Kirchengänger - ja oder nein?

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  • Zitat

    Original von Finchen87


    Mit dem Anzünden von Kerzen meint bluenightowl (berichtige mich, wenn ich falsch liege) sicher diese kleinen Opferkerzen, die man eben vor allem in katholischen Kirchen findet. Ein großer Kerzenständer, oft vor einer Marienfigur, wo man 50 Cent einwirft und dann eine dieser kleinen Kerzen anzünden darf.
    Das soll dann ein Zeichen für das Gebet sein. Man macht das oft zum Andenken an verstorbene Personen oder eben wenn man ein bestimmtes Anliegen hat.


    Und das ist eben einer der Bräuche, die es im Evangelischen nicht mehr gibt, soviel ich weiß, da es ziemlich viel Ähnlichkeit mit heidnischen Opfergaben hat. Zumindest habe ich in keiner evangelischen Kirche in meiner Gegend so etwas gesehen.


    Was damit gemeint war und was es bedeutet ist mir schon klar. Mich interessiert eben nur, warum es das in der Evangelischen Kirche nicht gibt oder warum doch wieder oder wie lange nicht.


    Vielleicht stimmt deine Begründung ja. Ich habe nur leider im Moment keine Zeit längere Recherchen anzustellen und hoffe da gerade auf das Wissen der Eulen. :-)

  • Nehmen diese Therads lustige Wendungen!
    :lache


    Zu den Kerzen in evangelischen Kirchen: das geht tatsächlich auf die Reformation zurück. Mit den Statuen der Heiligen verschwand die Vorstellung von Mittlerpersonen zwischen Mensch und Gott, man wandte sich direkt an Gott resp. Jesus, eine zusätzliche Gabe (= Kerze) war nicht mehr erforderlich.


    Bei den sog. Reformierten kommt dazu, daß diese jeglichen Schmuck in Kirchen ablehnen, es gibt vielfach nicht mal die Geste des Segnens, also alles sehr schlicht.


    In lutherischen Kirchen blieben auf jeden Fall die Altarkerzen erhalten bzw. die Sitte, an kirchlichen Feiertagen mehrere Kerzen anzuzünden.


    In diesem Zusammenhang erlaube ich mir darauf hinzuweisen, daß der beliebte Adventskranz eine evangelische Erfindung des frühen 19. Jh. ist (Wichern). :grin


    Daß heutzutage wieder kleine Kerzen als Zeichen der Fürbitte, inneren Sammlung oder was auch immer in evangelischen Kirchen angezündet werden, ist eine höchst bedauerliche Verfallserscheinung der wahren Lehre unseres Dr. Luther sel. und zeigt, daß ein wahrer Christ nicht wachsam genug sein kann und der römische Antichrist überall lauert!


    :lache



    :wave


    magali (die mit den pietistischen Großeltern!)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich zünde gerne Kerzen an, in katholischen Kirchen.
    Es verschafft mir ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit.
    Wenn ich an einen fremden Ort fahre, hilft es mir dort ersteinmal in die Kirche zu gehen, dann verstehe ich den Ort mehr.
    Hört sich etwas verrückt an, finde ich. :wow

  • Vielen Dank, Magali für die kurzweilige und interessante Ausführung! :lache


    Wir könnten doch jetzt eigentlich noch über den Sinn und Unsinn von Opferkerzen diskutieren, oder was meint ihr? :anfeuer


    Aber das täte dem Fortkommen meiner Magisterarbeit nicht gut...


    :wippe

  • Zitat

    Original von BunteWelt
    Ich zünde gerne Kerzen an, in katholischen Kirchen.
    Es verschafft mir ein Gefühl der Wärme und Geborgenheit.


    Na also - geht schon los. :lache


    Na, dann bitte! (Ich schau dann wieder rein, wenn ich die nächste Seite voll habe und schalte bis dahin besser die Benachrichtigung aus. :lache)

  • Zitat

    Original von Ronja


    Na also - geht schon los. :lache


    Na, dann bitte! (Ich schau dann wieder rein, wenn ich die nächste Seite voll habe und schalte bis dahin besser die Benachrichtigung aus. :lache)


    :lache


    Edit: Das Kirchenthreads so funny sein können ...

    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter ...

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  • Wenn meine Eltern on tour sind und dabei auch mal eine Kirche besichtigen, zündet meine Mutter stets ein Kerzlein für die Familie meines Bruders und für uns an.


    Sie denkt dabei nicht, daß uns das vor Unheil beschützt oder ähnliches, aber es ist ihr ein liebgewonnener Brauch. Und ich freue mich eigentlich, daß sie auch an anderen Orten an uns denkt. :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Wenn meine Eltern on tour sind und dabei auch mal eine Kirche besichtigen, zündet meine Mutter stets ein Kerzlein für die Familie meines Bruders und für uns an.


