'Verstand und Gefühl' - Kapitel 15 - 22

  • In diesem Abschnitt überschlagen sich die Ereignisse ja direkt. Während Mrs. Dashwood sowie Margaret und Elinor wieder zu einem Besuch bei Lady Middleton eingeladen sind, bleibt Marianne daheim um Willoughby zu empfangen. Dieser teilt ihr mit das er nach London müsse und wohl so schnell nicht zurückkehrt. Marianne ist aufgelöst und benimmt sich dann auch genauso. Sie aalt sich in ihrem Kummer und gibt sich diesem komplett hin. Währenddessen rätseln die anderen, warum er aufgebrochen ist und es gibt Zweifel bezüglich der Verlobung.


    Bei einem Spaziergang kommt ihnen Edward entgegen und Elinor kann es erst nicht glauben. Allerdings zeigt er sich recht verschlossen und kühl ihr gegenüber, was diese wiederum kränkt. Erst daheim dann taut er etwas auf. Währenddessen fällt Marianne auch der Ring aus Haaren auf und beide sind sich stillschweigend einig, das dies nur die Haare von Elinor sein könnten. Edward reist wieder ab und läßt sich nicht umstimmen.


    Zu Lady Middleton kommen Lucy und Anne zu Besuch und es bleibt ihnen nicht erspart sich näher zu kommen und sich näher kennenzulernen. Dabei wird dann gegen Ende dieses Abschnittes klar, dass Edward seit vier Jahren mit Lucy verlobt ist und die Haare des Ringes die ihren sind. Elinor läßt sich von ihrer Bestürzung nichts anmerken und wahrt die Haltung.


    Das Buch nimmt bisher immer wieder Wendungen der Ereignisse, mit denen man nicht rechnet. Sehr unterhaltsam und man bleibt irgendwie automatisch sehr aufmerksam.

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Willoughby reist völlig überraschend und überstürzt nach London und alle Frauen reagieren auf ihre eigene Art und Weise. Mrs Dashwood in ihrer Naivität sucht händeringend eine harmlose Erklärung und Elinor ahnt, daß da was im Busch liegt. Marianne ist natürlich zu Tode betrübt und, mal ehrlich, wer wäre das nicht. Willoughby hat ja in dem Glauben gelassen, daß eine baldige Verlobung ansteht und dann verschwindet er einfach ohne eine Erklärung. Mir hat sie schon ein bißchen leid getan.


    Zitat

    Original von Skvisa
    Bei einem Spaziergang kommt ihnen Edward entgegen und Elinor kann es erst nicht glauben. Allerdings zeigt er sich recht verschlossen und kühl ihr gegenüber, was diese wiederum kränkt. Erst daheim dann taut er etwas auf. Währenddessen fällt Marianne auch der Ring aus Haaren auf und beide sind sich stillschweigend einig, das dies nur die Haare von Elinor sein könnten. Edward reist wieder ab und läßt sich nicht umstimmen.


    Über Edwards Zurückhaltung und Verschlossenheit habe ich mich schon etwas gewundert und mich gefragt, warum er überhaupt nach Barton gekommen ist. Aber vor allem war ich verwirrt, wie Elinor auf die Idee kommt, daß es sich bei dem Haar in Edwards Ring um ihr eigenes handeln könnte. Sie müßte doch am besten wissen, wenn er ihre eine Locke abgeschnitten hätte ( wie es bei Marianne und Willoughby war ). Leider wurde ihr diese Illusion sehr schnell genommen, die Haar gehören Lucy, einer entfernten Verwandten Sir Johns, die mit Edward seit 4 Jahren verlobt ist. Welch ein Schlag ! Aber Elinor wäre nicht Elinor, wenn sie sich auch nur das Geringste anmerken lassen würde. Ich finde zwar Mariannes Art hin und wieder etwas überzogen, aber Elinor könnte eine kleine Portion dieses Temperamentes wirklich nicht schaden. Ich würde mir wünschen, daß auch sie mal Gefühle zeigt.


