Fledermausland- Oliver Dierssen

  • Bin mit Fledermausland jetzt auch durch. M.E. ein ordentlich geschriebenes Drama mit Satire und Fantasy-Einschlag. Keine große Schwächen, aber auch keine wirklichen Stärken, wie Tanzmaus schon geschrieben hat: Lässt sich zügig lesen, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen.


    Humor ist ja immer so eine Sache. Ich persönlich konnte über Fledermausland nicht lachen. Mir fehlte einfach der Wortwitz wie bei "Nebenan" von Bernhard Hennen, das ein ähnliches Setting aufweist. Völlig überflüssig waren m.E. die Anleihen an Lukanienkos Wächter Universum (Dunkle Wächter, helle Wächter, etc.).


    Für mich Durchschnitt -> 6 Sterne.

  • Ich muss leider sagen mir hat es nicht gefallen. Teilweise war ich kurz vorm abbrechen und oft hatte ich auch keine Lust es zu lesen. Irgendwie war es mir zu plump. Ich kann nichtmal genau sagen woran es direkt lag. Kleine 5 Punkte von mir.

  • Skurrile und humorvolle Phantastik ist eigentlich nicht mein Spezialgebiet, aber wenn sie gut gemacht ist, kann sie mich als Leser durchaus fesseln.


    Fledermausland finde ich allein deshalb fesselnd, weil die Geschichte um Sebastian Schätz und seine Suche nach Freundin Kim unglaublich witzig und rasant geschrieben ist. Kapitel um Kapitel läßt man sich gerne mitreißen in einen regelrechten Strudel urkomischer Gags, schräger Figuren (Pjotr; die GEZ-Zwerge; der Bhael!) und selten vorhersehbarer Wendungen.


    Natürlich kommt auch die Spannung nicht zu kurz, schließlich will man als Leser ja erfahren, ob Sebastian seine Kim am Ende wiederfindet. Sehr schön, daß im Laufe der Geschichte alle wichtigsten Fragen beantwortet und am Ende sämtliche noch so skurrilen Vorkommnisse geklärt werden.
    Der zweite Teil des Buches kam mir persönlich übrigens actionreicher vor; wobei es dafür im ersten Teil mehr Stellen gab, an denen ich laut lachen mußte, und das passiert mir bei der Lektüre eines Buches sowieso eher selten.


    Das letzte Viertel und insbesondere der Showdown kann durchaus als Kulminationspunkt nicht nur der Handlung, sondern auch des ganzen "abgedrehten Roadtrips durch die Nacht" (wie Dany es so treffend formuliert hat) gesehen werden. Mir persönlich war dieser Teil des Buches eine Spur zu abgedreht, aber das ist Geschmackssache. :wave


    Fazit: Ein spannendes, unterhaltsames, actionreiches, rasend komisches Buch, das schon jetzt auf mehr aus der Feder Oliver Dierssens hoffen läßt. Unbedingte Leseempfehlung! :-)

  • Fledermausland - tja, was soll ich schreiben? Die Lektüre dieses Buches war wie Junkfood essen, lecker aber irgendwie unbefriedigend.


    Ich gebe trotzdem noch 7 Punkte für die guten Ideen, wie zum Beispiel dem Domowoj (schreibt man den so?) und für die Erfahrung ein "ungefiltertes" männliches Buch lesen zu dürfen.
    Es ist immer wieder interessant, in die "komplexe" Psyche eines Mannes eintauchen zu können. Prost :lache

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Alles beginnt damit, dass Sebastian Schätz eines Nachts Besuch von einer Fledermaus bekommt. In dem Versuch, das Tier wieder loszuwerden, gerät Sebastian in immer tieferen Schlamassel. Zum Glück gibt es den MAD (nein, nicht Militärischer Abschirmdienst!), der ihn erst mal aus seiner prekären Lage erlöst. Doch ab jetzt ist nichts mehr, wie es vorher war. Dabei hat doch Sebastian nichts anderes im Sinn, als seine Beziehung zu der schönen Kim zu festigen und auszubauen. Aber dummerweise tauchen die absonderlichsten Gestalten in seiner Wohnung und in seinem Leben auf: ein Oger, ein Domowoj, ein Vampir, ein Dämon und noch andere, die ihm das Leben schwer machen.


