Vertrau mir blind - Nicolet Steemers

  • Droemer/Knaur Verlag, Dezember 2009
    Broschiert 304 Seiten
    OT: Zachte heelmeesters
    aus dem Niederländischen von Isabel Hessel


    Kurzbeschreibung
    Man hielt sie für tot, und plötzlich ist sie wieder da: Als die junge Mila Monate nach ihrem Verschwinden auf einer Parkbank gefunden wird, fühlt sich ihre Mutter Heleen wie im siebten Himmel. Doch etwas stimmt nicht mit Mila. Sie erinnert sich an nichts. Sie vertraut sich niemandem an. Und: Sie verschwindet von neuem. Um ihre Tochter zu retten, begibt sich Heleen auf einen seelischen Höllentrip ...


    Über die Autorin
    Nicolet Steemers hat in den Niederlanden bereits zwei Spannungsromane veröffentlicht und wird mit den Erfolgreichsten ihres Genres verglichen. Sie lebt mit ihrer Familie in Groenlo.


    Meine Meinung
    Mila ist wieder aufgetaucht,....


    ….aber sie hat sich sehr verändert. Drei Monate zuvor war die 17-jährige Tochter von Heleen und Friso nach Verlassen ihres Elternhauses spurlos verschwunden. Nun ist sie im Saturnuspark, völlig abgemagert und verwirrt, wieder aufgetaucht. An die Monate ihres Verschwinden kann sich Mila nicht erinnern. Auch sonst bleibt sie verschlossen und zieht sich zurück. Ihre Freundin Vonne möchte sie nicht sehen, mit ihrem Freund Stan macht sie Schluss und aus ihrer Band Fuzzy Logic will sie aussteigen. Da sie physisch gesund ist, bringt Heleen Mila zu dem Psychiater Robert Lindeman, mit dem Heleen seit kurzen auch befreundet ist, der Mila bei ihrer Amnesie helfen soll.


    Einige Zeit später ruft Stan, der die Trennung von Mila noch nicht überwunden hat, ganz aufgeregt Heleen an. Er hat einen neuen Freund Milas ausfindig gemacht, der auch hinter ihrem Verschwinden stecken soll. Heleen verabredet sich mit Stan zu einem Gespräch im Proberaum der Band, einer abgelegenen Scheune. Als sie dort eintrifft, findet sie Stan tot vor.
    Auch Mila ist wieder verschwunden, hinterlässt aber die Nachricht, dass sie mit einem Freund auf eine Weltreise geht. Die Polizei stuft das erneute Verschwinden Milas als harmlos ein, zumal sie bald 18 Jahre wird. Nur Heleen zweifelt, ob Mila die Nachricht freiwillig geschrieben hat und begibt sich durch eigenen Ermittlungen selbst in höchste Gefahr.


    Durch den flüssigen und lockeren Schreibstil mit vielen Dialogen lässt sich dieser Thriller schnell lesen. Allerdings kommt die Handlung nur schleppend in Gang und die Spannung ist zu Beginn gering. Der größte Teil der Geschichte dreht sich um Heleens Gedanken und Taten.
    Erst in der zweiten Hälfte des Romans zieht Nicolet Steemers das Tempo an und nun wird es auch richtig spannend. Die meist recht kurzen Kapitel enden mit einem Cliffhanger, sodass man gleich weiter lesen möchte.


    Der Plot ist interessant, doch hätte Nicolet Steemers mehr daraus machen müssen. Ein einfach und schnell zu lesender Thriller ohne nachhaltige Wirkung ist das Ergebnis.


    7/10 Punkten

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Danke für die Rezi! Für mich bleibt es ein Wunschlisten-Fall, wenn ich es leihen oder sonstwie günstig bekommen kann werde ich es mir besorgen. Aber für einen Neukauf reicht es nicht so ganz.

  • Also man kann es gut mit "Rettungslos" von Simone van der Vlugt vergleichen. Das war für mich ihr schwächstes Buch. An "Klassentreffen" und "Schattenschwester" reicht "Vertrau mir blind" meiner Meinung nach nicht ran.


    Und mit Saskia Noort kann ich ehrlich gesagt nicht soviel anfangen.


    Also es ist so ein Buch, zu dem man sagt, kann man lesen, muss man nicht: sehr hilfreich, ich weiß :chen.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Die Antwort ist sehr hilfreich, ich lasse das Buch links liegen. Zu Saskia Noort (auch niederländische Autorin) gibt es hier Rezensionen, kannst ja mal nachsehen, ihre Bücher fand ich auch sehr unterhaltsam und spannend und etwas besser als die von Simone van der Vlugt, die ja schon sehr einfach schreibt ("Klassentreffen" und "Schattenschwester" fand ich trotzdem gut, ist also weniger wertend gemeint).

