Tausend kleine Schritte - Toni Jordan

  • Zitat

    Original von sternschnuppe
    Hmm,heut ist der tag der langen Wunschliste..danke für die interessante Rezi!


    :write


    das Buch rutscht bei mir gerade ganz nach oben auf die Liste und ist beim nächsten Einkauf sicher dabei. Danke euch für die tollen Rezis!

  • Dieses Buch war eins meiner Highlights :-)


    Es war so witzig geschrieben und hat dabei so nachdenklich gemacht, einfach klasse.


    Manchmal geht es mir selbst so, dass ich alles mögliche zählen muss, aber so schlimm wie bei Grace ist es dann doch nicht ;-)

  • Dieses Buch habe ich beim Osterwichteln bekommen, bzw. ich hab es mir gewünscht und ich habe es nun gelesen.


    Ich habe wirklich sehr gerne gelesen. Es ist auch ein Buch, worüber man noch lange nachdenkt und man stellt sich vor, wie es wäre, wenn man auch alles zählen würde. Man versucht es sogar im Geiste. :-)
    Schade, dass das Buch so schnell aus war. Gerne hätte ich noch weiter gelesen. Aber irgendwann hört jedes noch so schöne Buch auf.


    Habe mich gefreut, dass hier schon eine Rezi vorhanden war. "Tausend kleine Schritte" ist ein wirklich empfehlenswertes Buch. Es wird auch nie langweilig und ich vergebe die volle Punktzahl!

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Grace mag Zahlen seit ihrem achten Lebensjahr und zählt alles, ihre Schritte, ihre Kaubewegungen, Treppen und Menschen. Erst nach und nach merkt der Leser, dass Grace nicht zählt, wei, es Spass macht, sondern dass es zwanghaft ist, dass sie keine neun Bananen kaufen kann sondern dass es immer zehn sein müssen, dass sie nicht normal essen kann sondern sie ihr Essen genau abzählt und auch sie auch jeden Bissen genau abgezählt kauen muss. Dann lernt sie Seamus kennen, er verliebt sich in sie und will ihr helfen.
    Das Buch schafft es das Thema in einem lockeren, lustig und optimistischen Ton anzugehen und verdeutlicht trotzdem den Ernst und die Probleme die so ein Zwang mit sich bringt.
    Tausend kleine Schritte ist ein Buch das sich auf jeden Fall zu lesen lohnt, von mir bekommt es die volle Punktzahl.

  • Tausend kleine Schritte - Toni Jordan


    Verlag: Piper
    271 Seiten


    Originaltitel: Addition
    Aus dem australischen Englisch von Brigitte Jakobeit


    Über die Autorin:
    Siehe Homepage der Autorin: www.toonijordan.com


    Mein Eindruck:
    Natürlich kann ich mich meinen Vorschreibern nur anschließen, ein außergewöhnlicher, gelungener Roman, der sich dem Thema Zwangsstörung mit großer Leichtigkeit nähert. Leicht, aber nicht leichtfertig schreibt Toni Jordan über Grace und ihre Störung. Grace bewältigt diese Behinderung mit ihrem Humor. Vieles was ihr im Alltag begegnet, kommentiert sie ironisch, auch wenn sie es nicht immer ausspricht. Diese literarische Form beherrscht Toni Jordan perfekt, deswegen macht es so Spaß, den Roman zu lesen. Aber das viele Betroffene den Optimismus von Grace teilen bezweifle ich.


    Als Grace eine medikamentenunterstützte Therapie beginnt, verändert sich ihr Leben. Aber es wird nicht leicht, denn die Nebenwirkungen sind beträchtlich.


    Es ist ein Roman, der unterhalten soll und keine sachliche Studie, doch ich habe den Eindruck, dass man durch die erzählerische Form mehr von dem Leben einer Betroffenen erfährt.


    Toni Jordans zweiten Roman habe ich noch nicht gelesen, ich hoffe, er ist auch so gut!

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Toni Jordans zweiten Roman habe ich noch nicht gelesen, ich hoffe, er ist auch so gut!



    :wave Hallo Herr Palomar,


    ich habe dieses Buch hier geliebt, aber von dem zweiten war ich, ehrlich gesagt, enttäuscht... Konnte absolut nicht mithalten.
    Ganz anderes Thema, das ich zwar von der Idee her gar nicht schlecht fand, aber die Story selber fand ich eher mässig...


    Falls du es liest, würde mich deine Meinung interessieren :-)

  • Grace zählt alles, was man sich nur vorstellen kann. Dabei ist sie vollkommen gefangen in ihren Zwängen, sodass sie sogar schon eine ganze Weile krankgeschrieben ist. Die Zwänge hindern sie daran, ihr Alltags- und Arbeitsleben aufrechterhalten zu können. An einem dieser Tage, mit den immer gleichen vorgegebenen Abläufen, lernt sie Seamus kennen. Erst ist es nur ein kurzes, zufälliges Aufeinandertreffen. Bei einer weiteren Begegnung kommen sie ins Gespräch. Und ohne, dass Grace es merkt oder dass sie es überhaupt möchte, schleicht sich Seamus in ihr Leben. Dadurch bringt er ihren sorgsam geplanten, gezwungenen Alltag durcheinander und Grace stösst schon bald an ihre Grenzen.


    Durch die Hilfe von Seamus beginnt sie sogar eine weitere Therapie. Es ist jedoch alles andere als einfach, sich von diesen alten “Gewohnheiten” zu verabschieden und die Beziehung muss einigen Widerständen standhalten. Wird es für die beiden ein Happy End geben?


    Die Geschichte um Grace hat mich gefesselt. Sprachlich anschaulich wurde ich in die Welt ihrer Zwänge hineingerissen, fühlte mit ihr Sorgen, Ängste und Panik, wenn etwas im Alltag durcheinandergeriet. Durchlebte Fortschritte und Rückschläge, als würde ich sie selbst erleben. Die Autorin hat hier ein wunderbares Buch geschrieben. Auch wenn der Weg zur Besserung (?) etwas einfach dargestellt wurde, wie ich finde. Dennoch muss ich diesem Buch die volle Punktzahl geben. Am liebsten würde ich es gleich wieder lesen. Mit einem tollen Ende, weil es eben nicht rosarot ist. Sondern durchdacht und realistisch. Dennoch mit einem schönen Buchende.


    Daher vergebe ich 5 von 5 Punkten.

  • Meine Meinung:
    "Tausend kleine Schritte" von Toni Jordan ist definitiv eine Perle, die viel zu lange in meinem RUB gestanden hat. Ich wusste, ich hätte es sofort lesen sollen.


    Die Protagonistin dieser herzerwärmenden Geschichte ist alles andere als "normal". Grace Lisa Vandenburg fühlt sich am sichersten, wenn sie zählen kann. Zahlen sind ihre Welt, ihr Schutzschild, ihre Alltagsbewältigungsstrategie. Seit sie acht Jahre alt war, ist das so. Von der Grace vor dieser Zeit erfahren wir eigentlich nicht viel. Die Grace seit dieser Zeit lernen wir aber ziemlich gut kennen. Ihre Welt ist kompliziert, aber solange sie sich in ihrem Geflecht bewegt, scheint es ihr gut zu gehen.


    Ihre Welt beginnt in Unordnung zu geraten, als sie beim Einkaufen im Supermarkt Seamus Joseph O’Reilly kennenlernt. Er hat ihr merkwürdiges Verhalten beobachtet und ist von ihr irgendwie fasziniert. Er will mit ihr ausgehen und zu ihrer eigenen Überraschung ist Grace nicht abgeneigt.


    Von da an ändert sich für Grace einiges. Und um die Lage weiter zu verbessern, möchte sie auch von sich aus etwas ändern. Sie versucht es mit Therapien und Medikamenten. Allerdings läuft das nicht so gut wie gedacht. Die Veränderungen haben Einfluss auf einfach alles und besonders die Nebenwirkungen der Medikamente machen Grace das Leben enorm schwer. So schwer, dass sie sich entscheiden muss, wie es für sie weitergehen soll.


    "Tausend kleine Schritte" ist ein wunderbarer Roman über die Unvollkommenheit der Menschen. Wir haben alle unsere Fehler, vielleicht sogar Zwänge. Das heißt aber noch lange nicht, dass wir nicht in anderen Bereichen vollkommen "normal" oder vielleicht sogar großartig und liebenswürdig sein können. Toni Jordan schafft es perfekt, einen Einblick in das Leben einer Zwangsgestörten zu vermitteln, ohne den Leser zu sehr abzuschrecken. Ich mochte Grace von Anfang an und war sehr traurig, als ich das Buch zuschlagen musste.


    Von mir gibt es 10 Punkte und eine absolute Leseempfehlung.

  • Die Geschichte von Grace hat seinen Ursprung in einem Unfall, der sich in ihrer Kindheit ereigent hat.
    Seit damals hat sie eine Zahlenneurose entwickelt.
    Das bedeutet, Grace reduziert alles in ihrem Leben auf Zahlen und aufs zählen.
    Dies gibt ihr zwar Sicherheit, aber durch diesen inneren Zwang hat sie auch ihren Beruf als Grundschullehrerin verloren, denn die kleinste Abweichung ihres exakten Lebensrhythmuses mit den Zahlen und den sich daraus ergebenen Handlungen wirft sie aus der Bahn.
    Doch fühlt Grace sich wohl in ihrem geregelten Leben.
    Bis sie Seamus begegnet, der diese Welt durcheinander bringt. Durch ihn bekommt Grace ein neues Lebensgefühl, andere Werte werden jetzt wichtiger.
    Durch seine Liebe beginnt sie eine Therapie, die Grace aber später abbricht um langsam ein neues Leben zu wagen.
    "Denn es gibt Dinge, die muss man selbst herausfinden".


    Toni Jordan geht wirklich behutsam mit dem Thema Zwangsneurosen um und so bekommt der Leser einen kleinen Einblick in die Psyche des Betroffenen.
    Man macht sich als " Normaler " keine Gedanken darüber, wie sich dies auf das Leben auswirkt.
    Es wird aber alles eindringlich und zugleich mit ruhigen Worten erklärt, ohne daß sich die Autorin über die Protagonistin lustig macht.
    Im Gegenteil, Grace wird einem von Seite zu Seite sympathischer und man fragt sich im häufiger "Ist normal nicht gleich Norm, gleich Gesellschaftszwang?
    Haben wir nicht alle irgendwelche Zwänge? Und wer setzt eigentlich die Grenze zwischen ein bißchen spleenig und krankhaft?
    Zunächst ist der Zahlentick von Grace in Ausführung und Beschreibung witzig, aber mit der Zeit merkt man, wie sehr der Zwang beherrschen kann und wie schwer man ihn los wird - wenn überhaupt.
    Ein tolles Buch, der einem einen Blick in eine fremde Wirklichkeit vermittelt, die jeden von uns betreffen könnte.