Herrin wider Willen von Martha Sophie Marcus

  • Zitat

    Original von Martha


    Liebe interessierte Büchereulen,


    Mitte März erfahre ich vom Verlag, in welchem Monat genau "Salz und Asche" erscheinen wird. Wenn es soweit ist, melde ich mich gleich wegen der möglichen Leserunde.
    Unsere nette Presse-Beauftragte hat mir aber schon angekündigt, dass Goldmann gern einige Exemplare für Mitleser zur Verlosung spendieren wird.


    Wenn genügend Teilnehmer zustande kommen, werden 3 signierte Exemplare von der Autorin verlost :-]


    Zitat

    Original von Alice Thierry
    Das wäre ja großartig, wenn das klappt, Martha!


    Halt uns bitte auf dem Laufenden.


    Zitat

    Original von bibliocat
    Es wäre sehr schön, wenn das mit der Leserunde klappen würde Martha! :kiss


    :bruellDie "Salz und Asche" Leserunde ist jetzt angelegt, siehe >> hier <<


    Wird jetzt doch eine private Runde, weil der Verlag und Wolke festgestellt haben, dass um den Erscheinungstermin von "Salz und Asche" keine Termine für offizielle Leserunden mehr frei sind.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Das Debüt von Martha Sophie Marcus versetzt den Leser zurück nach 1641 in den 30-jährigen Krieg. Die Autorin, die selbst in Norddeutschland wohnt, verbindet historische Ereignisse mit fiktiven Personen und kreiert damit einen wunderschönen Roman, der das 17. Jahrhundert lebendig werden lässt. Die ausführliche Recherche der Gegend, Bräuche und Historie wird beim Lesen greifbar. Ihre Hauptcharaktere haben ausreichend Ecken und Kanten, um interessant zu wirken. Einschübe plattdeutscher Sätze vermitteln die regionale Mundart und lassen die Szenen authentisch wirken.


    Trotz des vielen Lobes war ich dennoch nicht rundum zufrieden. Angefangen mit der Hochzeitsnacht, die ohne vorherige Vorstellung der Teilnehmenden beschrieben wird, brauchte ich einige Zeit, um mich in die Geschichte einzufinden. Manche Gedankengänge hätte ich mir gerade von Ada und Lenz ausführlicher gewünscht, genauso wie von manchen Nebenfiguren. So wirken die Missverständnisse zwischen dem Paar teils konstruiert, weil alles nur auf einen Verdacht beruht. Versöhnt haben mich dann aber wieder die nicht nur kriegsbedingten Wendungen im Verlauf der Geschichte, die gerade zum Ende die Spannung halten. (7 von 10 Punkten)


    Bei Salz und Asche bin ich dann auch gerne bei der Leserunde dabei.

  • Die Witwe Ada soll zu ihrem Vater reisen um sich dessen Wille zu beugen und einen Mann heiraten den sie nicht leiden kann. Unterwegs geraten sie in ein Gefecht, Ada sieht es als letzte Rettung an einen Mann zu heiraten, der glaubt am nächsten Tag in der Schlacht sterben zu müssen.


    Ada ist keine Heldin, sondern eher schüchtern, kann schlecht lesen und wird bei der kleinsten Bemerkung rot. Ihr Ehemann, der trotz allem überlebt hat, kann nicht glauben, dass sie ihn liebt und so leben die beiden nebeneinander. Diese Gefühle sind immer sehr realistisch beschrieben, wenn die beiden mal wieder streiten und jeder das Gegenteil herausschreit von dem was er in Wirklichkeit denkt.


    Glücklicherweise passiert genug um die Beiden auch mal vom Streiten abzuhalten und den Leser jede Seite geniessen zu lassen.


    Mich hat dieses Buch ausgezeichnet unterhalten. Die verschiedensten Gruppen haben alle für ihr Ziel gekämpft, die Verflechtungen und Verwickelungen waren von mir nicht zu durchschauen und doch hat alles sich ohne Probleme zum Schluss aufgelöst. Ich bin sehr froh, auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden zu sein, es wäre wirklich zu schade es nicht gelesen zu haben.