    Mache ich genauso. Ist für mich ein liebgewordener, leicht abergläubischer Brauch geworden. Ich habe damals in Frankreich damit angefangen, da ich verreist war, kurz nachdem ein lieber Mensch gestorben war. Auch als Ungläubige kann ich meine katholische Erziehung wohl nicht ganz abschütteln.
    Mache ich seither in jeder Kirche, an der ich bei meinen Reisen vorbeikomme. Faszinierend finde ich die neuen "Kerzen", einfach nur mehr Lichtschalter. Nicht ganz so stilvoll, aber letzten Endes egal, es geht für mich um das Gedenken. Klar, das könnte ich überall machen, aber ich mag Kirchen, auch als Ungläubige, vor allem die alten.

  • Ich komme aus einer katholisch geprägten Gegend im Rheinland und habe mich in der kleinen, netten evangelischen Gemeine lange Jahre stark engagiert (Kinder- und Jugendarbeit) und bin in der Zeit jeden Sonntag zur Kirche gegangen. Weil ich es wollte, weil es dazugehörte, weil es mir ein Gemeinschaftsgefühl gab.
    Seit ich für mein Studium umgezogen bin in eine evangelisch dominierende Gegend gehe ich (leider) nicht mehr in die Kirche. Die Gestaltung der Kirche und des Gottesdienstes hier sagt mir leider gar nicht zu (Prunk ohne Ende, irgendwie zu "katholisch" für mich) und ist so anders im Vergleich zu meiner Heimatgemeinde, dass es mir keine Freude macht. Studentengemeinde und was es hier sonst noch so gibt (Adventler, Freikirche, Baptisten) sagen mir leider auch nicht zu.


    Finde ich total schade. Wenn ich in den Ferien daheim bin, versuche ich zu gehen, meist läuft es aber auf die kirchlichen Feiertage hinaus.


    Kirchen anschauen (touristisch) steht aber immer noch auf dem Plan, das ist aber für mich was ganz anderes, da geht es eher um architektonische, baudenkmalerische Aspekte, als um den Kirchenaspekt als solchen.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

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  • Nein, ich gehe nicht aus religiösen Gründen in die Kirche. Ich bin katholisch und kann einigen Prinzipien, die die Kirche vertritt, nichts abgewinnen. Ausserdem, wird wegen den unterschiedlichsten Glaubensrichtungen zuviel Unheil auf dieser Welt gestiftet, so, dass ich mich manchmal ernsthaft frage, wieso ich an einen Gott (egal welchen) glauben soll, wenn wegen ihm soviel passiert. Aber: Ich zahle auch weiterhin brav meinen Kirchenbeitrag. Irgendwann werd ich vielleicht Kinder haben und die sollen auch den Religionsunterricht besuchen und später einmal selber darüber entscheiden können. Ich weiss nicht wie das in Deutschland ist, aber bei uns ist es eben so, dass Kinder deren Eltern aus der Kirche ausgetreten sind, ebenfalls automatisch ohne Bekenntnis sind und sie deshalb nicht am Religionsunterricht teilnehmen dürfen.


    Ich besichtige Kirchen aber sehr gerne, weil es sie f. mich immer wieder sehr beeindruckend sind, wenn man bedenkt zu welcher Zeit viele von ihnen gebaut wurden!!


    LG Nala

  • Zitat

    Original von Nala
    Ich weiss nicht wie das in Deutschland ist, aber bei uns ist es eben so, dass Kinder deren Eltern aus der Kirche ausgetreten sind, ebenfalls automatisch ohne Bekenntnis sind und sie deshalb nicht am Religionsunterricht teilnehmen dürfen.


    In D. sind Kinder erst ab dem 14. Lebensjahr religionsmündig. D.h. erst dann können sie selbständig entscheiden, ob sie einer Kirche angehören wollen oder nicht. Treten die Eltern also zuvor aus der Kirche aus, erlischt auch die Mitgliedschaft der Kinder.
    Allerdings dürfen hier alle Kinder am Religionsunterricht teilnehmen unabhängig von ihrer oder ihrer Eltern Konfession.

  • @ Prombär: was hat das Eine (der Austritt der Eltern) mit dem Anderen (einer Taufe) zu tun?


    Bei Nala lese ich es so, dass sie jedenfalls getauft ist und von ihren kirchlichen Rechten derzeit keinen Gebrauch macht. Über die Kinder und deren Taufe ist jedenfalls nichts gesagt. Und es steht da, dass Nala nicht aus der Kirche austreten möchte, da sie sonst auch ihre Kinder aus der Kirche heraustrit, was sie nicht möchte.


