Neuerscheinungen Frühjahr/Sommer 2010: "Sachbuch"

  • Über den Autor:
    Thomas Wieczorek, Jahrgang 1953, ist Journalist und Parteienforscher. Nach einem VWL-Studium an der FU Berlin arbeitete er u.a. für dpa und Reuters und als freier Journalist für die Frankfurter Rundschau, Deutschlandfunk, Südwestfunk sowie den Eulenspiegel. Thomas Wieczorek, der über „Die Normalität der politischen Korruption“ promovierte, ist Autor mehrerer Bücher, darunter der Bestseller "Die verblödete Republik".


    Kurzbeschreibung:
    Unfassbare Summen werden in das wankende Finanzsystem gepumpt, aberwitzige Milliardenbeträge für Wirtschaftshilfen bereitgestellt, und die Schuldigen an der Krise machen einfach weiter wie bisher – während gleichzeitig immer mehr Arbeitsplätze wegbrechen, Kommunen und Bürger in die Pleite rutschen. Selbst unsere Kinder werden noch für die Gier der Banker und Wirtschaftslenker und die Unfähigkeit willfähriger Politiker zahlen müssen.
    Gewohnt scharfzüngig deckt Thomas Wieczorek auf, wer von der Krise profitiert, wie tief der Graben in unserer Gesellschaft bereits geworden ist und wie gefährlich das für uns alle noch werden kann.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    Harald Braun, geboren 1960, arbeitete als stellvertretender Chefredakteur bei Allegra' und hatte dort die erfolgreiche „Love & Sex“-Kolumne. In der Zwischenzeit schreibt er für Magazine und Zeitschriften und immer wieder Bücher wie zum Beispiel "Abseitsfallen" oder "Fußball. Kleine Philosophie der Passionen". Er lebt als Autor und freier Journalist in Horst bei Hamburg.


    Kurzbeschreibung:
    Wie zaubert man elegant eine Budapester Beinschere auf die Laken? Und ist ein Blowjob in der ersten Nacht angebracht? Antworten auf die wichtigsten Fragen, die im Schlafzimmer und auf dem Weg dorthin auftauchen können. Alles Wissenswerte und die Do’s und Dont’s vom ersten Date bis zur Zigarette danach.


    Geplanter Erscheinungstermin: September 2010

  • Über die Autorin:
    Maria Klein, geboren 1957, ist seit dreißig Jahren passionierte Partnervermittlerin und Inhaberin einer eigenen Agentur in Konstanz. Sie tritt regelmäßig als Expertin für Beziehungsfragen in den Medien auf.


    Kurzbeschreibung:
    Ihr Beruf ist die Liebe. Maria Klein zählt zu den erfolgreichsten Partnervermittlern in Deutschland. Dank ihrer Hilfe haben Tausende von Paaren zueinander gefunden. Mit viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl analysiert sie, welche Menschen füreinander bestimmt sein könnten. Und sie macht allen Mut, die die Hoffnung auf eine glückliche Beziehung schon aufgegeben haben: »Es gibt für jeden von uns einen passenden Partner. Für die Liebe ist es nie zu spät.«
    In diesem Buch erzählt sie authentisch und mit großer Leidenschaft von den skurrilen und berührenden Erlebnissen ihrer täglichen Arbeit und gibt wertvolle Tipps, wie man auch ohne Partnervermittlung den Traumpartner finden kann.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2010

  • Über den Autor:
    Niklas Luhmann ist Professor für Soziologie (em.) an der Universität Bielefeld. Zahlreiche Veröffentlichungen.


