@ Beo: Ich stimme dir zu. "Chinatown" als erotischen Roman einzuordnen fände ich geradezu lächerlich.
'Chinatown' - Seiten 081 - 152
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Vielleicht sollte man den Buchhändler einfach fragen, warum er das getan hat.
Ich vermute, er hat keine Ahnung, worum es in dem Buch wirklich geht. Oder er ordnet alle lesbischen Liebesromane unter dieser Rubrik ein.
Viele Grüße
Tereza
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Original von harimau
@ Beo: Ich stimme dir zu. "Chinatown" als erotischen Roman einzuordnen fände ich geradezu lächerlich.Ich stimme euch auch zu! Nie und nimmer ist das ein erotischer Roman
Ich bin vorhin durch die letzen beiden Abschnitte gehechtet (anders kann man das gar nicht sagen, Mittagessen gabs heute erst um 16:30 Uhr)
Das Ende hatte sogar kriminalistische Züge
Tereza, ich werde wohl unter meinen lesenden Freunden Aufkärungsarbeit leisten müssen -
Zitat
Original von bonomania
Ich stimme euch auch zu! Nie und nimmer ist das ein erotischer Roman
Ich bin vorhin durch die letzen beiden Abschnitte gehechtet (anders kann man das gar nicht sagen, Mittagessen gabs heute erst um 16:30 Uhr)Oh, ich hoffe, meinetwegen musste niemand hungern.
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Ich glaube, Alex war wirklich nicht bewusst, was sie mit ihren Beschwerden über Sarah angerichtet hat. Erstens war sie so besoffen, dass sie sich sowieso nicht mehr erinnern kann, was sie alles gesagt hat und zweitens haben die Typen ja wirklich nicht so gewaltbereit gewirkt. Außerdem könnte es ja auch sein, dass das Ganze ein Zufall war. Immerhin ist Sarah Jüdin, Anwältin und lesbisch, da gab es damals bestimmt mehr Leute, die dagegen was hatten.
Schön finde ich die langsame Wandlung, die Alex durchmacht. Sie scheint ja wirklich ein Mensch zu sein, der hauptsächlich auf Spaß aus ist. Ihre Arbeit und auch die Probleme mit den Prostiuierten interessieren sie nicht wirklich, Hauptsache, sie kann sich amüsieren. Insgesamt recht oberflächlich und auch selbst bemitleidend, weil ihr Leben ja sooo schlecht ist.
Daher finde ich es auch verständlich, dass sie die Aufgabe, Mai Ling zu pflegen, nur so widerwillig übernimmt. Doch irgendwie scheint langsam Verbundenheit aufzukommen und sie übernimmt wirklich Verantwortung (z.B. als sie nach einer Probe nicht mit Django und den Jungs los zieht). Das gefällt mir gut.Wofür ich ebenfalls dankbar bin, wie bereits erwähnt wurde, ist die Beschreibung bzw. Nicht-Beschreibung der Misshandlungsszene. Jeder weiß so, was passiert ist bzw. mit welchen Folgen, aber die Details kann sich jeder selber denken oder auch nicht. Das finde ich wirklich toll!
Lieben Gruß
Larna -
Hallo Larna,
was Alexandra betrifft, hast du sicher Recht. In ihr steckt so eine kleine Radegund (aus meiner Libussa), weil sie in ihrem Leben immer nur das Schlechte sieht und sich selbst bemitleidet. Ein paar Gründe dazu hat sie aber schon. Es kommt immer auf die Perspektive an. Verglichen mit Mai Ling ist sie eine verwöhnte Göre, die auf sehr hohem Niveau herumjammert. Verglichen mit Michelle ist sie ein armes Mädchen, das sich in einer Arbeit herumschlagen muss, die ihr nicht liegt und wo sie gemobbt wird.
Ich bin übrigens erleichtert, dass die Mißhandlungsszene hier so gelobt wird. Sie war trotzdem sehr, sehr unangenehm zu schreiben. Ich wollte nichts verharmlosen, hatte aber Angst, Brutalität irgendwie reißerisch darzustellen.
Offenbar hat's geklappt.Viele Grüße
Tereza
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Zitat
Original von Tereza
Ich bin übrigens erleichtert, dass die Mißhandlungsszene hier so gelobt wird. Sie war trotzdem sehr, sehr unangenehm zu schreiben. Ich wollte nichts verharmlosen, hatte aber Angst, Brutalität irgendwie reißerisch darzustellen.
