'Das Limonenhaus' - Seiten 361 - Ende

  • Puh, das war wirklich harter Tobak, was da ans Licht gekommen ist. Was muss das für ein Gefühl sein, dem eigenen Vergewaltiger Tag für Tag ins Gesicht schauen zu müssen. Demjenigen, der einem das Lebensglück zerstört hat? Und dann eventuell noch zu wissen, dass die ehemals beste Freundin sich den Mann unter den Nagel gerissen hat, mit dem man sein Leben hätte verbringen sollen.


    Nun deutet sich ja auf den letzten Seiten für Maria und Finu nach 40 Jahren doch noch ein Happy End an. Und auch Lella und Phil haben mit Matilde ihr Glück gefunden.


    Ein wirklich schönes Buch von einer Autorin, von der ich gerne mehr lesen würde.


    EDIT:


    Ich überlege noch immer, warum die Brigida-Vergangenheit so ins Licht gerückt wurde, um dann am Ende eigentlich effektlos zu verpuffen. Ich dachte wirklich, dass da noch was nachkommt. Das ist der einzige Part, der m. M. nach nicht unbedingt so ausführlich hätte sein müssen.

  • Diese "fuitina d`amore" war ja echt eine üble Geschichte! Auf eine so grausame Art in eine ungewollte Ehe gezwungen zu werden, und der Ehre wegen im Nachhinein vorgeben zu müssen, alles sei ok so :yikes!


    Die beiden Protagonisten, die sich anfangs so unentschlossen treiben ließen, haben nun gegen Ende eine zunehmende Zielstrebigkeit entwickelt, man erkennt sie kaum wieder :-)!


    Schön, wie sich der Vater vom intriganten Claudio auf Lellas Seite gestellt und sie vor einer übereilten Hochzeit bewahrt hat!


    Das Buch hat mich wirklich sehr positiv überrascht! Nicht, dass ich eine schlechte Geschichte erwartet hätte - aber eine so gute halt auch nicht :-). "Lose Tagebuchseiten", die in einer alten Familienbibel aufgefunden werden und eine schicksalhafte Tragödie entschlüsseln - hörte sich nach "Schema F" und einem vorhersehbaren Plot an, traf dann aber glücklicherweise absolut nicht zu.


    Mir hat die Geschichte richtig gut gefallen, na gut, das Happy-End (auch das von Maria und Gaetano) war vorhersehbar, aber richtig schön erzählt und wunderbar passend :-)!



    Zitat

    Original von Bouquineur
    Ich überlege noch immer, warum die Brigida-Vergangenheit so ins Licht gerückt wurde, um dann am Ende eigentlich effektlos zu verpuffen. Ich dachte wirklich, dass da noch was nachkommt. Das ist der einzige Part, der m. M. nach nicht unbedingt so ausführlich hätte sein müssen.


    :write Den Eindruck hatte ich auch und habe das im vorhergegangenen Abschnitt geschrieben. Vielleicht ein Geheimnis zu viel ;-)!

  • Ich fass es nicht. Das Buch ist schon zu Ende.


    Wie schön, Lella und Phil haben sich endlich gefunden und haben eine Familie gegründet. Auch Maria und Gaetano haben sich wieder. Nach so vielen Jahren. Das Ende war wirklich vorhersehbar, aber das stört mich gar nicht.


    Mich hat das Buch auch sehr positiv überrascht und ich bin sehr froh, dass ich die Leserunde mitgemacht habe.
    Ich habe schon sehr lange kein Buch mehr in zwei Tagen gelesen. Eigentlich in einem, weil ich nur den ersten Teil gestern gelesen habe und den Rest heute.


    Ich hoffe auf noch viel mehr Romane von der Autorin.

  • Ich bin froh, dass das Ende vorhersehbar war. Ich hätte mir z. B. gar nicht vorstellen können, dass es zwischen Lella und Phil kein glückliches Ende gibt. Ich glaube, dann hätte ich das Buch an die Wand geworfen.


    Dass Gaetano Finu sein könnte, der Gedanke kam mir erst spät. Ich glaube, in diesem oder im vorigen Abschnitt. Ich hatte ja gedacht, dass er an irgendwelchen unglücklichen Folgen des Unfalls mit dem fast abben Fingern gestorben ist. Mich würde ja schon interessieren, was die gute Teresa ihm da zur Heilung verabreicht hat. Plazenta-Mixtur? :uebel

  • Ich habe das Buch heute Nacht zu Ende gelesen und ich muss auch sagen, dass mich das Buch positiv überrascht hat.
    Das Buch ist gleichzeitig romantisch, spannend und vermittelt einen Eindruck über das Leben auf Sizilien. Ich bin froh, dass Frauen wohl heutzutage auch in Süditalien nicht mehr so krass behandelt werden. Es ist echt krass einen Vergewaltiger heiraten zu müssen, obwohl man einen anderen liebt und geliebt wird.
    Teresa ist echt ein Biest!
    Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Stefanie Gerstenberger, das wohl auf Elba spielen wird.

  • Endlich wird alles aufgelöst. Ein furchtbarer sizilianischer Brauch hat das Leben von mehr als zwei Menschen zerstört.


    Vorhersehbar war für mich nur die Liebesgeschichte zwischen Lella und Phil. Schon als sie anfangs die Taschen vertauschten, kam mir der Gedanke.
    Finú habe ich nicht mit Gaetano in Verbindung gebracht, weil ich eben auch nach einem fehlenden Finger suchte. Bisher war er für mich einfach der nette Nonno, der das Beste für seine Enkeltochter will, wo sie schon beide Elternteile verloren hat.


    Teresa war Marias beste Freundin. Die alte Schlange! Und dann interveniert sie sogar dahingehend, dass Finú sie heiratet. Für sie muss das ja der Schlag ins Gesicht gewesen sein, als ihre eigene Tochter mit Leonardo ankam.


    Den Glauben an das Gute habe ich dank Claudios Vater und Mario nicht verloren. Die beiden waren schon recht knuffig und passten zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Stelle.


    Brigida hätte im Nachhinein nicht eine solch große Rolle einnehmen müssen. Die Lösung von ihr hätte Phil auch durchaus ohne die großangelegte Suche nach ihrer Familie durchziehen können. Vielleicht ist das aber auch wieder ein Beispiel für 100 Seiten Kürzung vom Verlag.


    Die Protagonisten wurden gut angelegt. Die Aktionen waren immer schlüssig und passten auch chronologisch. Bei zwei verschiedenen Sichtweisen ist das wirklich gut gelöst worden. Der ständige Wechsel hat viel Spannung erzeugt, die mich auch manchmal mehr Zeit mit Lesen verbringen ließ als die Familie an Weihnachten sonst zugelassen hätte. So bin ich sehr gespannt auf den zweiten Roman.

  • So schnell war das Ende da :yikes viel zu schnell


    Diese alten Bräuche auf Sizilien waren natürlich der Hammer, mir blieb dabei echt ein Kloß im Hals stecken. Da mußte Maria den Vergewaltiger heiraten, mit ihm nach Deutschland fließen. Daß ihr dabei nicht nach lacken zumute war, ist nach diesem Abschnitt wohl klar.


    Die beiden Alten (Vater von Claudio und Gaetano/Finu) waren richtig wohltuend in diesem Gemauschel. Es ist jetzt auch klar, weshalb Teresa die Ehe der Tochter mit Leonardo ablehnte etc.


    Brigida hätte für mich auch nicht so breit abgehandelt werden müssen.


    Das Happy-End war schlüssig, einfach nur schön und auch nicht zu schmalzig :-)


    Schlußendlich möchte ich sagen, ein tolles Buch, das mich positiv überrascht hat. Ich werde mit Sicherheit noch mehr von der Autorin lesen.

  • Noch zwei Fragen:


    Habt ihr irgendwas gelesen, wie es zu dem Unfall in der Küche kam, bei dem Leonardo verstorben ist? Verbrennung?


    Habe ich noch eine besondere Erklärung für den Suizid von Garzia überlesen und weshalb es genau am 3. Todestag von Leonardo war?

  • Zitat

    Original von Richie
    Noch zwei Fragen:


    Habt ihr irgendwas gelesen, wie es zu dem Unfall in der Küche kam, bei dem Leonardo verstorben ist? Verbrennung?


    Hmm, man erfährt nur dass 80% seiner Haut verbrannt waren. :gruebel

  • Ich glaub, ich hab mir da meine eigene Erklärung zurecht gelegt.


    Leonardo hatte eben einen Küchenunfall, was auch immer - in einer Küche kann meiner Meinung nach schnell passieren, dass es brennt. Wenn man nicht aufpasst. Und da Leonardo ja wohl nicht allein gekocht hat, hat irgendwer einen Fehler gemacht. Es stand ja auch nirgendwo, dass er der einzige war, der Verbrennungen erlitten hat.


    Und Grazia.... Sie war ja wohl depressiv, wenn ich das richtig gelesen habe. Und nach dem Tod ihres Leonardo wohl noch mehr. Und dass sie dann am Todestag ihres Mannes Selbstmord begeht, ist für mich nur logisch. Vielleicht haben sich ihre Lebensumstände zum 3. Jahrestag hin noch mehr verschlechtert (vielleicht wegen Matilde), dass sie es nicht mehr ausgehalten hat.


    Oder so ähnlich ;-)

  • Eigentlich ist es auch gar nicht wichtig, find ich, unter welchen Umständen Leonardo gestorben ist. Wir wissen, dass er einen Unfall in der Küche hat und Verbrennungen.


    Wirklich nebulös ist Grazia für mich nicht geworden. Sie wurde zwar meist nur am Rande erwähnt, aber mir war trotzdem alles ziemlich klar...

  • Ja, unklar war mir die Sache mit Grazia nicht! Aber die Person war für mich nicht so griffig. Ehrlich gesagt, habe ich auch nicht so viel Verständnis für Menschen, die ihre kleinen Kindern solchen Verwandschaftsmonstern ausliefern und sich aus der Verantwortung stehlen, auch wenn es schwer wird. Grazia konnte schließlich nicht davon ausgehen, dass sich Lella gegen Teresa`s Clan durchsetzen kann!