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Also man kann es gut mit "Rettungslos" von Simone van der Vlugt vergleichen. Das war für mich ihr schwächstes Buch. An "Klassentreffen" und "Schattenschwester" reicht "Vertrau mir blind" meiner Meinung nach nicht ran.


    Ah, das ist eine gute Hilfe für mich zur Einschätzung: "Rettungslos" fand ich auch nicht gut, daher werde ich nicht den vollen Preis für "Vertrau mir blind" ausgeben.
    Und von Saskia Noort fand ich auch nur das erste gut. Vielen Dank für die Einschätzung, Sigrid!

  • Meine Meinung :write
    So plötzlich wie Mila vor drei Monaten einfach verschwindet, so plötzlich wird sie auf einer Parkbank wieder gefunden.
    Für die Eltern ist es unfassbar, dass Mila wieder da ist, und dann noch lebend. Allerdings leidet sie an einem Gedächtnisverlust. Alles was vor ihrem Verschwinden passiert ist, weiß sie noch, aber wo sie in der letzten Zeit gewesen ist und was ihr passiert ist, kann sie weder erzählen, noch sich erinnern.


    Wie geht man mit seinem Kind um, dass scheinbar entführt wurde und relativ unversehrt wieder auftaucht. Mila lässt ihre Eltern kaum an sich heran, schottet sich von allen ab und auch mit Stan, ihrer großen Liebe, macht sie einfach Schluss.


    Als für Helen, Mila´s Mutter, langsam der Alltag zurückkehrt und sie froh ist, ihre Tochter wiederzuhaben, verschwindet Mila erneut.
    Diesmal hinterlässt sie allerdings einen Abschiedsbrief, dass sie mit jemandem weggegangen ist und sich in einem halben Jahr, wenn sie volljährig ist, anrufen wird.
    Wer ist dieser Unbekannte, der Mila dazu gebracht hat, alle Mauern hinter sich abzureissen und erneut zu verschwinden?!



    "Vertrau mir blind" war von der ersten Seite fesselnd und machte mich wahnsinnig neugierig .
    Helen, alleinerziehende Mutter und Ärztin hat in der Vergangenheit sicherlich Fehler gemacht, die sie sich nun nach und nach selbst eingesteht. Sie war Mila gegenüber zu großzügig und hat ihrer Tochter zuviele Freiheiten eingeräumt.
    Aber sie liebt ihre Tochter und kämpft wie eine Löwin, während ihr Exmann die Situation sehr gelassen sieht und tatsächlich warten will, bis sich ihre Tochter meldet.
    Auch die Polizei schiebt Helen in die Schublade "hysterische Mutter".


    Der Schreibstil war einfach, jedoch fesselnd und süchtig machend.
    Allerdings hätte man die erste Annäherung zwischen Mila und ihren Eltern mehr ausarbeiten können. Das war mir einfach ein wenig zu kurz und knapp.
    Auch die Ängste und die Suche nach Mila´s zweiten Verschwinden hätten noch ein Schüppchen Spannung und Intensität gebraucht.
    Aber der Schluss hat all das wieder rausgerissen und das Ende klingt verdächtig nach einer Fortsetzung, über die ich mich natürlich freuen würde.


    Ich war absolut gefesselt und auch wenn der Psychothrill nicht im ganzen Buch anhält - er war da und er war gut!


    Ich vergebe 10 Punkte!!

  • Meine Meinung


    Die Handlung setzt direkt nach dem Auftauchen der 17jährigen Mila ein, welche 3 Monate verschwunden war. Sie gibt an, sich an nichts erinnern zu können und ist verändert. Frühere Hobbys, Freunde oder Gewohnheiten und Vorlieben interessieren sie nicht mehr, ihre geschiedenen Eltern machen sich sorgen. Ihre Mutter Heleen, die in der Ich-Form von den Ereignissen erzählt, bringt sie zu einem befreundeten Psychiater, da Mila körperlich gesund ist.


    Bis hierhin gibt es kaum Spannung, bis Mila erneut verschwindet und es Anzeichen gibt, dass sie dies freiwillig tut, mit ihren neuen Freund. Heleen unternimmt alles, um ihre Tochter zu finden und zu ergründen, was die Ursachen sind. Jedoch schenken weder ihr Ex-Mann noch die Polizei den erneuten Verschwinden Milas besondere Bedeutung, hat sie doch einen Brief hinterlassen und wird sie doch bald volljährig.
    Ab hier wird es deutlich schneller und spannender, es gibt zwar nicht viele Figuren und dadurch auch nicht viele Verdächtige, aber die Auflösung ist interessant und gut gemacht. Der abschließende Epilog lies mich frösteln. Insgesamt ein guter Psychothriller, der sich schnell lesen lies und Lust auf mehr von dieser niederländischen Autorin macht.