'Das Limonenhaus' - Seiten 001 - 079

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    Original von Patricia_k34
    Titel:
    Das Limonenhaus - was sind eigentlich Limonen? Zitronen, Limetten,...?
    Ich hoffe, wir erfahren im Buch woher der Name Limonenhaus kommt.


    Als Limonen werden verschiedenen Arten von Zitrusfrüchten, auch die Zitronen, bezeichnet. Auf der Rückseite des Buches habe ich gelesen, dass das Haus von Lellas Mutter, "ein Haus voller Trauer und Zitronendurft", das Limonenhaus genannt wurde.


    Auch ich bin von dem Buch und seinem Cover angetan. Ich habe sogar an ihm geschuppert, ob es nicht zufällig nach den abgebildeten Limonen duftet ;-)
    Pustekuchen... Aber es liest sich wunderbar.
    Die sympathische Lella leidet immer noch sehr unter dem Verlust ihres Zwillingsbruder Leonardo. Als sie einen Anruf bekommt, dass jetzt auch seine Frau Grazia sich das Leben genommen hat, lässt sie alles stehen und liegen, und fliegt sofort nach Sizilien. Im Flugzeug lernt sie Phil kennen, der sie (natürlich!!!) an ihren verstorbenen Bruder erinnert. ;-(
    Mich interessiert sehr, warum Grazia sich das Leben genommen hat und weshalb ist Leonardo gestorben. Ich denke auch, dass die Bekanntschaft mit Phil eine tiefere Bedeutung haben muss. Sonst hätte man auch nicht das Gepäck vertauscht :grin

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    Original von Nordstern


    Wie Booklooker hatte ich bisher auch nicht sonderlich viel für Italien über, mein letztes Negativ-Erlebnis war der Kinofilm zu "Maria, ihm schmeckt's nicht". *brrrrr* Ich dachte, dass diese Leserunde vielleicht helfen kann, ein bisschen was gerade zu rücken. Bisher muss ich sagen, dass dieser Plan wohl aufgeht. :-)


    Meine schlimmste Italienerfahrung war eine sowas von dicke Mandelentzündung und kein Arzt weit und breit, der helfen konnte. Ich war glaub ich noch nie so krank :cry


    Wir waren gerade beim Italiener essen - irgendwie hab ich mich noch gefühlt wie im Buch - das war total schön :-)

  • Mit einer kleinen Verspätung, bedingt durch diverse Feiertags-Verpflichtungen, konnte ich heute endlich auch in das Lesevergnügen "Limonenhaus" starten. Schon die äußere Optik finde ich sehr ansprechend.
    Ich mag Ich-Erzählungen allgemein gerne, und in diesem Fall gefällt mir der regelmäßige Wechsel zwischen Lella und Phil besonders gut. Die Betrachtung der jeweiligen Situation aus zwei verschiedenen Perspektiven macht diesen Roman besonders reizvoll und spannend. Die beiden Ich-Erzähler sind mir sympathisch. Bei Phil mußte ich öfters schmunzeln, wie er krampfhaft versucht, seiner Freundin zu imponieren, indem er sich absichtlich rar macht und eine geheimnisvolle Aura um sich aufbaut.
    Zwischen Lella und Phil gibt es sofort eine faszinierende Anziehungskraft, und Phil läßt der Gedanke an die junge Frau nicht los. Ich bin mit dem ersten Teil noch nicht ganz durch, habe aber die Hoffnung, dass es, schon bedingt durch die Taschen-Verwechslung, ein Wiedersehen geben wird.
    Heute habe ich wieder mehr Zeit und kann das Buch weiter genießen.

  • Normalerweise habe ich wirklich nichts gegen Bücher die in der Ich-Form geschrieben sind. Nur bei diesem hier komme ich total durcheinander, damit ich immer zwischen Lella und Phil wechseln muss.
    Ansonsten ist das Buch nicht schlecht, doch auch nicht wirklich mein Fall.

  • Zitat

    Original von Klusi
    Die beiden Ich-Erzähler sind mir sympathisch. Bei Phil mußte ich öfters schmunzeln, wie er krampfhaft versucht, seiner Freundin zu imponieren, indem er sich absichtlich rar macht und eine geheimnisvolle Aura um sich aufbaut


    Und genau das nervt mich: Der Mann verstellt sich total, nur um einer ehrgeizigen Frau zu imponieren. Dabei liebt er sie nicht wirklich, oder? Würde es sonst diese "faszinierende Anziehungskraft zwischen Lella und Phil" (Zitat von Klusi) geben?

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    Original von Flieder


    Und genau das nervt mich: Der Mann verstellt sich total, nur um einer ehrgeizigen Frau zu imponieren. Dabei liebt er sie nicht wirklich, oder? Würde es sonst diese "faszinierende Anziehungskraft zwischen Lella und Phil" (Zitat von Klusi) geben?


    Für Phil scheint seine Freundin eher eine Bessenheit zu sein - würde man(n) sonst die ganze Zeit schauspielern? :rofl

  • Den ersten Abschnitt habe ich nun beendet und bin nach wie vor eingenommen von der Atmosphäre und den Figuren, die die Autorin kreiert. Schön, mal einen "Helden" zu haben, der trotz blendendem Äußeren voller Unsicherheit ist und der Leser daran teilhaben kann.
    Der Leser kann in beide Protagonisten reinsehen und ist amüsierter Beobachter dessen, was sich in den Köpfen von Lella und Phil so abspielt.
    Die italienischen Charaktere - und seien es nur Randfiguren wie Mario, der Taxifahrer - sind herrlich geschildert, wodurch die Geschichte seit der Ankunft in Sizilien wunderbar italienisches Flair vermittelt.


    Die Beerdigung der Schwägerin als Setting für diesen Abschnitt ist sehr gut gewählt und bildet einen traurigen Hintergrund zu den Spannungen zwischen Lella und der Familie LaMacchia (erinnert mich an die Bezeichnung für "Auto") und dem stillen Kampf um die kleine Matilde (der Name erstaunt mich auch, da er für deutsche Verhältnisse eher altmodisch ist und ich vermute, dass Italiener eher die Variante "Matilda" bevorzugen würden).


    Ganz klar, dass Phils "Amore" eine persona non grata ist. Denn trotz aller Schwärmerei steht zuviel Negatives dagegen und der Anruf Brigidas scheint sie als dominante, egozentrische Persönlichkeit zu bestätigen. Dass Phil jedoch im Grunde ein recht unsicherer Gesell ist, der sich wie ein Schauspieler hinter Auftreten und Agieren einer bestimmten Rolle versteckt, erklärt, weshalb er sich von ihr angezogen gefühlt hat. Sie strahlt für ihn das aus, was ihm selbst fehlt und gibt ihm zugleich einen Ego-Boost, da er es geschafft hat, eine Frau "diesen Kalibers" für sich zu gewinnen.
    Mit Lella wird ihm plötzlich ein absolutes Gegenstück präsentiert, und es ist schön, dass er dies offenbar als positiv wahrnimmt.


    Am Ende dieses Abschnitts ist alles offen und ich selbst sehr neugierig, in welche Richtungen sich die Geschichte weiterentwickelt.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Flieder


    Und genau das nervt mich: Der Mann verstellt sich total, nur um einer ehrgeizigen Frau zu imponieren. Dabei liebt er sie nicht wirklich, oder? Würde es sonst diese "faszinierende Anziehungskraft zwischen Lella und Phil" (Zitat von Klusi) geben?


    Ich habe inzwischen weitergelesen und habe den Eindruck, dass Phil seine Freundin als Bestätigung braucht, denn er ist nicht so selbstsicher, wie ein Außenstehender vielleicht auf den ersten Blick vermuten mag. Ich denke, er bewundert seine Freundin, denn sie scheint ja eine sehr selbstbewußte und erfolgreiche Frau zu sein.
    Sein Verhalten erscheint mir gar nicht so abwegig, denn solche Fälle gibt es sicher auch im wirklichen Leben häufig, dass jemand Bewunderung mit Liebe verwechselt. Das mag eine Zeitlang gut gehen, aber so eine Verbindung hat sicher keine große Zukunft.

  • Zum Tod von Leonardo habe ich mir folgende Gedanken gemacht:


    Ich könnte mir vorstellen, dass er bei einem Autounfall tödlich verletzt worden ist. Oder sollte da La Famiglia ihre Hände im Spiel haben?


    Und da so oft angesprochen wird, welche Charaktere sympathisch sind und welche nicht - ich persönlich mag Leonardo nicht, denn es macht auf mich den Eindruck, dass er als typisch italienischer Stammhalter alle Freiheiten genießen durfte (tolle Ausbildung im Ausland, Reisen, wohin er will), während Lella brav zu Hause im Heimbetrieb am Herd stehen musste. Nach außen ein salopper Sunnyboy-Typ, der gerne das letzte Wort hatte und einen Schuss mehr Egoismus als ihm gut tat. Doch wer weiß, vielleicht irre ich mich ja in ihm...

