Herrin wider Willen von Martha Sophie Marcus

  • Kurzbeschreibung


    Liebe & Intrigen im 30-jährigen Krieg


    Lüneburg im 30-jährigen Krieg: Um einer arrangierten Wiederverheiratung zu entgehen, ehelicht die junge Witwe Ada den ihr unbekannten Grafensohn und Soldaten Lenz. Beiden ist bewusst, dass er die Schlacht am nächsten Tag wohl nicht überstehen wird. Trotzdem genießen sie eine leidenschaftliche Hochzeitsnacht. Wie durch ein Wunder überlebt Lenz schwer verletzt, und Ada zieht mit ihm auf sein Gut. Aber Lenz fühlt sich schon bald in seiner Ehe gefangen und beschließt, Ada allein als Herrin auf dem Anwesen zurückzulassen. Und dann wird das Gut überfallen ...


    Das bewegende Schicksal einer jungen Frau, die in den Wirren des Krieges ihr Glück selbst in die Hand nimmt.



    Über den Autor


    Martha Sophie Marcus, geboren 1972 im Landkreis Schaumburg, studierte Germanistik, Soziologie und Pädagogik und verbrachte anschließend zwei Jahre in Cambridge. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in Lüneburg. Die Autorin hat den historischen Hintergrund und das Alltagsleben in der Zeit des dreißigjährigen Krieges sorgfältig recherchiert und legt mit "Herrin wider Willen" ihren ersten historischen Roman vor.





    In ihrem ersten Buch legt die Autorin einen sehr spannenden Roman vor. Sprachlich etwas an die damalige Zeit angespasst, begleitet der Leser Ada von ihrer zweiten Eheschließung an. Ihr erster Mann wurde für tot erklärt, ihr Pate sinnt auf eine ertragreiche und vor allem kurze zweite Eheschließung.
    Doch dann kommt alles anders und Ada kämpft nicht nur um ihr Überleben und das ihres zweiten Mannes, sondern auch noch gegen ihren Vater und Paten, die beide eigentlich andere Pläne mit ihr hatten.


    Sehr spannend und fesselnd erzählt, abgerundet durch Dialoge in der damaligen Sprechweise, bekommt der Leser einen Einblick in die Zeit des 30jährigen Krieges.

  • Danke Tanzmaus für Deine schöne Rezi :wave


    Ich habe den Roman bereits Ende Dezember gelesen, er hat mir sehr gut gefallen, ich habe nur diesmal keine Rezi dazu geschrieben.
    Ich fand den Buchtitel nicht sehr glücklich gewählt.


    Mir hat das Erstlingswerk richtig gut gefallen, werde auch den nächsten Roman der Autorin (der bereits in Arbeit ist) gerne wieder lesen.


    Mein Exemplar ist gerade an Bibliocat unterwegs.

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    :kuh:lesend

  • Ja, der Titel ist nicht wirklich gut gewählt, aber das kennt man inzwischen ja. Daher rege ich mich darüber nicht mehr auf, sondern beurteile nur das zwischen den Buchdeckeln. Auch wenn ich sagen muss, dass das Cover sehr schön ist und ich liebe diese erhobene Schrift. :-]

  • Zitat

    Original von Tanzmaus
    Ja, der Titel ist nicht wirklich gut gewählt, aber das kennt man inzwischen ja. Daher rege ich mich darüber nicht mehr auf, sondern beurteile nur das zwischen den Buchdeckeln. Auch wenn ich sagen muss, dass das Cover sehr schön ist und ich liebe diese erhobene Schrift. :-]


    :write
    Es wäre wirklich schade, wenn der Roman deswegen untergehen würde.
    Ich war jedenfalls angenehm überrascht.
    Erst dachte ich, schon wieder ein Buch, dass während des 30-jährigen Kriegs spielt, wer braucht das? - wollte es nur mal schnell anlesen und es hatte mich sofort am Haken :lache
    Außerdem ist die Autorin äußerst sympatisch (kommt aus Lüneburg)
    Ich freue mich auf ihren nächsten Roman

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  • Zitat

    Original von bonomania


    Erst dachte ich, schon wieder ein Buch, dass während des 30-jährigen Kriegs spielt, wer braucht das?


