Das Geheimnis der Wölfin - Jo Schulz- Vobach

  • * Gebundene Ausgabe: 479 Seiten
    * Verlag: Knaur (21. September 2006)
    * Sprache: Deutsch
    * ISBN-10: 3426661993
    * ISBN-13: 978-3426661994
    * Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 15 x 3,6 cm

    Klappentext

    Nach vielen Jahren kehrt die Hebamme Helene zurück in jenes Dorf, in dem sie nach dem Krieg gelebt hat - und zu ihrer Tochter Lara. Doch die beiden sind sich fremd geworden. Kann ihnen die Geschichte ihrer Familie einen Weg zueinander weisen?


    Helene Wolf, genannt »die Wölfin«, stammt aus einer Königsberger Familie, in der sich der Beruf der Hebamme von einer Generation auf die nächste vererbt. Auch sie hat diesen Beruf einst ausgeübt - in dem kleinen Dorf Nowgoje mitten in Sibirien, in das der Krieg sie verschlagen hatte. Sie lernte den Arzt Viktor kennen und lieben und bekam eine Tochter von ihm - doch Viktor war verheiratet. Viele Jahre kämpft Helene um ihre Liebe - und um die Anerkennung der Menschen in dem Dorf. Doch zu tief sind die Wunden, die die Vergangenheit geschlagen hat, und zu sehr noch leidet Helene unter einem düsteren Geheimnis, das sie nicht mal mit ihrer Tochter Lara teilen kann. Sie verlässt das Dorf und kehrt erst Jahre später in ihr kleines Haus am Rande der Wälder zurück. Dort findet sie Laras Aufzeichnungen über die »Wölfinnen«, jene Frauen ihrer Familie, die als Hebammen mehr als einmal mit der Obrigkeit in Konflikt gerieten ...



    Autorin


    Jo Schulz-Vobach ist freischaffende Journalistin und Schriftstellerin. Sie lebt und arbeitet seit 1992 in Österreich. Sie hat zahlreiche Artikel und Erzählungen in Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht und Romane und Kurzprosa geschrieben. Bei Knaur erschien von Jo Schulz-Vobach "Ich hab dich nie so lieb gehabt wie jetzt" und "Die Bernsteinfrau"



    Meinung


    Dies ist ein Buch, das eine melancholische Stimmung zurücklässt.
    Trotzdem hat es mir gut gefallen.


    Es geht um Helena, von der man zunächst nur erfährt, dass sie in ein sibirisches Dorf zurückkehrt, welches sie vor ein paar Jahren verlassen hat, um nach Amerika zu gehen. Nun muss sie sich wieder zurechtfinden in einer unwirtlichen Abgeschiedenheit mit Menschen, die, wie man bemerkt, ihr irgendwie zugesetzt haben.
    Man fragt sich: was hat sie vor Jahren an diesen Ort verschlagen? Was hat sie fortgetrieben? Und warum ist sie wiedergekommen?
    Die Geschichte und die damit verbundenen Antworten findet man in Aufzeichnungen, die Helena entdeckt, von ihrer Tochter verfasst, zu der sie ein gespaltenes Verhältnis hat.
    Durch diese Aufzeichnungen von Lara, der Tochter, die diese aus Erzählungen ihrer Mutter hat, erfährt der Leser eine Geschichte, die bis ins siebzehnte Jahrhundert zurückreicht. Die Geschichte erzählt in mehreren Generationen von Hebammen, die ihr Wissen und ihre Fertigkeiten der jeweiligen Tochter weitergaben und deren Wirken bis heute reicht. Auch Helena ist eine dieser Hebammen.


    Das Besondere an diesem Roman sind die historischen Einblicke in die Hebammen-Generationen. So erfährt der Leser von Frauenschicksalen zu verschiedenen Zeiten der vergangenen dreihundert Jahre, angefangen bei der Hexenverfolgung bis zum Zweiten Weltkrieg im letzten Jahrhundert. Insofern bietet das Buch eine Menge Historisches und sorgt für eine unterhaltsame Mischung in der Beschreibung der Hebammen-Erbfolge.
    Eingerahmt ist das Ganze in die Geschichte der Helena von heute, und die lässt den Leser, wie schon gesagt, etwas melancholisch zurück.