Shaman's Crossing (Die Schamanenbrücke / Traumbrücke) - Robin Hobb

  • Robin Hobb: Shaman’s Crossing


    deutscher Titel: Die Schamanenbrücke



    Inhaltsbeschreibung:
    Nevare Burvelle war seit seiner Geburt dazu ausersehen, Soldat zu werden. Als zweiter Sohn eines Mannes, dem gerade erst der Adelstitel verliehen wurde, wird er auf die elitäre "King's Cavella Academy" geschickt, wo ihn eine harte Ausbildung erwartet - vorausgesetzt, er übersteht den Haß und die Arroganz seiner Klassenkameraden. Im Anschluß an diese Ausbildung wird er im Zuge der Expansionsbestrebungen des Königreiches eingesetzt werden.
    Nevare ist jedoch nicht klar, wie hart das ihm vorherbestimmte Leben sein wird, denn er wird unter anderem die Flachländer kennenlernen, die "plain's people", die keineswegs gewillt sind, dem König ihr Land zu überlassen. Die Flachländer verfügen über eine alte Form der Magie - eine machtvolle Art der Zauberei, die in Nevares Seele dringt und droht, seine ganze Welt zu zerstören…



    Allgemeines:
    Es handelt sich um den ersten Band einer Trilogie:
    1. Shaman's Crossing (Die Schamanenbrücke, auch: Die Traumbrücke)
    2. Forest Mage (Im Bann der Magie)
    3. Renegade's Magic (Die Stunde des Abtrünnigen)


    Der erste Band erschien auch unter dem Titel „Die Traumbrücke“.



    Beurteilung:
    Sowohl die beiden Weitseher-Trilogien als auch die Lifeship Traders haben mich restlos begeistert. Leider kann ich das vom Beginn der neuen Trilogie um den Soldier Son nicht behaupten: zu langatmig ist die Erzählweise, viel zu viele Wiederholungen gibt es. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft zum Beispiel erwähnt wurde, daß Nevares Vater den Adelstitel gerade erst bekommen hat - gefühlt mehrere Dutzend Male. :rolleyes
    Und trotzdem: sucht man nach einem Wort, um die Romane Robin Hobbs zu beschreiben, so fällt einem unweigerlich das Wort "detailverliebt" ein. Das führt zwar manchmal zur Langatmigkeit(was sich nicht zuletzt an der Seitenzahl zeigt), gerade diese Genauigkeit in Kleinigkeiten aber läßt den Leser auch in die Welt eintauchen.
    Es gibt zwei Völker: die "Zivilisierten", bei denen König und Adel herrschen und die über eine ausgeprägte Militärmacht verfügen. Die Gesellschaftsordnung ist strikt vorherbestimmt, so wird der erste Sohn eines Adligen immer die Ländereien übernehmen, während der zweite Sohn Soldat wird, der dritte Sohn Priester und der vierte Sohn Künstler. Auf der anderen Seite stehen die "Wilden", die in verschiedenen Clans in Steppen und Wäldern leben. Alles in allem erinnert das Setting sehr an den Wilden Westen und die Ausrottung der Indianer. Dabei verliert sich die Geschichte teilweise in der Magie der Waldleute und wird dann zu mystisch.
    Das Gewicht dieses Buches liegt eindeutig auf der Figur des jungen Nevare, der erst erwachsen werden muß, so ziemlich alle seine Entscheidungen sind entweder fremdbestimmt oder falsch. Diese Unschlüssigkeit und Zerrissenheit macht ihn nicht gerade zum sympathischen Helden, ich gehe aber davon aus, daß Nevare sich in den Folgebänden noch deutlich entwickeln wird. Im übrigen hätte ich mir mehr Gewicht auf einigen der Nebenfiguren gewünscht, wie zum Beispiel Nevares Freund Spink oder seine Cousine Epiny. Auch hier bin ich auf die Folgebände gespannt.
    Die "typische Stimmung" der Romane von Robin Hobb ist jedoch deutlich vorhanden und zieht den Leser zunehmend in ihren Bann. Wer also ihre anderen Romane mochte, wird hier - trotz einiger Einstiegsschwierigkeiten - sicher nicht verkehrt liegen.





    deutscher Titel: Die Schamanenbrücke
    Kategorie: Fantasy
    Taschenbuch
    eos
    607 Seiten
    ISBN 0060758287 bzw. 978-0060758288

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Vielen Dank für deine Meinung! Sehr interessant.. Ich bin großer Fan von Hobb's Büchern und hab die Soldier Son Trilogy schon lange auf meiner Wunschliste. Vielleicht finde ich ja das erste Buch dieses Jahr unterm Weihnachtsbaum.


    Ich bin wirklich gespannt darauf, wie es mir gefällt.


    Hatte erst die Hoffnung, dass man dort auch altbekannte Personen wiedertrifft (Fool zB), aber hab dann gesehen, dass es in einer komplett neuen Welt spielt.
    Auch ganz interessant, aber ich freue mich trotzdem, dass Hobb ihrer Welt treu bleibt und nochmal 2 Bücher über die Rain Wilds geschrieben hat.

  • Zitat

    Original von Lady Envy
    Ich freue mich trotzdem, dass Hobb ihrer Welt treu bleibt und nochmal 2 Bücher über die Rain Wilds geschrieben hat.


    Das wußte ich z.B. noch gar nicht und der erste Band ist sofort auf meinem Wunschzettel gelandet - wenn das kein "must have" ist :grin

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Mir hat "Shaman's crossing" sehr gut gefallen, die ganze Trilogie. Ja, Hobb läßt sich Zeit und ich bin normalerweise eine extrem ungeduldige Leserin. Aber sie hat es irgendwie drauf, langsam und gemächlich zu erzählen, mich das registrieren zu lassen und mich dennoch, wie in diesem Buch tatsächlich auf keiner einzigen Seite zu langweilen. Das ist ein Kunststück.
    Außerdem fand ich die Geschichte erfrischend anders, inkl. Nevare, der mir nach und nach doch sehr ans Herz gewachsen ist.
    Ich habe die Trilogie sehr gern gelesen und mich darin bestätigt gefühlt, daß Hobb zu Recht eine meiner LieblingsautorInnen in der Fantasy ist.