    Kurzbeschreibung:
    Der Band bietet eines der spektakulärsten Stücke aus Niklas Luhmanns Nachlaß: eine umfassende Darstellung seiner politischen Soziologie aus den späten sechziger Jahren. Er zeigt, wie Luhmann zu der Zeit, als er Adornos Lehrstuhl in Frankfurt vertritt, unbeeindruckt durch die Konjunkturen der zeitgenössischen Ideologiekritik eine Theorie der Politik formuliert, an deren Grundzügen er auch später festhalten wird. Denn anders als seine allgemeine Theorie sozialer Systeme, die er mehrfach revidierte, blieben seine Auffassungen über das politische Teilsystem der modernen Gesellschaft weitgehend unverändert. Der Band bietet so thematisch Neues, ohne methodisch hinter den Stand der späteren Schriften zurückzufallen. Zu den Themen, über die systematische Beiträge von Luhmann bisher nicht bekannt waren, zählen die Bedeutung des Publikums für Verwaltung und Politik sowie die politischen Systeme in den sozialistisch regierten Ländern. Noch ganz im Stil des mündlichen Vortrags, argumentiert Luhmann hier weit deutlicher soziologisch als in seinen späteren Schriften und läßt Anregungen aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen zurücktreten. Die beste verfügbare Einführung in Luhmanns politische Soziologie.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    John Rawls (1921 - 2002) war Professor für Philosophie an der Harvard University.


    Kurzbeschreibung:
    John Rawls hat sich in keinem seiner publizierten Werke systematisch mit Fragen der Religion auseinandergesetzt und auch darüber, wie er es persönlich mit dem Glauben hält, stets Diskretion bewahrt. Wenig überraschend also, daß der Autor der Theorie der Gerechtigkeit zeitlebens als »religiös unmusikalisch« galt. Nach Rawls' Tod wurden jedoch zwei Texte entdeckt, die zu einer gründlichen Revision dieses Bildes zwingen: seine »Senior Thesis«, 1942 eingereicht an der Philosophischen Fakultät der Universität Princeton, sowie ein kurzer, sehr persönlicher Text aus den neunziger Jahren. Die frühe Arbeit zeigt einen brillanten Studenten mit enormer Kenntnis sowohl der philosophischen als auch der theologischen Tradition, der sich dem klassischen Versuch widmet, religiöse Überzeugungen als nicht verhandelbare Bestandteile einer echten menschlichen Gemeinschaft zu verteidigen. Politik, Ethik und Theologie, so die zentrale These, haben ein gemeinsames Ziel: mit der Sünde - dem Bösen - in der Welt fertig zu werden. Der fast 50 Jahre später entstandene Text, der in Rawls' Computer gefunden wurde, ist von ganz anderer Art. Hier gewährt uns der Vordenker des politischen Liberalismus einen Einblick in seine Biographie und schildert auf eindringliche Weise, wie er als Soldat im Zweiten Weltkrieg den Glauben seiner Jugend verlor - einen Glauben, der ihn sogar zeitweise mit dem Gedanken spielen ließ, Priester zu werden. Rawls war, wie sich jetzt herausstellt, nie Atheist, aber er schließt diese bewegende Selbstauskunft über »seine Religion« mit der Überzeugung, daß der Atheismus zwar katastrophal sei, jedoch nichts, vor dem man sich in politischer Hinsicht fürchten müsse. Religiöse Überzeugungen können nicht strafbar sein. Das gilt nur für Taten.


    Geplanter Erscheinungstermin: Mai 2010

  • Über den Autor:
    Der AutorYi Munyol, geb. 1948 in Seoul, studierte an der Seoul National Universität Literatur und veröffentlicht seit Ende der 1970er Jahre vor allem Romane. Sie wurden in viele Sprachen übersetzt und mit großen nationalen und internationalen Literaturpreisen ausgezeichnet. Seit Jahren gilt Yi Munyol als Kandidat für den Literaturnobelpreis.