Offenbar hat's geklappt.Ich kann sehr gut nachempfinden, dass du wenig Freude am Schreiben dieser Szene hattest. Solche Darstellungen sind immer schwierig und gefährlich, weil eine Gratwanderung. Das ist auch sensiblen Lesern bewusst, wie man daran erkennt, dass sich fast jeder von uns in dieser Runde explizit positiv dazu geäußert hat. Ich persönlich habe es selten gelesen, dass ein Autor / eine Autorin eine vergleichbare Klippe mit so viel Können und Feingefühl genommen hat. Auch wenn ich mich wiederhole: Ein ganz, ganz großes Lob von mir dafür!
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Der Vergleich mit Radegund ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. Du hast schon recht, sie jammern beide über ihr Leben. Allerdings kommt es mir so vor, als ob Alex immerhin ihr Leben noch mehr genießen kann als Radegund.
Ob sie allerdings soviel besser dran ist als Michelle....Lieben Gruß
Larna -
Zitat
Original von Larna
Ob sie allerdings soviel besser dran ist als Michelle....Lieben Gruß
LarnaEs scheint ihr so. Ich glaube, dem Leser, der das Ende nicht kennt, scheint es auch so. Mir würde es jedenfalls so gehen.
Tereza
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Gleich vorweg, die Misshandlungsszene finde ich - für mich - perfekt geschildert. Gerade genug gezeigt und angedeutet, um es lebendig werden zu lassen, aber nicht zu detailliert und ausführlich. Meine Phantasie hat den Rest problemlos ergänzt.
Dann ist mir die Sache mit den gebundenen Füßen in Erinnerung geblieben, weil außergewöhnlicherweise mal geschildert wird, dass Baihe ihre gebundenen Füße zwar gelegentlich als Einschränkung sehen muss , es aber letzten Endes für sie so sein muss, dass ihre Füße gebunden sind. Sie ist gebildet und wer weiß, was sie für eigene (ungeborene) Töchter wollen würde. Die Gespräche über Mai Lings und Baihes Ansichten habe ich mit Vergnügen gelesen, glaubwürdig und interessant. Zwei so unterschiedliche Frauen, aus so unterschiedlichen Familien, die sich unter einem Dach annähern und mit ihrem gemeinsamen Ehemann wohl beide nicht glücklich sind.
Alexandra hat in ihrem Rausch wohl viel Schaden angerichtet, wenn auch unabsichtlich. Ihr impulsives Wesen wird sie wohl auch in Zukunft noch in Schwierigkeiten bringen, aber immerhin lernt sie durch Mai Ling auch, sich für unbedachte Worte zu entschuldigen. Die Szene (als Mai Ling die Wohnung geputzt und aufgeräumt hat) gefiel mir sehr gut, als sie erst explodierte, aus eigenen Schuldgefühlen heraus und sich dann bei Mai Ling entschuldigt. Arme Mai Ling, die lieber putzt und aufräumt, weil sie die harten Worte der Männer nicht vergessen kann. (Verständlicherweise.)
Dazu passt auch, dass Alexandra sich zuerst nicht um Mai Ling kümmern wollte. Verantwortung für eine andere, fremde Person, die sie in ihrer Freiheit einschränken würde? Nein, lieber nicht.Ob Frau Kramer und andere Frauen noch viele Zettel verteilen werden? Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sie viel Erfolg mit diesen Aktionen haben werden, egal wie viel guter (und unwissender) Wille dahinter steht. Schade, dass Mai Ling ihre Worte nicht direkt an Frau Kramer und Greta richten konnte - auf der anderen Seite muss diese Begegnung natürlich so zwischen ihr und Alexandra stattfinden.
Was passiert, wenn Michelle zurückkommt? Seit ihrer Abreise ist schon einige Zeit vergangen. Schwierig, dieses Buch für Notizen aus der Hand zu lesen.
P.S. Auf Seite 98 ist ein Pinyin-Fehler: qui gibt es nicht, hier müsste qi stehen.
