Bücher "fühlen"

  • Hallo :wave


    Mich würde mal interessieren (auf die Gefahr hin, daß es diesen Thread schon mal gab :grin), ob Ihr beim Lesen das Gelesene fühlt oder seht?


    Habt Ihr Bilder der Szenen im Kopf, die Ihr lest? Stellt Ihr Euch die Personen bildlich vor mit Farben und Gesichtern?


    Und fühlt Ihr z.B. eine eiskalte Winternacht, heulenden Wind etc. - so daß Ihr Euch dann kuschelig zurücklehnt, froh darüber, daß Ihr im Warmen sitzt?


    Manchmal ertappe ich mich dabei, daß ich relativ schnell lese, so daß ich mir irgendwie gar nicht die Zeit nehme, die Szenen auch nachzufühlen und sie mir bildlich vorzustellen.


    Geht Euch das ähnlich? :wave

  • Ich glaube, so einen ähnlichen Thread hatten wir schon mal... :gruebel


    Aber ja... ich erlebe das meiste beim Lesen wie in einem Film... Vor mir laufen Szenen ab und ich kann den Wind heulen hören, sehe die Schneeflocken fallen, etc... Dies allerdings nicht bei jedem Buch...


    Wenn es denn passiert, finde ich es wunderbar und besser, als manchen Film... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Also ich liebe es auch, dazu sitzen und mir alles vorzustellen...meistens seh ich dann die szenen in meinem kopf, höre den wind und so....
    naja, deswegen les ich auch lieber als fern zu schauen...bei büchern kann man es sich so vorstellen wie es einem gefällt!
    eure juli14

  • Zitat

    Original von Murmelito



    Habt Ihr Bilder der Szenen im Kopf, die Ihr lest? Stellt Ihr Euch die Personen bildlich vor mit Farben und Gesichtern?


    ja natürlich.
    Das ist der Grund, warum ich so gerne lese.
    Bei einer wirklich guten Geschichte "lebe" ich sozusagen
    darin.



    Zitat

    [i]Und fühlt Ihr z.B. eine eiskalte Winternacht, heulenden Wind etc. - so daß Ihr Euch dann kuschelig zurücklehnt, froh darüber, daß Ihr im Warmen sitzt?


    auch das.



    Zitat

    [i]Manchmal ertappe ich mich dabei, daß ich relativ schnell lese, so daß ich mir irgendwie gar nicht die Zeit nehme, die Szenen auch nachzufühlen und sie mir bildlich vorzustellen.


    das ist schade, denn dann verpasst man ja irgendwie
    das Beste.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Wenn ich angefangen habe zu lesen, bin ich mittendrin, es gibt kein Draußen mehr, nur als Warnschwelle, falls etwas nicht zum Buchinhalt passt. Ansonsten, lesen in dieser Form ist besser als TV, PC-Spiel oder alles andere.
    Eigentlich ist Lesen für mich, als würde ich ein Tor zu einer anderen Welt betreten um dann mitten im Geschehen zu sein. Mit nichts vergleichbar.

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Das Leben ist wie eine Losbude, wenn Du als Niete gezogen wurdest, kannst Du kein Hauptgewinn werden.":chen

  • Bei mir ist es irgendwie wie in einem Film, in dem ich selber mitspiele. Wenn zB eine Szene in einem Park spielt, fühle ich den Park um mich herum, sitze selbst darin, sehe aber den Hauptacteuren nur dabei zu, was sie so tun!


    Man erkennt die richtig guten Autoren daran, dass man die Orte, von denen sie schreiben, so gut kennt, als wäre man tatsächlich selbst dort gewesen. Und wenn man wirklich mal dahin kommt, denkt man sich: Ja, genau so hat es letztes Mal auch gerochen :grin

  • Ich erlebe das gelesene meist auch so, als wäre ich mit dabei.
    Beim Lesen betrete ich ein ganz andere Wirklichkeit. Wie realistisch diese "andere Wirklichkeit" ist, ist aber sehr stark vom Buch abhängig.
    Ein richtiges Erleben der Handlung.-


    Wenn es richtig gut bzw. spannend ist, dann schrecke ich sogar richtig hoch, wenn mich jemand anspricht, das Telefon klingelt oder es an der Tür läutet.
    Dazu müsste es aber erst mal zu mir durchdringen.


    Habe früher, meine Mutter dadurch hin und wieder in den Wahnsinn
    getrieben :grin

  • Das ist bei mir ganz und gar autoren- bzw. buchabhängig! Manchmal "gelingt" es einem Buch, dass ich alles haarklein vor mir sehe und mitfühle, manchmal auch nicht. Danach beurteile ich ob es ein gutes Buch war.

  • Hallo :wave


    Sehr interessant Eure Antworten. Ich glaube, ich lese oft zu schnell und zu sehr mit dem Kopf - und es hängt natürlich wirklich vom Autor ab, wie sehr ich eintauchen kann in die Erzählung. Manche haben wirklich das Talent,
    daß man das Gefühl hat, dabei zu sein.


    Ich hatte sogar schon mal kurzfristig die Idee, mir ein Wohlfühlbuch mit Zitaten aus Büchern zu machen - eine Sammlung von schönen Beschreibungen, in die ich mich dann immer wieder versenken kann, wenn ich Lust dazu haben.


