Kaufsüchtige Tendenzen?

  • Haltet ihr euer Kaufverhalten (nicht notwendigerweise nur auf Bücher bezogen) für normal? 0

    1. Ich denke, ich habe schon einige kaufsüchtige Tendenzen (0) 0%
    2. Nein, ich selber halte mein Kaufverhalten für krankhaft (0) 0%
    3. Ja, ich denke mein Kaufverhalten ist vollkommen normal (0) 0%

    Hallo liebe Eulen,


    in der Suchtklinik herrscht ja doch meistens ein recht scherzhafter Umgang mit dem Thema und ich wollte hier einfach mal ganz ernsthaft nachfragen, wie ihr euer Kaufverhalten einschätzt.


    ich habe letztens (ich glaube es war auf RTL) eine Reportage gesehen, in der es um Kaufsucht und ihre Therapiemöglichkeiten ging. Dort wurde auch eine junge Frau vorgestellt, die massenhaft Bücher angehäuft hat. Aber die Dame hatte immer noch weniger Bücher, als so manch anderer hier und im Gegensatz zu vielen von uns hatte sie alle ihre Bücher gelesen (es waren auch größtenteils Kinderbücher).


    Und da habe ich mich gefragt, ob ich mich mit meinem SuB von über 150 Büchern so stark von dieser Frau unterscheide. Eigentlich nicht :gruebel. Es ist doch wirklich wahr: Kein Mensch braucht mehrere hundert ungelesene Bücher. Und trotzdem bin ich immer wieder überzeugt, dass ich, wenn ich ein für mich interessantes Buch sehe, dieses auch haben muss. Dass ich ein Buch wirklich sofort haben will, kommt zwar dank der Wunschliste nur selten vor, aber bei einem SuB von über 150 ist es doch trotzdem irgendwie komisch. Schließlich habe ich von allen Büchern auf dem SuB so gedacht.


    Ich will hier niemanden therapieren oder darauf aufmerksam machen, dass er ein Problem hat. Im Gegenteil: Ob ein krankhaftes Kaufverhalten ein Problem ist, muss jeder für sich entscheiden. Solange man seine Rechnungen bezahlt und sich nicht für Bücher verschuldet, ist schließlich alles in Ordnung. Ich wollte nur mal ganz ernsthaft fragen, wie ihr euer Kaufverhalten einschätzt und ob das hier im Forum oft gehörte Zitat "Im Thalia sind schon wieder fünf Bücher in meinen Korb gehüpft" von den Personen, die es schreiben wirklich so witzig gemeint ist, wie es letzten Endes rüberkommt.

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Hm. Schwierig.


    Ich persönlich versuche momentan, mein Buchkaufverhalten etwas einzuschränken, im letzten Jahr habe ich an die 50 Bücher gelesen - das heißt, wenn ich zwei Jahre kein Buch kaufen würde, hätte ich meinen SuB weggelesen.


    Ob das normal ist, weiß ich nicht, ich tröste mich immer mit einem genetischen Defekt, meine Schwester leidet jedenfalls sehr viel stärker an dieser Buchkaufsucht als ich :wave JulyRose


    Aber andererseits denke ich, daß man auch für unsinnigere Dinge sein Geld ausgeben kann. Da finde ich Bücher noch sehr harmlos. Und solange andere Dinge wie Kredite und laufenden Kosten abgedeckt sind, hab ich weiterhin kein Problem, Bücher zu kaufen, eher damit, daß das neue Haus schon fast wieder zu klein für die Massen an Bücher ist...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Ich kaufe nicht so viele Bücher, ohne Probleme kann ich eine Bücherei ohne Kauf verlassen und mit meinem SuB von ca. 60 -70 bin ich wohl eher einer der Minderheiten hier. Und selbst ein Sub in der Höhe macht mich eher unzufrieden weil ich die Bücher ja eigentlich lesen und nicht lagern will.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Kaufsüchtig bin ich (noch) nicht. Schätze mein Kaufverhalten ganz normal ein. Ich kaufe auch schon mal ein paar Schuhe oder ein Kleider um die Stimmung zu heben. :lache Aber alles im Rahmen.
    Und ein 50er SuB spricht doch auch für sich...

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Eddie Poe
    Und da habe ich mich gefragt, ob ich mich mit meinem SuB von über 150 Büchern so stark von dieser Frau unterscheide. Eigentlich nicht :gruebel. Es ist doch wirklich wahr: Kein Mensch braucht mehrere hundert ungelesene Bücher.