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Zum Tod von Leonardo habe ich mir folgende Gedanken gemacht:


    Ich könnte mir vorstellen, dass er bei einem Autounfall tödlich verletzt worden ist. Oder sollte da La Famiglia ihre Hände im Spiel haben?


    Sowas ist mir auch schon durch den Kopf gegangen :gruebel
    Das wäre ja schrecklich !!!

  • Nachdem die Weihnachtstage doch ein wenig stressiger ausgefallen sind als erwartet, bin ich nun endlich dazu gekommen, diesen ersten Abschnitt zu beenden, und ich bin immer noch sehr angetan von dem Buch.


    Sowohl Lella als auch Phil sind interessante Charaktere, und ich finde es toll, dass sie mit so unterschiedlichen Stimmen erzählen. Bei Lella schwingt so viel Traurigkeit mit, während mich Phil mit seinem chaotischen Wesen schon mehrmals zum Schmunzeln gebracht hat. Lella habe ich direkt lieb gewonnen, auch zum Ende dieses Abschnitts kann ich Phil noch nicht wirklich einschätzen.


    Vieles bleibt hier noch im Dunkeln: Wie ist Leonardo gestorben? Wie kam es zu Grazias Suizid? Und was steckt hinter den Familienstreitigkeiten? Was kann so schlimm sein, dass man mit dem eigenen Sohn bricht, nur weil er die Tochter der verhassten Familie heiratet?


    Was die kleine Matilde angeht, so hoffe ich, dass Lella es schafft, sie zu sich zu nehmen. Eine glückliche Kindheit scheint sie bei ihrer Großmutter nicht zu haben

  • (Vorab: Sorry, dass ich so spät dran bin, aber ich lag total flach und werde jetzt wohl ein wenig aufholen müssen ...)



    Der erste Abschnitt fiel mir ein wenig schwer. Ich brauchte etwas um in die Geschichte reinzukommen.


    Das die Kapitel einmal aus der Sicht von Lella und einmal aus Phil´s Sicht geschrieben sind, gefällt mir total gut - vor allem auch, dass es über den Kapiteln drüber steht.


    Inhaltsmäßig ist bislang ja noch nicht viel passiert und eine Zusammenfassung spare ich mir - ihr habts schließlich auch gelesen! ;-)


    Allerdings gehen mir die italienischen Wörter zwischendurch ein wenig auf den Zeiger und erinnert mich an die Bücher von Sabine Thiesler.

  • Habe nun auch endlich angefangen. Es gefället mir sehr gut. Geschichten die aus 2 Perspektiven erzählt werden lese ich mitunter sehr gerne und komme so auf meine Kosten. Bin gespannt ob ich den Grund für den großen Hass zwischen den Familien im nächsten Abschnitt herraus bekomme. Nun werde ich mal schnell weiter lesen.

  • Zitat

    Original von endorfinchen


    Allerdings gehen mir die italienischen Wörter zwischendurch ein wenig auf den Zeiger und erinnert mich an die Bücher von Sabine Thiesler.


    Das scheint ein Thema zu sein, das sehr unterschiedlich ankommt. Mir gefallen gerade diese Einschübe gut, weil ich mich so noch ein bisschen mehr nach Sizilien versetzt fühle.

  • Ich habe gestern auch angefangen und war sofort in der Geschichte gefangen. Zwar hatte ich Anfangs etwas Schwierigkeiten wenn von einem Ich-Erzähler zum anderen gewechselt wurde (auch wenn es drüberstand)aber dann bin ich doch damit warm geworden.
    Die Charaktere gefallen mir bis jetzt sehr gut. Auch die Idee das Lella mit Leonardo noch spricht gefällt mir. Zwillinge sollen ja besondere Verbindungen haben.
    Die Geschichte mit der verwechselten Tasche war etwas abgegriffen aber irgendwie mussten Lella und Phil sich ja wieder treffen.
    Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Ein schöner Anfang und ein schöner Schreibstil.
    Die Ich-Form gefällt mir hier außerordentlich gut und der Wechsel der Personen ist gut. Dadurch werden die Perspektiven mal ein bisschen verändert.


    Die Konflikte sind ja wirklich reichlich vorhanden und es ist spannend nicht zu wissen, was noch so passieren wird!