    Der Gedanke kam mir, als ich einen meiner Lieblingsautoren - Conan Doyle -las und er beschrieb, wie Watson sich gemütlich auf dem Sofa breitmachte, die Zeitung las mit dem prasselnden Kaminfeuer im Hintergrund (und der stinkigen Pfeife von Holmes :grin), während draußen dichter Nebel London umhüllte und der eisige Wind in den Bäumen heulte.
    (so ähnlich wurde es beschrieben). Das löste direkt ein wohliges Behagen in mir aus und den Wunsch, Watson vom Sofa zu schmeißen und mich darauf zu legen.


    Fühlt Ihr Euch eigentlich lieber in Sommer bzw. Beschreibungen von warmen Wetter ein? Ich merke nämlich gerade, daß ich am liebsten Nebel, Regen, Dunkelheit, Winter, heulenden Wind etc. mag, weil ich das gemütlicher finde und es paßt besser zu einem kuscheligen Bett und heißem Tee.


    :wave

  • Zitat

    Original von Murmelito


    Ich hatte sogar schon mal kurzfristig die Idee, mir ein Wohlfühlbuch mit Zitaten aus Büchern zu machen - eine Sammlung von schönen Beschreibungen, in die ich mich dann immer wieder versenken kann, wenn ich Lust dazu haben.


    Das ist eine gute Idee - bei mir endete das immer in Zettelchaos ...


    Aber sonst - ich stelle mir im Kopf immer Szenen oder Personen vor, aber ich erfühle das Buch eigentlich nicht ... Wobei meine Phantasie teilweise sehr lebhaft ist.

    Menschen glauben etwas, weil sie es glauben wollen, oder weil sie Angst haben, es könnte wahr sein.


    (Zitat)

  • Zitat

    Original von Nekoelschekrat
    Frage mich grade,wie ich ein Buch geniessen kann,wenn icht NICHT fühle,sehe oder höre,was dort grad vorgeht...
    Ist das nicht der Sinn eines Buches?


    Die Frage habe ich mir auch schon mal gestellt, als eine Freundin mich nur kopfschüttelnd ansah, als ich davon sprach, dass ich das alles quasi "empfinden" könne... Leider wurden wir im Gespräch unterbrochen, so dass ich sie nicht mehr fragen konnte... Muss das wohl doch mal nachholen... :-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Wenn das Buch super ist, bin ich so darin vertieft, daß ich mich schon erschrocken habe, wenn ich gestört wurde.

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

  • Also ich denke, manche Leute fühlen einfach sofort, wenn sie lesen, die Situation, sehen die Personen vor sich und gleiten in die Handlung - vorausgesetzt natürlich, daß der AutorIn so schreibt, daß man eintauchen kann.


    Andere wiederrum - und dazu zähle ich mich - lesen Bücher manchmal eher so wie ein Sachbuch. Da ich sehr schnell lese, merke ich manchmal, daß ich mir nicht die Zeit nehme, richtig zu versinken. Das tue ich immer dann automatisch, wenn die Szenen sehr gut beschrieben sind, so daß ich automatisch versinke. Aber es ist nicht immer so. Vielleicht kann man es sich aber angewöhnen :-(, hoffe ich.


    Ich glaube es ist vergleichbar damit, daß manche Menschen eben die Fähigkeit haben spontan sich spontan in Menschen einzufühlen und mitzuleiden oder fühlen und manche mehr mit dem Kopf "fühlen".


    :wave

  • Oh ja, ich habe beim Lesen immer wunderbare Bilder im Kopf. Die Szenen nehmen Formen an, Farben, Bilder. Es ist manchmal als würde ich die Szenerie beobachten :-)

    Auch aus Steinen,
    die dir in den Weg gelegt werden,
    kannst du etwas Schönes bauen

    Erich Kästner

  • Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Bei mir laufen meisstens die gelesenen Szenen bildlich im Kopf ab.


    Dennoch merke ich, wie ich einiges nur schnell überfliege und mir nicht wirklich sie Zeit nehme, es mir vorzustellen.


    Besonders schlimm ist es bei langweiligen Büchern, durch die man sich trotz allem quälen will. Ich weiß im Nachhinein zwar, was im Großen und Ganzen vorgekommen ist, aber das war es auch schon :lache

  • Zitat

    Original von Murmelito
    Hallo :wave


    Mich würde mal interessieren (auf die Gefahr hin, daß es diesen Thread schon mal gab :grin), ob Ihr beim Lesen das Gelesene fühlt oder seht?
    Habt Ihr Bilder der Szenen im Kopf, die Ihr lest? Stellt Ihr Euch die Personen bildlich vor mit Farben und Gesichtern?


    Das Gelesene fühlen, das kenne ich; bildlich vorstellen kommt bei mir weniger vor - jedenfalls ist mir das jetzt nicht bewusst. Zu fühlen kann bsw. bei grausamen Szenen sehr unangenehm sein.


    Zitat

    Manchmal ertappe ich mich dabei, daß ich relativ schnell lese, so daß ich mir irgendwie gar nicht die Zeit nehme, die Szenen auch nachzufühlen und sie mir bildlich vorzustellen.


    Das passiert mir allerdings auch manchmal.


    Liebe Grüße
    Solas :wave