    Manche Leute gehen in die öffentliche Bücherei, die anderen in ihre Privatbibliothek. Ich kaufe ganz wenige Bücher, ich tausche viele, daher ist mein Kaufverhalten normal. Schlimm würde es erst werden, wenn man seine Lebenshaltungkosten zugusten von Büchern nicht mehr bezahlen kann. Aber so weit ist es - hoffe ich - noch bei keinem von uns hier.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Ist Verdrängung und Realitätsverlust nicht auch ein Anzeichen von Suchtverhalten? :gruebel


    Wir können uns ja alle mal testen - wir nehmen dieses Jahr kein Buch mehr in die Hand. Wer es schafft ist nicht süchtig. :grin

  • Kaufsucht ist eine psychische Erkrankung, die wohl an relativ klaren Kriterien festzumachen ist. Dazu gehört u. a., dass der eigentliche "Kick" beim Kauf entsteht und von Enttäuschung und schlechtem Gewissen gefolgt wird. Längere "Enthaltsamkeit" kann Zittern und Nervosität zur Folge haben. Depressionen können gängige Begleiterscheinungen sein, die Kaufsucht überfordert häufig die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit (= Schulden, unbezahlte Rechnungen).
    Sucht ist ein ernstzunehmendes Krankheitsbild. Ich glaube nicht, dass die typische Eule mit einem SuB von 150 + x kaufsüchtig im medizinischen Sinne ist.


    Edit: Ich lese gerade, dass Kaufsucht nicht als Krankheit, sondern als Zwangsstörung gilt. Aber ich denke, der Unterschied zum typisch westlichen Konsumverhalten, das i. d. R. eben weit mehr fordert als der Mensch braucht oder nutzen kann, ist trotzdem deutlich.


    Für normal halte ich so ein Konsumverhalten nicht. Aber das ist wiederum eher ein soziologisches als ein medizinisches Phänomen, für das ich wärmstens Juliet Schor - The Overspent American empfehle. :grin


    @ TE-Frage
    Ich kaufe ca. 5-10 Bücher im Jahr und lese im Schnitt 30. Ich denke, mein Buchkaufverhalten ist nicht krankhaft. Und Buchgeschenke zählen ja nicht. :grin

  • hmmm, nein, ich glaube nicht, dass ich buchkaufsüchtig bin. ich achte schon massiv darauf, dass mein Sub nicht zu stark steigt - er ist dieses Jahr sogar geringfügig gesunken. dazu kommt, dass ich auch häufiger Bücher geschenkt bekomme oder ertausche.


    ich hab das mal mittels bookcook überprüft. von meinem Sub sind:
    35 gekauft (davon aber noch 15 von einer Sammelreihe von Weltbild)
    15 ertauscht
    19 geschenkt bekommen
    5 vom Flohmarkt oder Antiquariat
    die restlichen 10 Bücher auf meinem Sub gehören nicht mir, sondern meinem Freund oder sind geborgt.


    ein gutes Indiz ist wohl außerdem, dass ich es vermeide, teure HCs zu kaufen. da warte ich viel lieber auf die TBs - und da kann ich seeeehr geduldig sein (najagut, wenn es denn dann aber als TB erscheint, schlage ich schon gern schnell zu...).



    ab wann ist man eigentlich kaufsüchtig, gibt es da eine Definition für?
    Wikipedia sagt, dass bei einer Kaufsucht nicht mehr das Besitzen-Wollen im Vordergrund steht, sondern das Kaufen als Handlung an sich. außerdem kommt es zu Entzugserscheinungen
    ich hoffe doch, dass das bei den wenigsten Eulen hier passiert. die nächste Frage wäre, ob das Besitzen-Wollen auch krankhafte Züge annehmen kann?

  • Kann mich Vulkan nur anschließen. Wobei "Kaufsucht" ja nicht offiziell als richtige Sucht gilt, soviel ich weiß. Sowie "Internetsucht" usw. Glaub, es läuft bisher (kann sich aber ändern, wenn es öfter vorkommt oder warum auch immer) Impulskontrollstörungen. Und wie bei den meisten psychischen Störungen ist der Leidensdruck wichtig. Außerdem - solange ich nur das Geld ausgebe, was ich habe, kann doch jedem egal sein, wieviel von den gekauften Büchern gelesen sind oder nicht. Man kauft ja oft auch Kleidungsstücke, die man nicht trägt oder CDs, die man doch nicht hört oder was weiß ich. Erst, wenn einer ein Buch kauft, es danach eigentlich nicht mal lesen will und schlechtes Gewissen hat und sich irgendwann verschuldet, weil er dauernd Bücher kauft, würd ich mir Sorgern machen. Was die "kaufsüchtigen Tendenzen" angeht - gut, das kann sein. Aber im Endeffekt sind wir doch alle nach etwas süchtig - dann bin ich eben gummibärchensüchtig, kinosüchtig, kusssüchtig, freundesüchtig und buchsüchtig. Und? Tut doch keinem weh :-]


    Ich habe "normal" angekreuzt.

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Man kauft ja oft auch Kleidungsstücke, die man nicht trägt oder CDs, die man doch nicht hört oder was weiß ich.


    Aber "normal" oder wünschenswert ist das doch nicht? Und historisch und global gesehen wahrscheinlich auch eher das Problem einer Minderheit.

  • Tendenz zur Buchkaufsucht habe ich angekreuzt. Leider ist es manchmal so, dass ich aus Selbstbelohnungsprinzip kaufe, aber ich will die Bücher ja auch lesen und schön sind diese ja auch im Regal.


    Ich muss mich echt manchmal ganz schön am Riemen reißen, wenn ich unterwegs bin und einen Buchladen sehe, dann kribbelt es schon in den Fingern...

  • Zitat

    Original von Vulkan


    Aber "normal" oder wünschenswert ist das doch nicht? Und historisch und global gesehen wahrscheinlich auch eher das Problem einer Minderheit.


    Was ist schon normal? Statistisch gesehen ist es normal, finde ich. Ist doch schon ziemlich jedem Mal passiert, dass man ein Teil toll fand, unbedingt haben wollte und es dann, warum auch immer, im Schrank verstaubt. Bei nem Buch ist es nochmal was anderes, denn dieses will man lesen! (Als Vergleich: wenn das Kleidungsstück nur verstaubt, weil man soviel anderes zum Anziehen hat, dass man nicht dazu kommt, auch dieses eine Stück anzuziehen, dann heißt es ja nicht, dass man es gekauft hat und nicht anziehen will...aber mal ehrlich - wer von uns hat soviel Klamotten, dass er nicht dazu kommt, bestimmte Sachen anzuziehen? :lache).
    Ich persönlich finde es einfach unlogisch, mein Geld für Bücher auszugeben, die nur rumstehen, seien sie noch so schön anzusehen. Aber deswegen mein Verhalten als "normal" und den Rest der Eulengemeinde als "leicht zwanghaft" (ich sage nicht, dass du es böse meinst ;-)) zu bezeichnen, werde ich jetzt auch nicht. Was die Eulen angeht, bin ich ja nicht "normal", weil ich gar nicht im Durchschnitt liege. "Normal" ist meiner Meinung nach eine Definitionssache. Solange niemand hungern muss, weil er zuviel Bücher kauft und auch sonst kein Verwandter/Bekannter drunter leidet, ist es in meinen Augen nichts, worüber man sich Sorgen machen muss.



    Edit: Hier wäre ein Test :lache http://www.palverlag.de/Psychotest-Kaufsucht.html

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Was ist schon normal? Statistisch gesehen ist es normal, finde ich. Ist doch schon ziemlich jedem Mal passiert, dass man ein Teil toll fand, unbedingt haben wollte und es dann, warum auch immer, im Schrank verstaubt.


    Also ehrlich - in den letzten Jahren ist mir kein Kleidungsstück mehr verstaubt. Und auch wenn es bei uns statistischer Durchschnitt sein sollte, ändert das nichts an meiner Meinung, dass es sich - zumindest in dem Ausmaß - um ein Luxusproblem handelt. Aber wir geraten off topic... :grin

  • Zitat

    Original von Vulkan


    Also ehrlich - in den letzten Jahren ist mir kein Kleidungsstück mehr verstaubt. Und auch wenn es bei uns statistischer Durchschnitt sein sollte, ändert das nichts an meiner Meinung, dass es sich - zumindest in dem Ausmaß - um ein Luxusproblem handelt. Aber wir geraten off topic... :grin


    Ich habe auch geschrieben "ziemlich jedem" und nicht "allen" ;-) Und dass es ein "Luxusproblem" ist, dem habe ich auch gar nicht widersprochen. Genau darum kauf ich kein Buch (außer billige Flohmarktbücher :grin), das ich nicht in absehbarer Zeit lesen werde - weil ich mir diesen Luxus eines ungelesenen, aber bezahlten Buches nicht leisten kann.
    Ich sage nicht mehr, als das "Sucht" in meinen Augen etwas Ernsthafteres ist, als "paar" (und wenn es 400 sind...) ungelesene Bücher im Regal zu haben. Mit "kaufsüchtigen Tendenzen" find ich es schon besser beschrieben.

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