Originaltitel: A darkness more than night (2001)
Delta Music & Entertainment (2007), 6 CDs, 376 Min.
Der 7. Fall für Detective Harry Bosch
Zum Inhalt:
Terry McCaleb – Profiler und Experte für Serienkiller im Ruhestand – wird in einem Mordfall um Hilfe gebeten, denn so wie die Polizei den Tatort vorgefunden hat, deutet vieles auf einen Serientäter hin. Nach sorgfältigem Aktenstudium führt für McCaleb die Spur zu Detective Harry Bosch, der gerade vor Gericht als Zeuge gegen den des Mordes angeklagten berühmten Hollywood-Regisseur David Story aussagen muß.
Über den Autor:
Michael Connelly lebt und arbeitet in Florida. Bereits für seinen Debütroman "Schwarzes Echo" wurde er mit dem renommierten "Edgar Award" ausgezeichnet. Zahlreiche Preise und Ehrungen folgten. Neben den Romanen um Detective Harry Bosch wurde er vor allem durch seine Bestseller "Der Poet", "Das zweite Herz" (verfilmt von und mit Clint Eastwood), "Schwarze Engel", "Dunkler als die Nacht" und "Die Rückkehr des Poeten" bekannt.
Über den Sprecher:
Engelbert von Nordhausen, Schauspieler und Synchronsprecher, leit seine Stimme u.a. Samuel L. Jackson und Gene Hackman.
Meine Meinung:
Als erstes ist anzumerken, dass das hier ein echter Eulenkrimi ist, sozusagen
Der ehemalige FBI-Profiler Terry McCaleb – Connelly-Fans kennen ihn bereits aus „Das zweite Herz“ – wird gebeten, sich die Akte zu einem ungewöhnlichen Mordfall anzusehen. Auf den Tatortfotos fällt ihm eine Eule auf, die fortan eine nicht unbedeutende Rolle in der Geschichte spielt. Weitere Nachforschungen führen zu dem niederländischen Maler Hieronymus Bosch, Namensvetter von Detective Harry Bosch, der so in McCalebs Visier gerät. Bosch hatte bereits vor Jahren mit dem Toten zu tun, der für die Polizei kein Unbekannter war. Zur Zeit steht Bosch als Leitender Ermittler in einem Mordprozess vor Gericht und tritt in diesem Krimi anfänglich nur als Nebenfigur auf.
Zwar gehört dieser Band in die Harry Bosch-Reihe, da McCaleb aber mehr im Zentrum des Geschehens steht, bleibt Harry Bosch zunächst ziemlich blass und es fehlen hier die sonst für ihn typischen Szenen aus seinem Privatleben und die Streitereien mit seinen Kollegen.
McCaleb verdächtigt Bosch des Mordes, aber nicht mit mir! Ich bin nicht eine Sekunde darauf hereingefallen. Obwohl Connelly sehr geschickt vorgeht und McCaleb sogar ein Profil von Bosch erstellt, das ihn nicht gerade in günstigem Licht dastehen lässt, habe ich keine Sekunde geglaubt, dass Bosch schuldig sein könnte. Eher kam es mir von Anfang an wie ein abgekartetes Spiel vor.
Der Krimi ist auch ohne Kenntnis der Vorgeschichte lesbar. Nicht nur für eingefleischte Connelly-Anhänger, sondern für jeden Fan guter, spannender, logisch aufgebauter, intelligent gemachter Krimis. Geschickt führt Connelly die zwei zeitlich parallel verlaufenden Handlungsstränge allmählich zusammen.
Handwerklich sauber, gut recherchiert, ordentliche Sprache, durchgängiger Spannungsbogen. Zudem eindeutig ein Krimi für Eulenliebhaber
Der Sprecher hat eine sehr tiefe Stimme, er liest nicht schlecht, allerdings ohne große Unterschiede zwischen den einzelnen Stimmen zu machen. Ich könnte ich ihn mir eher als Sprecher von Western oder anderen Rauhbeiner-(Macho)-Stücken vorstellen.
Ach ja: In diesem Buch kommen Eulen vor, gleich mehrere und nicht eine einzige Krähe. Warum auf dem Cover dann dick und fett eine Krähe hockt, erschließt sich mir nicht.