Simone Solga - Mein Leben als Kanzlersouffleuse

  • Titel: Mein Leben als Kanzlersouffleuse
    Autorin: Simone Solga
    Verlag: rororo Taschenbücher
    Erschienen: September 2009
    Seitenzahl: 205
    ISBN-10: 3499625164
    ISBN-13: 978-3499625169
    Preis: 8.95 EUR


    Simone Solga wurde 1963 in Gera geboren und wuchs in Leipzig auf. Nach einer Ausbildung als Buchhändlerin absolvierte sie später ein Schauspielstudium. Mehrere Jahre gehörte sie zur „Leipziger Pfeffermühle“ und anschließend zur „Münchener Lach- und Schießgesellschaft“. Seit 2000 tritt sie mit ihrem eigenen Soloprogramm auf.


    Worum geht es nun in diesem Buch? Am besten schaut man dazu auf den Klappentext:


    „Mit Hilfe moderner Technik haben viele Politiker bei angeblich freien Reden und heiklen Interviews inzwischen einen kleinen Mann im Ohr. In des Kanzlerins Kopf ist es eine Frau: Simone Solga. Sie hat schon bei Gerhard Schröder Dienst getan.“


    Simone Solga schreibt durchaus amüsant, findet auch die Schwachpunkte der von ihr beschriebenen Politdarstellerinnen und Politdarsteller. Aber immer dann, wenn sie noch härter zupacken könnte, tritt sie auf die Bremse. Hartes politisches Kabarett sieht anders aus. Simone Solga scheint vieles von dem was sie sagt vorher mit einem Weichspüler bearbeitet zu haben. Und so verpufft leider doch einiges der ansonsten durchaus bemerkenswerten Ansätze. Es fehlt ihr die „kabarettistische Härte“ eines Dieter Hildebrandt, die Respektlosigkeit eines Urban Priols, die Treffsicherheit eines Matthias Richling. Simone Solga mischt ein wenig zu viel Comedy in ihre kabarettistischen Aussagen. Ein wenig mehr Kompromisslosigkeit würden ihr sicher gut zu Gesicht stehen. Was sie aber sehr gut herausarbeitet, was sie sehr gut herausstellt ist, die Charakteristika der uns regierenden Politiker. Simone Solga macht deutlich, von welchen „Hohlköpfen“ wir letztendlich regiert werden und das man vor diesen Figuren nun wirklich keinen übermäßigen Respekt haben muss. Ein nettes kleines Büchlein, ganz angenehm zu lassen, manchmal durchaus auch zum Schmunzeln – vielleicht sollte sie aber in Zukunft die Kappe mit dem Weichspüler nicht zur Gänze füllen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.