Hier kann zu den Kapiteln 08 - 14 geschrieben werden.
'Verstand und Gefühl' - Kapitel 08 - 14
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In diesem Abschnitt steht das Liebesleben von Marianne im Vordergrund. Trotz wiederholter Versuche von Mrs Jennings, wehrt sich Marianne mit Händen un Füßen gegen die Vorstellung, Colonel Brandon als Ehemann in Betracht zu ziehen. Dieser entspricht so gar nicht ihren romantischen Vorstellungen. Mr Willoughby jedoch dagegen ist genau der Mann ihrer Träume. Jung, gut aussehend und liebt Kunst und Literatur. Marianne ist Feuer und Flamme und eine baldige Verlobung scheint in Aussicht.
Colonel Brandon dagegen scheint sich ernsthaft in Marianne verliebt zu haben. Unglücklich muß er mit ansehen, wie Marianne und Willoughby einander näherkommen. Die beiden scheinen sich allerdings einen Spaß daraus zu machen, hin und wieder über Brandon herzuziehen, was mir sehr negativ aufgefallen ist. Man merkt, daß Welten zwischen Brandon und Willoughby liegen. Meiner Meinung nach würde Colonel Brandon sowieso viel besser zu Elinor passen. Aber wo die Lieben eben hinfällt.
Elinor .... sie scheint Norland Park und vor allem Edward Ferrars sehr zu vermissen, versucht aber, ihre Gefühle vor den anderen zu verbergen. Obwohl sie deshalb manchmal sehr kühl auf die anderen wirken mag, gefällt sie mir immer besser.
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so, nun wollte ich eigentlich nur diesen Abschnitt lesen, konnte den Roman dann aber bis zu Kapitel 19 nicht mehr aus der Hand legen...
Ok, den Inhalt hat Christine ja schon schön zusammengefasst, also kann ich mich ganz auf meine Eindrücke konzentrieren:
Was ist ganz witzig und zugleich auch erschreckend fand war, dass man in der Zeit, in der der Roman spielt, mit 35 Jahren scheinbar schon mehr als zum alten Eisen gehört. Der arme Brandon... und die Mutter hat ja Marianne gegenüber auch einmal ironisch bestätigt, dass sie echt Glüc hatte, das ja schon fast biblische Alter von über 40 Jahren zu erreichen.
Was ich von der Beziehung zwischen Marianne und Willoughby halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Ich glaube nicht, dass das gutgehen kann und ich muss auch ganz ehrlich gestehen, dass ich ihn auch nicht sonderlich gerne mag (ich kann nicht genau begründen, was mich an ihm stört). Ich finde es auch ebenfalls nicht sonderlich sympathisch, wie die beiden über Brandon herziehen.
Auch Mariannes Voreingenommenheit stört mich manchmal ein bißchen. Sie bildet sich schnell eine Meinung und lässt sich davon auch nicht mehr so schnell abbringen.
Den Colonel finde ich eh sehr interessant und fast ein bißchen geheimnisvoll. Ich hoffe, dass noch rauskommt, warum er so überstürzt nach London reisen musste - bislang kennen wir ja nur die Vermutungen der anderen Leute zu diesem Thema. Sehr überrascht hat mich auch, dass er eine uneheliche Tochter hat ( und das zu diesen Zeiten)
Na ja, ich bin schon gespannt, wie es wohl weitergeht und wie der ganze Roman endet.
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Das mit dem Alter habe ich mir auch gedacht. Das kommt ja schon im ersten Abschnitt vor, dass Fany Dashwood davon spricht, dass man die 40jährige Mrs. Dashwood womöglich noch 15 Jahre unterstützen müsse....
Marianne finde ich ziemlich unsympathisch. Sie ist ganz schön eingenommen von ihrer Meinung und jeder, der nicht wie sie handelt und seinen Gefühlen Ausdruck verleid, fühlt gleich gar nicht... Naja, das ist halt die Arroganz der Jugend. Man kann sich schon denken, dass sie noch einen Dämpfer bekommen wird.
