amazon-verkaufsrang

  • 50 Buecher?


    Das ist dann aber kein unbekannter Autor mehr, von dem die sich 50 Buecher liefern lassen.


    Dass Amazon bei neu erschienenen Buechern Lieferschwierigkeiten bekommt, ist meiner Erfahrung nach der Normalfall. Jedenfalls ist es bei jedem meiner Buecher und bei denen meiner Kollegen, die ich verfolgt habe, immer passiert - und von meinen haben die sich bestimmt nicht gleich 50 vorbestellt, davon traeum' ich ja hoechstens in der Nacht.


    Ich glaube, die bestellen sich so 5 - 10, die sind dann innerhalb von zwei Tagen alle und dann dauert's ewig, bis was nachkommt (Freitag wird beliefert, wurde mir gesagt.)


    Bei meinem ersten Buch habe ich peinlicherweise der Presse-Abteilung (was hat die eigentlich damit zu tun, frag' ich mich heute ...) meines Verlags eine extrem doofe Amazon-hat-mein-weltbewegendes-Buch-nicht-mehr-Heulmail geschickt, als das passierte, worauf man mir kaltschultrig zur Antwort gab: So what?


    Erstens sei mein Titel nicht wichtig genug, um Amazon davon jetzt einen Massenvorrat aufzudraengen, und zweitens sei Amazon auch fuer die Buecher des Verlages nicht so besonders wichtig.


    Fand ich nicht nett (um ehrlich zu sein: Die Antwortmail war GAR nicht nett), aber (SEHR) lehrreich.
    Als es bei meinem naechsten Buch wieder passierte, hab ich jedenfalls keine Mails mehr geschrieben, und beim dritten hab ich's nur noch am Rande mitbekommen.


    Viel Erfolg nicht nur bei Amazon wuenscht Charlie

  • Amazon bevorratet abhängig von den zu erwartenden Bestellzahlen, und die richten sich nach den bisherigen, jedenfalls bei neuen Autoren, die bei nicht so großen Verlagen sind. Ein Rang um die hunderttausend besagt, dass der Titel schon seit Wochen nicht mehr bestellt wurde. Ein niedrig fünfstelliger Rang bedeutet, dass ein paar Exemplare - vielleicht fünf oder sechs - während der letzten fünf bis sieben Tage abgegangen sind. Von solchen Titeln werden vielleicht zwei oder drei Exemplare gelagert. Manchmal sogar nur einzelne. Wenn die entsprechenden Verlage mit Barsortimentern zusammenarbeiten, kann das Lager in Tagesfrist aufgefüllt werden. Amazon wird von den Grossisten sowieso täglich beliefert, vermutlich sogar mehrfach. Sie haben zwei Lagerstandorte.


    Bei Rängen unter tausend werden auch mal drei- oder sogar vierstellige Stückzahlen geordert (je nach Stetigkeit der Bestellungen). Bei den Rängen unter hundert sind es weit mehr. Ich nehme an, dass sie von Schätzings "Limit" oder irgendeiner Meyer-Vampirgrütze einige tausend Exemplare vorgemerkt hatten, als die Bücher an den Start gingen. Klaus Kunze, dessen Erstling "Ich bin's, Klaus" gerade im Nanoverlag erschienen ist, dürfte ohne Vormerker an den Start gehen. Erst wenn Bestellungen eingehen, ordert Amazon den Titel - und dann möglicherweise auch fürs Lager. Wenn der Nanoverlag ohne Barsortimenter ist, können die Lieferfristen dann sehr lang werden - weil der Nanoverlag Amazon direkt beliefert, und zwar per Post.

  • Falls einer wissen moechte, wer sich gerade zum Deppen gemacht hat, indem er "Ich bin's, Klaus", bei Amazon anklickte und dann hoechst erstaunt war, weil lediglich ein Callboy Klaus sein Werk anbot - ich war's.

  • Zitat

    Original von agu


    Ist ne Spielerei, aber ich finde es mordscool :-)


    Schoene Gruesse,
    Andrea


    hab das gerade mal ausprobiert, aber das kann nicht ganz hinkommen. Das Programm erzählt mir, im Juli wären weit weniger Bücher verkauft wurden als im August, aber im Juli war der Rang immer viel geringer. :gruebel
    Die Reviewzahl stimmt auch nicht.
    Ist aber zweifelsfrei ein witziges Spielchen, vielleicht wird das ja noch optimiert.

  • Hallo, Mulle.