    Worüber ich mich in diesem Abschnitt köstlich amüsiert habe, war der Besuch der Palmers bei den Dashwoods. Mr Palmer kommt ins Haus, schnappt sich eine Zeitung, setzt sich hin und liest ohne ein Wort gesagt zu haben. :lache Wie sich doch die Höflichkeitsformen im Laufe der Zeit verändert haben .... das wäre heute ein absolutes no go.

  • Zitat

    Leider wurde ihr diese Illusion sehr schnell genommen, die Haar gehören Lucy, einer entfernten Verwandten Sir Johns, die mit Edward seit 4 Jahren verlobt ist. Welch ein Schlag ! Aber Elinor wäre nicht Elinor, wenn sie sich auch nur das Geringste anmerken lassen würde.


    Ja, das war echt ein Schlag. Vor allem, wenn man bedenkt, wie Lucy mit Elinor über diese Verlobung gesprochen - sich ihr anvertraut hat. Lucy wusste doch, dass Elinor ihre Konkurrentin ist und sie hat sie mit Absicht so verletzt und auflaufen lassen.
    Es ist schon bemerkens- (oder bewundernswert??) wie Elinor es schafft, ihre eigenen Gefühle immer noch unter Kontrolle zu halten und immer nur an andere zu denken anstatt wenigstens einmal an sich selbst.

  • ich dachte immer, dass sie so etwas geaht hatte. Wurden von irgendeiner Verwandten nicht einmal Anspielungen bezüglich Elinor und Edward gemacht?
    Und stand bei Lucys Geständnis an Elinor nicht ab und so dabei, dass jede irgendwie gespürt hat, dass auch die andere Edward zugetan war? Dass Lucy eben immer mit Absicht Elinor reingedrückt hat, dass sie Edward so sehr mag - und war sie nicht auch eifersüchtig auf Elinor?


    Ich hoffe, ich täusche mich nicht und unterstelle Lucy damit irgendwelche Gemeinheiten... :-]

  • Ich finde, dass man das gemerkt hat. Vor allem dann auch im letzten Abschnitt, nur möchte ich hier nichts dazu verraten. Es werden aber auch jede Menge Anspielungen in diese Richtung gemacht. Explizit so dastehen tut es nirgends im Buch, es ist einfach nur eine Wahrnehmung finde ich.

    Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur! :-]


    :lesend Sophie Kinsella - Kein Kuss unter dieser Nummer

  • Das kann natürlich sein, daß mir der ein oder andere subtile Hinweis entgangen ist. Ich lese das Buch auf englisch und, obwohl ich das eigentlich gewöhnt bin, ist die Sprache von Jane Austen schon etwas anspruchsvoller. Von daher kann ich natürlich für nichts garantieren. :lache


    Aber ich hatte mich sowieso schon gewundert, warum Lucy Elinor dies alles anvertraut, praktisch einer Fremden. Wo doch außer ihr nur noch ihre Schwester davon weiß. Da sollte man doch annehmen, daß sie sich erst recht nicht jemanden anvertrauen würde, den sie nur oberflächlich kennt. Von daher würde es natürlich passen, daß sie damit einen bestimmten Zweck verfolgt.

  • Marianne versinkt in ihrem Kummer - es hat den Anschein sie wuselt mit Hingabe darin herum. So wie sie mit Hingabe all ihre anderen Gefühle erlebt/auslebt.


    Verlobt ja/nein; Mutter und Elinor grübeln noch, längst nachdem Willouhby das WEite gesucht hat! :pille versteh einer die Leute - ich hätt längst Tacheles reden wollen...


    Edwards Besuch: er ist sich selber nicht sicher warum er Elinor und ihre Familie besucht hat.
    Er hofft, wo es keine Hoffnung gibt.


    Der Haar Ring: diesen Brauch kenn ich nicht - was genau besagt er? muß mal gleich googln gehn....
    Aber warum belügt er die Dashwoods? Oder belügt er sich selbst?Will er der Realität entfliehen? die er sich vor Jahren selber ausgesucht hat? (ich merk ich scheife voraus)


    Der Auswurf von Mrs Palmer fand ich doch sehr :gruebel :pille
    "Oh ja ich kenne ihn bestens (die Rede ist von Mr Barton) - nicht das ich je mit ihm gesrochen hätte"



    es wird immer verzwickter und verworrener der Strudel immer wilder.....


