Wunder der Kindheit – Monika Mann

  • Bilder und Impressionen


    Hegner Verlag, Gebundene Ausgabe, 92 Seiten
    1966


    Kurzbeschreibung:
    Bilder aus dem Leben des heranwachsenden Mädchens Anna, in denen autobiographische Züge der Tochter Thomas Manns zu finden sind.


    Über die Autorin:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Monika_Mann


    Meine Meinung:
    Monika Mann ist Thomas Manns unbekanntere Tochter aus der berühmten Schriftstellerfamilie. Sie hat 1966 dieses kleine Buch geschrieben, dass Passagen mit Innenansichten eines Mädchens Anfang des 20.Jahrhunderts enthält. Dabei ist die kleine Anna offenbar Monika Mann selbst, was dieses Buch zu einem autobiographischen Text werden lässt. Es werden keine Details an sich beschrieben, sondern die Wahrnehmung des Kindes und ihre Gefühle, zum Beispiel beim Spiel oder in der Schule stehen im Vordergrund.


    Das Kapitel Weihnachten lohnt sich mit „Weihnachten bei den Buddenbrooks“ zu vergleichen.
    Die Eltern spielen eine Rolle, doch sie wirken die meiste Zeit fern, das Kind alleine und auf sich gestellt. Bemerkenswert ist ein Traumkapitel. Das Mädchen träumt von ihren Eltern und empfindet dabei ihren Vater weniger Streng als sonst. Offenbar war ihr Nähe zum Vater nur im Traum möglich.
    Ob Monika Mann wirklich ein ungeliebtes Kind war, kann man nicht beurteilen, ihre subjektive Wahrnehmung lässt aber diesen Schluß zu.


    Monika Manns knapper Stil unterscheidet sich deutlich von dem der anderen Manns.
    Die Wahrnehmungen sind oft stark betont mit überhöhter Empfindsamkeit.


    Monika Mann hatte das Buch ihrer Mutter gewidmet.

  • Dieses Buch von Monika Mann werde ich wohl eher nicht lesen, weil ich immer Mühe bekunde, wenn die Personen nicht ihre wirklichen Namen haben.


    Was ich von der Monika gelesen habe, und zwar mit grosser Begeisterung, das war VERGANGENES UND GEGENWÄRTIGES.
    Auch in diesem Buch macht sie keine langen Umstände, versteht es hervorragend, wohl alles was wichtig ist, für sie und für den Leser, reinzupacken. Es findet sich kaum ein Satz, der überflüssig wäre.
    Ja, ihr Schreibstil unterscheidet sich wirklich ganz enorm von dem ihres Vaters und einigen anderen Familienangehörigen.


    Während der Niederschrift ist Thomas Mann gestorben, eine weitere beeindruckende Sequenz in diesem Buch.




    Kurzbeschreibung

    Monika Manns Erinnerungen sind ein anrührendes Porträt der eigenen Familie. Das Buch schildert Kindheit und Jugend in München, die Orte des Exils, den traumatischen Verlust des Ehemannes, das Leben danach in Amerika und Europa - bis hin zum Tode Thomas Manns im Jahre 1955, der mitten in die Niederschrift dieser Autobiographie fiel. Seit seinem ersten Erscheinen 1956 wurde dieses Buch nicht wieder aufgelegt und ist selbst Mann-Kennern weitgehend unbekannt. Mit zum Teil noch nie veröffentlichten Fotos.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)