Helen Grant: Die Mädchen des Todes

  • „Die Mädchen des Todes“ von Helen Grant ist ein wenig anders als ein herkömmlicher Krimi aus der Eifel


    Die 10-jährige Pia wohnt mit ihrem Vater und ihrer englischen Mutter in einem kleinen Provinzstädtchen in der Eifel. Als ihre Oma durch einen echt blöden Unfall stirbt, wird Pia in der Schule statt mit Anteilnahme mit Spott überhäuft und darf fortan ein Leben als Außenseiterin führen. Einzig „Stink-Stefan“ hält zu ihr – na super! Als am St. Martins-Tag ein Mädchen in Pias Alter verschwindet, steht die kleine Stadt komplett unter Schock.


    Erste Gerüchte machen die Runde und heizen die Stimmung auf: könnte nicht jeder der Täter sein? Pia und Stefan versuchen derweil, eigene Ermittlungen anzustellen. Beim Besuch ihrer Nachbarn erfahren sie ganz ungeahnte Dinge über ihre Mitbürger und werden in geheimnisvolle Sagen aus der Eifel eingeweiht. Ist an den alten Geschichten wirklich etwas dran? Wenig später ist ein weiteres Mädchen verschollen ...


    „Die Mädchen des Todes“ von Helen Grant ist ein wenig anders als ein herkömmlicher Krimi. Grant erzählt ihre Geschichte aus der Sicht der 10-jährigen Pia, die ihre Erlebnisse ein paar Jahre später niederschreibt. So erscheint die Story wie eine Kindheitserinnerung, in der die Heldin Pia ein Stück eigene Vergangenheit bewältigt. Neben dem Fall der verschwundenen Mädchen und den vielen mythischen Sagen und Märchen aus der Eifel hat die Autorin aber auch noch andere Themen.


    Sie geht auf den Umgang der Bürger miteinander ein, auf das Leben in einer kleinen Stadt, in der fast jeder jeden kennt und in der Vorurteile und abweisendes Verhalten gegenüber Außenseitern viel Unheil anrichten können. Dass so etwas nicht aus der Luft gegriffen ist, kann jeder nachvollziehen, der selbst einmal als Neuling irgendwo ganz von vorn beginnen musste. So ist „Die Mädchen des Todes“ zwar kein waschechter Krimi, aber eine spannende Geschichte mit treffenden Beobachtungen aus der deutschen Provinz und einem Schuss Ironie - Die englische Autorin lebt nämlich selbst in der Eifel.