'Die Bastardin' - Seiten 144 - 212

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    Original von JulyRose
    Äh, ja. Wenn keine Löffel da sind, kann man ja mal Kraut mit den Fingern essen ... (ich gebe zu, logischer wäre, wenn da irgendwo Löffel erwähnt werden. Werden sie aber nicht. :bonk)


    Ups. Dass es keine Gabeln sein konnten, war klar, aber ich hätte denen nun auch zugetraut, ohne Löffel rumzulaufen. Wenn das ja nicht so eine Sauerei mit der Sauerkrauterei wäre ...

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    Original von JulyRose
    Mir war sehr wichtig zu zeigen, dass der alte Ortenburger kein schlechter Mensch war. Ich wollte Agnes nicht an einen Widerling verheiraten, sondern einfach an jemanden, den sie nicht gewählt hat. Das allein wär schlimm genug gewesen, da brauchte es nicht noch mehr Drama. Außerdem finde ich das beim Schreiben immer so ... hm. So schwierig. Einen ganz und gar "schwarzen" Protagonisten zu entwerfen, der auf jeden Fall seine gerechte Strafe bekommt, fällt mir ebenso schwer wie das "weiße" Pendant. Ich bevölkere die Geschichte lieber mit Grau in allen Schattierungen und hoffe, dass es nicht zu trist, sondern farbenfroh wird, wenn jeder die Ecken und Kanten hat, mit denen man vielleicht nicht rechnet.


    Und du weißt ja, wie sehr ich genau das schätze, und wie wenig hingegen schlichtes schwarz/weiß. Zu glauben, es sei so einfach mit dem Gut und dem Böse - das widerspricht einfach meinen Lebenserfahrungen. Und ich mag schon gern, wenn eine Geschichte denen nicht völlig zuwiderläuft. :-)


    Wie Friedrich zu der Einschätzung Agnes' kommt: "Er hoffte, dass sie mit jener Ruhe agierte, die er von ihr kannte", ist mir nicht ganz klar. Ich empfinde sie eher als ausgesprochen impulsiv. Siehe S. 204, wo sie zum König sagt: "Ihr seid mir zu feige."
    Das zu einem Herrscher zu sagen, in dessen Hand das Leben des Liebsten und die eigene Zukunft liegen, zeugt nicht gerade von Besonnenheit. Und Heinrich ist ja auch nicht besser. Sollten die beiden zusammenkommen, darf Agnes sich jedenfalls nicht wundern, wenn sie beim Elternsprechtag in der Schule erfährt, dass die Kopfnoten ihrer Sprösslinge nicht allzu gut sind. :grin
    Die Quittung folgt ja auch auf dem Fuße: "Und so wahr es in meiner Macht steht, den Welfen kriegst du nie."
    Und der arme Friedrich muss immer hinterherputzen ...

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    Original von JulyRose
    Äh, ja. Wenn keine Löffel da sind, kann man ja mal Kraut mit den Fingern essen ... (ich gebe zu, logischer wäre, wenn da irgendwo Löffel erwähnt werden. Werden sie aber nicht. :bonk)


    Zumindest dem einfachen Volk wurde noch ein paar Jahrhunderte später nachgesagt, es esse das Kraut mit den Fingern und schere sich nicht drum, dass der Saft ihm die Kleider verschmiere.
    So oder so, die Quellen sind auf deiner Seite. :-)

  • Hatten die nicht alle Messer und Löffel immer bei sich? Messer ja sowieso- (Was willst du mit dem Dolche, sprich.. Käse schneiden, verstehst du mich?- Und wenns nicht Goethe war wars Schiller) Aber das mit dem (Holz)Löffel am Hosenbund, war das erst später?

  • @ Nightflower: nein, Agnes gab es nicht. Aber da Friedrichs Vater nachgesagt wurde, einige Bastarde gezeugt zu haben, schien mir durchaus möglich, dass es sie hätte geben können.


    LG, Juliane

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    Original von beowulf
    Hatten die nicht alle Messer und Löffel immer bei sich? Messer ja sowieso- (Was willst du mit dem Dolche, sprich.. Käse schneiden, verstehst du mich?- Und wenns nicht Goethe war wars Schiller) Aber das mit dem (Holz)Löffel am Hosenbund, war das erst später?


    Die Messer-und-Löffel-immer-dabei-Geschichte kenne ich auch.
    Ich bezog mich darauf, dass noch Jahrhunderte später dem einfachen Volk nachgesagt wurde, es mache (aus welchem Grund auch immer und falls das nicht nur üble Nachrede ist) keinen Gebrauch davon.

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    Original von Katerina
    Die Messer-und-Löffel-immer-dabei-Geschichte kenne ich auch.
    Ich bezog mich darauf, dass noch Jahrhunderte später dem einfachen Volk nachgesagt wurde, es mache (aus welchem Grund auch immer und falls das nicht nur üble Nachrede ist) keinen Gebrauch davon.


    Da fällt mir ein, dass die ja sogar ihre Becher mitschleppten, jedenfalls hab ich das in der Leserunde zu einem der Bücher von Susanne Eder gelernt.


    Also, ein Messer am Gürtel macht sich am Helden ja immer gut, aber der andere Plunder ist doch arg unsexy :grin

  • Zitat

    Original von SabineW


    Da fällt mir ein, dass die ja sogar ihre Becher mitschleppten, jedenfalls hab ich das in der Leserunde zu einem der Bücher von Susanne Eder gelernt.


    Also, ein Messer am Gürtel macht sich am Helden ja immer gut, aber der andere Plunder ist doch arg unsexy :grin


    *lol* Nuja, wenn ich mir überleg, wie vollgestopft heute die Hosentaschen von Männern sind... Warum dann nicht früher all das Zeug an den Gürtel gehängt? :grin


    Zitat

    @ Nightflower: nein, Agnes gab es nicht. Aber da Friedrichs Vater nachgesagt wurde, einige Bastarde gezeugt zu haben, schien mir durchaus möglich, dass es sie hätte geben können. LG, Juliane


    Hab ich mir schon gedacht, danke!