Taschenbuch: 420 Seiten
Verlag: Heyne (Dezember 2006)
ISBN-10: 3453351002
ISBN-13: 978-3453351004
Kurzbeschreibung:
Die Liebe ist eine Himmelsmacht
Hannover im 19. Jahrhundert. Zwei Männer buhlen um die Gunst der jungen Haushälterin Anna, der romantische Klavierbauergeselle Roland Hauser und der leidenschaftliche Komponist Harald van Basten. Da findet Anna einen Stapel berührender Liebesbriefe in van Bastens Schrank und beschließt, diesem Geheimnis auf den Grund zu gehen.
Auch in seinem zweiten Roman verwebt Cordts kunstvoll das Thema Musik mit einer großen Liebesgeschichte und einem rätselhaften Kriminalfall.
Über den Autor:
Rainer Cordts, 1954 geboren, studierte Geschichte und Französisch in Bonn. Er war lange Zeit Journalist und im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit tätig, bevor er sich entschloss, Schriftsteller zu werden. Nach "Leanders Passion" ist "Der Tonsetzer" sein zweiter Roman. Rainer Cordts lebt mit seiner Familie in Langen bei Frankfurt am Main.
Meine Meinung:
Ich kenne den ersten Roman von Rainer Cordts, der mir erst im zweiten Anlauf gefallen wollte. Bei diesem Buch war es einfacher, einen Einstieg zu finden.
Hannover, das war der Aufhänger (neben dem Autor), weshalb ich mir dieses Buch gekauft habe, schließlich wohne ich nur einige Kilometer davon entfernt.
Anna, die Haushälterin, hat zwei Verehrer, von dem einen ahnt sie jedoch nichts. Zum einen ist es der Klavierbauergeselle Roland Hauser, der gegenüber wohnt und linkisch versucht, ihre Bekanntschaft zu machen. Zum anderen ist es ihr Arbeitgeber, der merkwürdige Komponist Harald van Basten. Wie die beiden Männer versuchen, die Gunst und Liebe Annas zu erwerben, das las sich schon interessant.
Viel spannender war jedoch die Musik, die hier ein starkes Thema ist. Zum einen haben beide Verehrer mit Musik zu tun, der eine lernt Klaviere zu bauen, der andere komponiert, jedoch mehr schlecht als recht. Und dann taucht auch noch ein berühmter Musiker auf, der in dem neu gegründeten Kultursalon Hannovers alle mitreißt. Dieser Musiker ist niemand geringeres als Johannes Brahms. Im Anhang ist auch eine Liste der erwähnten Musikstücke, die ich am liebsten nebenher gehört hätte, so bildlich wird im Roman von Musik gesprochen.
Die dritte Ebene ist der Kriminalfall, doch dieser ist zunächst keiner. Anna findet Briefe, Liebesbriefe, in einem Schrank ihres Arbeitgebers. Daraus entwickelt sich noch etwas, doch ich hätte sie nicht vermisst, wenn der Autor sich auf die Musik und die Liebe beschränkt hätte.
Rainer Cordts springt in seinem Buch in den Erzählern hin und her. Und man merkt sofort, wer gerade Hauptfigur ist. Manchmal fand ich es schon verwirrend, weil man aus einem Strang herausgezogen wird, der gerade so spannend wurde, doch am Ende verknoten sich alle Fäden zu einem Ganzen.
Wieder ein Roman, der nicht ganz leicht zu lesen war, doch ich bin wunderbar darin versunken und die Lust an der Musik war deutlich zu spüren. Auch die Geschichte Hannovers im 19 Jahrhundert ist gut transportiert worden.
Von mir gibt es 8 Punkte dafür.