Auf S. 155 hingegen wird Chi statt Qi verwendet. Falls ich so frech fragen darf, wurde hier bewusst die ältere Umschrift statt des neueren Pinyin benutzt? -
Zitat
Original von ottifanta
P.S. Auf Seite 98 ist ein Pinyin-Fehler: qui gibt es nicht, hier müsste qi stehen.Auf S. 155 hingegen wird Chi statt Qi verwendet. Falls ich so frech fragen darf, wurde hier bewusst die ältere Umschrift statt des neueren Pinyin benutzt?Oh, da hast du mich jetzt eiskalt erwischt.
Ich habe mir die chinesischen Begriffe und Namen aus Fachbüchern zusammengesucht und sie von dort abgeschrieben. Mag sein, dass ich bei dem Namen der Studentin, den du wahrscheinlich auf der Seite bemängelst, beim Abschreiben einen Fehler reingebracht habe. Oder es stand tatsächlich falsch da. Das Buch stammte aus einer Unibibliothek, ich habe es jetzt nicht mehr hier.
Ehrlich gesagt war mir damals garnicht bewusst, dass es mehrere Umschriftarten gibt. Da stoße ich jetzt erst allmählich drauf.
Aber wenn es mit dem nächsten Chinaroman ernst wird, mache ich auch einen Crash-Kurs in Mandarin. Dann habe ich hoffentlich etwas mehr Durchblick, was die Sprache betrifft.Viele Grüße
Tereza
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Original von Tereza
Aber wenn es mit dem nächsten Chinaroman ernst wird, mache ich auch einen Crash-Kurs in Mandarin. Dann habe ich hoffentlich etwas mehr Durchblick, was die Sprache betrifft.Viele Grüße
Tereza
Auf den nächsten China-Roman freue ich mich schon. (Umschriften gibt es wie Sand am Meer, leider.)
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Original von harimau
Mir scheint Mai Ling trotz ihrer erzwungenen Prostitution alles andere als schamlos. Sicher ist sie den Freiern gegenüber resigniert, abgestumpft, weil es die einzige Möglichkeit darstellt, sich mit einer Situation zu arrangieren, aus der es für sie keinen Ausweg gibt. Ihr Verhältnis zu Alexandra hingegen ist von persönlichem Interesse gekennzeichnet, und nachdem diese ihre Profession durchschaut hat, muss ein weiterer Gesichtsverlust wie die Inkontinenz umso schlimmer erscheinen. Ich kann gut nachvollziehen, wie peinlich ihr die Sache ist. Je weniger Würde ihr bleibt, desto mehr hat sie zu verlieren.
Ich glaube, dass das zwei ganz unterschiedliche Arten von Scham sind. Ich weiß nicht wie das ist, wenn man sich prostituiert, könnte mir aber auch vorstellen, dass man irgendwann einfach eine Mauer vor der Seele aufbaut und eine gewisse Gleichgültigkeit an den Tag legt, vielleicht auch keine Scham mehr empfindet. Zumindest hat man aber noch eine Kontrolle über sich und seinen Körper.
Hier haben wir aber eine Situation, in der der eigene Körper einfach den Dienst versagt. Das muss schon schlimm genug sein. Und dann noch in einer Situation und vor einem Menschen, an dem man Interesse zeigt, der einem nicht gleichgültig ist. Ich würde mich in so einer Situation zutiefst schämen, selbst wenn ich nichts dafür kann. Ich finde es schon schlimm genug, im Krankenhaus eine Bettpfanne benutzen zu müssen und da habe ich keine persönliche Bindung zum Pflegepersonal.
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Original von Bouquineur
Ich glaube, dass das zwei ganz unterschiedliche Arten von Scham sind. Ich weiß nicht wie das ist, wenn man sich prostituiert, könnte mir aber auch vorstellen, dass man irgendwann einfach eine Mauer vor der Seele aufbaut und eine gewisse Gleichgültigkeit an den Tag legt, vielleicht auch keine Scham mehr empfindet. Zumindest hat man aber noch eine Kontrolle über sich und seinen Körper.Ich habe im Rahmen meiner Recherche für ein Romanprojekt viele sehr persönliche Gespräche mit betroffenen Frauen zu diesem Thema geführt. Natürlich ist die Psychologie dahinter individuell und sehr viel komplexer, aber im Großen und Ganzen deckt sich deine Aussage mit meinen Erkenntnissen.
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Zitat
Original von harimau
Ich habe im Rahmen meiner Recherche für ein Romanprojekt viele sehr persönliche Gespräche mit betroffenen Frauen zu diesem Thema geführt. Natürlich ist die Psychologie dahinter individuell und sehr viel komplexer, aber im Großen und Ganzen deckt sich deine Aussage mit meinen Erkenntnissen.