    Elinor trifft die heimliche Verlobte von Edward - Ms Lucy Steel


    :gruebel je weiter ich lese - desto öfter fallen mir Paralellen zu ihren anderen Werken auf.....


    :wave

  • Zitat

    Original von -Christine-


    :lache :lache :lache


    Das fand ich wirklich so köstlich :lache . Ich kann mir diese Frau richtig vorstellen. Sie zeigt ja auch Ähnlichkeiten mit Mrs. Jennings (die ist doch ihre Mutter, oder? Habs immer noch nicht so richtig raus, wer jetzt mit wem und wie verwandt ist).


    Ich bin immer noch schockiert von der Sache mit Edward!! Ich kann einfach nicht glauben, dass der mit Lucy verlobt ist. Insgeheim habe ich schon alle Möglichkeiten durchdacht, dass es irgendwie eine Lüge von Lucy und evtl. der Mutter von Edward ist, um Elinor abzuschrecken, aber spätenstens als Lucy Elinor den Brief zeigte, musste ich einsehen, dass es wohl nicht so ist. :-(
    Die arme Elinor tut mir so leid, aber wenn man so zurück denkt, stimmt es, dass sie gar nicht so viele Anhaltspunkte für die Zuneigung von Edward hatte.


    Die Sache geht mir auch viel näher als der Abschied von Willoughby. So wie Marianne auf Wolke 7 schwebte, konnte man sich ja denken, dass da etwas schief gehen muss. Ich bin jetzt mal gespannt, was zu der Abreise geführt hat und ob etwas zwischen Willoughby und Marianne vorgefallen ist.


    Hoffentlich geht es so spannend und ereignisvoll weiter... :grin

  • Ich habe irgendwie weiterhin Schwierigkeiten mit dem Buch. Leider kann ich nicht mal sagen woran es liegt, aber ich merke beim Lesen, das meine Gedanken immer abschweifen und ich mehrere Passagen doppelt lesen muss. Manchmal kann ich auch einfach nicht folgen, wer in Gesprächen was sagt.


    Irgendwie ist es für die Damen auch nicht so einfach. Der Sir John meint es mit seinen Einladungen sicherlich gut, aber nervig ist es ja schon. Leider fühlen sie sich ja auf Grund des Mietverhältnisses verpflichtet und müssen gute Mienen zum bösen Spiel machen. Mrs. Jennings ist ja auch irgendwie anstrengend.


    Elinor beweist jetzt aber wirklich Stärke. Da erfährt sie so ganz nebenbei mal das "ihr" Edward schon seit 4 Jahren mit Lucy verlobt ist. Ich frage mich nur, wie alt war Lucy denn bei der Verlobung? Wurde eigentlich gesagt wie alt Elinor ist? Margret ist 13, Marianne 17 und Elinor? Außerdem grüble ich darüber nach, wie wohl ein Ring mit eingefasster Haarlocke ausgesehen hat.


    Willoubhy sucht auch ganz plötzlich das Weite und lässt Marianne zurück. Ich verstehe aber nicht, warum die Mama oder Elinor nicht Marianne klipp und klar fragen ob sie verlobt sind oder nicht. Ganz sauber ist der Willoubhy auf jeden Fall nicht.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Eigenartig fand ich die Bemerkung von Mutter oder Elinor - man wisse wie lange Post dauert. Erstmal bis Mr. John sie bringt und dann bis er die eigene Post der Damen mitnimmt. :gruebel Die Damen sind doch ständig auf einer Einladung. :gruebel


    Marianne soll sagen ob sie verlobt sind? Ich hatte das so gelesen, als ob sie sich fragten ob sie miteinander zu tun haben, verbunden sind. To be engaged heißt nicht zwingend verlobt sein. Ich denke Mutter und Elinore überlegen, ob Marianne irgend näher mit Willoughby zu tun hat.
    Gerade damals hätte Willoughby, um sich zu verloben, ja um die Hand seiner Geliebten fragen müssen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Am Pool lesen ist was feines, Gruesse von der herrlichen Insel Korfu. :wave
    Marianne tut mir hier richtig leid, während ich Elinor um ihre Beherrschung bewundere. Ich hätte Lucy vermutlich den Kopf abgerissen...
    Das mit den vielen Einladungen wurde mich nerven, aber die Damen der damaligen Zeit hatten denke ich sonst sonstige sonst nicht viel Zerstreuung. Und sie waren zu gut erzogen um ihren wahren Gefühlen freien Lauf zu lassen.
    Ich tue mich mit diesem Buch auch noch schwer, weiß aber auch nicht genau woran es liegt...

