'Pompeji' - Robert Harris

Na ja, nach dem Hype auf dieses Buch hatte ich eigentlich was anderes erwartet.... Ich fand die ganzen Namen kompliziert ;-), die Story war ja noch recht spannend, aber irgendwie hatte ich mir was anderes vorgestellt.
Man kann es lesen, aber vielleicht sollte man nicht mit riesigen Erwartungen rangehen...

Hm, als ich das Buch damals gelesen habe, hatte ich gar keine Erwartungen und wusste auch nichts von einem Hype. Hatte das Buch in der Bücherei gesehen, für interessant befunden, mitgenommen und -mit Begeisterung- gelesen. Die Beschreibungen zum Aquädukt fand ich wirklich gut und ziemlich faszinierend. Habe daraufhin mein Touristen-Heftchen vom Pont du Gard rausgekramt und die beiden Aquädukte verglichen.
Für mich war das Buch also eine tolle Unterhaltung und ich hab es in wirklich guter Erinnerung.

Habe es vor 2 Tagen angefangen und finde es recht spannend.
Erwartet hatte ich aber auch etwas mehr Vesuv!!!
Der kommt ja erst zum Ende des Buches so richtig auf's Tablett.
Aber es liest sich gut und flüssig ist unterhaltsam und
was die Aquädukte betrifft, sehr interessant.

Doch, hat mir gefallen!
Konnte mich diesmal doch mit den ollen Römern
anfreunden...
*zuIrisschielundwegrenn*

Ich habe das Buch meinem Vater zum Geburtstag geschenkt. Leider hat er es noch nicht mal bis zur Mitte gelesen, weil es ihn nicht gefallen hat
Zu allem übel war es auch noch das HC.

Naja, vielleicht werde ich es mal zur Hand nehmen - für den unwahrscheinlichen Fall, dass mir der gute Lesestoff ausgeht.

Gruß

TequilaSunrise

Ich höre zur Zeit das Hörbuch und so langsam gewöhne ich mich an den Lesestil von Jürgen Tarrach.

Ich habe vor lauter Warnung mir schier nicht getraut das mir geliehene Buch auch zu lesen, aber jetzt frage ich mich was habt ihr nur alle- einfache Kost, schnell zu lesen, aber eigentlich doch ganz nett. Historisch unkorrekt? Wo? Vor dreissig something Jahren mussten wir in Latein mal den Orginaltext vom Vesuvausbruch lesen und was ich so gegoogelt habe passt auch noch? Mag es sein, dass das Buch in eine Stimmung hineinerschienen ist, die wir politisch heute nicht mehr haben? Sicher kein 10/10 auch keine 9 aber eine solide sieben von mir.

Schön das jetzt auch ein paar positive Meinungen zu dem Buch zu gekommen sind, es liegt nämlich auf meinem SUB.

Zitat

Original von Lese-Rienchen
Schön das jetzt auch ein paar positive Meinungen zu dem Buch zu gekommen sind, es liegt nämlich auf meinem SUB.

Meine war doch auch schon positiv. Aber bei so viel Kritik schadet es sicher nicht, nochmal zu wiederholen: Ich fand das Buch wirklich gut!!

Zitat

Original von Jeanne

Meine war doch auch schon positiv. Aber bei so viel Kritik schadet es sicher nicht, nochmal zu wiederholen: Ich fand das Buch wirklich gut!!

Deine Kritik habe ich auch gelesen und sie als positiv aufgenommen. Es ist schön positive Meinungen zu hören, zumal es als Hardcover auf meinem SUB liegt. Danke nochmal für deinen Hinweis :wave!

Ich habe das Buch letztes Jahr gelesen und mich gut unterhalten gefühlt. Die Thematik Wasserversorgung war interessant und das Buch recht spannend. Sicher kein Werk was man immer wieder liest aber es hat mir gut genug gefallen, den neuen Roman von Harris "Imperium" auch lesen zu wollen, wenn ich ihn mir ausleihen kann, oder wenn er im Taschenbuch erscheint.

Klio

Ich bin jetzt auch etwas ueberrascht ueber die arg negativen Stimmen hier. Hab das Buch gerade gelesen als ich im Italienurlaub war. Nette Unterhaltung, spannend und passte zu unserem Abstecher nach Pompeii.

Bei einigen Sachen, bei denen ich im Buch nicht sicher ob der Richtigkeit war, hab ich gezielt beim offiziellen Tourfuehrer in Pompeii nachgefragt und es stimmte. Auch wenn ich es mit den Ruinen vor meinen Augen verglich, kam mir sehr vieles doch passend und schluessig vor.

Wenn ich z.B. die Beschreibung des Essgelages lese, gehe ich nicht davon aus, dass alles im Detail stimmen muss. Die Einzelheiten behalte ich eh nicht. Aber wenn ich letztlich das Buch zu mache und denke, die Roemer haben in den entsprechenden Schichten im Exzess gelebt, so hab ich da sicherlich keinen historischen Fehler begangen.

Fazit: Wenn man nicht zu viel erwartet, so bekommt man gute Unterhaltung und ein bischen roemische Geschichte.