    Findest du, dass es da eine Art "Übersättigung" gibt? Ich muss gestehen, ich tue mich schwer damit, Bücher zu finden, die aus dieser Zeit erzählen - was gibt es denn noch? Einfallen tun mir auf Anhieb die "Seelen im Feuer", die aber die Hexen und nicht den Krieg zum Thema haben, dann "Des Teufels Sanduhr" (ebenfalls ein Erstling, der aber den Krieg auch nur am Rand behandelt), und die "Feuerbraut", wo zwar viel rumgefahren wird, aber der Krieg hätte auch irgendeiner sein können. Röhrigs "In dreihundert Jahren vielleicht" ist eine Ausnahmeerscheinung und für seine Kürze und Jugendbuchhaftigkeit verdammt gut.


    Hast du noch den einen oder anderen Tipp für mich?

  • Zitat

    Original von CorinnaV


    Findest du, dass es da eine Art "Übersättigung" gibt? Ich muss gestehen, ich tue mich schwer damit, Bücher zu finden, die aus dieser Zeit erzählen - was gibt es denn noch?


    Oh entschuldige, was bin ich doch für ein Schussel - bitte nimm es nicht persönlich :schaem:knuddel1
    War aber mein erster Gedanke als ich den Klappentext gelesen habe.


    Zitat

    Original von CorinnaV
    Hast du noch den einen oder anderen Tipp für mich?


    Sabine Wassermann - die Teufelsmalerin
    Michael Wilcke - die Falken Gottes
    Katerina Timm - Hexenschwester

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  • Hallo bonomania,


    den ersten Teil deiner Antwort verstehe ich nicht - was meinst du mit "persönlich nehmen"? Es ging mir wirklich darum, ob es da eine "Übersättigung" gibt und ich nur zu blöd bin, nach den Büchern zu suchen.


    Was mich zu den Buchtipps bringt - das ist genau das "Problem", das ich dabei habe. Es gibt Bücher, die "in der Zeit" handeln, aber nicht "über" den Krieg. Oder sagen wir wenige. Am ehesten von den drei erwähnten noch das von Michael Wilcke, obwohl da der Krieg auch schon so ziemlich am Ende ist. Die anderen beiden Bücher haben die Zeit als Hintergrund, sind aber eher der "Hexenthematik" verhaftet, der Krieg spielt eine "Nebenrolle", sozusagen.


    Was ich suche, sind wirklich Bücher, wo's "kracht". Die vom Krieg erzählen und nicht von der Zeit des Krieges. Wo ich dem Söldner folgen darf und nicht den Mädels, die sich in den Soldaten verliebt haben. Wo sich zwei Armeen mit je zwanzigtausend Mann gegenüberstehen und aufeinander losgehen. Das ist ein Unterschied, finde ich.
    Bücher wie Karl Bartz' "Vier Kameraden" oder Otto Gotsches "... und haben nur den Zorn". Ein Buch über den Krieg aus der Feder eines Bernard Cornwell, das wär's. *zwinker*


    Andererseits: Das Buch von Martha Sophie Marcus scheint da ja auch nicht ins Beuteschema zu passen ... es geht doch wieder um das Mädel, nicht so sehr um den Söldner ... :cry ;-)

  • Danke für den Tipp, Sabine, ich hab es mir gerade bei Amazon angesehen (eine Autorin, von der zwei Bücher hintereinander das Wort "Hexe" im Titel haben, ist bei mir relativ schnell auf der "nicht meins"-Liste drauf, weil mich die Hexenthematik nicht reizt - sie wird zu sehr ausgeschlachtet).
    Da die meisten Rezensionen dort das Buch eben dafür "schelten", dass es so viel vom Krieg erzählt, könnte es sogar mir gefallen! :grin

  • Zitat

    Original von CorinnaV
    Da die meisten Rezensionen dort das Buch eben dafür "schelten", dass es so viel vom Krieg erzählt, könnte es sogar mir gefallen! :grin


    Genau das habe ich mir gedacht. :chen


    Trilogie ist wurscht, die Bücher verbindet nur, dass die jeweilige Hauptfigur Tochter von der vorherigen ist.