    Kurzbeschreibung:
    Was ist Dichtung? Was kann, was soll sie bewirken? Wem soll sie (wenn überhaupt) dienen? Der Autor dreht und wendet diese Fragen in seinem dem koreanischen Dichter Kim Byongyon (1807-1863) gewidmeten Roman.
    »Der Dichter« stammt aus einer Familie des Hochadels, die in Ungnade fällt, als der Großvater sich auf die Seite von Aufständischen schlägt. Im Elend versucht der junge Mann sich als Dichter: mit einer Verdammung des Großvaters. Vergebens. Er verläßt Frau und Kind und beginnt ein Wanderleben. Bald stimmt er das Lob des Großvaters an, bald schmeichelt er dem Volk. Er lobt die Natur. Dann schreibt er Propaganda für eine Gruppe revolutionärer Banditen - die ihn verjagt. Der eigene Sohn, der versucht, den alten Mann nach Hause zu schleppen, läßt ihn ziehen, weil er begreifen muß, daß sein Vater endlich nur dem Dichten verpflichtet ist.
    Yi Munyol macht die Härte der gesellschaftlichen Ächtung, die zum Auslöser dieses Dichterlebens wird, anschaulich und spürbar. Seine kraftvoll lakonische Erzählung bezieht Lehren und Überlegungen und, sparsam eingestreut, Kim Byongyons Gedichte mit ein.



    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    Gershom Scholem, geboren 1897 in Berlin, lebte und lehrte von 1923 bis zu seinem Tod 1982 in Jerusalem. Mit seinen Werken zur jüdischen Mystik eröffnete er ein neues Verständnis des Judentums und der jüdischen Geschichte.


    Kurzbeschreibung:
    Das Herz der Kabbala ist das Buch Sohar, »Buch des Glanzes«, und das Herz des Buches Sohar der Abschnitt über die Schöpfung: eine mystische Deutung der ersten Verse der biblischen Schöpfungsgeschichte, die Gershom Scholem (1897-1982), der große Kabbala-Gelehrte, in der vorliegenden Gestalt zuerst 1935 präsentierte: mit seiner Übersetzung und einer ausführlichen Einleitung zum historischen und sachlichen Verständnis. Die Neuausgabe enthält ein Nachwort Michael Brockes, das Scholems Arbeit an den gegenwärtigen Stand der Kabbala-Forschung anschließt. »Die Ausbildung und Entwicklung des religiösen Bewußtseins weitester, und gerade der religiös erregbarsten, Kreise im Judentum auf lange hinaus zu bestimmen, ja mehr: durch drei Jahrhunderte - von 1500 bis 1800 etwa - als gleichberechtigte Quelle der Lehre und Offenbarung von geradezu kanonischem Ansehen sich neben Bibel und Talmud behaupten zu können - das ist«, schreibt Scholem über den Sohar, »keinem anderen Buch der jüdischen Literatur vergönnt gewesen.«


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    Daniel C. Dennett ist Professor für Wissenschaftstheorie an der Tufts University und international angesehener Bewusstseinsforscher. Zu seinen bekannteren Werken gehören "Einsicht ins Ich" (gemeinsam mit Douglas R. Hofstadter, 4. Aufl. 1991), "Philosophie des menschlichen Bewußtseins" (1994) und "Darwins gefährliches Erbe" (1997).Joachim Schulte, geb. 1946; 1977 Promotion in Oxford; einer der Verwalter von Wittgensteins Nachlass und Herausgeber der Werkausgabe; zahlreiche Veröffentlichungen insbesondere zu Wittgenstein; lehrt in Bielefeld.


    Kurzbeschreibung:
    Als der Neurowissenschaftler Maxwell Bennett und der Philosoph Peter Hacker 2003 den voluminösen Band Philosophical Foundations of Neuroscience veröffentlichten, war dies nicht nur die erste systematische Untersuchung der begrifflichen Grundlagen der Neurowissenschaften. Es war auch der Startschuß für den bis heute intensiv geführten Kampf um die Deutungsmacht in bezug auf den menschlichen Geist. Besonders kritisch fiel seinerzeit die Auseinandersetzung der beiden Autoren mit den einflußreichen Arbeiten von Daniel Dennett und John Searle aus - also mit jenen beiden Denkern, die von der neurowissenschaftlichen Seite gerne als philosophische Gewährsmänner herangezogen werden. Mit Neurowissenschaft und Philosophie ist nun das Kunststück gelungen, die vier kongenialen »Streithähne« in einem Band zu versammeln. Im ersten Teil des Buches wird das zentrale Argument von Bennett und Hacker präsentiert, das unter anderem jene begrifflichen Verwirrungen offenlegt, denen Neurowissenschaftler allzu häufig unterliegen, wenn sie aus ihren empirischen Forschungen die bekannten weitreichenden Schlußfolgerungen etwa über das Wesen des Menschen ziehen. Der zweite und dritte Teil sind ganz der Debatte gewidmet: Auf die Einwände von Dennett und Searle folgen erneute Erwiderungen von Bennett und Hacker. Den Abschluß bildet ein kurzer Epilog von Maxwell Bennett, gerahmt wird das Ganze durch eine Einleitung und eine Schlußbetrachtung des Philosophen Daniel Robinson. Der Band zeigt vier Meister ihres Fachs in einem Duell auf höchstem Niveau, ausgetragen mit einem gehörigen Schuß Leidenschaft. Darüber hinaus bietet er eine ausgezeichnete und vor allem gut lesbare Zusammenfassung über den Stand der Dinge in einer der wichtigsten Science Battles unserer Zeit. Lebendige Wissenschaft par excellence.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juni 2010

  • Über den Autor:
    Luc Boltanski ist Forschungsdirektor an der Ecole des hautes études en sciences sociales, Paris.


    Kurzbeschreibung:
    Luc Boltanski behandelt in seinen Frankfurter Adorno-Vorlesungen eine Frage, die vor allem die erste Generation der Frankfurter Schule umtrieb, die derzeit aber in der französischen Sozialtheorie sehr viel nachdrücklicher gestellt wird als hierzulande: Wie verhält sich das Wissen des kritischen Theoretikers zu den alltäglichen Urteilen der Akteure, in deren Namen er seine Kritik formuliert? Dabei bleibt Boltanski dem Grundmotiv treu, das ihn im Laufe der achtziger Jahre in immer deutlichere Distanz zu seinem Lehrer Pierre Bourdieu brachte. Er unterläuft die klassische Trennung zwischen den Perspektiven des soziologisch geschulten Kritikers und der in ihrer Alltagswelt befangenen Gesellschaftsmitglieder, insistiert auf der kritischen Kompetenz der "normalen" Akteure und weist der Soziologie die Aufgabe zu, jene Praktiken der Rechtfertigung zu beschreiben und theoretisch nutzbar zu machen, die wir alltäglich auch ohne wissenschaftliche Nachhilfe vollziehen.
    In seinen Vorlesungen erläutert er die Konsequenzen einer pragmatischen Wende in der Soziologie und gibt einen weit gespannten Überblick über den derzeitigen Stand seiner Soziologie der Kritik. Konsequent baut er den theoretischen Rahmen aus, den er in seinen Analysen zur gesellschaftlichen Urteilskraft und zum "neuen Geist des Kapitalismus" entwickelte und formuliert erstmals eine umfassende Analyse der Herrschaft, die die Errungenschaften der pragmatischen Wende mit den Stärken der traditionellen kritischen Sozialwissenschaft verbindet.



    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    Walter Benjamin, geboren 1892 in Berlin, studierte in Freiburg i. Breisgau Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte. Nach Beginn des ersten Weltkrieges setzt er sein Studium in München und dann in Bern fort.
    1933 emigriert er nach Paris. Nach der Besetzung Frankreichs und kurzzeitigerInternierung entschließt er sich in die USA zu internieren. An der spanischen Grenze wartet er aber vergeblich auf ein Visum. Da seine Auslieferung an die Geheime Staatspolizei droht, nimmt sich Walter Benjamin im spanischen Küstenort Port Bou mit einer Überdosis Morphium das Leben.


    Kurzbeschreibung:
    Die Aufzeichnungen Walter Benjamins Über den Begriff der Geschichte, an denen er bis zum Frühjahr 1940 schrieb, sind zugleich nüchterne Bilanz eines leidenschaftlichen Intellektuellen und steile Konstruktion eines kühlen Theoretikers. Der Intellektuelle legt Rechenschaft darüber ab, wie es um das altehrwürdige Unternehmen, die Welt in eine menschenwürdigere zu transformieren, bestellt ist - zumal in einer Zeit, in der die Kräfte, denen man dies bislang zugetraut hatte, zerfallen und die Hoffnungen zerstört sind. Der Theoretiker nimmt dies zum Anlaß, die verheerenden Folgen der bisherigen Geschichtsphilosophie aufzudecken und eine Alternative zu entwerfen, die die Kritik am linearen Fortschritt nicht mehr allein dem Irrationalismus überläßt. Diese Kritik hat bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt, ebensowenig wie die daraus abgeleitete Erkenntnis, daß die Katastrophe nicht der Ausnahmezustand ist, sondern die Regel. In der neuen Edition werden alle Fassungen der »geschichtsphilosophischen Thesen« integral abgedruckt - darunter eine nicht abgeschlossene, von Benjamin selbst verfaßte französische Version. Zusammen mit sämtlichen Vorstufen und weiteren Texten bieten sie eine umfassende Dokumentation des Entstehungsprozesses. Darüber hinaus werden die französische Fassung und das sogenannte Hannah-Arendt-Manuskript vollständig als vierfarbige Faksimiles gegeben. Die Edition zeigt, mit welcher Intensität Benjamin bis zum Schluß an seinem philosophischen »Vermächtnis« gearbeitet hat. Und sie eröffnet eine neue Deutungsperspektive: Über den Begriff der Geschichte, so wird hier erstmals sichtbar, ist kein abgeschlossenes Werk, sondern ein klassisches work in progress.


    Geplanter Erscheinungstermin: Juni 2010

  • Über die Autoren:
    Christoph Amend, 1974 in Gießen geboren, ist Redaktionsleiter beim ZEITmagazin. Er war von 1996 an Redakteur bei "jetzt", dem Jugendmagazin der Sueddeutschen Zeitung, von 2001 an war er verantwortlich fuer die Sonntagsbeilage des Tagesspiegel in Berlin. Sein erstes Buch "Morgen tanzt die ganze Welt" wurde 2004 mit dem Hermann-Hesse-Nachwuchspreis ausgezeichnet.
    Matthias Stolz lebt in Berlin und arbeitetet als Redakteur beim ZEITmagazin. Er hat nicht nur die sehr beliebte Serie "Deutschlandkarte" entwickelt, sondern auch den Begriff der "Generation Praktikum" bekannt gemacht, eigentlich hat er ihn sogar erfunden. Sein erstes Buch "Deutschlandkarte" erscheint 2009 bei Knaur.


    Kurzbeschreibung:
    »Cappuccino nach dem Essen gibt´s auch nur bei den Deutschen.« – »Kinofilme sollte man sich nur im Original ansehen.« – »Das hat bei Stiftung -Warentest aber ein ›gut‹ gekriegt.« Kommt Ihnen das bekannt vor? Im Café, im Büro, auf der Party –solche scheinbar besonders geistreichen und -besonders individualistischen Feststellungen hört man überall.
    Matthias Stolz und Christoph Amend verraten uns höchst unterhaltsam die 100 wichtigsten Themen, zu denen man heute eine Meinung haben muss. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie beschreiben sie einen Mainstream, der vor allem eins will: Nicht zum Mainstream gehören. So klug und unterhaltsam wurde uns lange nicht mehr der Spiegel vorgehalten.


    Geplanter Erscheinungstermin: Oktober 2010

  • Über die Autorinnen:
    Susa Bobke ist gelber Engel aus Leidenschaft. Schon als Teenager wollte sie eine Ausbildung als Kfz-Mechanikerin machen, aber der Gedanke, dass eine Frau in einer Autowerkstatt arbeitet, war zu dieser Zeit undenkbar. Also begann sie ein Germanistik-Studium, bis sie schließlich doch noch eine Lehrstelle fand und ihre akademische Karriere nur zu gerne an den Nagel hängte. Seit über fünfzehn Jahren ist sie nun Pannenhelferin beim ADAC und einer von fünf weiblichen „gelben Engeln“ in Deutschland. Die täglichen Erlebnisse auf dem Seitenstreifen möchte sie nicht mehr wissen und hat sie daher in diesem Buch aufgeschrieben. Susa Bobke lebt und arbeitet im Allgäu.
    Shirley Seul, geboren 1962, ist erfolgreiche Sachbuchautorin. Zuletzt schrieb sie mit Kurt Peipe den Bestseller "Dem Leben auf den Fersen". Shirley Seul lebt in der Nähe von München.


    Kurzbeschreibung:
    »Das ist das Auto meiner Frau!« – Mit diesem Satz wird Susa Bobke bei ihren Einsätzen häufig begrüßt. Natürlich nur von Männern, denn die lernt sie als weiblicher Pannenhelfer von einer Seite kennen, die anderen Frauen verborgen bleibt. Auch sonst erlebt Susa Bobke bei ihrer täglichen Arbeit auf der Standspur kuriose, haarsträubende und manchmal auch berührende Szenen: von verzweifelten Menschen, die auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch liegenbleiben, über streitende Paare, die angesichts eines leeren Tanks ihre Trennung beschließen, bis hin zu den kreativsten Ausreden von Männern mit Autopannen. Susa Bobke trifft Menschen in Extremsituationen – und lädt ein zu einem unterhaltsamen Blick unter die Motorhaube.


    Geplanter Erscheinungstermin: August 2010

  • Über den Autor:
    Marcel Reich-Ranicki, geboren 1920 in Wloclawek an der Weichsel, ist in Berlin aufgewachsen. Er war 1960 - 1973 ständiger Literaturkritiker der Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" und leitete 1973 - 1988 in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" die Redaktion für Literatur und literarisches Leben. In den Jahren 1968/69 lehrte er an amerikanischen Universitäten, 1971 - 1975 war er ständiger Gastprofessor für Neue Deutsche Literatur an den Universitäten von Stockholm und Uppsala, seit 1974 ist er Honorarprofessor an der Universität Tübingen, in den Jahren 1991/1992 bekleidete er die Heinrich-Heine-Gastprofessur an der Universität Düsseldorf. Seit 1988 leitete er das "Literarische Quartett" im Zweiten Deutschen Fernsehen.
    Reich-Ranicki erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem: die Ehrendoktorwürde der Universitäten Uppsala, Augsburg, Bamberg und Düsseldorf, den Ricarda-Huch-Preis (1981), den Thomas-Mann-Preis (1987), den Bayerischen Fernsehpreis (1991), den Ludwig-Börne-Preis (1995), die Ehrendoktorwürde der Berliner Humboldt-Universität (2007) sowie den Henri Nannen Preis für sein journalistisches Lebenswerk (2008).


    Kurzbeschreibung:
    Vor über fünfunddreißig Jahren, am 15. Juni 1974, startete Marcel Reich-Ranicki ein in der europäischen Literaturgeschichte einmaliges Unternehmen: Unter dem Motto »Der Dichtung eine Gasse« stellt er seitdem in jeder Samstagsausgabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Gedichte aus sämtlichen Epochen deutscher Lyrik vor, jedes erläutert von einem namhaften Interpreten. Die Bände der Frankfurter Anthologie fassen die Gedichte und Interpretationen eines Jahrgangs zusammen. Mit dem dreiunddreißigsten Band liegen insgesamt über 1750 Gedichte vor.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe


    Kurzbeschreibung:
    Mit dem West-östlichen Divan beginnt Goethes großes dichterisches Alterswerk. Mißverstanden und sogar abgelehnt wurde es in seiner Fremdartigkeit bis ins 20. Jahrhundert hinein. Und doch zählten schon früh Dichter wie Rückert, Platen, Heine und Gautier oder Philosophen wie Hegel und Marx zu seinen entschiedenen Bewunderern.


    Diese Ausgabe bietet den Divan erstmals in seinen verschiedenen Entstehungsphasen: als lückenlose Edition der Vorstufen und Vorabdrucke mit 160 aus den Handschriften herausgegebenen Nachlaßstücken.


    Auch heute noch gilt der West-östliche Divan als eines der schwierigsten Werke der neueren deutschen Literatur obwohl die Forschung seit dem ersten Kommentar von 1834 immer wieder um sein Verständnis gerungen hat. In einem Kommentar von bisher unerreichter Akribie und Dichte nimmt Hendrik Birus die Erträge all dieser Bemühungen auf und führt sie auf dem aktuellen Stand der Diskussion zu verblüffenden Ergebnissen und einer neuen Synthese.


    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    Dževad Karahasan, 1953 in Duvno/Jugoslawien geboren, Erzähler, Dramatiker und Essayist. Die Belagerung Sarajevos war Thema seines in zehn Sprachen übersetzten Tagebuchs der Aussiedlung und seiner letzten Romane Schahrijars Ring und Sara und Serafina. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Er lebt in Graz und Sarajevo.
    Dževad Karahasan erhielt 2003 den Buchpreis zur Europäischen Verständigung.


    Kurzbeschreibung:
    Karahasans Poetik der „erzählten Stadt“ spricht von einer Literatur, die stärker als je zuvor in der Moderne, an den vielsprachigen, von Ungleichzeitigkeit und Vieldimensioniertheit geprägten Metropolen zu Hause ist.
    Dževad Karahasan, der große bosnische Erzähler und Essayist, beheimatet in den literarischen Traditionen der antiken, der islamischen und der christlichen Welt, hat eine unzeitgemäße Auffassung vom Handwerk des Schreibens. Die Architektur eines Romans, seine vielschichtige Zeitstruktur, seine sprachliche Polyphonie verdankt sich einer ästhetischen Erfahrung der Stadt. Der Gegensatz von öffentlichen und privaten Räumen, die Begegnung, ja Konfrontation mit dem Andersartigen erzeugen Spannungen, die in der Narration ausgetragen werden. Exemplarisch für diese poetologische Erkenntnis steht Sarajevo, eine Stadt, die - wie Karahasan an Werken von Ivo Andric zeigt - ein raffiniertes, perspektivisch reiches Erzählen geradezu erzwingt, um dem Nebeneinanderbestehen verschiedener kultureller Traditionen und religiöser Praktiken an einem einzigen Ort gerecht zu werden. „Man könnte auf die Idee kommen, Sarajevo sei eine Stadt, die entstanden ist, damit die Narration irgendwo einen Heimatort finde.“

    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    Hans Peter Duerr, geboren 1943 in Mannheim, war bis 1999 Professor für Ethnologie und Kulturgeschichte in Bremen und lebt seither wieder in Heidelberg.


