Gekürzte Bücher

  • Bei Klassikern wird das wohl gerne gemacht. Der Graf von Monte Cristo ist so ein Fall. Da muss man wirklich aufpassen, welche Ausgabe man erwischt. Bei Moby Dick glaube ich auch.


    Ärgerlich ist es, wenn man das nicht auf Anhieb erkennen kann. Ich möchte eigentlich keine gekürzten Bücher kaufen.

  • Zitat

    Original von Delphin
    Das hier ist zum Beispiel eine gekürzte Ausgabe von "Les Misérables"


    608 Seiten
    .


    Na, gut, dass ich das weiß! Diese Ausgabe steht auf meiner Wunschliste ... :rolleyes


    Ich habe "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn" in einer gekürzten Auflage von cbj hier stehen und auch gelesen - leider bekam ich zu spät mit, dass die Bücher gekürzt waren, obwohl ich es mir sicher hätte denken können ...


    Ich halte nicht viel von gekürzten Ausgaben, denn - erste Frage - was wird mir da vorenthalten? Mag ja sein, dass es Szenen sind, die vielleicht nicht weiter von Belang sind, aber nichtsdestotrotz, denke ich, dass der Autor selbst damit etwas auszusagen hatte ... und die möchte ich gerne lesen!


    Zweite Frage: Warum werden denn Bücher bitte gekürzt? Für die Menschen, die von dicken Büchern eher abgeschreckt werden? Für die Lesemuffel, die der Meinung sind, die Hälfte des Buches reicht auch? :gruebel

  • Also ich hoffe doch, dass dann wenigstens drauf steht, gekürzte Fassung, wenn von 1700 Seiten noch 250 übrig bleiben :wow.


    Auch wenn ein dickes Buch vielleicht mal langatmig sein kann, habe ich, zumindest wissentlich, noch nie ein gekürztes gelesen.
    Wer entscheidet denn da, was gekürzt wird? Vielleicht wäre gerade das mir sehr wichtig gewesen.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Zweite Frage: Warum werden denn Bücher bitte gekürzt? Für die Menschen, die von dicken Büchern eher abgeschreckt werden? Für die Lesemuffel, die der Meinung sind, die Hälfte des Buches reicht auch? :gruebel


    Ja, das ist ein Grund - um gezielt diese Zielgruppe anzugehen.


    Warum man an Klassikern herumgekürzt hat, dafür hab ich jetzt spontan auch keine Erklärung. Aus Robinson Crusoe hat man auf diese Tour ein Jugendbuch gemacht.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Ich könnte mir vorstellen, dass solche gekürzten Ausgaben auch für die Schulen Sinn machen.


    Somit kann man mit den Schülern doch den einen und anderen Klassiker durchgehen, ohne sie über 1000 Seiten lang zu plagen und zu langweilen.


    Wichtig ist einfach, dass die Schüler wissen, dass sie eine gekürzte Ausgabe lesen. Und wer weiss, der eine oder andere dieser Schüler kommt auf den Geschmack, möchte mehr wissen und kauft sich irgendwann eine ungekürzte Ausgabe.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Sigrid2110
    Also ich hoffe doch, dass dann wenigstens drauf steht, gekürzte Fassung, wenn von 1700 Seiten noch 250 übrig bleiben :wow.


    Auch wenn ein dickes Buch vielleicht mal langatmig sein kann, habe ich, zumindest wissentlich, noch nie ein gekürztes gelesen.
    Wer entscheidet denn da, was gekürzt wird? Vielleicht wäre gerade das mir sehr wichtig gewesen.


    Ja, steht hinten dick drauf und auch bei Amazon noch mal:


    Zitat

    Auflage: Abridged Ed. (30. April 1998)


    (Ich hab es bloß für meine Penguin Popular Classics Sammlung gekauft und hab auch noch eine ungekürzte Ausgabe)

  • Zitat

    Original von Joan
    Ich könnte mir vorstellen, dass solche gekürzten Ausgaben auch für die Schulen Sinn machen.


    Somit kann man mit den Schülern doch den einen und anderen Klassiker durchgehen, ohne sie über 1000 Seiten lang zu plagen und zu langweilen.


    Wichtig ist einfach, dass die Schüler wissen, dass sie eine gekürzte Ausgabe lesen. Und wer weiss, der eine oder andere dieser Schüler kommt auf den Geschmack, möchte mehr wissen und kauft sich irgendwann eine ungekürzte Ausgabe.


    Das Problem mit diesen Ausgaben für die Jugend ist, dass viele das Buch als Kind in einer gekürzten, glattgebügelten Ausgabe gelesen haben und es heute nicht mehr anfassen mögen, weil's Kinderkram ist. Z.B. "Gulliver's Reisen" von Jonathan Swift ist so ein Fall. Das Buch ist wirklich sehr bissig und enthält viele Anspielungen, aber die "für die Jugend bearbeiteten" Ausgaben enthalten oft nur die Teile mit den Liliputanern und den Riesen und von der bitterbösen Satire ist nichts mehr übrig. Das Buch ist einfach kein Kinderbuch und war auch nie als solches gedacht. Rezi


    Irgendwo gab es mal einen Thread dazu. *such*


    "Bearbeitungen für die Jugend"


    Also, mir ist lieber, wenn Schüler in der Schule kürzere Klassiker lesen, die von der Originallänge her so sind, dass man sie vernünftig im Unterricht besprechen kann (gibt schließlich genug), als dass ihnen ein längerer Klassiker für alle Zeiten versaut wird, bloß damit man irgendein 1700-Seiten-Buch in der gekürzten Version durchgehechelt bekommt.

  • Delphin


    Wenn sich das so verhält mit dem Kürzen von Klassikern, von Büchern überhaupt, dann bin ich selbstverständlich auch nicht damit einverstanden.


    Ist das denn immer so, dass ein Werk grad ganz verstümmelt wird? Ich kenne mich da halt nicht aus.


    Und wie Du sagst, es gäbe in diesem Falle ja wirklich von vielen Dichtern/Schriftstellern auch kürzere Werke, die man behandeln könnte. Manche haben ja auch ganz grossartige Kurzgeschichten geschrieben, die oftmals sogar noch um einiges spannender und auf jeden Fall auch verständlicher sind, als die sogenannten Hauptwerke.
    Das sag ich jetzt einfach mal so von meiner Warte aus gesehen. Von so manchen Dichtern/Schriftstellern mag/mochte ich praktisch alles gerne lesen was sie geschrieben haben, ausser ihren Romanen/Hauptwerken :rolleyes

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  • Für mich hat alles eine Grenze. Ich mag es, wenn die Personen, die Landschaft und das Umfeld gut umschrieben sind. Auch die Atmosphäre sollte gut beschrieben sein. Aber ich muss nicht wissen, von welcher Marke die Schuhe einer Person sind. Oder wie die Kette aussieht. Nur, wenn das Betreffende Stück im Buch auch eine Rolle spielt. Oder die Klamotten zerschlissen oder nass sind. Aber ob der Pullover jetzt Dukelrot oder hellrot ist macht für mich keinen Unterschied. :-)

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Zitat

    Original von Mondtochter
    Für mich hat alles eine Grenze. Ich mag es, wenn die Personen, die Landschaft und das Umfeld gut umschrieben sind. Auch die Atmosphäre sollte gut beschrieben sein. Aber ich muss nicht wissen, von welcher Marke die Schuhe einer Person sind. Oder wie die Kette aussieht. Nur, wenn das Betreffende Stück im Buch auch eine Rolle spielt. Oder die Klamotten zerschlissen oder nass sind. Aber ob der Pullover jetzt Dukelrot oder hellrot ist macht für mich keinen Unterschied. :-)


    Dann wäre das untenstehende Buch grad gar nichts für Dich Mondtochter. 831 Seiten dick. Und wenn man alle unnötigen Bemerkungen/ Beschreibungen/Abhandlungen herausnehmen würde, wie z.B. die Beschreibungen der verschiedenen Farben und Marken der Kleidungsstücke, welche die Gäste bei der Hochzeit Jacquelines mit J. F. Kennedy trugen: hellbeige Armani-Socken zu dunkelblauen WeissderKuckuckwasfür-Schuhen und und und....dann wäre das Buch um mind. 300 Seiten kürzer geworden.


    Als Biografien-Leserin bin ich mir in dieser Hinsicht ja einiges gewohnt, manche solcher Anmerkungen sind einfach oft auch Bestandteil einer Biografie, doch das war mir dann doch auch zu viel, viiiiiiel zu viel..... :yikes

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  • Mal wieder zitiert statt editiert. :bonk

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  • Jap, da würd ichs einfach überspringen. Allerdings hat mein Zweitlieblingsbuch (bis vor kurzem mein Lieblingsbuch, aber dann kam halt die tribute von Panem... :grin) :grin genau 862 Seiten. Und ich finde eigentlich keine überflüssig und hab auch nichts übersprungen. Es kommt halt wirklich auf das Buch an und auf den Schreibstyl... aber hellbeige Armanisocken würd ich einfach überlesen! :chen Die können meinetwegen auch giftgrüm- knallrot-babyrosa geringelt sein mit türkisen Blümchen! :lache

    What would you do if the man you love is your enemy?
    If all his friends were against you?
    :lesend Das kann ich leider nicht sagen, da ich nie länger als einen Tag an einem Buch habe... :grin

  • Nach dem Lesen des Threads, den Delphin oben herausgesucht hatte, bin ich echt etwas unsicher geworden, ob ich bis auf "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn" nicht noch mehr gekürzte Bücher gelesen habe oder nicht, gerade bei den Klassikern ... :gruebel


    Ich glaube, ich werde mich mal durch mein Regal wühlen ...

  • Zitat

    Original von Joan
    Mal wieder zitiert statt editiert. :bonk


    Du machst das gerne, oder? :chen
    Ist mir aber auch schon passiert.


    Zum Thema:
    Ich mag keine gekürzte Ausgaben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass eine Kurzfassung genauso schön, spannend, interessant sein kann, wie die normale Fassung.

  • Zitat

    Original von Jasmin87


    Du machst das gerne, oder? :chen
    Ist mir aber auch schon passiert.


    Ich editiere für mein Leben gerne, ist ein Hobby von mir :lache Aber wenn ich dann zitiere statt editiere, dann ist mir das schon bisschen peinlich.

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