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dass man die 40jährige Mrs. Dashwood womöglich noch 15 Jahre unterstützen müsse....
stimmt, dass war, als es um eine mögliche Rentenunterstützung ging.
Ich habe jetzt schon ein ganzes Stückchen weiter gelesen und muss sagen, dass ich bezüglich Marianne deiner Meinung bin. Elinor ist mir viel sympathischer.
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also ich hab grad son dicken Hals auf Marianne und ihre Mutter geht mir langsam aber sicher auch auf den Keks - wundert mich das die damalige Gesellschaft sich so ruhig verhält...... naja vor Langeweile wird man halt gehässig
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Zitat
Original von kero-chan
stimmt, dass war, als es um eine mögliche Rentenunterstützung ging.
55 ..... die Lebenserwartung war wohl auch nicht allzu hoch.
Was Marianne angeht .... wie Clio schon schreibt, kann man ihr Verhalten wirklich nur mit ihrer Jugend entschuldigen. Gerade mal 15 ( wenn ich es richtig in Erinnerung habe ) und zum ersten Mal verliebt. Ich habe vor Weihnachten den Film gesehen und da kam sie gar nicht mal so unsympathisch rüber. Eben einfach nur jung, naiv und sehr lebhaft. Im Buch jedoch wirkt sie manchmal einfach nur dumm und ignorant. Mal sehen, ob dieser Eindruck bleibt.
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Soso, Marianne die noch so überzeugt zuerst war niemals einen Mann zu finden, der zu ihr passen würde, weil sie soviele Ansprüche hat, findet plötzlich genau jenen Mann der derzeit diesen Ansprüchen auch wirklich gerecht wird. Ich bin gespannt wie lange das hält. Gleich und gleich gesellt sich zwar gerne aber irgendwann werden dann doch Unterschiede auftauchen und dann wird es spannend, wie sie mit diesen Konflikten wohl umgehen werden. Stelle ich mir vor allem auch deshalb sehr schwierig vor, weil sie beide ziemliche Hitzköpfe sind, die von ihrer Meinung keinen Schritt wegzubewegen sind.
Brandon hat, auch wenn er nun unglücklich verliebt ist, wohl unheimliches Glück, das Marianne ihm nicht zugetan ist. Elinor und er gäben sicher auch ein sehr liebenswertes Paar ab. Wo Edward geblieben ist, fragt man sich die ganze Zeit. Auch wo Brandon nun so überstürzt hin musste hinterläßt einen in diesem Abschnitt fragend zurück.
Die beiden sehr neugierigen Damen erscheinen mir fast zu aufdringlich. Wie sie unbedingt wissen wollten wohin er muss und wie sie ihn bedrängen den Ausflug doch durchzuführen, egal welche Nachricht er erhalten hat, die ihn in die Stadt zurückruft - oje.
Und Margaret hat auch noch nicht so die Feinfühligkeit entdeckt aber die kleine ist ja noch jung, Elinor sollte versuchen das zu entschuldigen, aber es war schon ein bisschen komisch alles.
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Im letzten Kapitel dieses Abschnitts ist die Rede von der Hütte wo die Dashwoods leben und wie sehr Willoughby diese schätzt/liebt/bewundert. Das hat mich irgendwie aufhorchen lassen, dass da wohl noch mehr hinter seinem Interesse an Marianne steckt, als bloss die Zuneigung. Aber kann auch sein, dass es nur nebensächlich ist...
Neben Marianne (die ja hier schon genannt wurde) ist mir auch Mrs. Jennings sehr negativ aufgefallen. In ihrem Alter sollte man doch das Leben geniessen und ein bisschen zur Ruhe fallen (meiner Meinung nach, denn so stelle ich mir eine Grossmutter vor :lache), anstatt andere mit gewagten und neugierigen Fragen und Aussagen in Verlegenheit zu bringen. Ich habe das Gefühl, dass sie das absichtlich macht und noch geniesst andere in eine solche Lage zu bringen und zuzusehen, wie sie darauf reagieren.
