So auf Wunsch von zwei Eulen hier die Rezi zu Isoliert
Kurzbeschreibung
Stell dir vor, du kommst aus einem Traumurlaub, Sonne, Palmen, weißer Sand. Aber in deinem Urlaubsgebiet ist ein gefährlicher Virus aufgetreten. Für dich und zweitausend weitere Urlauber heißt das Quarantäne, 40 Tage Isolation, kein Kontakt zur Außenwelt. In deiner Wohnung werden Überwachungskameras installiert. Jeder kann einen Zugangscode bekommen. Von nun an wirst du überwacht von Millionen Augen, zum Schutze der Allgemeinheit. Von einem Tag auf den anderen gibt es eine neue Tätigkeit, »watchen«. Rosalie ist 16, sie hat nie viel Fernsehen geguckt, aber schnell ist klar, wer sich jetzt nicht durch die »cases« zappt, kann nicht mehr mitreden. Das Merkwürdige ist nur, dies ist kein Fernsehen, dies ist echt. Echt? Und wenn alles nur eine gigantische Medieninszenierung ist?
Über den Autor
Bettina Obrecht wurde 1964 in Lörrach geboren und studierte Englisch und Spanisch. Sie arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Rundfunkredakteurin und wurde für ihre Kurzprosa und Lyrik mehrfach ausgezeichnet. Seit 1994 schreibt sie Kinder- und Jugendbücher und hat sich seitdem in die »Garde wichtiger Kinderund Jugendbuch autorinnen hineingeschrieben « (Eselsohr). Zu ihren wichtigsten Veröffentlichungen gehören Anna wünscht sich einen Hund (Oetinger 1995), Manons Oma (dtv 1998), Wüstenfreunde (Oetinger 2002) und die Marlene-Bände: Von wegen Süß, Marlene Räuberhauptfrau und Marlene und der Club der Rächer (dtv 2002, 2004, 2006).
Meine Meinung
Bettina Obrecht schildert in ihrem Buch etwas was uns alle betrifft. Ein Virus bricht aus, die Regierung reagiert anscheinend sehr gelassen, ganz ohne Panik. Statt die Betroffenen Menschen in irgendwelche Quarantänezonen zu stecken dürfen sie Heim, in ihr Zuhause. Die Bedingung ist klar, die Betroffenen dürfen das Haus nicht verlassen, sie werden Isoliert. Nicht für immer natürlich, nur für 40 Tage, zum Wohle der Allgemeinheit. Zudem werden die Wohnungen mit Kameras ausgestattet, selbstverständlich ebenfalls nur zum Schutz der Bevölkerung. Und jeder kann dabei sein, sie beobachten, sie "watchen". Es wird zum Trend, wer nicht watcht ist im Grunde gegen den Schutz den die Regierung durch diese Maßnahmen verspricht.
Rosalie gehört ebenfalls zu den watchern doch muss sie sich immer öfter fragen ob das was sie tut wirklich das Richtige ist. Was ist mit den Menschen die man inzwischen nur noch als "cases" kennt, ihrer Privatsphäre?
Ein wirklich aufwühlendes Buch. Mir lief es beim lesen immer wieder kalt den Rücken runter und ich konnte mich so richtig in Rosalie hineinversetzen. Ich konnte ihre Gefühle verstehen den ich habe sie beim lesen mit ihr geteilt und mir immer wieder dieselbe Frage stellen müssen.
Was wäre wenn? So ein Szenario ist in unserer heutigen Zeit sehr gut machbar, selbst wenn es schwer ist sich so etwas wirklich vorzustellen. Könnten die Menschen nicht genauso reagieren wie im Buch? Natürlich könnten sie das, es ist gar nicht mal so weit hergeholt. Ich musste bei diesem Buch immer wieder an Big Brother denken. Ein Haus voller Menschen die durch Kameras beobachtet werden. Ja es ist sehr wohl möglich. Man müsste nur ein paar Schritte weitergehen und schon hätten wir die Isolierung im realen Leben.
Das Buch ist sehr zu empfehlen, jeder der sich für diese Thematik interessiert sollte es lesen und auch sonst kann ich es jedem Nahe legen.
Von mir gibt es 10 Punkte und ich hoffe die Rezi ist einigermaßen akzeptabel, ist schon eine Weile her seit dem ich es gelesen habe