    Ich nutze schon seit Jahren ein selbstgemachtes Tool, das ständig die Verkaufsränge meiner Bücher erhebt und statistisch auswertet. Keine Ahnung, wie NovelRank an die zurückliegenden Daten kommt (ich muss mich mal durch die Developer-Network-Doku wühlen, vielleicht haben die da was ergänzt)*, aber sie sind tatsächlich nahe an der Realität. So stimmt z.B. der beste Verkaufsrang innerhalb der letzten drei Monate für all meine Titel. Die Anzahl der Rezensionen stimmt allerdings nicht, was ein bisschen verblüffend ist, denn die bekommt man schon über die einfachste AWCS-Abfrage korrekt zurück. Was ich ein bisschen gruselig finde, das sind die geschätzten Verkaufszahlen.


    * Aha. Ich habe gerade gesehen, dass sie einfach im Stundenrhythmus für mehrere hunderttausend Titel die Daten speichern, und zwar schon seit einer ganzen Weile, auch ohne dass diese Titel von Benutzer "getrackt" wurden - daher die Historie. Wie sie die Verkaufszahlen errechnen, würde mich trotzdem interessieren. Man kann das zwar anhand der stündlichen Sprünge mit simplen statistischen Methoden abschätzen, aber das wird schwieriger und ungenauer, je niedriger die Rangzahl wird. Wenn ein Titel um die 300 oder darunter liegt, ist es m.E. schlicht unmöglich. Und ich glaube kaum, dass Amazon denen die echten Verkaufszahlen nennt.

  • Zitat

    Original von MulleDas Programm erzählt mir, im Juli wären weit weniger Bücher verkauft wurden als im August, aber im Juli war der Rang immer viel geringer. :gruebel


    Wann hast Du Dich denn angemeldet? Es zählt erst ab dem Moment der Anmeldung.


    Zitat

    Die Reviewzahl stimmt auch nicht.


    Ja, da hinken sie oft hinterher. Ansonsten scheint mir das Ganze aber sehr exakt, auch was die Verkaufszahlen betrifft. Wenn man das lange genug beobachtet (und das haben die Herrschaften bestimmt getan), weiß man ja, wieviele Verkäufe welchen Sprung bewirken.

  • Zitat

    Wenn man das lange genug beobachtet (und das haben die Herrschaften bestimmt getan), weiß man ja, wieviele Verkäufe welchen Sprung bewirken.


    Ja, vor allem, wenn man alle Daten für sämtliche Titel auf relevanten Rängen ins Verhältnis zueinander setzt. Da dürften schon ziemlich genaue Zahlen bei herauskommen.

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Mulle.


    Ich nutze schon seit Jahren ein selbstgemachtes Tool, das ständig die Verkaufsränge meiner Bücher erhebt .....


    ... und was ich las:


    Hallo, Mulle.


    Ich nutze schon seit Jahren ein selbstgemachtes Tool, das ständig die Verkaufsränge meiner Bücher anhebt .....


    Ich hab mir schon gedacht: Dieser Tom ist doch echt ein Teufelskerl! :rofl

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von MulleDas Buch war einfach drin, als ich eben geguckt habe. Aber das wird's sein, von Juni liefert er mir auch gar keine Zahlen. Danke.
    Okay, schönes Spielzeug :grin


    Das Buch ist seit dem 16.07. angemeldet. :-)
    Meinen Zweitling hatte auch schon jemand angemeldet, als ich zum ersten Mal dort guckte. Aber es muss halt jemand aktiv gemacht haben, erst ab dann zählt er.
    Ja, feine Sache.

  • hi charlie,


    dann waren es bei uns nicht 50, sondern sicher nur 5, weil wir total unbekannt sind *g*


    natürlich ist amazon nur ein teil des ganzen verkaufs (für mich das wichtigste sind guter kontakt zu buchhändlern-/verkäufern und printzrezensionen), aber amazon wird halt auch immer wichtiger. unser kleiner aber sehr feiner verlag hält neben den traditionellen wegen zum glück auch große stücke auf online-anbieter, foren etc, sodass wir keine große überzeugungsarbeit leisten müssen.


    mich hätten amazon-zahlen auch nur interessiert, weil man da gerade jetzt bei verkaufsstart ein bisschen abschätzen kann, in wie weit die persönliche werbetrommel im privaten kreis/facebook etc gewirkt hat, weil diese leute großteils online bestellen.


    ansonsten hoffe ich, dass sich die kleine auflage auf traditionellen und virtuellen wegen verkauft und die rezensionen anständig sind, dann wird's auch was mit dem nachfolger.


    ihr neues buch klingt übrigens sehr interessant. wir bewegen uns mit unserem debüt "morbus dei: die ankunft" in einem ähnlichen genre.


    viel glück zum verkaufsstart
    matthias

  • Hallo, Katerina.