    Während Sebastian am Anfang ein recht farbloser, langweiliger junger Mann ist, der niemandem etwas abschlagen kann und manchmal auch den falschen Leuten vertraut, findet er im Lauf der Geschichte einige Freunde und lernt auch immer mehr, sich durchzusetzen. Auf seinem Weg stolpert er von einer abstrusen Situation zur nächsten, bis er schließlich neue Erkenntnisse über sich selbst erlangt.


    Sebastian erzählt seine Geschichte in einem recht lockeren und vor allem humorvollen Ton, wobei er auch immer wieder den Leser direkt anspricht („Haben Sie schon einmal…“) Das passt sehr gut zum Erzählstil und zieht einen richtig in die Handlung hinein. Allerdings identifiziert man sich glücklicherweise nicht mit Sebastian, denn der hat nicht viel zu lachen, der Leser hingegen schon!


    Wer sich ein paar Stunden reines Lesevergnügen gönnen möchte und sich mit einem Dauergrinsen im Gesicht wohlfühlt, liegt bei „Fledermausland“ genau richtig!


    Ich gebe 8 von 10 Punkten.

  • Also mir hat Fledermausland sehr gut gefallen. 8-9 Punkte. Ich fand es witzig und unterhaltsam." Sie haben einen Vampir freiwillig trinken lassen?" " Der Arme wär sonst gestorben, was hätten Sie denn gemacht...."
    Ein Buch das man mal so schnell zwischendurch liest , lustig unterhaltsam....Ich werde es auch nicht vertauschen, das lese ich gern noch einmal.

  • “In diesem verfluchten Hannover wimmelt es nur so von Verrückten.”
    Von dieser Aussage des Protagonisten Sebastian Schätz kann sich der Leser des Buches „Fledermausland“ aus der Feder von Oliver Dierssen überzeugen. Hier trifft man allerdings nicht auf gewöhnliche Verrückte, sondern auf blutsaugende Fledermäuse, Vampire, Oger, Zwerge, Domowojs und viele weitere skurrile und sonderbare Gestalten. Sie alle verändern Sebastians Leben, das von dem Moment an, da sich eine Fledermaus in sein Schlafzimmer verirrt und er selbst sich bei der Jagd nach diesem Tier nackt im Rolladenkasten verhakt, eine sonderbare Wendung nimmt.
    Eigentlich will Sebastian Schätz in Hannover ja nur studieren, vielleicht, demnächst, irgendwann. Bis dahin möchte er das Leben genießen und vielleicht Kim, eine wirkliche Schönheit, erobern. Aber das scheint nicht so leicht, denn Kim will ihn nicht wirklich oder vielleicht doch? Jedenfalls hat man den Eindruck, dass etwas zwischen den beiden steht. Nach und nach kommt Sebastian dem Grund dafür auf die Spur und dabei entdeckt er Stück für Stück eine Welt, die sonderbarer nicht sein kann, eine Welt, die es eigentlich doch gar nicht geben dürfte.
    Mit einem sympathisch, chaotischen Protagonisten und vielen verrückten Ideen schafft Oliver Dierssen hier einen Fantasy Roman bei dem häufige Lachattacken gesichert sind. Sebastian, genannt Basti, stolpert von einer merkwürdigen Situation in die nächste und fragt sich schon bald, ob sein plötzlich aufgetauchter neuer Mitbewohner Pjotr, der den Haushalt schmeißt und alles sauber hält, wirklich nur die eine, freundliche Seite hat. Als Pjotr dann plötzlich großes Interesse an Kim zu haben scheint ist klar: Sebastian muss etwas tun.
    Bastis Abenteuer wird in der Ich-Perspektive geschildert. So fühlt der Leser sich selbst dieser Welt der merkwürdigsten Kreaturen verbunden und kann nichts anderes tun als Sebastians sonderbare Erlebnisse ganz nah an sich heranzulassen.
    Für Leser, die absurde Geschichten lieben und solche, die Fantasy einmal ganz anders erleben wollen, ist dieses Buch genau die richtige Lektüre.
    Oliver Dierssen ist mit „Fledermausland“ ein wahrhaft außergewöhnliches Debüt gelungen.