Das Licht aus Bethlehem - Eine Weihnachtspredigt

  • Zitat

    Original von magali



    Ja, klar, vor allem für BuddhistInnen, ShintoistInnen, Jüdinnen und Juden, Moslems und Muslimas und AnhängerInnen hunderter anderer Vorstellungen von den Zusammenhängen von Göttinnen/Göttern, Mensch und Welt auf dieser Welt.
    Weihnachten macht doch jedes Jahr aufs Neue so ein bißchen überheblich, nicht wahr.


    Ganz davon ab, das der Islam ohne das Christentum vermutlich nicht - oder nicht in dieser Form existieren würde, meinst du nicht, dass insbesondere die Entwicklung es Judentums und die Geschichte seiner Anhänger ohne dieses prägende Ereignis völlig anders verlaufen wäre? Und in einem Bücherforum mal in der Form erklärt: Was sagen dir Bücher wie Shogun vor dem Hintergrund deiner Behauptung? Was haben die Kreuzzüge für Wurzeln und Auswirkungen (bis heute)?

  • Ich weiss gar nicht, warum immer wieder Diskussionen über Religion angefangen werden. Wer glaubt, kann die Predigten doch gern lesen, wer nicht glaubt, lässt es eben. Ich find es einfach schade, dass eine Sache, die dem einen sehr viel bedeutet den anderen agressiv macht oder verärgert.


    Ausserdem haben wir ja schon des öfteren mitbekommen, dass das ein sehr hitziges Thema ist und User, die sich sonst mögen, auf einmal aufeinander rumhacken.


    Können wir nicht einfach damit verbleiben, dass nur diejenigen hier schreiben, die vielleicht nicht direkt auf jemanden einschlagen... Büdde! :rolleyes


    *irgendwieheuteharmoniebedürftigbin* :yikes


  • Nach einigem Nachdenken (und einigen anderen Beschäftigungen in den letzten Stunden) hier vielleicht noch ein paar Überlegungen zu deinen Sätzen.


    Grundsätzlich ist eine Predigt natürlich kein ausdrücklich literarischer Text. Allerdings denke ich, dass eine Predigt durchaus der Gattung "Rede", die ja durchaus in einem solchen Forum einen Platz hat, zugeordnet werden und somit auch als Rede analysiert werden kann. Zweifellos auch unter schreibtechnischen und ästhetischen Aspekten.


    Die Veröffentlichung hatte auch nicht den Zweck, eine Predigtreihe in diesem Thread zu beginnen ;-) Auf der anderen Seite hatte ich allerdings auch nichts dagegen, dass licht seinen Text, der ja eindeutig erzählender angelegt war als meiner, dazusetzte.


    Jetzt zum Thema "Christlicher Propagandatext". Da möchte ich gerne sehr persönlich antworten. Für mich hat sich in den letzten eineinhalb Jahren beruflich ja einiges geändert. Gehörten Predigten vorher fünfzehn Jahre lang zum "sonntäglichen Alltagsgeschäft", bin ich jetzt als Religionslehrer in der Berufsschule eingesetzt. Gerade in dieser Rolle ist es immer wieder spannend, das eigene Tun zu reflektieren.


    Predigten gehören nicht mehr zu meinem "Kerngeschäft". Das letze Osterfest und dieses Weihnachtsfest sind Ausnahmen. Und wie das so mit Ausnahmen ist: Die ehemalige "Routine" hinter mir lassend und den neuen Beruf im Hinterkopf, inspiriert durch die Erfahrungen mit Schülern und Büchereulendiskussionen (!) versuchte ich, den Hörerinnen und Hörern der Ansprache einen anderen Ton und auch eine andere Sprache zu vermitteln, als sie normalerweise gewohnt sind.


    Nun will der durchschnittliche (dörfliche) Kirchenbesucher gerade dies normalerweise nicht. Es könnte ihn aus dem liebgewonnenen Trott herausreißen.


    Während mich mit Sicherheit kein Kirchenbesucher, für den die Predigt geschrieben und gehalten wurde, der christlichen Propaganda verdächtigen würde (sondern eher der Ketzerei beschuldigen dürfte ;-) ), kann der gleiche Text offenbar hier diesen Eindruck erwecken. Das ist interessant.


    Die Veröffentlichung war nicht geplant, sondern entsprang einer positiven Reaktion des (pensionierten) Pfarrers und einiger Gottesdienstbesucher.
    Die ursprüngliche Zielgruppe waren nicht die Eulen.


    Ich bitte darum, diese zuvor nicht erwähnten Begleitumstände eventuell bei der Einordnung des Textes zu berücksichtigen :wave

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • churchill


    ich denke, Deine Klarstellung wird doch einigen Eulen, die sich hier in diesem Thread betätigen, zum Verständnis helfen.
    Ich kenne die Hintergründe durchaus.


    Und ja, ich hätte es als PN schicken können, da hast Du völlig recht. :grin
    Ich habe mich anders entschieden und die Reaktionen derer, die sich mal wieder tief betroffen fühlten, geben mir im Nachhinein recht, finde ich.
    Ich fühle mich trotz der unterliegenden Unverschämtheiten sehr erheitert. :lache


    Zurück zum Thema:
    Predigten können durchaus literarisch bedeutende Texte sein, solltest Du Dich demnächst als moderner Abraham à Santa Clara entpuppen, bin ich die erste, die Dich voll Entzücken liest.


    Ich wiederhole: es geht mir hier nicht um eine Religions-Diskussion, sondern um das mit den beiden Predigttexten neu entstandene Problem, wie man damit umgehen soll, wenn bestimmte Texte im Forum eindeutig und nicht anders als ideologische Texte wahrgenommen werden.
    Das ist hier geschehen.


    Es waren z.B. keine Rezensionen, etwa zu einem Buch mit eindeutig christlichen Inhalten, die selbstverständlich im Forum vorgestellt werden sollen und deren Einschätzung eben die persönliche Meinung der Rezensentin/des Rezensenten wiedergibt.
    In dem Fall kann man sich als Forumsmitglied sagen, die Rezi lese oder nicht, das Buch wird mir gefallen, das wird mir nicht gefallen.
    Genau dazu ist das Forum da.


    Die Texte hier geben aber eben nicht ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder.
    Sie mögen zur Besinnung, Erbauung, auch zum Nachdenken gedacht gewesen sein.
    Die Reaktionen waren es allerdings auch.
    Daher mein Einwand.



    @beo


    ich weiß, Ihr hättet das gerne, aber es gab eine 'Welt'geschichte vor dem Christentum, eine weit längere, und nein, das Christentum hatte und hat de facto nicht ganz so großen Einfluß.
    Es war stets eine passable Ausrede, um alles mögliche Gräßliche anzustellen, was seine Beliebtheit u.a. erklärt. Das sagt aber trotzdem nichts über seine eigentliche Bedeutung aus.


    Grundsätzlich kann ich mit Superlativen wenig anfangen, 'größte', 'beste' 'prägendste', das ist eine eher einfache Sichtweise der Dinge, ehrlich gesagt.
    Es kommen immer sehr viele Faktoren zusammen, bis etwas passiert, vom Wetter bis hin zu ökonomischen Veränderungen. Dazu zig Faktoren aus Wechselwirkungen anderer Faktoren, mit denen niemand gerechnet hat.
    Was da denn nun wen oder was prägt, und dann noch 'am meisten', ist in der Regel nicht zu entscheiden.
    Wenn man ernsthaft über Dinge nachdenkt, meine ich.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Warum das denn?
    :wow


    Ich diskutiere hier ganz friedlich mit churchill. NICHT über Religion.
    Sonst war da doch nichts. Außer Sonntag.
    :knuddel1



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Grundsätzlich kann ich mit Superlativen wenig anfangen, 'größte', 'beste' 'prägendste', das ist eine eher einfache Sichtweise der Dinge, ehrlich gesagt.
    Es kommen immer sehr viele Faktoren zusammen, bis etwas passiert, vom Wetter bis hin zu ökonomischen Veränderungen. Dazu zig Faktoren aus Wechselwirkungen anderer Faktoren, mit denen niemand gerechnet hat.
    Was da denn nun wen oder was prägt, und dann noch 'am meisten', ist in der Regel nicht zu entscheiden.
    Wenn man ernsthaft über Dinge nachdenkt, meine ich.


    Sicher richtig, was wäre wohl gewesen am Palmsonntag wäre ein Regensturm niedergegangen und kein Mensch hätte einen Fuß vor die Tür gesetzt? Wer weiß bei hätte- wenn - Spekulationen eine Antwort? Ich teile deine Ansicht, das nichts monokausal ist und alles Interdependenzen aufweist. Ich gehe aber sehr wohl davon aus in der Rückschau für eine bestimmte Zeit berichtend über eine bestimmte Ereigniskette auch Einordnungen zulässig sind, die in Superlativen münden. Im Jahre 2009 ist für die heute lebenden so ein Ereigniss 9-11, wie das in 200 Jahren bewertet wird- wer weiß?

  • Booklooker : Tröste Dich, bist Du nicht, und das auch nicht alleine.
    Ich kenne eine Person, die mit einiger Fassungslosigkeit auf das Scherbenhäufchen schaut, das ob einer - bedachten oder unbedachten - Äußerung von ihrem winzig kleinen, zehn Minuten langen Wohlbehagen übrigen geblieben ist, das sie angesichts einiger Worte und eines Zitates im ersten Post empfunden hat.
    *schleicht bedrückt von dannen und fragt sich, wie sie je auf die Idee kommen konnte, hier etwas sagen zu wollen*