Oh, da hast du ja richtige Forschungsarbeit geleistet. Mir ging es auch im Kopf herum, ob ich als Vorbereitung auf das Buch nicht mit Betroffenen reden sollte, aber ich sah keine Gelegenheit dazu und irgendwie wäre es mir auch peinlich gewesen, Frauen deshalb auszufragen. Ebensowenig könnte ich zu einem Vergewaltigungsopfer sagen: komm, jetzt erzähl mir mal, wie's war, denn ich will ein Buch drüber schreiben. Ich käme mir vor, als würde ich das Leid dieser Frau für meine Zwecke ausnützen wollen. Aber man kann es ja auch anders sehen: indem man über diese Dinge schreibt, macht man auf das Leid der Opfer ausmerksam, was vielleicht sogar in ihrem Sinne ist.
Ich habe Artikel und Bücher über das Thema gelesen, wo Betroffene zu Wort kamen. Außerdem versuchte ich mich selbst in so eine Lage zu versetzen und kam zu einem ähnlichen Ergebnis wie Bouquineur. Die Frauen legen sich eine dicke Haut zu, um nicht durchzudrehen.
Es soll aber durchaus auch Frauen geben, die da ganz freiwillig einsteigen, weil sie so besser verdienen. Mir fällt hierzu das Drama von George Bernard Shaw ein: Frau Warrens Beruf. Das ist eine Satire auf viktorianische Doppelmoral: ein sehr modernes, intellektuelles Mädchen muss erfahren, dass seine ganze Ausbildung dadurch bezahlt wurde, dass seine Mutter sich prostituierte. Sie fragt die Mutter entsetzt: "Das hat dir doch nicht etwa Spaß gemacht?" Die Mutter erwidert ganz gelassen: "Aber Kindchen, wem macht seine Arbeit schon wirklich Spaß?"
Ich denke, diese zynisch-pragmatische Haltung gibt es durchaus auch. -
Es gibt natürlich Frauen, die sich freiwillig prostituieren und das ist dann ihre Sache, in meinen Augen.
Aber ansonsten ergibt sich oft auch das Phänomen, dass die Frauen quasi "aus ihrem Körper aussteigen". Dieses Verhalten findet man auch bei Missbrauchsopfern. Das Gehirn ist dann einfach irgendwie "abgeschaltet" (schwer zu beschreiben).
Aber das erklärt auch, warum solche Frauen trotzdem eine erfüllte Partnerschaft führen können - unter Umständen. -
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Original von Sigrid2110
Es gibt natürlich Frauen, die sich freiwillig prostituieren und das ist dann ihre Sache, in meinen Augen.Das kann ich nur unterschreiben, Sigrid. Wenn diese Entscheidung freiwillig getroffen wird, sollte sie respektiert werden. Das gebietet in meinen Augen der Respekt vor der Frau, die sie trifft.
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Original von Tereza
Oh, da hast du ja richtige Forschungsarbeit geleistet. Mir ging es auch im Kopf herum, ob ich als Vorbereitung auf das Buch nicht mit Betroffenen reden sollte, aber ich sah keine Gelegenheit dazu und irgendwie wäre es mir auch peinlich gewesen, Frauen deshalb auszufragen. Ebensowenig könnte ich zu einem Vergewaltigungsopfer sagen: komm, jetzt erzähl mir mal, wie's war, denn ich will ein Buch drüber schreiben. Ich käme mir vor, als würde ich das Leid dieser Frau für meine Zwecke ausnützen wollen. Aber man kann es ja auch anders sehen: indem man über diese Dinge schreibt, macht man auf das Leid der Opfer ausmerksam, was vielleicht sogar in ihrem Sinne ist.Hallo Tereza
In diesem Punkt vertrete ich eine andere Ansicht als du. In meinem Manuskript ist Prostitution in Thailand nicht das zentrale, aber durchaus ein wichtiges Thema. Tatsächlich war die Wahrnehmung von thailändischen "Bargirls" in der deutschen Öffentlichkeit der Auslöser für die Entwicklung meiner Geschichte (Nur wenige Diskussionen werden mMn hierzulande mit so viel Emotionen und gleichzeitig so wenig Sachkenntnis geführt). Meine Hauptintention dabei ist es, Respekt und Verständnis für diese Frauen zu wecken, indem ich exemplarisch das Schicksal einer von ihnen ausbreite, sie aus ihrer vordergründigen Rolle herauslöse und den Menschen dahinter zeige. Dazu benötige ich zuerst selbst das nötige Verständnis, oder ich wäre zum Scheitern verurteilt. Die Reaktionen auf mein Buchprojekt seitens der Betroffenen waren übrigens durchgehend positiv und im Wortsinn ermutigend - andernfalls wäre es vermutlich auch nicht zu diesen Gesprächen gekommen.
