Nach den ganzen, durchaus stimmigen Argumenten, gegen das Kürzen von Büchern, möchte ich doch auch einmal etwas für das Kürzen von Büchern schreiben.
In meiner Jugend habe ich etliche Readers Digest Bücher gelesen (weil in der Gemeindbücherei vorhanden) und ich habe die gekürzten Fassungen gerne gelesen. Für mich waren sie eine Art Einstieg in die "erwachsene Belletristikliteratur". Wenn ich mich recht erinnere, habe ich meinen ersten Ken Follett (heute einer meiner Lieblingsautoren) gekürzt gelesen, und kam dann auf die "Normalausgaben". Wahrscheinlich hätte ich den Großteil dieser damals gelesenen gekürzten Bücher heute in Originallänge immer noch nicht gelesen. Sicher fehlt in einem gekürzten Buch ein großer Teil der Intention des Autors, doch zumindest eine Ahnung des Schreibstils und vor allem der Geschichte bekommt man auch bei den gekürzten Fassungen. Für mich waren damals die gekürzten Fassungen in dem Moment das Richtige.
Was ich dabei ganz wichtig finde, hat Joan schon formuliert:
ZitatOriginal von Joan
Wichtig ist einfach, dass die Schüler wissen, dass sie eine gekürzte Ausgabe lesen.
Und nicht nur Schüler, sondern auch alle Buchkäufer, die eine gekürzte Ausgabe erwerben. Für mich gehört diese Angabe eigentlich selbstverständlich auf das Cover, dann könnte jeder wirklich selbst entscheiden, ob es die gekürzte oder ungekürzte Fassung sein soll!