  • Zitat

    Original von nofret78
    Am Pool lesen ist was feines, Gruesse von der herrlichen Insel Korfu. :wave


    Dem kann ich nur zustimmen! Ich wünsche Dir noch einen wunderschönen Urlaub! Ich habe das Buch letzte Woche am Strand von Kos gelesen :wave


    Ich habe mir mit dem Buch gar nicht schwer getan, wie hier so viele schreiben. Ich habe es wirklich gerne gelesen. Aber man muss sich natürlich schon etwas Zeit und Geduld damit lassen. Es liest sich nicht so leicht und schnell nebenher. Aber ich fand es als Strandlektüre super! :-)


    Edward finde ich sehr sympathisch, auch wenn wir erfahren, dass er schon länger mit Lucy verlobt ist. Der Ring mit der Haarlocke ist dann offensichtlich auch nicht von Elinor sonder von Lucy. Es wäre ja auch komisch gewesen, wenn Edward heimlich etwas von Elinors Haaren abgeschnitten hätte, ohne das sie es bemerkt hat. Edward scheint mit der Verlobung mit Lucy nicht glücklich zu sein. Ich finde er würde sehr gut zu der vernünftigen und beherrschten Elinor passen.


    Die beiden Miss Steeles empfinde ich als furchtbar anstrengende und dumme Frauen.

  • Lesebiene
    In meiner Ausgabe war immer von Verlobung die Rede. Es gab ja damals wohl auch schon heimliche Verlobungen. :lache


    @Nofret
    Schönen Urlaub wünsche ich Dir noch. :wave

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Danke Macska, er war herrlich.
    Als Strandlektüre war das Buch jedoch eher schwierig für mich, da brauchte ich was leichteres...nicht so verschachteltes :lache

  • Das freut mich nofret :knuddel1


    Urlaubslektüre wäre das Buch für mich auch nicht gewesen, da gebe ich Dir Recht. :lache

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Willoughby reist völlig überraschend und überstürzt nach London und alle Frauen reagieren auf ihre eigene Art und Weise. Mrs Dashwood in ihrer Naivität sucht händeringend eine harmlose Erklärung und Elinor ahnt, daß da was im Busch liegt. Marianne ist natürlich zu Tode betrübt und, mal ehrlich, wer wäre das nicht. Willoughby hat ja in dem Glauben gelassen, daß eine baldige Verlobung ansteht und dann verschwindet er einfach ohne eine Erklärung. Mir hat sie schon ein bißchen leid getan.


    [quote]
    Worüber ich mich in diesem Abschnitt köstlich amüsiert habe, war der Besuch der Palmers bei den Dashwoods. Mr Palmer kommt ins Haus, schnappt sich eine Zeitung, setzt sich hin und liest ohne ein Wort gesagt zu haben. :lache Wie sich doch die Höflichkeitsformen im Laufe der Zeit verändert haben .... das wäre heute ein absolutes no go.




    Uber die palmers musstr ich auch lachen! Aber andererseits ist es garnicht so umgewohnlich - heute nehmen die leute ein smartphone statt der zeitung!


    Edit: auf Seite 97/98 kommt warum die Mutter Elinor Marianne nicht fragen "können" ob sie mit Willoughby verlobt ist!

  • Zitat

    Original von Macska
    Lesebiene
    In meiner Ausgabe war immer von Verlobung die Rede. Es gab ja damals wohl auch schon heimliche Verlobungen. :lache


    @Nofret
    Schönen Urlaub wünsche ich Dir noch. :wave


    Ich lese eine Originalversion und wuerde den Satz engaged with each other nicht zwingend als verlobt uebersetzen. :lache Auch damals gab es Verhaeltnisse :yikes

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    Wendy Wasserstein