Anfangs fand ich das Buch etwas mühsam zu lesen, aber mittlerweile bin ich soweit gekommen, dass ich fast nicht mehr aufhören kann.
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Zitat
Original von merveille
Neben Marianne (die ja hier schon genannt wurde) ist mir auch Mrs. Jennings sehr negativ aufgefallen. In ihrem Alter sollte man doch das Leben geniessen und ein bisschen zur Ruhe fallen (meiner Meinung nach, denn so stelle ich mir eine Grossmutter vor :lache), anstatt andere mit gewagten und neugierigen Fragen und Aussagen in Verlegenheit zu bringen. Ich habe das Gefühl, dass sie das absichtlich macht und noch geniesst andere in eine solche Lage zu bringen und zuzusehen, wie sie darauf reagieren.Eigentlich empfand ich die eher etwas plumpe Art von Mrs Jennigns richtig erfrischend. Gerade in einem Zeitalter, das vor Steifheit nur so schreit, wo jeder darauf achtet, nichts falsches zu sagen, nur keine Emotionen zu zeigen, hebt sie sich doch sehr von den anderen ab.
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Original von -Christine-
Eigentlich empfand ich die eher etwas plumpe Art von Mrs Jennigns richtig erfrischend. Gerade in einem Zeitalter, das vor Steifheit nur so schreit, wo jeder darauf achtet, nichts falsches zu sagen, nur keine Emotionen zu zeigen, hebt sie sich doch sehr von den anderen ab.
Ja stimmt, da hast du recht. Sie ist das Gegenstück, was das ganze ein bisschen aufpeppt. So habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber mich nerven halt so Menschen auch im "realen" Leben, deswegen habe ich wohl so eine Abneigung
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Nervig ist sie auf jeden Fall, weil sie so unsensibel und "laut" ist. Aber ich mochte sie auch irgendwie, weil sie zu den wenigen Personen im Roman gehört, die wirklich gutherzig und ehrlich sind und nicht nur aus eigenen Interessen handelt.
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Boah ist das Buch deprimierend. Während man im letzten Abschnitt schon mit knapp 40 Jahren ja nicht mehr lange zu leben hatte, geht es hier nun weiter. Eine 27-jährige hat keine Zuneigung mehr zu geben oder zu empfangen und wenn in dem Alter eine Frau einen älteren Mann heiratet, dann hat das nichts mit Ehe sondern mit Pflegerin zu tun.
Ebenso mit den rheumatischen Beschwerden. Das ist ja ein eindeutiges Indiz das man alt und gebrechlich ist. Na danke auch, kann ich gut gebrauchen, wo ich doch dieses Jahr sehr mit Beschwerden auf Grund von Kälte zu kämpfen hatte.
Ich habe mich nur gefragt, wie alt war Jane Austen als sie das Buch geschrieben hat? Ist das die jugendlich leichtsinnige Denkweise? Tante Google hat mir verraten, sie war 36 Jahre als sie das Buch geschrieben hat. Von jungendlichen Leichtsinn kann da also nicht die Rede gewesen sein. Im Gegenteil, nach ihrer Aussage ist sie dann ja auch schon im sehr fortgeschrittenen Alter gewesen. Ironischerweise ist sie ja wirklich nur 41 Jahre alt geworden.
Ihre Geschwister wurden dagegen 72 Jahre alt ( Schwester ) sowie 91,73,85 ( Brüder, von den anderen 3 Brüdern gibt es keine Daten bei Wiki ). Eigentlich ist das ja, lt. ihren Angaben im Buch, ja schon fast ein unerreichbares Alter.Marianne ist also jetzt verliebt und folgt nur ihrem Gefühl. Anders als im Film empfinde ich sie fast ein wenig unsympathisch. Zum einen gibt sie oberflächliche Kommentare über den Lord und andere Personen ab, zum anderen kümmert sie sich nur um sich und ihre Gefühle. Ein wenig Verstand und Rücksicht auf andere ( siehe geschenktem Pferd ) könnte nicht schaden. Und auch der Willoughy erweckt bei mir nicht gerade große Sympathien. Er wirkt auf mich wie ein Lebemann, der auch einfach nur sein Ding macht.
