bevor meine Rezension kommt, würde es mich ja brennend interessieren, warum Bastei/Lübbe den 9ten AB Band in 2 Teile gesplittet hat. So bleibt man doch reichlich unbefriedigt zurück, vor allem, da man nun mitten in der Story stecken bleibt!
Endlich ist es da, das Edward Buch!
Lange habe ich mich darauf gefreut, mehr von dem kaltblütigen und gewissenlosen Kopfgeldjäger zu lesen. Doch der Schein trügt, dazu später mehr.
Edward fordert Anitas Schuld ein und beordert sie nach New Mexico. Eine Reihe grauenhafter Morde hält die ansässige Polizei in Atem. Sie hat schon Ted Forrester, den “Schädlingsbekämpfer” hinzugezogen. Ted ist das Alter Ego von Edward. Diese Rolle spielt Ed so intensiv, das Anita so manch neue Seite an ihm sieht und eine enorme Überraschung erlebt. Im laufe des Buches, wird ihr mehr und mehr klar, dass sie Edward eigentlich gar nicht wirklich kennt, sie weiß nicht wer er ist.
Auch Anita kommen so manche Zweifel, sie geht schon seit einem halben Jahr Jean-Claude und Richard aus dem Weg und hat eigentlich nicht vor, so rasch einen neuen Kontakt herzustellen. Anita ist auch müde, sie hat einfach zu viel Grauen gesehen und weiß nicht ob noch genug “Mensch” in ihr ist.
Mit bei der Killerjagd sind auch Olaf und Bernardo. Bernardo ist ei weiterer Jäger, den Edward kennt und seiner Ansicht nach hilfreich wäre. Bernardo ist flapsig aber höchst ansehnlich, so dass Anita so manches Mal der Mund wässrig wird. Olaf, ja der ist ein ganz anderes Thema. 1A Soziopath, mit einem ausgeprägtem Frauenhass, der anscheinend schon so manches Mal bestialisch gemordet hat und zu allem Überfluss noch ein verurteilter Vergewaltiger ist. Edward raunt Anita quasi im vorbeigehen zu, das sie genau in sein Beuteschema passt. So muss Anita neben dem Monster auch noch auf Olaf acht geben.
Die Ermittlungen die angestellt werden, führen zu der ansässigen Meistervampiren, die sehr mächtig ist und sich für eine Gottheit hält. Sie ist der im Titel genannte Obsidianschmetterling.
Das Buch endet an einem neuen Tatort, an dem Anita eine Entdeckung macht und an genau dieser Stelle, lässt Bastei uns dann im Regen stehen.
Ich schrieb am Anfang schon, das der Schein bei Edward trügt. In all seinen bisherigen Auftritten, gibt er denn knallharten, Gefühlskalten Irren. Das dem nicht so ist, hat mich ehrlich gesagt überrascht, nicht nur mich, Anita war auch schwer von den Socken, denn wer hätte das gedacht. Ich nicht!
Natürlich bin ich gespannt auf Teil 9.2, denn eigentlich liest sich dieser erste Teil mehr wie ein Prolog in Bezug auf das Monster. Häppchen werden vorgeworfen, aber den Hauptgang bekommt man nicht zu Gesicht. Einzig auf die grundlegende Änderung zwischen Anita und Edward wird hier der Fokus gerichtet. So sagt jeder Satz mehr aus, als er scheint.
Natürlich ist das spannend, typischer Hamilton. Anita gefällt auch wie immer, die weiteren Akteure des Buches scheinen noch für Überraschungen gut sein.