Terror – Brian W. Aldiss

  • Edition Phantasia , 214 Seiten
    2009


    Kurzbeschreibung
    Großbritannien in naher Zukunft: Der Krieg gegen den Terror hat aus dem Land einen Polizeistaat gemacht, in dem ein kafkaeskes Ministerium Bürger muslimischer Herkunft nach Belieben verhaften und foltern kann. Fadhil Abbas Ali gerät in die Fänge dieser Organisation und wird in ein Gefängnis gesteckt, dessen Vorbild Guantanamo nicht zu übersehen ist. Unter der Folter entwickelt er eine Persönlichkeitsstörung und flieht im Geiste auf den fernen Planeten Stygia, doch die Grausamkeit seiner Situation holt ihn auch dort ein …


    Der Autor
    http://de.wikipedia.org/wiki/Brian_Aldiss
    http://www.brianwaldiss.com/


    Brian W. Alidss ist 1925 geboren und einer der bedeutensten Science Fiction Autoren aus England. Er ist mehrfach preisgekrönt: Hugo, Nebula, John W.Campell-Award
    Sein Stil ist oft experimentell, düster, präzise, manchmal sehr englisch, mit einer Prise Humor, voller Ideen, zeitlos, großartig.
    Er hat auch ein großes Kurzgeschichtenwerk vorgelegt,
    Zuletzt auf Deutsch Künstliche Intelligenzen, in der die Story Supertoys last all summer long drin ist, verfilmt als A.I. von Stephen Spielberg.


    Mit Der Milliarden Jahre Traum hat er ein umfassendes Standardwerk über die Science Fiction und fantastische Literatur geschrieben.


    Meine Meinung:
    Endlich ein neuer Roman vom englischen Großmeister der Science Fiction!
    Mit Terror, Originaltitel Harm, geschrieben 2007, legt er ein Werk von überraschender Aktualität und der Frische seiner alten Romane vor. Aldiss Stil ist zeitlos, keineswegs altmodisch. Wie immer ist Aldiss Prosa düster und pessimistisch, doch er schreibt so, dass der Leser mit den Protagonisten mitfühlen kann. Er ist bei aller Kühle des Stils nie distanziert.


    Der Protagonist wird von einer Geheimpolizei verhört und mit Brutalität gefoltert, weil er als britischer Staatsbürger arabischer Herkunft ein politisch-satirisches Buch geschrieben hat.
    In dieser verzweifelten Situation träumt er sich weg auf den fernen Planeten Stygia, wo er in die Rolle eines anderen Menschen schlüpft. Aber auch dort in dieser ungewöhnlichen Welt herrscht eine Diktatur. Immer wieder schieben sich diese parallelen Handlungsebenen nahezu unmerklich ineinander.


    Ein gelungener Roman, nach dem man hofft, dass auch noch andere unübersetzte Romane aus Aldiss jüngerer Vergangenheit folgen werden.

  • Es lohnt sich trotzdem, saz! :wave "Terror" ist mein SciFi-Jahreshighlight. Ich war ähnlich begeistert wie Herr Palomar, ganz besonders von dem Ineinanderverschwimmen der beiden "Handlungsstränge" (wenn man sie so nennen mag).