Sicherlich ist es schön wenn man sich nicht anpaßt, aber ich denke, gerade zur damaligen Zeit wäre es doch besser, wenn man sich den allgemeinen Gepflogenheiten anpaßt und mehr Zurückhaltung übt, gerade auch im Zur-Schau-Stellen der "Liebe".
Schade finde ich eigentlich das die kleine Schwester Magaret so selten im Buch auftaucht. Sie scheint ja wirklich ein aufgewecktes vorwitziges Ding zu sein.
Edit:
Irgendwie habe ich im Buch immer Probleme mit den Cottages. Heißt es nicht "das Cottage"? So wie "das Haus" ? Im Anhang ist aber von "die Cottage" die Rede.
Für mich hören sich folgende Passagen einfach merkwürdig und falsch an:... und nach dem genauen Plan dieser Cottage wieder aufbauen lassen. S. 75
"Was!" rief er, "diese liebe Cottage umbauen!..." S. 74
... zog diese es vor, direkt in die Cottage einzuziehen. S. 30
Barton Park war ungefähr eine halbe Meile von ihrer Cottage entfernt. S. 35 -
Gu wenn man englisch liest - the cottage Eine Schönheit wie Pemberly war es natürlich nicht. http://janeausteninvermont.fil…/bartoncottage2.png?w=500
Hier lernen wir die Middletons kennen. Waren das vielleicht Vorfahren von Kate
Und Willoughby tritt in Erscheinung. Eigenartigerweise verstaucht sich in jedem Buch eine Heldin ihren Fuß und wird nach Hause getragen. Hier verliebte sich Marianne infolge eines Sturzes.
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Endlich mal jemand der in der LR auch antwortet.
Danke für das Bild Lesebiene. So groß hätte ich mir das gar nicht vorgestellt, sieht doch nicht schlecht aus. Also ich könnte mich darin wohl fühlen.
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Danke für den Link Lesebiene, mir würde das Häuschen gefallen
Ich plage mich noch immer mit dem Text herum, irgendwie haben sich die anderen Bücher von Jane Austen leichter gelesen...
Auch mir erscheint Marianne hier etwas egoistisch und wirkt daher wenig sympathisch auf mich. Elinor hingegen fast etwas zu ernsthaft. Beides wirkte im Film etwas anders, da wurde ein gutes "Zwischending" gefunden, ohne das die Grundeigenschaften übergangen wurden.
Ja, es ist schon etwas schockierend zu lesen ab wann man damals als alt galt, da bin ich ja quasi auch schon eine alte Schachtel.
Der Gedanke mit der jungen Frau, welche einen älteren Mann heiratet und somit eher als Pflegerin fungiert, ist naheliegend. Schönen dank auch. -
Ich gestehe, auch hinterher zu hinken.
Ich habe keine Probleme mit dem Text, sondern dass ich immer wieder gedanklich zu Sequels abschweife
Willoughby - Einige von usn haben ja "schon weiter gelesen". Wir wissen quasi wie er enden könnte. -
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Original von Lesebiene
Eigenartigerweise verstaucht sich in jedem Buch eine Heldin ihren Fuß und wird nach Hause getragen. Hier verliebte sich Marianne infolge eines Sturzes.Naja, man muss dem Helden ja die Gelegenheit geben, sich als tapferer Ritter für die junge Dame zu qualifizieren.
Marianne ist nervig, besonders, was ihre Aussagen in Bezug auf den Colonel angeht - aber wenn ich an meine Jugend zurückdenke, fanden wir als Teenager auch jeden jenseits der 30 als alt. Ich denke, sie wird schon noch erwachsen.
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Original von nofret78
Der Gedanke mit der jungen Frau, welche einen älteren Mann heiratet und somit eher als Pflegerin fungiert, ist naheliegend. Schönen dank auch.Ich habe meinen Mann geheiratet, als ich 25 war und er 31. Das muss ich heute abend mal mit ihm ausdiskutieren.