Mich hat ein 'Grad Kelvin' da drin ein bisschen amüsiert - wieviele Jahrtausende vor Kelvin?

Selkit,

war das in der woertlichen Rede einer der Figuren oder im begleitenden Text? Im Dialog natuerlich absolut unpassend, aber im Text find ich sowas durchaus angebracht.

Im Dialog. Aber ich hab nur das Hörspiel gehört, kann also sein, dass es nicht im Buch war. War trotzdem einen Lacher wert.

Zitat

Original von Beatrix
Aber wenn ich letztlich das Buch zu mache und denke, die Roemer haben in den entsprechenden Schichten im Exzess gelebt, so hab ich da sicherlich keinen historischen Fehler begangen.

Wenn das den Gedanken be-inhaltet, dass eine gesamte Gesellschaftsschicht so gelebt haben soll, dann sitzt du im Gefolge von Harris (der es eigentlich besser wissen müsste) einer auch heute noch populären und effektiven Masche auf: der pauschalen Diffamierung.

Es ist durchaus richtig, dass damals einzelne, speziell Emporkömmlinge, ein extrem dekadentes Leben geführt haben (kürzlich war in Haltern eine sehr aufschlussreiche Ausstellung zum Thema), aber das gilt auch für die heutige Zeit.

Seit Edward Gibbon und später Wallace und Sienkiewicz neigen wir dazu, die Hetztiraden über ganze Gesellschaftsschichten im römischen Reich für bare Münze zu nehmen. Vermutlich weil man sich dabei so schön ekeln kann. Das baut Vorurteile auf und bestätigt sie immer wieder auf wunderbare Weise.

Wenn Aliens oder ferne spätere Generationen unsere heutige Kultur und Gesellschaft allein nach Graffittis, den Emissionen des Internets, nach TV und Blätterwald interpretieren würden, was denkst denn du, was die für ein Bild von uns hätten?

Zitat

Original von Iris

Es ist durchaus richtig, dass damals einzelne, speziell Emporkömmlinge, ein extrem dekadentes Leben geführt haben (kürzlich war in Haltern eine sehr aufschlussreiche Ausstellung zum Thema), aber das gilt auch für die heutige Zeit.

Das kommt allerdings auch bei Harris gut rueber. Die etablierten machen sich ja ueber den Exzess des Emporkoemmlings (ehemaliger Sklave) lustig. Und sicherlich war nicht die komplette Oberschicht sooooo dekadent. Allerdings ist es ja auch nicht von ungefaehr, dass die zunehmende Dekadenz der Roemer zu ihrem Untergang mit beitrug (natuerlich nicht allein ausschlaggebend).

Ich will das Buch ganz sicherlich nicht als historisch korrekt verteidigen. Schon gar nicht im Detail. Aber wie soll man das als durchschnittlich belehrter Leser auch in allen Einzelheiten sehen koennen? Mir reichte es, dass die eigene Besichtigung der Ruinen in Pompeii und die Erzaehlungen des offiziellen Fuehrers dem Buch nicht widersprachen. Es sollte eben nur helfen die Ruinen etwas staerker zum Leben zu erwecken. Nicht mehr und nicht weniger - und das schaffte es fuer mich.

Zitat

Original von Beatrix
Allerdings ist es ja auch nicht von ungefaehr, dass die zunehmende Dekadenz der Roemer zu ihrem Untergang mit beitrug (natuerlich nicht allein ausschlaggebend).

Der dann allerdings noch vierhundert Jahre auf sich warten ließ, um genau zu sein, mehr als doppelt so lang, wie der Aufstieg des römischen Reiches dann gedauert hatte. So viel zu der Idee, der Untergang "beginne" mit dem Ende der Republik.

Edit: Bezug geklärt.

Nachdem das Buch einige Jahre auf meinem SuB lag und ich vor ein paar Jahren auch die ersten paar Seiten gelesen hatte und damals aufgegegeben habe, habe ich es jetzt endlich geschafft das Buch zu lesen.
Leider muss ich mich den kritischen Vorrednern anschließen. Beim Lesen sind mir immer wieder Kleinigkeiten aufgefallen, bei denen ich gestutzt habe und mich gefragt habe, ob es die damals schon gegeben hat. Zudem hat mich die Sprach teilweise sehr gestört, das mag natürlich an der Übersetzung liegen, aber wenn ich einen Satz dreimal lesen muss und er immer noch absolut keinen Sinn macht, dann steigert das nicht gerade meine Lust am weiterlesen.
Inhaltlich hatte ich mir mehr über Pompeji vorgestellt, also insbesondere auch die direkten Auswirkungen des Ausbruchs und das Leben danach und nicht, das mit dem Ausbruch des Vesuv Schluss ist und man da irgendwie ein wenig in der Luft hängt.

Insgesamt hat mir das Buch leider nicht gefallen, aber so kann ich es immerhin von meinem SuB streichen.

Edit: Kann man den Thread vielleicht an eine passendere Stelle verschieben? Vielleicht Krimis/Thriller oder eben Historischer Roman Griechisch-Römische Antike? Danke