  • Zitat

    Original von CorinnaV
    Ein Buch über den Krieg aus der Feder eines Bernard Cornwell, das wär's. *zwinker*


    Stimmt! ;-)


    Zum 30-jährigen Krieg fällt mir natürlich noch Wallenstein ein. Damit sind wir zwar nicht bei den Söldnern, aber immerhin bei einer äußerst interessanten Persönlichkeit.

  • Zitat

    Original von SabineW
    Trilogie ist wurscht, die Bücher verbindet nur, dass die jeweilige Hauptfigur Tochter von der vorherigen ist.


    Das stimmt. Aber ich lese ungern die letzten Bücher zuerst wenn es Vorgänger gibt :engel

  • Hallo N8elfe,


    wäre mir egal in diesem Fall, dass das eine Trilogie ist, da die Hexen und die Gauklerinnen mich nicht kratzen und ich kein Buch darüber lesen wollte. Mich interessiert lediglich die Einbindung einer Handlung in den 30jährigen Krieg ...


    Hallo Pelican,


    als Fußballfan würde ich jetzt buhen - pah, Gegenseite, wir Skandinavier halten zusammen und der Gustav II Adolf war ein lustigerer Kerl, nicht so brummig wie der Wally. Obwohl es auf anti-Habsburgerischer Seite auch ziemliche Schauergestalten gab, Christian von Halberstadt zum Beispiel, aber irgendwie waren die immer viel farbiger und interessanter als diese langen Gesichter und langen Nasen bei den "Katholiken". Auf kaiserlicher Seite fällt mir eigentlich nur eine wirklich "schillernde" Gestalt ein, die ich gerne kennengelernt hätte, das war Pappenheim.

  • Endlich mal wieder ein historischer Roman, der sich um Authentizität bemüht!


    Ich war erst ziemlich skeptisch, das Buch zu lesen, da es im Goldmann-Verlag erschienen ist und ich mit diesbezüglichen historischen Romanen alles andere als gute Erfahrungen gemacht habe. Eine Leseprobe hat mich jedoch überzeugt, und im Nachhinein kann ich sagen, dass das Buch etwas Besseres als Goldmann und gerne auch ein Hardcover verdient hätte.


    Die Geschichte ist reizend und geht vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges gelungen auf die Beziehung zwischen den Hauptfiguren ein. Die Autorin ist sehr um korrekte historische Details bemüht und schafft es insbesondere auch mit der Verwendung der zeitgemäßen Sprache, ein stimmiges Bild der Zeit und Umstände zu vermitteln. Neben den gut charakterisierten Protagonisten zeichnet sie liebevoll Nebenfiguren. Besonders gelungen ist die Einbindung des Dialekts.


    Dass die Handlung nicht sonderlich melodramatisch ist, wie man es vielleicht vor dem historischen Hintergrund erwartet, verzeiht man gerne angesichts der hübschen Liebesgeschichte (bei der auch der nötige Schuß Erotik nicht fehlt).
    Nur gegen Ende hin passiert ziemlich viel Schlag auf Schlag. Da hätten es gerne auch ein, zwei weniger Überfälle und zusätzliche Verwicklungen sein dürfen. Auf den persönlichen Auftritt von Graf Ferdinand hätte ich verzichtet.
    Auch der spontane Wahnsinn des Paten Stechinelli kommt etwas unglaubwürdig, wenn nicht sogar übertrieben daher.


    Nichtsdestotrotz hat es mir sehr viel Freude gemacht, dieses Buch zu lesen und kompetent in eine andere Welt entführt zu werden.
    Bitte weiter so, Frau Marcus. Gerne auch Hardcover und mit ein paar hundert Seiten mehr.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Liebe Büchereulen,


    Bonomania hat mich netterweise darauf hingewiesen, dass Ihr Euch hier über die "Herrin wider Willen" unterhaltet und da dachte ich, ich stoße fix zu Euch und sage danke für Euer Interesse. :wave


    Besonders herzlichen Dank für Eure Rezensionen, Tanzmaus und Alice Thierry. Ich bin natürlich immer glücklich, wenn mein Roman Lesern gefällt, aber Lob und Kritik so schön und sachlich in Worte gefasst zu lesen, ist eine Riesenfreude für mich.


