Gibt es solche Bücher überhaupt, wo sowas angesprochen wird?
Ich nehme mal an, dass es sie mit Bestimmheit gibt, aber ich erinnere mich auf die Schnelle einfach nicht daran, darüber tatsächlich mal gelesen zu haben. Solche "Banalitäten" habe ich wohl einfach überlesen oder grad sofort wieder verdrängt.
Da wird geliebt, gehasst, geküsst, umgebracht etc. etc. Und immer mal wieder wird auch getrunken und gegessen. Aber aufs Häuschen muss kaum mal jemand, obwohl das doch jeder normale Mensch mindestens 3-4 x täglich machen muss....manchmal sogar noch viel öfters!
Ein einziges Buch nur kommt mir in den Sinn, wo sowas zur Sprache kommt. Es ist von Bert Brecht: BAAL. DER BÖSE BAAL DER ASOZIALE. Texte, Varianten und Materialien.
Darin gibt es ein Gedicht, oder besser gesagt: aussergewöhnliche Gedanken/Ueberlegungen in Versen.... und das fängt folgendermassen an:
Orge sagte mir:
Der liebste Ort, den er auf Erden hab
Sei nicht die Rasenbank am Elterngrab.
Sei nicht ein Beichtstuhl, sei kein Hurenbett
Und nicht ein Schoss, weich, weiss und warm und fett.
Orge sagte mir: der liebste Ort
Auf Erden war ihm immer der Abort.
Der Rest ist HIER nachzulesen.
Gibt es in Euren Büchern denn mehr Menschen, die mal aufs Clo müssen, als in denjenigen, die ich lese?
Grüessli Joan....die sich bisschen Gedanken darüber macht, warum ihr grad so komische Einfälle/Gedanken/Fragen durch den Kopf gehen.
P.S. Auch die Nase muss sich übrigens kaum mal wer putzen. Aber irgendwo sich kratzen, das tun sie dann doch öfters. "Er kratzte sich nachdenklich am Kinn, und....."
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Klappentext
Bertolt Brechts (1898-1956) erste Buchveröffentlichung bekam bereits 1922, unmittelbar nach Erscheinen, den Kleistpreis zugesprochen. Der anarchistische "Baal", der Gesellschaftswilderer, der Lebensverbraucher, der sich und andere Menschen bedingungslos auszehrt, wurde eine für seine Ziele so authentische literarische Figur, daß sich die Geister daran schieden. Brechts dramatischer Erstling sorgte auf den Bühnen für Sprengstoff. Der Chemnitzer Künstler Klaus Süss, Jahrgang 1951, ahmt in aufregenden Bildern nicht den expresionistischen Grundgestus des Stückes nach, sondern er findet mit den Mitteln eines irisierenden Lichtes eine moderne Formensprache für die vagabundierenden Gestalten des literarischen Textes. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
Autorenportrait
Bertolt Brecht lebte von 1898 bis 1956. Mit seiner Lyrik und seiner Theaterarbeit nimmt er eine herausragende Stellung in der deutschen Literaturgeschichte ein. Wie bei kaum einem anderen finden sich in seiner Person der Theatertheoretiker, -autor und -macher vereinigt.