    Kurzbeschreibung:
    Auf der Suche nach der im Mittelalter in der Nordsee versunkenen Stadt Rungholt machen der Ethnologe Hans Peter Duerr und seine Studenten im Frühjahr 1994 eine ungewöhnliche Entdeckung. Im nordfriesischen Watt zwischen den Inseln Pellworm und Nordstrand stoßen sie unterhalb einer bronzezeitlichen Moorschicht auf seltsame Keramikscherben, Brocken von Duftharz, exotische Muscheln und später auf ein Siegel, einen Lapislazuliblock und andere Objekte, wie sie nördlich der Alpen noch nie gefunden worden waren. Erst eine Neutronenaktivierungsanalyse an der Universität Bonn sowie chemische Untersuchungen und C14-Altersbestimmungen an weiteren deutschen und englischen Forschungsinstituten lassen den Verdacht zur Gewißheit werden: Die Keramik wurde um 1300 v. Chr. im südlichen Kreta und in Palästina gebrannt und muß um diese Zeit gemeinsam mit dem Weihrauch, dem afrikanischen Kopalharz und den anderen Funden auf minoischen Schiffen an die Nordseeküste gelangt sein. Dort wurden die Objekte anscheinend von den Seefahrern geopfert – als Dank an die wohlwollende Meeresgöttin, deren Name auf der Rückseite des Serpentin-Siegels in minoischer Linear-A-Schrift unter der Gravierung eines Schiffes eingeschnitten ist. Solche Siegel – und dieses ist das erste, das jemals außerhalb der Ägäis gefunden wurde – waren kein Handelsgut, und deshalb gelten sie als Beweis für die Anwesenheit ihres Besitzers am Fundort. Dies bedeutet wiederum, daß eine Expedition aus dem östlichen Mittelmeer tausend Jahre vor dem Griechen Pytheas, der als Entdecker der Nordsee gilt, auf der Suche nach Zinn und Bernstein weit über die Grenzen der damaligen Welt hinausgefahren ist. Ein Unternehmen wie dieses war gewiß das Vorbild für die späteren Legenden von den Irrfahrten des Odysseus oder die Suche der Argonauten nach dem Goldenen Vlies.



    Geplanter Erscheinungstermin: April 2010

  • Über den Autor:
    Angela Steidele, geb. 1968; Studium der Literaturwissenschaft, Musikwissenschaft und Philosophie, Promotion mit vorliegender Arbeit; Veröffentlichungen zu Bettine von Arnim und zum Themenkreis Homosexualität und Literatur in historischer Perspektive, Beiträgerin zum "Hildesheimer Literaturlexikon" und Rezensentin zeitgenössischer Literatur.


    Kurzbeschreibung:
    Adele Schopenhauer - Schriftstellerin, Künstlerin, die Schwester des Philosophen Arthur Schopenhauer - und die »Rheingräfin« Sibylle Mertens-Schaaffhausen verband eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit den dazugehörigen Höhen und Tiefen. Seit 1828 waren sie ein Paar: »am besten vergleichst Du uns ein paar Leuten, die sich spät finden und dann einander heiraten. Stürbe sie - so spräng ich jetzt in den Rhein, denn ich könnte nicht ohne sie bestehen«, schrieb Adele ihrer Freundin Ottilie von Goethe.
    Sibylle Mertens war eine der gebildetsten Frauen ihrer Zeit, Musikerin, Komponistin, Archäologin, Antikensammlerin und Mäzenin. Ihre Salons in Bonn und Rom waren berühmt. Vom Vater an einen ungeliebten Mann verheiratet, pflegte sie Zeit ihres Lebens intensive Beziehungen zu Frauen. Adeles Leben mit Sibylle Mertens wurde so nicht nur von deren Ehemann und ihren sechs Kindern beeinträchtigt, die ihre Beziehung als »Unrecht, Wahnwitz, Tollheit« torpedierten. Auch Sibylles Hang zu neuen Eroberungen ebenso wie ihre enge Freundschaft zu Annette von Droste-Hülshoff lasteten schwer auf Adele. Aber selbst nach einer mehrjährigen Trennung fanden sie wieder zusammen.
    Anhand vieler bisher unveröffentlichter Quellen erzählt Angela Steidele die Geschichte zweier ungewöhnlicher Frauen: Pionierinnen, die in Wissenschaft und Kultur, Wirtschaft, Politik und nicht zuletzt in ihrem Privatleben Grenzen einrissen - zu einer Zeit, als es Liebe zwischen Frauen offiziell gar nicht geben durfte.



    Geplanter Erscheinungstermin: März 2010