  • Ausgefeilte, lebendig beschriebene Charaktere sowie ausführlich und intensiv geschilderte Situationen lassen ein anschauliches, farbiges Bild der betroffenen Schauplätze entstehen. Die wunderbar angepasste Sprache, mit zum Teil mundartlichen Dialogen, verstärkt diesen Eindruck bestens. Mit Ada hat der Roman eine sympathische, anfangs ein wenig unsichere Protagonistin, die in ihrer Art bestens in die Zeit passt, sich im Verlauf der Handlung positiv weiter entwickelt und an Stärke gewinnt.Lenz, ihr Ehemann, hat anfangs große Gedächtnislücken, die durch seine schweren Verletzungen im Kampfgetümmel verursacht wurden. Nach seiner Genesung wird er nicht nur mit einer fremden Ehefrau konfrontiert, an die er sich nicht erinnern kann, sondern auch mit dem Nachlass seines Vaters, der einige Probleme aufwirft. Seine Unsicherheit, auch Ada gegenüber, ist verständlich und glaubwürdig beschrieben. Er muss sich erst an den Gedanken gewöhnen, eine Ehefrau zu haben, für die er überraschenderweise starke Gefühle hegt, welche er sich jedoch nicht eingestehen möchte, er wird von Selbstzweifeln geplagt und muss erneut um sein Leben fürchten.
    In der Handlung gibt es mehrere überraschende Wendungen, die dem Roman viel Dramatik verleihen und den Leser fesseln. Der Debütroman von Martha Sophie Marcus wirkt sehr authentisch, mit viel Zeitkolorit. Die ideale Mischung aus Spannung, Romantik und geschichtlichen Hintergründen sowie glaubhafte Charaktere und interessante Einblicke in das Leben der damaligen Zeit haben mich restlos überzeugt, und ich werde mich ganz sicher nach weiteren Werken der Autorin umsehen.

  • Ich habe an der Leserunde teilgenommen und finde, dass Klusi in ihrer vorstehenden Rezension die sache wunderbar auf den Punkt gebracht hat!
    Vor allem in ihrem letzten Satz:
    "Die ideale Mischung aus Spannung, Romantik und geschichtlichen Hintergründen sowie glaubhafte Charaktere und interessante Einblicke in das Leben der damaligen Zeit haben mich restlos überzeugt, und ich werde mich ganz sicher nach weiteren Werken der Autorin umsehen."
    sehe ich meinen Leseeindruck wunderbar dargestellt.
    Auch ich werde gewiss weitere Bücher von (und sehr gern auch wieder mit) Martha Sophie Marcus lesen und vergebe überzeugte 10 Punkte nebst dringender Leseempfehlung!


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Lüneburg während des 30.jährigen Krieges. Die Protagonistin Ada umgeht mit ihrer spontanen Hochzeit mit dem ihr eigentlich unbekannten Lenz die von ihrem Vater arrangierten Ehe. Da Lenz die Schlacht am nächsten Tage wider erwarten überlebt, nimmt Adas Schicksal ihren Lauf und sie wird Herrin wider Willen des Gutes ihres Gatten. So manch grosser Brocken wird dem jungen Ehepaar in den Weg gestellt. Werden sie sich eines Tages trauen, sich ihre gegenseitige Liebe einzugestehen?


    Die liebevoll gezeichneten Figuren – allen voran Ada und Lenz – sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich bin ja kein Fan von Bücherserien. Aber in diesem Falle würde ich bestimmt eine Ausnahme machen und die Folgebände lesen wollen. ;-)


    Martha Sophie Marcus ist es perfekt gelungen, die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Auch sprachlich liest sich das Buch sehr flüssig. Durch die sprachlichen Besonderheiten der damaligen Zeit, welche die Autorin immer wieder einfliessen lässt, wirkt die Geschichte noch authentischer.


    Dieses Buch kann ich allen Histofans – und alle die es noch werden wollen – sehr empfehlen!