    Zitat

    Aber es muss halt jemand aktiv gemacht haben, erst ab dann zählt er.


    Ich habe für all meine Titel Daten seit Juni gefunden. Ich nehme an, dass sowieso gezählt wird, wenn die Titel einen vergleichsweise guten Verkaufsrang haben - wie diese Daten ohnehin benötigt werden, um im Vergleich die Verkaufszahlen zu erraten.

  • Zitat

    Original von MBauer
    mich hätten amazon-zahlen auch nur interessiert, weil man da gerade jetzt bei verkaufsstart ein bisschen abschätzen kann, in wie weit die persönliche werbetrommel im privaten kreis/facebook etc gewirkt hat, weil diese leute großteils online bestellen.


    Ich kann nur sagen: Bei meinem ersten Buch waren die Amazonraenge klasse, weshalb ich schon mal den Sekt kaltstellte - es war ein Flop.
    Bei meinem zweiten Buch waren die Amazonraenge noch besser als beim ersten - es verkaufte sich zwar geringfuegig besser, aber nicht doll.
    Bei meinem dritten Buch waren die Amazonraenge schlecht - es verkaufte sich weit mehr als doppelt so gut wie das zweite.


    Amazon sagt wirklich nichts aus.
    Mir hat jemand erzaehlt, aussagekraeftiger sei der Balken bei www.buchkatalog.de.
    Aber ehrlich gesagt - ich wollte das dann gar nicht mehr wissen. Der eine erzaehlt einem, man solle sich seine Verkaufszahlen aus dem Ketchup lesen lassen, der zweite, man solle eine Umfrage unter seinen Cousins dritten Grades veranstalten - im Endeffekt findet man die Verkaufszahlen aber nur auf einem einzigen Dokument: Auf der Abrechnung im Maerz.


    Und wenn ich die ganze Zeit bei Amazon.de (Da muss ich ja auch noch nach Callboy Klaus gucken) und buchkatalog.de und ketchup.de und buchcousins.de etc. klicke, hab ich am Abend steif geklickte Finger, ein Klickgeraeusch im Ohr und Alptraeume vom Rauschen der sinkenden Verkaufsraenge.


    Ausserdem hab ich dann vergessen, dass ich ja eigentlich 'ne Geschichte erzaehlen wollte. Und auch noch in der Buechereule 'n bisschen rumklicken. Und Callboy Klaus ...


    Herzlich,
    Charlie

  • Charly,...kann dir nur voll zustimmen. Mich interessiert, was in der Abrechung steht.
    Amazon ist mir völlig schnuppe. Ich kann mit dieser Vektorensicht ohnehin nichts nachvollziehbares anfangen....


    Also lieber wieder...Geschichten erzählen...


    euer hef

  • Zitat

    Original von hef


    Amazon ist mir völlig schnuppe


    Seltsame Ansicht fürs Internetzeitalter... natürlich ist amazon nicht maßgeblich, aber als unbekannter Erstlingsautor bin ich froh darum, weil ich so neben dem traditionellen Buchhandel eine Verbreitungsmöglichkeit mehr habe. Außerdem hab ich so als Österreicher (unser Buch gibts großteils nur im österreichischen Buchhandel) die Möglichkeit, dass auch Leute aus Deutschland auf mein Buch aufmerksam werden. Und wenns nur 5 sind, die die das Buch kaufen - für uns zählt so was, nicht aus Geldgründen (reich werden wir so und so nicht), sondern wegen der potentiellen Mundpropaganda.


    Aber jeder wie er meint *g*
    So long
    Matthias


    http://www.zach-bauer.com

  • Amazon ist sicherlich ein guter Spiegel dafür, wie sich ein Buch online verkauft, sofern man durch das System durchblickt.


    Den Verkauf in Bücherläden kann es dagegen nicht wiedergeben, und ich vermute, dass es da doch Unterschiede gibt. Ich habe diesbezüglich keine eigenen Erfahrungen, würde aber annehmen, dass sich manche Bücher besser online, andere wiederum besser im Laden verkaufen, je nachdem, welche Zielgruppe sie ansprechen.


    Wahrscheinlich könnte man sagen, dass Amazon ein grobes Abbild der Akzeptanz eines Buchs beim Publikum wiedergibt - ein Besteseller bei Amazon ist meist auch einer im Laden - aber wahrscheinlich nicht ausreicht, um den individuellen (und zwar generellen) Verkaufserfolg aus den dort verzeichneten Rängen herauszulesen.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers