Danke für die Infos Herr Palomar
Da gäbe es aber noch paar Dinge zu bedenken, d.h. man müsste eigentlich mal die diversen Ausgaben von MEPHISTO durchlesen und vergleichen, es ist nämlich eine ziemlich verzwickte Geschichte mit diesem Buch.
Die erste Ausgabe erfolgte im Jahre 1936 durch den Querido-Verlag in Amsterdam. Ein Verlag, wo viele exilierte deutsche Schriftsteller Unterschlupf gefunden haben.
Zu diesem Zeitpunkt konnte ja der Klaus eigentlich noch nicht allzu viel von den guten Taten Gründgens gewusst haben.
Dann wurde es im Jahre 1956 durch einen Ostdeutschen Verlag neu herausgebeben, dem Aufbau-Verlag.
Nach dem Tode Gründgens hat sein Adoptivsohn gegen weitere Veröffentlichungen geklagt. Das Buch kursierte dann aber trotzdem in rauhen Mengen, aus Ost-Deutschland "reingeschmuggelt" sowie auch diverse Raubdrucke.
Und im Jahre 1981 hat es dann der Rowolt-Verlag auch veröffentlicht.
Ich würde mich nicht wundern, wenn an den Ausgaben, die nach Klaus Tod erfolgten, nicht paar Veränderungen zu finden wären, vorgenommen von seiner Schwester Erika (diesem doofen Huhn! :grin) Beim WENDEPUNKT, der ja auch posthum erschienen ist, da hat sie nämlich auch ihre Finger noch gehörig mit im Spiel gehabt.
Bei Briefen und Tagebüchern lasse ich das sehr gerne gelten, wenn aus persönlichkeitsrechtlichem Schutz das eine und andere weggelassen wird, aber nicht bei Manuskripten. Die sollen bitte so belassen werden, wie sie der Autor selber haben wollte.
Ich habe den MEPHISTO übrigens ungef. Mitte 60-er Jahre gelesen. Jetzt frage ich mich, ob das noch eine Ausgabe vom Querido-Verlag war oder sogar eine Raubkopie Und wenn ja, dann wäre ich unschuldig, denn dieses Buch befand sich in der Internats-Bibliothek in harmonischer Gemeinschaft mit Jungmädchen-Literatur, alten schweren Klassikern, Heimatromanen à la Gulbranssen, dem IM WESTEN NICHTS NEUES von Remarque, und jeeeeeeder Menge Heiligenlegenden und sonstiger frommer Sachen....