Fifty Grand - Adrian McKinty

  • Der Vater von Polizistin Mercado ist in Fairview, Colorado, bei einem Unfall mit Fahrerflucht getötet worden. Ihr Vater war vierzehn Jahre zuvor aus Kuba geflohen und hatte seine Familie, sie, ihren Bruder Ricky und ihre Mutter, zurückgelassen. Ihr Bruder ist Journalist, da er von der Regierung als vertrauenswürdig eingestuft wird, durfte er in die USA ausreisen, um die Beerdigung des Vaters dort zu organisieren. Mercado will sich nicht damit abfinden, dass der Tod ihres Vaters unaufgeklärt und ungestraft bleibt, aber sie kann auch nicht einfach aus Kuba ausreisen und als Kubanerin nicht in die USA einreisen. An der Universität von Mexico City hatte sie sich zu einem Kriminalistik-Seminar angemeldet und die Ausreisegenehmigung für einen einwöchigen Aufenthalt in Mexiko erhalten. Unter der Identität als Mexikanerin namens Maria lässt sie sich von einer Schlepperbande mit einer kleinen Gruppe über die Grenze in die USA schmuggeln und weiter nach Fairview in Colorado, einem angesagten Wintersportort, in dem viele Hollywood-Größen Häuser haben.


    Mit den anderen Illegalen, die vom örtlichen Sheriff als Arbeitskräfte für Fairview ausgesucht wurden, wird sie zunächst in einem Motel am "Wetback Mountain" untergebracht. Durch ihre Arbeit als Haushaltshilfe - und zusätzlich da sie Latina ist - ist "Maria" in Fairview so gut wie "unsichtbar", das kommt ihr für ihre Ermittlungen nicht ungelegen. Die Auswahl an verdächtigen Fahrzeugen und verdächtigen Fahrern bezüglich des Todes ihres Vaters ist wahrscheinlich auf wenige begrenzt, wie ihr Bruder Ricky Monate zuvor schon herausgefunden hatte. Aber Mercado hat auch nur wenige Tage Zeit für ihre Ermittlungen, da sie nach Ablauf einer Woche und ihrer Auslandsgenehmigung wieder zurück in Havanna sein muss. Wenn sie in den USA bleiben und dort um Asyl bitten würde, hätte das negative Konsequenzen für ihren Bruder und ihre Mutter.


    Fifty Grand wird aus der Perspektive von Mercado erzählt. Der Showdown in Fairview ist der Prolog, in der Erzählung gibt es immer wieder Zeitsprünge und Ortswechsel durch Rückblenden nach Kuba, dadurch wirkt der Kontrast des verschneiten, von vielen Reichen als Wochenenddomizil bewohnten Luxusortes Fairview zum karibischen, heißen, unter Mangelwirtschaft leidenden Kuba noch stärker. Durch das jahrzehntelange Embargo der USA liegt die kubanische Wirtschaft am Boden. Die Bevölkerung muss mit wenig auskommen, Strom und Wasser sind oft nur stundenweise erhältlich. Die sozialistischen Errungenschaften wie kostenlose Bildung und kostenloses Gesundheitswesen werden mit Stolz betrachtet, Bespitzelung von möglichen "Verrätern" am sozialistischen System immer noch üblich.


    Adrian McKinty schreibt "Modern Noir", knappe Sprache, ernsthaft aber auch witzig, immer realistische Charaktere und Situationen. Ein wesentlicher Aspekt der Geschichte ist die Entwicklung von Mercado, die Suche nach der Person, die den Tod ihres Vaters verursacht hat, entwickelt sich dabei auch zu einer Reise der Selbstfindung.


    Adrian McKinty war 2007 auf Kuba im Urlaub, hauptsächlich um Ernest Hemingways Haus, die Finca Vigia, zu sehen, seine Erlebnisse hat er hier erzählt. Die Atmosphäre auf Kuba war für ihn inspirierend, die ersten fünf Kapitel von Fifty Grand hat er in der Bar des Hotels Ambos Mundos geschrieben, wo Hemingway For Whom the Bell Tolls geschrieben haben soll. Ob es an der Inspiration durch Hemingway lag, oder "nur" an seinen eigenen literarischen Fähigkeiten, für Fifty Grand gibt es von mir:


    Zehn Punkte




    Der Autor


    Adrian McKinty ist geboren und aufgewachsen in Carrickfergus, Nordirland, während der Zeit der Unruhen der 1970er und 80er. Er studierte in Oxford Philosophie, in den frühen 1990ern zog er nach New York und lebte dort zunächst illegal, ohne dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung. Er arbeitete beim Bau, als Barmann und Buchhändler. Ab 2001 war er Englischlehrer an einer Highschool in Denver, Colorado. 2008 ist er nach Australien gezogen, wo er mit seiner Familie in St. Kilda, Melbourne, lebt und als Lehrer arbeitet.


    Sein Debütroman Dead I Well May Be war 2004 für den CWA Steel Dagger Award nominiert, die Fortsetzung The Dead Yard war auf der Liste der zwölf besten Romane 2006 von Publishers Weekly.


    Adrian McKinty arbeitet an einer Fortsetzung von Fifty Grand.



    The Psychopathology of Everyday Life - Adrian McKinty's Blog


    Blog-Einträge zu Fifty Grand



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  • Es gibt noch keine deutsche Ausgabe. Das erste Buch von Adrian McKinty, Dead I Well May Be, erscheint im März bei Suhrkamp unter dem Titel Der sichere Tod. Das Buch ist auch klasse, dazu schreibe ich noch eine Buchvorstellung.


    Also fleißig Der sichere Tod kaufen und lesen und Suhrkamp mitteilen, dass die anderen Bücher von Adrian McKinty auch übersetzt werden sollen!


    Die schnellere Alternative wäre natürlich - Originalversion lesen. ;-)



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