    Dass der Titel einigen von Euch nicht gefällt, ist schade, aber mit der Titelfindung ist es halt so eine Sache. Vor allem dann, wenn in den paar Worten auf dem Einband zum Ausdruck kommen soll, dass es um eine weibliche Hauptperson geht. Ihr kennt ja sicher alle die Blüten, die dieses Problem schon getrieben hat.
    Ich selbst bin mit dem Titel glücklich genug, aber trotzdem froh, dass mein nächster Roman seine Heldin nicht schon im Titel nennen sollte. (Er wird "Salz und Asche" heißen und Ende 2010/Anfang 2011 bei Goldmann erscheinen).


    Eine Frage, die Bonomania mir weitergeleitet hat, möchte ich gern hier für alle beantworten. Wenn jemand "aus der Ferne" ein Buch von mir signiert haben möchte, gibt es folgende Möglichkeit: Ihr schickt mir eine Email mit Eurer Anschrift und dem Text, den Ihr Euch für die Widmung wünscht. Ich schreibe sie dann auf einen selbstklebenden Papierbogen in einen hübschen Rahmen und schicke sie Euch per Post. Ihr könnt sie ins Buch kleben wie eine Art Exlibris.


    CorinnaV : Als ich vor gut zwei Jahren über den 30jährigen Krieg recherchiert habe, sind mir ebenfalls nicht viele Romane begegnet, die in dieser Zeit spielen. "In dreihundert Jahren vielleicht" fand ich sehr gut. Unter anderem dieser Roman hat mir allerdings in meiner begeisterten Neugier auf diesen gewaltigen Krieg eine Schwierigkeit besonders deutlich gemacht: Was in vielen Gegenden Deutschlands in jener Zeit geschehen ist, war geeignet, den Menschen jede Hoffnung zu rauben. Was da über das Land zog, waren keine wohlgeordneten Heere auf dem Weg in spannende Schlachten, sondern eine mordbrennende Plage, vor der es für die Zivilbevölkerung kein Entkommen gab. Die Gefühllosigkeit und Skrupellosigkeit, mit der dieser Krieg geführt wurde oder sich zunehmend selbst geführt hat, war unfassbar.
    Mir wurde schnell klar, dass ich meine Geschichte nur in einer Randzone dieses Geschehens handeln lassen wollte. Und da die Lüneburger Gegend, in der ich mich ohnehin gern bewege, tatsächlich vergleichsweise glimpflich davongekommen ist, passte es.
    Pappenheim war mit seiner Truppe übrigens maßgeblich an der Eroberung und Plünderung Magdeburgs beteiligt - eines der schlimmsten Greuel des Krieges.


    Alles Liebe,
    Martha

  • Herzlich Willkommen, liebe Martha!


    Wie schön, dass Du Dich zu unserer Runde gesellst, und umso schöner für uns, dass wir uns nun mit Dir austauschen können. :wave


    Dein Roman hat mir, wie gesagt, sehr gut gefallen. Er ist einfach sehr atmosphärisch und hebt sich wohltuend vom üblichen verklärten Kitsch im Genre ab, steckt voller Details und kleiner, feiner Nebensächlichkeiten, die einer Geschichte Atem einhauchen. Ein wunderbares Zeitgemälde.


    Verrätst Du uns, zu welcher Zeit Dein kommendes Projekt spielt?


    Und noch eine andere Frage habe ich: Interessierst Du Dich generell für die Epoche des Dreißigjährigen Kriegs (zumal Du Dich damit sehr gut auskennst)?


    Bevor mir noch weitere Fragen einfallen und ich Dich weiter löchere, mache ich lieber Pause.


    Herzliche Grüße.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers