Originaltitel: Death Angel
Erschienen: 7. September 2009
Blanvalet Taschenbuch Verlag
384 Seiten
Die Autorin:
Linda Howard
Kurzbeschreibung laut Amazon:
Lange Zeit war Drea Rousseau die strahlende Geliebte von Gangsterboss Rafael Salinas. Als Rafael sie aber für eine Liebesnacht an einen Auftragskiller verkauft, hat sie genug - egal, wie sehr sie die Nacht auch genossen hat. Drea verschwindet, mit zwei Millionen im Gepäck. Und dem Killer auf ihren Fersen. In Panik verliert Drea die Kontrolle über ihr Auto. Die Ärzte können nur noch ihren Tod feststellen. Doch Drea bekommt eine zweite Chance. Will sie diese nutzen, muss sie den Mann zur Verantwortung ziehen, der ihren Tod in Auftrag gab. Selbst wenn sie das erneut ihr Leben - und ihr Herz - kosten könnte ...
Meine Meinung:
Unsere Protagonistin versucht sich bei einem egoistischen und erbarmungslosen Mann ihr Überleben zu sichern, wobei sie lediglich aus Angst vor der Wirklichkeit bei ihm bleibt.
Als er sie, nach zwei gemeinsamen Jahren, für eine Nacht einem Mörder überlässt, wird ihr schlagartig klar, dass sie endgültig genug von ihm hat.
Sie möchte Verschwinden und ihm dabei möglichst noch eine Lektion erteilen, die er niemals vergessen wird.
So kommt der Stein ins Rollen: Der Leser begleitet Drea bei ihrer ausgeklügelten, detailliert beschriebenen Flucht und dem Diebstahl über etliche Seiten. Ihr auf den Fersen: Simon Cross, der scheinbar Beste in seinem Metier.
Die Geschichte ist aus der Perspektive eines personalen Erzählers wiedergegeben und ich habe keinerlei Probleme gehabt, in die Handlung einzutauchen.
Mit Andrea Butts, alias Drea Rousseau, und Simon Cross hat Linda Howard zwei Charaktere geschaffen, die eigentlich nicht zum Mögen einladen.
Sie ist nämlich manipulativ und durchtrieben und er ein gewissenloser Killer, der sämtliche Emotionen in sich abgetötet zu haben scheint.
Trotzdem habe ich die beiden gemocht.
Die Autorin hat sich durchgehend bemüht, trotz negativer Charakterzüge ihrer Protagonisten, den Anschein von emotionaler Tiefe herzustellen, sodass kein unvorteilhafter Eindruck erweckt wird, sondern einer von vielschichtigen Protagonisten.
Die Geschichte ist eher düster gehalten und unsere Helden sind typische Einzelgänger, die sich von ihrer Umgebung abschotten. Sie beobachten und analysieren, dementsprechend kommen Dialoge in diesem Buch nicht besonders häufig vor.
Zwischenzeitlich werden uns ein paar Einblicke in Santis und Simons Gedankenwelt gewährt, sodass wir beurteilen können, ob und inwiefern Andrea die Flucht gelingt.
Der einzige Wermutstropfen ist indessen eine Szene gewesen, die nicht besonders gut in die Handlung gepasst zu haben schien. Sie war kitschig, übertrieben und meines Erachtens deplatziert.
Wahrscheinlich hat Linda Howard bzw Howington einen einfachen Weg gesucht, den plötzlichen (Lebens-) Wandel ihrer Protagonistin zu erklären, bzw für den Leser nachvollziehbar zu gestalten.

Alles in allem hat mir Süße Rache trotzdem gefallen, da Dreas Flucht, bzw die ganze Geschichte spannend erzählt ist.
Die Liebesgeschichte erschien mir nebensächlich, deshalb habe ich meine Buchvorstellung in Krimis / Thriller gesteckt.