OT: Hal's Own Murder Case
5. Band der Deb Ralston-Reihe
Kurzbeschreibung (amazon):
Als die Polizistin Deb Ralston zu Hause die lapidare Notiz ihres 16-jährigen Sohnes Hal findet, daß er mit seiner Freundin Lorie für ein paar Tage nach Los Alamos fahren will, und zwar per Anhalter, ist sie rasend vor Wut. Fest entschlossen, ihrem Sohn die Leviten zu lesen, heftet sie sich an die Fersen der Teenager, um sie nach Hause zurückzuholen. Doch die Spur findet ein abruptes und blutiges Ende, als Deb entdeckt, daß Lorie verschwunden ist und ihr Sohn Hal unter Mordverdacht im Gefängnis sitzt. Wer ist das junge Mädchen, das in Lories Schlafsack ermordet aufgefunden wurde? Trotz ihrer fortgeschrittenen Schwangerschaft - Deb ist im achten Monat - versucht sie gemeinsam mit der örtlichen Polizei, die Identität des Mädchens und des Mörders zu klären, um ihren Sohn zu entlasten und Lorie wiederzufinden. Schnell führen ihre Ermittlungen auf die blutige Spur des Mörders.
Über die Autorin:
Lee Martin, eigentlich Anne Wingate, 1943 geboren, stammt aus Ost-Texas und studierte an der Texas Woman's University in Denton. Sie arbeitete selbst viele Jahre lang als Polizistin in Georgia und in Fort Worth, Texas, versteht sich aber nach eigener Aussage eher als Mutter. Ihre Kriminalromane spiegeln die Wirklichkeit der Polizeiarbeit ebenso wider wie die Spannungen, die zwangsläufig zwischen Beruf und Privatleben entstehen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Salt Lake City, Utah.
Meine Rezension:
Deb Ralston ist hochschwanger, ihr Mann Harry liegt im Krankenhaus und dann hat ihr 16-jähriger Adoptivsohn Hal auch noch die Idee mit seiner Freundin ins hunderte Meilen entfernte Los Alamos zu trampen. Auf der Suche nach ihm wird Deb schnell klar, dass die beiden Ausflügler noch ganz andere Probleme haben, denn Hals Freundin ist verschwunden und Hal selbst steht unter Mordverdacht... Anders als der Vorgänger ist dieser Deb Ralston-Band wieder erfrischend kurzweilig und in sich schlüssig. Obwohl kurz vor der Geburt ihres Kindes hält sich Deb dieses Mal mit langatmigen oder sich ständig wiederholenden Schwangerschafts-Details wohltuend zurück, im Vordergrund steht der Fall, in den sie durch Hal hineinrutscht. Obwohl relativ schnell klar ist, was passiert ist, wird es niemals langweilig, was vor allem den Figuren zu verdanken ist, die Autorin Lee Martin hier wunderbar charakterisiert hat. Allen voran natürlich Protagonistin Deb Ralston, aber auch ihr naiv-unberechenbarer und gutmütig-tolpatschiger Sohn Hal und Chief Salazar hauchen der Geschichte Leben ein. Der Fall selbst wird durch routinierte Ermittlungsarbeit, wie sie im Lehrbuch steht, relativ zügig gelöst, überraschende Wendungen gibt es leider nicht. Das ist ein bisschen schade, aber macht die Geschichte insgesamt auch realistischer, so dass die Geradlinigkeit zu verzeihen ist. Insgesamt nach zwei schwächeren Bänden wieder ein Deb Ralston-Fall, der Spaß gemacht hat und der Vorfreude auf den nächsten Band weckt!
8 Punkte.