Im Fall von Mai Ling liegen die Dinge einfacher, da kein Leser auf die Idee käme, dass sie ihrer Tätigkeit nicht ausschließlich unter Zwang nachginge. Ihre schlimme Situation ist glasklar zu durchschauen und einzuschätzen. In meinem Fall sind Motivation und Einstellung der Protagonistin zur Prostitution komplizierter und müssen deshalb differenzierter behandelt werden, was mir ohne diese Gespräche unmöglich geblieben wäre.
Entschuldige bitte, dass ich innerhalb deiner Leserunde diesen Ausflug unternehme, aber ich mochte den vorsichtig implizierten Vorwurf, ich würde das Leid von Frauen für meine Zwecke ausnutzen, nicht unwidersprochen auf mir sitzen lassen. Tatsächlich ist genau das Gegenteil meine Absicht und mir eine Herzenssache.
Wenn dir daran liegt, können wir uns gern demnächst in HH ausführlicher darüber austauschen.LG harimau
P.S. Ich habe die Rezi zum Buch nicht vergessen, bin nur gerade erst aus einem Kurzurlaub zurück. Sie folgt nächste Woche.
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Original von harimau
Meine Hauptintention dabei ist es, Respekt und Verständnis für diese Frauen zu wecken, indem ich exemplarisch das Schicksal einer von ihnen ausbreite, sie aus ihrer vordergründigen Rolle herauslöse und den Menschen dahinter zeige. Dazu benötige ich zuerst selbst das nötige Verständnis, oder ich wäre zum Scheitern verurteilt. Die Reaktionen auf mein Buchprojekt seitens der Betroffenen waren übrigens durchgehend positiv und im Wortsinn ermutigend - andernfalls wäre es vermutlich auch nicht zu diesen Gesprächen gekommen.Entschuldige bitte, dass ich innerhalb deiner Leserunde diesen Ausflug unternehme, aber ich mochte den vorsichtig implizierten Vorwurf, ich würde das Leid von Frauen für meine Zwecke ausnutzen, nicht unwidersprochen auf mir sitzen lassen. Tatsächlich ist genau das Gegenteil meine Absicht und mir eine Herzenssache.
Wenn dir daran liegt, können wir uns gern demnächst in HH ausführlicher darüber austauschen.LG harimau
Oh, ich wollte dir wirklich keinen Vorwurf machen. Ich habe nur meine eigenen Empfindungen bei der Vorstellung, ein solches Gespräch zu führen, beschrieben, und auch gesagt, dass man es anders sehen kann.
Bei bei deinem Buchprojekt geht es ja auch um eine ganz spezifische, aktuelle Thematik. Da ist es wohl wichtiger, mit den Betroffenen selbst zu reden. Und wenn die Frauen positiv reagierten, ist es ja alles kein Problem.Ich bin bei meiner Recherchearbeit generell ein bisschen menschenscheu, wälze lieber tausend Bücher als einfach jemanden zu fragen, weil ich fürchte, die Leute zu nerven. Das ist eher ein Problem von mir.
LG
Tereza
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Original von Tereza
Ich bin bei meiner Recherchearbeit generell ein bisschen menschenscheu, wälze lieber tausend Bücher als einfach jemanden zu fragen, weil ich fürchte, die Leute zu nerven. Das ist eher ein Problem von mir.LG
Tereza
In dieser Beziehung ist meine große Klappe wohl ausnahmsweise mal ein Vorteil für mich. Außerdem habe ich durch das Taxifahren viele Frauen aus "dem Gewerbe" kennengelernt - einige wenige waren über Jahre hinweg sogar Stammkunden (Sie von mir, nicht umgekehrt ;-)) - und ihre eigene Unbefangenheit dem Thema gegenüber hat stark auf mich abgefärbt.