Deutsche Ausgabe
Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Egmont LYX (Januar 2010)
Originaltitel: Rosemary and Rue
Englische Ausgabe
Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: DAW (September 2009)
Kurzbeschreibung
Die Welt der Feen und Elfen ist nie gänzlich verschwunden, sondern besteht im Geheimen neben der Wirklichkeit fort. October „Toby“ Daye ist ein Kind beider Welten, halb Mensch, halb Fae. Einst verlor sie alles, was ihr lieb war; und seitdem meidet sie Menschen und Fae gleichermaßen. Da wird in San Francisco eine Fürstin der Fae, ermordet, und Tobys Leben gerät erneut aus den Fugen. Durch einen mächtigen Fluch, den die Fürstin mit ihrem letzen Atem ausstößt, ist Toby verpflichtet, ihren Tod aufzuklären. Um dem Fluch zu entkommen, muss Toby in die Welt der Fae zurückkehren. Bald stellt sie fest, dass mehr als nur ihr Leben auf dem Spiel steht. Ein packender Feenkrimi und zugleich der erste Roman in einer spannungsgeladenen Urban-Fantasy-Serie, die keltische Motive in eine moderne Welt überführt.
Zur Autorin
Seanan McGuire wurde in Martinez, Kalifornien, geboren. Winterfluch ist ihr erster Roman. Neben ihrer Karriere als Schriftstellerin verfolgt sie eine Reihe von Hobbys, zeichnet gern Comics und schreibt Songs. Gegenwärtig lebt sie mit ihren Katzen in einem alten Farmhaus in Nordkalifornien. Weitere Informationen unter: www.seananmcguire.com
Meine Meinung
„Winterfluch“ ist erfrischend anders als das typische Urban Fantasy-Buch der letzten Zeit. Es geht mal nicht um Vampire oder Werwölfe, nein, Märchen- und Mythologiewesen werden hier zu den Figuren der Geschichte. Von Sidhe über Selkie, Kelpie und Kitsune ist alles vertreten, was Rang und Namen hat! Und genau an dieser Stelle konnte mich das Buch wirklich verzaubern! Toby legt viel Wert darauf, klarzumachen, wie blind die Menschen für all diese Wesen geworden sind. In San Francisco leben sie neben den Menschen, manche sogar unter ihnen und doch sind die Bewohner unfähig sie als das wahrzunehmen, was sie wirklich sind.
Nach einem spannenden Einstieg aus der Vergangenheit, in dessen Folge Toby für 14 Jahre in einen Fisch verwandelt ist, geht’s erstmal befremdlich weiter. Toby an der Supermarktkasse kurz vor Weihnachten, nur schwer lässt sich ein Zusammenhang herstellen. Aber selbst der gelingt mit dem Fortschreiten der Seiten dann doch gut! Sie hat ihr bisheriges Leben hinter sich lassen müssen, als sie nach 14 Jahren in die Welt der Fae und Menschen zurückkehrte und baut es sich langsam neu auf. Erschwert wird das, als sie auf ihrem Anrufbeantworter den verpassten Anruf von Evening Winter abhört. Sekunden vor ihrem eigenen Tod bannt sie Toby dazu, den Fall um ihren Mord aufzulösen. Und da setzt die eigentliche Geschichte ein.
Allerdings relativ langsam, was den Strang der Haupthandlung angeht! Wirklich voran kommt der erst in den letzten Kapiteln. Bis dahin wird zwar eine interessante Handlung heraufbeschworen und vielseitige Figuren vorgestellt, aber man hat stets das Gefühl, es ginge überhaupt nicht weiter! Das hat meinen Gesamteindruck vom Buch etwas getrübt.
Die Schreibe mag absolut unspektakulär sein, aber den Figuren haftet dieses Märchenhafte an, so dass dieser Aspekt kaum ins Auge fällt. Zwischen all den magischen Gestalten und dem über ihnen thronenden Verbrechen merkt man gar nicht, dass Seanan McGuire als Schreiberin wirklich nichts Besonderes ist.
Der deutsche Titel passt übrigens mal recht gut zum Buch, vielleicht sogar besser als der englische! Dessen Bedeutung wird zwar beim Lesen klar, aber eine wirklich wichtige Funktion für die Geschichte hat er nicht.
Fazit
Märchenhafte Story, ein bisschen Spannung – das macht im Endprodukt gute Unterhaltung. Mehr aber auch nicht, denn „Rosemary and Rue“ ist weder überragend geschrieben, noch überzeugt der Gesamtaufbau.
Bewertung
8/10 Punkten