    Etwas ganz anderes ist die Frage nach der Taufe von Kindern, deren Eltern keiner Konfession angehören.
    Diese Frage stellt sich mir immer wieder und ich muss gemeinsam mit dem Kirchenvorstand abwägen, was zu tun ist. Grundsätzlich gilt, dass auch die Eltern getauft sein sollen. Diese Regel stammt aber aus einer Zeit, in der das nie in Frage gestellt war.
    Heute sind wir froh und dankbar, wenn Eltern sich entschließen, ihr Kind taufen zu lassen und das Ziel ist es, gemeinsam mit den Eltern und Paten einen guten Weg zu finden. Allerdings gehört zur Taufe immer auch das Versprechen der Eltern, ihr Kind im christlichen Glauben zu erziehen. Und die Eltern sollten sich darüber auch im Klaren sein, dass dieses Versprechen dazu gehört. Dieses Versprechen sollten die Eltern ehrlichen Herzens geben können. Dies ist Bedingung. Keine Bedingung ist die Taufe der Eltern, auch wenn es im Gespräch schon dazu kommen kann, dass ich nachfrage, warum das Kind getauft werden soll und die Eltern auf dieses Privileg verzichten wollen.
    Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass zur Taufe immer auch 2 Paten gehören, die in jedem Fall der Kirche angehören müssen, da das Patenamt ein kirchliches Amt ist.

  • @ Prombär: Ergänzung: bist Du sicher, dass es sonderlich überzeugend ist, erst aus der Kirche auszutreten und dann zu versprechen, die Kinder im kirchlichen Sinne zu erziehen?? ;) Ich gebs zu, da müssten die Arguemte schon extrem gut sein ...

  • Zitat

    Original von licht
    @ Prombär: Ergänzung: bist Du sicher, dass es sonderlich überzeugend ist, erst aus der Kirche auszutreten und dann zu versprechen, die Kinder im kirchlichen Sinne zu erziehen?? ;) Ich gebs zu, da müssten die Arguemte schon extrem gut sein ...


    Daran scheitern meines Wissens die meisten ;-)
    Zumindest habe ich es so von vielen gehört...



    warte, das obere muss ich erst lesen, sonst kann ich nichts dazu schreiben.

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()

  • @licht: Inwiefern stellt es eine "unnötige" Provokation dar, die Geschichte Jesu als Märchen zu bezeichnen? Hunderttausende zitieren pausenlos Michael Gorbatschow, der angeblich 1989 gesagt haben soll: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Das betreffende Ereignis ist gerade mal zwanzig Jahre her, aber es gibt keinen einzigen Beleg dafür, dass der Mann diesen Satz je ausgesprochen hat. Trotzdem glauben das alle und nehmen dieses Zitat unwidersprochen hin - und das in einer Zeit, in der so gut wie alles dokumentiert ist und wird. Wahrscheinlich wird es irgendwann eine Gorbatschow-Biographie geben, die so betitelt wird. Und nun multipliziere die Jahresanzahl mit hundert. Es ist mehr als extrem wahrscheinlich, dass so gut wie nichts von dem "stimmt", was da "überliefert" wurde. Denn echte Belege - aus erster Hand - für irgendwas davon gibt es keine. Und es gab damals noch kein YouTube und keine Kamerahandys. Insofern scheint es zulässig, diese Geschichte als Märchen zu bezeichnen.


    Das vermeintliche Geburtsdatum Christi ist übrigens auch nur hochgerechnet worden, exakt neun Monate vom Zeugungsdatum (25. März). Das man erstaunlicherweise etwas sicherer weiß, wusste oder zu wissen glaubt(e).


    Und so gut wie kein einziger Weihnachtsbrauch hat mit alldem auch nur entfernt etwas zu tun.


  • Sie sagt, sie möchte nicht aus der Kirche austreten, weil sie sonst ihre Kinder auch konfessionslos aufwachsen würden, was sie nicht will (edit: Das lese ich aus dem ohne Religionsunterricht aufwachsen heraus und eigene Meinung bilden).
    Also meine Anmerkung: Ich dachte, man könnte sein Kind trotzdem taufen lassen, wenn man den Pfarrer überzeugt - und das selbst dann, wenn man selbst o.B. ist. Nala hat ja noch keine Kinder (arg: Irgendwann werd ich vielleicht Kinder haben...).


    Und zum obigen noch der Nachtrag:
    Es gibt zahlreiche Gründe, nicht mehr der Kirche anzugehören (wo der Kirchenbeitrag hoffentlich nicht der wichtigste ist ;-) ) ... und zum Rest hast eh du oben so schön was Geschrieben :wave



    edit: Ich kenne das aber so, dass jeder am Reliunterricht teilnehmen könnte, wenn er wollte und die, die z.B. nicht katholisch sind, bekommen halt einfach keine Note. Zumindest meine das mal ein Bekannter zu mir, der Religionslehrer war.

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

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